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Das  Projekt "'''Neue Mitte II'''" ist ein innerstädtisches Einkaufzentrum in Fürth, das nach dem Scheitern der Pläne [[Neue Mitte I|Neuen Mitte I]] seit 2010 im Bereich der Rudolf-Breitscheid-Straße  verwirklicht werden soll. Der Arbeitstitel lautet zunächst „Einkaufsschwerpunkt in der Rudolf-Breitscheid-Straße“, später [[Neue Mitte]]. Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] hat zur Unterscheidung zum Vorgängerprojekt den Begriff „Neue Mitte II“ eingeführt. Als Investor wurde die MIB AG Berlin ausgewählt. Von der Planung betroffen sind vor allem die [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] und die [[Hallstraße]], das ehemalige Wölfel-Areal, das  [[Parkhotel]], das [[Modehaus Fiedler|Fiedler]]-Gelände, die  [[Commerzbank]] und das [[City Kino Fürth]].
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Das  Projekt "'''Neue Mitte II'''" ist ein innerstädtisches Einkaufzentrum in Fürth, das nach dem Scheitern der Pläne [[Neue Mitte I|Neuen Mitte I]] seit 2010 im Bereich der Rudolf-Breitscheid-Straße  verwirklicht werden soll. Der Arbeitstitel lautet zunächst „Einkaufsschwerpunkt in der Rudolf-Breitscheid-Straße“, später [[Neue Mitte]]. Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] hat zur Unterscheidung zum Vorgängerprojekt den Begriff „Neue Mitte II“ eingeführt. Als Investor wurde die MIB AG Berlin ausgewählt. Von der Planung betroffen sind vor allem die [[Rudolf-Breitscheid-Straße]] und die [[Hallstraße]], das ehemalige Wölfel-Areal, das  [[Parkhotel]] und dessen [[Festsaal (Parkhotel)|Festsaal]], das [[Modehaus Fiedler|Fiedler]]-Gelände, die  [[Commerzbank]] und das [[City Kino Fürth]].
    
==Vorgeschichte==
 
==Vorgeschichte==
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Unter konkret ausformulierten Rahmenbedingungen suchte die Stadt Fürth ab November 2011  neue Investoren. Im  sogenannten Interessenbekundungsverfahren forderten 65 Unternehmen die Unterlagen für die Bewerbung an. Bis 31. Januar 2011 gingen fristgerecht acht Bewerbungen ein. Diese Unternehmen wurden zu einem „Wettbewerblichen Dialog“ eingeladen, zu der eine entsprechende Aufgabenbeschreibung zugesandt wurde.<ref>Vorlage zur Sondersitzung des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses und des Bau- und Werkausschusses am 21.02.2011; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bewerber-stehen-bei-der-stadt-schlange-1.428119 FN v. 10.01.11: Bewerber stehen bei der Stadt Schlange];  [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neues-geschaftszentrum-die-stadt-wirbt-um-investoren-1.390798 FN v. 20.12.11: Neue Geschäftszentrum: Die Stadt wirbt um Investoren.]; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-weg-zum-einkaufszentrum-ist-frei-1.335079 FN v. 23.11.11: Der Weg zum Einkaufszentrum ist frei]; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-einkaufslandschaft-vor-dem-befreiungsschlag-1.326291 FN v. 19.11.11: Fürther Einkaufslandschaft vor dem Befreiungsschlag].</ref>  
 
Unter konkret ausformulierten Rahmenbedingungen suchte die Stadt Fürth ab November 2011  neue Investoren. Im  sogenannten Interessenbekundungsverfahren forderten 65 Unternehmen die Unterlagen für die Bewerbung an. Bis 31. Januar 2011 gingen fristgerecht acht Bewerbungen ein. Diese Unternehmen wurden zu einem „Wettbewerblichen Dialog“ eingeladen, zu der eine entsprechende Aufgabenbeschreibung zugesandt wurde.<ref>Vorlage zur Sondersitzung des Wirtschafts- und Grundstücksausschusses und des Bau- und Werkausschusses am 21.02.2011; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bewerber-stehen-bei-der-stadt-schlange-1.428119 FN v. 10.01.11: Bewerber stehen bei der Stadt Schlange];  [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neues-geschaftszentrum-die-stadt-wirbt-um-investoren-1.390798 FN v. 20.12.11: Neue Geschäftszentrum: Die Stadt wirbt um Investoren.]; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-weg-zum-einkaufszentrum-ist-frei-1.335079 FN v. 23.11.11: Der Weg zum Einkaufszentrum ist frei]; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-einkaufslandschaft-vor-dem-befreiungsschlag-1.326291 FN v. 19.11.11: Fürther Einkaufslandschaft vor dem Befreiungsschlag].</ref>  
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Zu Irritationen führte die weder im Stadtrat noch ansonsten abgestimmte Streichung des Satzes „''Weitere zwingende Vorgabe ist die Beachtung des Denkmalschutzes''“ aus der Aufgabenbeschreibung.<ref> [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/zweifel-am-effektiven-denkmalschutz-1.1075279 FN v. 16.03.2011]; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/pannen-und-lokalpatrioten-1.1083895 FN v. 20.03.2011].</ref> Kritik hierzu äußerten die Bürgerinitiative und der Stadtheimatpfleger, Bündnis 90/Die Grünen stellten den Antrag, den Satz wieder aufzunehmen. Hierzu kam es zu folgenden Kommentaren seitens der Stadtspitze: „Kein Verständnis dafür zeigten der OB und Baureferent Joachim Krauße, der darauf verwies, dass die Beachtung des Denkmalschutzes ohnehin gesetzlich vorgegeben sei; die Diskussion sei mithin „überflüssig““. Diese Aussagen vernebelten jedoch die Tatsache, dass die ursprüngliche Formulierung weitergehend war (-> [[Festsaal (Parkhotel)|Festsaal]]). Dennoch wurde der entsprechende Satz wieder aufgenommen und dies den Investoren ausdrücklich mitgeteilt.<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/debatte-um-den-denkmalschutz-1.1079700 FN v. 18.03.2011]]</ref>   
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Zu Irritationen führte die weder im Stadtrat noch ansonsten abgestimmte Streichung des Satzes „''Weitere zwingende Vorgabe ist die Beachtung des Denkmalschutzes''“ aus der Aufgabenbeschreibung.<ref> [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/zweifel-am-effektiven-denkmalschutz-1.1075279 FN v. 16.03.2011]; [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/pannen-und-lokalpatrioten-1.1083895 FN v. 20.03.2011].</ref> Kritik hierzu äußerten die Bürgerinitiative (BI) und der Stadtheimatpfleger, Bündnis 90/Die Grünen stellten den Antrag, den Satz wieder aufzunehmen. Hierzu kam es zu folgenden Kommentaren seitens der Stadtspitze: „Kein Verständnis dafür zeigten der OB und Baureferent Joachim Krauße, der darauf verwies, dass die Beachtung des Denkmalschutzes ohnehin gesetzlich vorgegeben sei; die Diskussion sei mithin „überflüssig““. Diese Aussagen waren jedoch nicht korrekt, da die ursprüngliche Formulierung weitergehend war: Sie bezieht sich nicht auf das Ergebnis eines Erlaubnisverfahrens (bei dem ein Abriss genehmigt werden kann), sondern auf den derzeitigen Status der Gebäude (-> [[Festsaal (Parkhotel)|Festsaal]]). Dennoch wurde der entsprechende Satz wieder aufgenommen und dies den Investoren ausdrücklich mitgeteilt.<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/debatte-um-den-denkmalschutz-1.1079700 FN v. 18.03.2011]]</ref>   
    
Im Stadtrat vom 16. März 2011 - vorberaten im Bau- und Werkausschuss vom 2. März 2011 - wurde eine Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht im Bereich der Neuen Mitte erlassen, so dass die Stadt einen vereinfachten Zugriff auf Grundstücke im Bereich hat.<ref> Vorlage für den Stadtrat vom 16. März 2011, TOP 20, Erlass einer Satzung der Stadt Fürth über ein besonderes Vorkaufsrecht nach § 25 Abs. 1. Nr. 2 Baugesetzbuch (BauGB) für den Bereich des geplanten neuen Einkaufsschwerpunktes an der Rudolf-Breitscheid-Straße, abrufbar über: [http://stadtrat.fuerth.de/bi/to0040.php?__ksinr=42941 Stadtratsinfosystem Fürth]</ref>
 
Im Stadtrat vom 16. März 2011 - vorberaten im Bau- und Werkausschuss vom 2. März 2011 - wurde eine Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht im Bereich der Neuen Mitte erlassen, so dass die Stadt einen vereinfachten Zugriff auf Grundstücke im Bereich hat.<ref> Vorlage für den Stadtrat vom 16. März 2011, TOP 20, Erlass einer Satzung der Stadt Fürth über ein besonderes Vorkaufsrecht nach § 25 Abs. 1. Nr. 2 Baugesetzbuch (BauGB) für den Bereich des geplanten neuen Einkaufsschwerpunktes an der Rudolf-Breitscheid-Straße, abrufbar über: [http://stadtrat.fuerth.de/bi/to0040.php?__ksinr=42941 Stadtratsinfosystem Fürth]</ref>
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Im Rahmen des Investoren Auswahlverfahrens wurde ein Projektbeirat in beratender Funktion gebildet, der von März bis Juli 2011 über die Bewerbungen der verbliebenen fünf Interessenten beriet. Am 7. Juli 2011 wurden die Vorstellungen der Investoren in der Aula der Ludwig-Erhard-Schule präsentiert. Schon am 8. Juli sprach sich Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] für MIB als Investor aus.<ref> [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-68.pdf Rundbrief des Stadtheimatpflegers zum Thema "Neue Mitte" (Nr. 68)].</ref> Der Projektbeirat und der Stadtrat (Sitzung vom 27. Juli 2011) entschieden sich dann ebenfalls für MIB.<ref>http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berliner-firma-baut-further-einkaufszentrum-1.1391703 FN v. 28.07.12]</ref>
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Im Rahmen des Investoren Auswahlverfahrens wurde ein Projektbeirat in beratender Funktion gebildet, der von März bis Juli 2011 über die Bewerbungen der verbliebenen fünf Interessenten beriet. Am 7. Juli 2011 wurden die Vorstellungen der Investoren in der Aula der Ludwig-Erhard-Schule präsentiert. Schon am 8. Juli sprach sich Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] für MIB als Investor aus.<ref> [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-68.pdf Rundbrief des Stadtheimatpflegers zum Thema "Neue Mitte" (Nr. 68)].</ref> Der Projektbeirat und der Stadtrat (Sitzung vom 27. Juli 2011) entschieden sich in der Folge ebenfalls für MIB.<ref>http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berliner-firma-baut-further-einkaufszentrum-1.1391703 FN v. 28.07.12]</ref>
    
Am 14. September 2011 beschloss der Bauausschuss die Anpassung des schon für die [[Neue Mitte I]] aufgestellten Bebauungsplanes 370a auf die Bedürfnisse des neuen Investors.<ref>  Vorlage zur Beschlussfassung für den Bauausschuss am 14.09.2011, TOP 7.</ref>
 
Am 14. September 2011 beschloss der Bauausschuss die Anpassung des schon für die [[Neue Mitte I]] aufgestellten Bebauungsplanes 370a auf die Bedürfnisse des neuen Investors.<ref>  Vorlage zur Beschlussfassung für den Bauausschuss am 14.09.2011, TOP 7.</ref>
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Im März 2012 kündigte MIB an, dass das [[Parkhotel]] in seiner Gesamtheit (einschließlich Festsaal) abgerissen werde, was zu Protesten führte (vgl. Artikel -> [[Festsaal (Parkhotel)|Festsaal]]). MIB hatte im Auswahlverfahren versprochen, die Außenfassade zur Moststraße erhalten zu wollen (laut [[Fürther Nachrichten]] vom 8. Juli 2011: ''"MIB wiederum möchte die „wunderschöne Fassade“ zur Moststraße hin stehen lassen"'')<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/absage-an-das-ufo-1.1349677 FN v. 08.07.11]</ref> und zudem eine Prüfung versprochen, ob und inweiweit der Festsaal erhalten werden könne.
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Im März 2012 kündigte MIB an, dass das [[Parkhotel]] in seiner Gesamtheit (einschließlich Festsaal) abgerissen werde, was zu Protesten führte (vgl. Artikel -> [[Festsaal (Parkhotel)|Festsaal]]). MIB hatte im Auswahlverfahren angegeben, die Außenfassade zur Moststraße erhalten zu wollen (laut [[Fürther Nachrichten]] vom 8. Juli 2011: ''"MIB wiederum möchte die „wunderschöne Fassade“ zur Moststraße hin stehen lassen"'')<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/absage-an-das-ufo-1.1349677 FN v. 08.07.11]</ref> und zudem eine Prüfung versprochen, ob und inwieweit der Festsaal erhalten werden könne.
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Unbeachtet von der Presse beschloss der Stadtrat am 28. März 2012: '' "... falls eine einvernehmliche Einigung nicht erzielt werden kann, Miet- und Pachtverträge an Gebäuden, die zur Schaffung des Einkaufsschwerpunktes erforderlich sind,unter den Voraussetzungen des § 182 BauGB aufzuheben, b) im Falle einer Aufhebung von Miet- und Pachtverhältnissen im gesetzlich erforderlichen Umfang angemessene Ersatzräume sowie ggf. Mittel für Entschädigungsleistungen bereitzustellen." ''<ref> Stadtrat vom 28. März 2012, Tagesordnungspunkt 13, abrufbar über das [http://stadtrat.fuerth.de/bi/to0040.php?__ksinr=46652 Stadratsinfosystem]</ref> Dieser Punkt dürfte ein Risikofaktor für das Projekt darstellen, da es vor allem in den Anwesen Rudolf-Breitscheid-Straße 8 und 10 Widerstände und eventuell erhebliche Abschlagszahlungsforderungen geben wird.
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Unbeachtet von der Presse beschloss der Stadtrat am 28. März 2012: '' "... falls eine einvernehmliche Einigung nicht erzielt werden kann, Miet- und Pachtverträge an Gebäuden, die zur Schaffung des Einkaufsschwerpunktes erforderlich sind,unter den Voraussetzungen des § 182 BauGB aufzuheben, b) im Falle einer Aufhebung von Miet- und Pachtverhältnissen im gesetzlich erforderlichen Umfang angemessene Ersatzräume sowie ggf. Mittel für Entschädigungsleistungen bereitzustellen." ''<ref> Stadtrat vom 28. März 2012, Tagesordnungspunkt 13, abrufbar über das [http://stadtrat.fuerth.de/bi/to0040.php?__ksinr=46652 Stadratsinfosystem]</ref> Dieser Punkt dürfte ein Risikofaktor für das Projekt darstellen, da es vor allem in den Anwesen Rudolf-Breitscheid-Straße 8 und 10 Widerstände und eventuell erhebliche Abschlagsforderungen geben wird.
    
==Architektenworkshop==
 
==Architektenworkshop==
Im September 2011 beschloss der Stadtrat als Vertragsgrundlage mit dem Investor das planerische Konzept von DunnettCraven und MIB. Im Stadtrat vom 23. November 2011 wurde nach kontroverser Diskussion beschlossen, "''aufgrund der zentralen Bedeutung der vom Büro DunnettCraven vorgelegten Planung ... im Rahmen des weiteren Verfahrens auf einen Architektenwettbewerb nach § 3 Abs. 2 RPW 2008 zu verzichten. Verfahrensbegleitend soll weiterhin an dem bewährten Instrument eines Projektbeirates festgehalten werden. Über die geänderte Zusammensetzung wird noch gesondert entschieden''."<ref>Vorlage zur Sitzung des Stadtrates vom 23.11.2011: Neuer Einkaufsschwerpunkt in der Rudolf-Breitscheid-Straße 1. Investorenverfahren, 2. Weiteres Vorgehen"</ref> Da MIB von der kontroversen Diskussion überrascht war, bot der Investor später einen Architektenworkshop an. Baureferent [[Joachim Krauße]] äußerte jedoch angelegentlich: ''"Basis aller Planung, daran lässt er [Krauße] keinen Zweifel, soll weiter das MIB-Konzept bleiben, die neuen Baukörper „in die vorhandene Stadtstruktur und die Maßstäblichkeit“ Fürths einzupassen."''<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-einkaufsplane-ein-hoffen-und-bangen-1.1747386 FN v. 26.12.11]</ref> Ein wesentlicher Unterschied zum Architektenwettbewerb ist dabei zudem, dass weder der erste noch sonstige Preisträger einen Rechtsanspruch auf Verwirklichung ihres Entwurfs haben.
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Im September 2011 beschloss der Stadtrat als Vertragsgrundlage mit dem Investor das planerische Konzept von DunnettCraven und MIB. Im Stadtrat vom 23. November 2011 wurde nach kontroverser Diskussion beschlossen, "''aufgrund der zentralen Bedeutung der vom Büro DunnettCraven vorgelegten Planung ... im Rahmen des weiteren Verfahrens auf einen Architektenwettbewerb nach § 3 Abs. 2 RPW 2008 zu verzichten. Verfahrensbegleitend soll weiterhin an dem bewährten Instrument eines Projektbeirates festgehalten werden. Über die geänderte Zusammensetzung wird noch gesondert entschieden''."<ref>Vorlage zur Sitzung des Stadtrates vom 23.11.2011: Neuer Einkaufsschwerpunkt in der Rudolf-Breitscheid-Straße 1. Investorenverfahren, 2. Weiteres Vorgehen"</ref> Da MIB von der kontroversen Diskussion überrascht und irritiert war, bot das Unternehmen dann doch einen "Architektenworkshop" an. Baureferent [[Joachim Krauße]] äußerte jedoch angelegentlich: ''"Basis aller Planung, daran lässt er [Krauße] keinen Zweifel, soll weiter das MIB-Konzept bleiben, die neuen Baukörper „in die vorhandene Stadtstruktur und die Maßstäblichkeit“ Fürths einzupassen."''<ref>[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/further-einkaufsplane-ein-hoffen-und-bangen-1.1747386 FN v. 26.12.11]</ref> Ein wesentlicher Unterschied zum Architektenwettbewerb ist dabei zudem, dass weder der erste noch sonstige Preisträger einen Rechtsanspruch auf Verwirklichung ihres Entwurfs haben.
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Zur Weiterentwicklung, Konkretisierung und Bearbeitung des Konzeptes wurde im März 2012 ein Architektenworkshop Neue Mitte Fürth beschlossen und hierzu ein Preisgericht gebildet. Im Mai 2012 gab MIB die Liste der Wettbewerbsteilnehmer (s.u. "Kritik") und die Zusammensetzung des Preisgerichtes dem Bauausschuss und dem Stadtrat bekannt, die gegenüber dem urspünglichen, im Stadtrat vom 28. März 2012 vorgelegtem Auslobungstext in wesentlichen Dingen erheblich abwich, ohne dass dies explizit bekanntgegeben worden wäre - vor allem waren die Struktur des Preisgerichtes und die Stimmberechtigung verändert worden. <ref> Beschlussvorlage zum Stadtrat vom 28.03.2012: Architektenworkshop "Neue Mitte Fürth", Verfahrensvorschlag MIB zum kooperativen, wettbwerblichen Dialogverfahren. Anlage; Architektenworkshop Auslobungsrtext MIB Stand 19.03.2012; Tischvorlage zur Sitzung des Bau- und Werkaussschusses 09.05.2012 (mit Anlage), TOP 4: Architektenworkshop Neue Mitte Fürth
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Zur Weiterentwicklung, Konkretisierung und Bearbeitung des Konzeptes wurde im März 2012 ein Architektenworkshop Neue Mitte Fürth beschlossen und hierzu ein Preisgericht gebildet. Im Mai 2012 gab MIB die Liste der Wettbewerbsteilnehmer (s.u. "Kritik") und die Zusammensetzung des Preisgerichtes dem Bauausschuss und dem Stadtrat bekannt, die gegenüber dem urspünglichen, im Stadtrat vom 28. März 2012 vorgelegtem Auslobungstext in wesentlichen Dingen erheblich abwich, ohne dass dies explizit bekanntgegeben worden wäre - vor allem waren die Struktur des Preisgerichtes und die Stimmberechtigung verändert worden. <ref> Beschlussvorlage zum Stadtrat vom 28.03.2012: Architektenworkshop "Neue Mitte Fürth", Verfahrensvorschlag MIB zum kooperativen, wettbewerblichen Dialogverfahren. Anlage; Architektenworkshop Auslobungsrtext MIB Stand 19.03.2012; Tischvorlage zur Sitzung des Bau- und Werkaussschusses 09.05.2012 (mit Anlage), TOP 4: Architektenworkshop Neue Mitte Fürth</ref>  
von MIB vorgelegte Liste der Wettbewerbsteilnehmer und Zusammensetzung des Preisgerichts</ref>  
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Dies - ein von der Presse mit Ausnahme der Internetzeitung "Fürther Freiheit" völlig unbemerkter Vorgang - führte zu erheblichen Irritationen bei der "Bürgerinitiative Bessere Mitte Fürth", die sich auf den Entzug des Stimmrechtes des BI-Sprechers Christofer Hornstein wie auch auf die Auswahl der zum Wettbewerb ausgewählten Architekten bezogen (s.u.).<ref>[http://www.fuerther-freiheit.info/2012/05/15/irritierende-entwicklungen-rund-um-den-architektenworkshop-neue-mitte-fuerth/ Fürther Freiheit vom 15. Mai 2012: ''Irritierende Entwicklungen rund um den Architekten­workshop »Neue Mitte Fürth«'']</ref>.  
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Dies - ein von der Presse mit Ausnahme der Internetzeitung "Fürther Freiheit" unbemerkter oder unbeachteter Vorgang - führte zu erheblichen Irritationen bei der "Bürgerinitiative Bessere Mitte Fürth", die sich auf den Entzug des Stimmrechtes des BI-Sprechers Christofer Hornstein wie auch auf die Auswahl der zum Wettbewerb ausgewählten Architekten bezogen (s.u.).<ref>[http://www.fuerther-freiheit.info/2012/05/15/irritierende-entwicklungen-rund-um-den-architektenworkshop-neue-mitte-fuerth/ Fürther Freiheit vom 15. Mai 2012: ''Irritierende Entwicklungen rund um den Architekten­workshop »Neue Mitte Fürth«'']</ref>.  
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Daraufhin wurde das Preisgericht bis zur Stadtratsitzung vom 23. Mai 2012 nochmals geändert (wiederum unbemerkt von der Presse), so dass der Sprecher der Bürgerinitiative doch wieder Stimmrecht hatte und gleichzeitig ein weiterer Vertreter von MIB stimmberechtigt wurde, so dass sich unter den sechs Stimmberechtigen im Preisgericht nunmehr mutmaßlich eine Mehrheit für die Beibehaltung des bisherigen MIB-Konzeptes vom Büro DunnetCraven abzeichnet. <ref> Anlage zur Beschussvorlage des Stadtrates vom 23.05.2012, TOP 11: Architektenworkshop Neue Mitte Fürth - von MIB vorgelegte Liste der Wettbewerbsteilnehmer und Zusammensetzung des Preisgerichts. </ref>
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Daraufhin wurde das Preisgericht bis zur Stadtratsitzung vom 23. Mai 2012 nochmals geändert (wiederum unbemerkt von der Presse), so dass dem Sprecher der Bürgerinitiative nun doch Stimmrecht zukommt und gleichzeitig ein weiterer Vertreter von MIB stimmberechtigt wurde, so dass sich unter den sechs Stimmberechtigen im Preisgericht nunmehr mutmaßlich eine Mehrheit für die Beibehaltung des bisherigen MIB-Konzeptes vom Büro DunnetCraven abzeichnet. <ref> Anlage zur Beschussvorlage des Stadtrates vom 23.05.2012, TOP 11: Architektenworkshop Neue Mitte Fürth - von MIB vorgelegte Liste der Wettbewerbsteilnehmer und Zusammensetzung des Preisgerichts. </ref>
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Der Auslobungstext nennt als Gegenstand des Verfahrens: ''"Das im September 2011 vom Fürther Stadtrat als Vertragsgrundlage mit dem Investor beschlossenes planerische Konzept von DunnettCraven Architekten, London und MIB soll weiterentwickelt, bearbeitet und konkretisiert werden. Dabei ist die Grundkonzeption [...] als Ausgangspunkt für die weitere Überlegungen anzusehen. Um die bisherige planerische Qualität sicherzustellen, wird DunnettCraven als Masterplaner das Projekt weiter maßgeblich begleiten [...] Vorgesehen ist die Weiterentwicklung des im Investorenwettbewerbs vorgestellten Planungskonzepts von DunnettCraven durch fünf ausgewählte Architekturbüros im kooperativen, wettbewerblichen Dialog […] Die innere Struktur der Gebäude ist nicht Teil der Aufgabenstellung.“''  
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Der Auslobungstext nennt als Gegenstand des Verfahrens: ''"Das im September 2011 vom Fürther Stadtrat als Vertragsgrundlage mit dem Investor beschlossenes planerische Konzept von DunnettCraven Architekten, London und MIB soll weiterentwickelt, bearbeitet und konkretisiert werden. Dabei ist die Grundkonzeption [...] als Ausgangspunkt für die weitere Überlegungen anzusehen. Um die bisherige planerische Qualität sicherzustellen, wird DunnettCraven als Masterplaner das Projekt weiter maßgeblich begleiten [...] Vorgesehen ist die Weiterentwicklung des im Investorenwettbewerbs vorgestellten Planungskonzepts von DunnettCraven durch fünf ausgewählte Architekturbüros im kooperativen, wettbewerblichen Dialog […] Die innere Struktur der Gebäude ist nicht Teil der Aufgabenstellung.“''  
    
Die Zusammensetzung des Preisgerichts ist nunmehr wie folgt:   
 
Die Zusammensetzung des Preisgerichts ist nunmehr wie folgt:   
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* Sachpreisrichter: James Craven (Architekt), Andreas Kaiser (MIB), Dr. Alexander Schlag (MIB);  
 
* Sachpreisrichter: James Craven (Architekt), Andreas Kaiser (MIB), Dr. Alexander Schlag (MIB);  
 
* stellv. Sachpreisrichter: Maik Mehlhose (MIB);  
 
* stellv. Sachpreisrichter: Maik Mehlhose (MIB);  
* sachverständige Berater (ohne Stimmrecht): Michaela v. Wittke (SPD), Mathias Bohliner (Stadtplanungsamt), Uwe Laule (MIB), Dr. [[Alexander Mayer]] (Stadtheimatpfleger), Harald Riedel (Bündnis 90 / Grüne), Dr. Tobias Wagner (CSU), Dr. Uli Walter (Bay. Landesamt f. Denkmalpflege), Alexander Meyer (MIB).<ref> Anlage zur Beschussvorlage des Stadtrates vom 23.05.2012, TOP 11: Architektenworkshop Neue Mitte Fürth - von MIB vorgelegte Liste der Wettbewerbsteilnehmer und Zusammensetzung des Preisgerichts. </ref>
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* sachverständige Berater (ohne Stimmrecht): Michaela v. Wittke (SPD), Dr. Mathias Bohliner (Stadtplanungsamt), Uwe Laule (MIB), Dr. [[Alexander Mayer]] (Stadtheimatpfleger), Harald Riedel (Bündnis 90 / Grüne), Dr. Tobias Wagner (CSU), Dr. Uli Walter (Bay. Landesamt f. Denkmalpflege), Alexander Meyer (MIB).<ref> Anlage zur Beschussvorlage des Stadtrates vom 23.05.2012, TOP 11: Architektenworkshop Neue Mitte Fürth - von MIB vorgelegte Liste der Wettbewerbsteilnehmer und Zusammensetzung des Preisgerichts. </ref>
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Neben dem Abriss des [[Festsaal (Parkhotel)|Festsaals]] (siehe dort) wird die Auswahl der zum Wettbewerb geladenen Architekten und die Zusammensetzung des Preisgerichtes kritisiert: "''Die BI [Bessere Mitte Fürth] sieht in der jetzt vorgeschlagenen Workshop-Konstellation ein erhebliches Gefahrenpotential und befürchtet, daß gegen Ende des Verfahrens das Grundkonzept von MIB (welches große und breite Zustimmung in der Stadtöffentlichkeit erfahren hat) verloren geht und der sehr stadtbildverträgliche Ansatz von Herrn Craven in den Hintergrund gedrängt wird. Enttäuscht zeigt sich die BI auch darüber, daß kein einziger ihrer Vorschläge für Wettbewerbsteilnehmer (Architekturbüros) und Jurybesetzung von MIB aufgenommen wurde [...] Schließlich bekommt auch die jetzt vorgeschlagene personelle Auswahl ein gewisses »Geschmäckle«, wenn man erfährt, dass der [ursprünglich einzige, s.o.] Fachpreisrichter neben Stadtbaurat Krauße ein FH-Professoren-Kollege eines der Wettbewerbsteilnehmer ist! § 6(1) der Richtlinien für Planungwettbewerbe (RPW) legt eigentlich ganz klar fest: »Das Preisgericht darf nur aus natürlichen Personen bestehen, die von den Teilnehmern des Wettbewerbs unabhängig sind.« So handelt die Architektenkammer, die von MIB beratend hinzugezogen worden ist, ganz offensichtlich gegen ihre eigenen Regularien. Angesichts der Professionalität aller Verfahrensbeteiligten er­scheint es nicht abwegig, dahinter Kalkül und System zu vermuten, zu wessen Gunsten auch immer ''." <ref>[http://www.fuerther-freiheit.info/2012/05/15/irritierende-entwicklungen-rund-um-den-architektenworkshop-neue-mitte-fuerth/ Fürther Freiheit vom 15. Mai 2012: ''Irritierende Entwicklungen rund um den Architekten­workshop »Neue Mitte Fürth«'']</ref>
 
Neben dem Abriss des [[Festsaal (Parkhotel)|Festsaals]] (siehe dort) wird die Auswahl der zum Wettbewerb geladenen Architekten und die Zusammensetzung des Preisgerichtes kritisiert: "''Die BI [Bessere Mitte Fürth] sieht in der jetzt vorgeschlagenen Workshop-Konstellation ein erhebliches Gefahrenpotential und befürchtet, daß gegen Ende des Verfahrens das Grundkonzept von MIB (welches große und breite Zustimmung in der Stadtöffentlichkeit erfahren hat) verloren geht und der sehr stadtbildverträgliche Ansatz von Herrn Craven in den Hintergrund gedrängt wird. Enttäuscht zeigt sich die BI auch darüber, daß kein einziger ihrer Vorschläge für Wettbewerbsteilnehmer (Architekturbüros) und Jurybesetzung von MIB aufgenommen wurde [...] Schließlich bekommt auch die jetzt vorgeschlagene personelle Auswahl ein gewisses »Geschmäckle«, wenn man erfährt, dass der [ursprünglich einzige, s.o.] Fachpreisrichter neben Stadtbaurat Krauße ein FH-Professoren-Kollege eines der Wettbewerbsteilnehmer ist! § 6(1) der Richtlinien für Planungwettbewerbe (RPW) legt eigentlich ganz klar fest: »Das Preisgericht darf nur aus natürlichen Personen bestehen, die von den Teilnehmern des Wettbewerbs unabhängig sind.« So handelt die Architektenkammer, die von MIB beratend hinzugezogen worden ist, ganz offensichtlich gegen ihre eigenen Regularien. Angesichts der Professionalität aller Verfahrensbeteiligten er­scheint es nicht abwegig, dahinter Kalkül und System zu vermuten, zu wessen Gunsten auch immer ''." <ref>[http://www.fuerther-freiheit.info/2012/05/15/irritierende-entwicklungen-rund-um-den-architektenworkshop-neue-mitte-fuerth/ Fürther Freiheit vom 15. Mai 2012: ''Irritierende Entwicklungen rund um den Architekten­workshop »Neue Mitte Fürth«'']</ref>
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Die Kritik bezieht sich einerseits auf Auswahl der Architekturbüros. Abgesehen von Weis & Volkmann weisen diese Büros nach Ansicht der BI keine positive Referenzen bezüglich des Bauens im historischen Umfeld auf und sind einer nicht dem Konzept von DunnetCraven entsprechenden Architektursprache verpflichtet. Generell wird damit die Gefahr gesehen, dass der Architektenworkshop das für gut befundene ursprüngliche Konzept von DunnetCraven verwässert oder gar völlig verändert.
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Die Kritik bezieht sich einerseits auf Auswahl der Architekturbüros. Abgesehen von Weis & Volkmann weisen diese Büros nach Ansicht der Bürgerinitiative keine positive Referenzen bezüglich des Bauens im historischen Umfeld auf und sind einer nicht dem Konzept von DunnetCraven entsprechenden Architektursprache verpflichtet. Generell wird damit die Gefahr gesehen, dass der Architektenworkshop das für gut befundene ursprüngliche Konzept von DunnetCraven verwässert oder gar völlig verändert.
    
Andererseits bezieht sich die Kritik darauf, dass der Fachpreisrichter Michael Stößlein ein langjähriger Kollege von Wettbewerbsteilnehmer Hartmut Niederwöhrmeier in der Ohm Fachhochschule Nürnberg war. Zudem sind sie sowie die stellvertetende Fachpreisrichterin Brigitte Sesselmann und der Teilnehmer Peter Dürschinger über den BDA (Bund Deutscher Architekten) Kreisverband untereinander mutmaßlich gut bekannt.
 
Andererseits bezieht sich die Kritik darauf, dass der Fachpreisrichter Michael Stößlein ein langjähriger Kollege von Wettbewerbsteilnehmer Hartmut Niederwöhrmeier in der Ohm Fachhochschule Nürnberg war. Zudem sind sie sowie die stellvertetende Fachpreisrichterin Brigitte Sesselmann und der Teilnehmer Peter Dürschinger über den BDA (Bund Deutscher Architekten) Kreisverband untereinander mutmaßlich gut bekannt.
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