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Ursprünglich geht die ''Quelle'' auf die am [[7. Dezember]] [[1922]] gegründete "Gustav Schickedanz, Kurzwaren en gros" in der [[Moststraße|Moststr.]] 25 zurück. Offizielles Gründungsdatum ist jedoch der [[11. November]] [[1927]], weil [[Gustav Schickedanz]] das Versandhaus Quelle separat in das Handelsregister eintragen ließ. Sitz war zunächst die [[Königswarterstraße]] 10, in den Räumen der ehemaligen [[Zichorienfabrik Julius Cohn]]. Das Anfangssortiment bestand aus Wolle, Stoffen und kleinen Artikeln des täglichen Bedarfs. Die Nachfrage zog langsam an, meist reichte ein kleiner Leiterwagen, um die Pakete zur Post zu fahren.
 
Ursprünglich geht die ''Quelle'' auf die am [[7. Dezember]] [[1922]] gegründete "Gustav Schickedanz, Kurzwaren en gros" in der [[Moststraße|Moststr.]] 25 zurück. Offizielles Gründungsdatum ist jedoch der [[11. November]] [[1927]], weil [[Gustav Schickedanz]] das Versandhaus Quelle separat in das Handelsregister eintragen ließ. Sitz war zunächst die [[Königswarterstraße]] 10, in den Räumen der ehemaligen [[Zichorienfabrik Julius Cohn]]. Das Anfangssortiment bestand aus Wolle, Stoffen und kleinen Artikeln des täglichen Bedarfs. Die Nachfrage zog langsam an, meist reichte ein kleiner Leiterwagen, um die Pakete zur Post zu fahren.
 
Ab [[1929]] fanden die preisgünstigen Quelle-Angebote zunehmend Resonanz, doch die "goldenen zwanziger Jahre gingen jäh zu Ende: Der große Bankenkrach in den USA zog die Wirtschaft der ganzen Welt in einen tödlichen Strudel."
 
Ab [[1929]] fanden die preisgünstigen Quelle-Angebote zunehmend Resonanz, doch die "goldenen zwanziger Jahre gingen jäh zu Ende: Der große Bankenkrach in den USA zog die Wirtschaft der ganzen Welt in einen tödlichen Strudel."
[[1932]] war der Tiefpunkt der Weltwirtschaftskrise erreicht. Quelle wurde zum Partner in der Not. Was die Kunden dringend brauchten, wurde zu Preisen, die der verminderten Kaufkraft entsprachen, angeboten.<ref name="50 Jahre Quelle">Buch: "[[50 Jahre Quelle (Buch)|50 Jahre Quelle]]", 1977, S. 7 - 9</ref>
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[[1932]] war der Tiefpunkt der Weltwirtschaftskrise erreicht. Quelle wurde zum Partner in der Not. Was die Kunden dringend brauchten, wurde zu Preisen, die der verminderten Kaufkraft entsprachen, angeboten.<ref name="50 Jahre Quelle">Buch: "[[50 Jahre Quelle (Buch)|50 Jahre Quelle]]", 1977, S. 7 - 9</ref> Im gleichen Jahr hatte der Betrieb trotzdem bereits einen solchen Umfang angenommen, dass in der Artilleriestraße, heute [[Merkurstraße 25-39 (ungerade Nummern)|Sonnenstraße 48]], vom Bayerischen Staat ein etwa 8 000 qm großes neues Fabrikgelände erworben wurde.<ref>{{BuchQuelle|Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert (Buch)|Seite=114}}</ref><br clear="all" />  
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== NS-Regime und Zweiter Weltkrieg ==
 
== NS-Regime und Zweiter Weltkrieg ==
 
[[Datei:Brief Quelle 1938.jpg|thumb|right|Rechnung März 1938]]Die Wirtschaftspolitik der Nazis belebte den Markt und die Quelle wurde zum größten Wolleversandhaus Deutschlands. Man warb sogar mit dem Spruch "''Kauft deutsche Waren in dieser deutschen Quelle.''"<ref>PastFinder Nürnberg, Robert Kuhn (Autor), Maik Kopleck (Hrsg.), PastFinder Verlag</ref>
 
[[Datei:Brief Quelle 1938.jpg|thumb|right|Rechnung März 1938]]Die Wirtschaftspolitik der Nazis belebte den Markt und die Quelle wurde zum größten Wolleversandhaus Deutschlands. Man warb sogar mit dem Spruch "''Kauft deutsche Waren in dieser deutschen Quelle.''"<ref>PastFinder Nürnberg, Robert Kuhn (Autor), Maik Kopleck (Hrsg.), PastFinder Verlag</ref>
[[1936]] erreicht die Zahl der Quelle-Kunden bereits eine Million. Die Mitarbeiterzahl hatte sich seit [[1927]] verhundertfacht: von fünf auf fünfhundert.
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Allerdings galten damals große Versandhandelsunternehmen als ''unerwünschte Betriebe'', weil man dort ''jüdisch beherrschte Niedrigpreispolitik'' vermutete. Die Quelle wurde deshalb mit einer ''Warenhaussteuer'' belegt. Bereits [[1932]] wurde über ein weiteres Standbein in der industriellen Produktion nachgedacht. Verhandlungen mit den jüdischen Eigentümern der ''Vereinigten Papierwerke (VP)'' scheiterten jedoch zunächst. Erst [[1935]] wurden die ''Vereinigten Papierwerke'' dann doch zum [[1933]] ausgehandelten Preis übernommen. Die Leitung der VP übernahm der Schwager von [[Gustav Schickedanz]], [[Daniel Kießling]]. [[1937]] wurde zudem mit dem Erwerb der [[Brauerei Geismann]] der Grundstein für die spätere Patrizier-Brauereigruppe gelegt.<ref>{{BuchQuelle|Gustav Schickedanz und sein Jahrhundert (Buch)|Seite=118-136}}</ref>
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[[1936]] war die Zahl der Quelle-Kunden bereits auf eine Million gestiegen. Die Mitarbeiterzahl hatte sich seit [[1927]] verhundertfacht: von fünf auf fünfhundert.
    
[[1938]] erreichte der Umsatz 40 Millionen Reichsmark - der höchste Wert vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. [[1939]] stieg die Kundenzahl auf zwei Millionen an, doch blockierte der begonnene Krieg jäh die weitere Aufwärtsentwicklung. Warenmangel engte die Handelstätigkeit zunehmend ein.
 
[[1938]] erreichte der Umsatz 40 Millionen Reichsmark - der höchste Wert vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. [[1939]] stieg die Kundenzahl auf zwei Millionen an, doch blockierte der begonnene Krieg jäh die weitere Aufwärtsentwicklung. Warenmangel engte die Handelstätigkeit zunehmend ein.

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