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Johann Michael Eckart erbt 1773 von seiem Vater die Mühle, ein sehr obrigkeitstreuer Mann. Ihm gelang es, dass insgesamt dreimal der Preußenkönig Wilhelm III. mit seiner Gemahlin Königin Lusie in der unteren Mühle übernachteten. "Im Jahr 1799 hatte Fürth das Glück, seinen damaligen Landesvater König Friedrich Wilhelm III. von Preußen zu bewirten. Der Monarch nahm mit seiner Gemahlin Louise das Quartier in der Unteren Mühle... Der Besitzer der Unteren Mühle ließ nachher zum künftigen besseren Empfang seines erhabenen Gastes ein ganz neues Gebäude hinter der Mühle aufführen, und darin einen Saal zur Königlichen Tafel errichten, der noch zur Stunde der Königssaal genannt wurde." In den Jahren 1803 und 1805 besuchte das Königspaar jeweils im Juni anläßlich seiner Heerschauen auf der Hard erneut Fürth und übernachtete wieder in der Foerstermühle. <ref> * Quelle: Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 200</ref> <ref> * Quelle: Eger Addreß-Handbuch, Taschen- und Addreß-Handbuch von Fürth im Königreich Baiern, Nürnberg 1819, S. 217</ref>
 
Johann Michael Eckart erbt 1773 von seiem Vater die Mühle, ein sehr obrigkeitstreuer Mann. Ihm gelang es, dass insgesamt dreimal der Preußenkönig Wilhelm III. mit seiner Gemahlin Königin Lusie in der unteren Mühle übernachteten. "Im Jahr 1799 hatte Fürth das Glück, seinen damaligen Landesvater König Friedrich Wilhelm III. von Preußen zu bewirten. Der Monarch nahm mit seiner Gemahlin Louise das Quartier in der Unteren Mühle... Der Besitzer der Unteren Mühle ließ nachher zum künftigen besseren Empfang seines erhabenen Gastes ein ganz neues Gebäude hinter der Mühle aufführen, und darin einen Saal zur Königlichen Tafel errichten, der noch zur Stunde der Königssaal genannt wurde." In den Jahren 1803 und 1805 besuchte das Königspaar jeweils im Juni anläßlich seiner Heerschauen auf der Hard erneut Fürth und übernachtete wieder in der Foerstermühle. <ref> * Quelle: Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen., S. 200</ref> <ref> * Quelle: Eger Addreß-Handbuch, Taschen- und Addreß-Handbuch von Fürth im Königreich Baiern, Nürnberg 1819, S. 217</ref>
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==Namensnennung Foerstermühle=
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==Namensnennung Foerstermühle==
Mit dem Kauf der Mühle 1819 durch Georg Christoph Foerster (15.03.1794 - 09.05.1877) erhielt die untere Mühle erstmals den heutigen Namen Foerstermühle.  
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Mit dem Kauf der Mühle 1819 durch Georg Christoph Foerster (15.03.1794 - 09.05.1877) erhielt die untere Mühle erstmals den heutigen Namen Foerstermühle. Die Tatsache, dass Foerster mit "oe" geschrieben wird und nicht mit dem Umlaut "ö" hat keine besondere Bewandnis. Nach Aussagen von Dr. Thomas Foerster - dem heute letzten Nachkommen - war dies eine "Modeerscheinung im 18. Jahrhundert", dem auch seine Familie folgte. Jener Georg Christoph Foerster folgte seiner Familientradition - und kaufte die Mühle für 50.000 Gulden. Bereits sein Vater Johann Adam Foerster (geb. 27.06.1767) war Müller in Schniegling, und dessen Vater hatten eine Mühle in Katzwang. Am 15. März 1827 brannte die Mühle vollständig ab, "wobei sich der Feuerregen bis auf den Königsplatz erstreckte". <ref> * Quelle: Chronik der Stadt Fürth. 2. Auflage,1887; 2., vielfach vermehrte und verbesserte Ausgabe, fortgesetzt bis zur neuesten Zeit und mit Register versehen, S. 244</ref> Auch das Wohnhaus war stark beschädigt und musste umfassend wieder instandgesetzt werden. Die Mühle bekam über dem Erdgeschoss zwei weitere Geschosse und zwei Dachgeschosse. Zum bisherigen Bestand kam noch eine Glasschleiferei, eine Bronzeschmelze und eine kleine Blattgoldfabrik hinzu. Die Antriebsenergie wurde inzwischen über acht große Wasserräder gewonnen. <ref> * Quelle: Dr. Thomas Foerster, Zur Geschichte der Foerstermühle. Hrsg. Egbert Foerster GmbH + Co. KG, Fürth 1984 </ref>
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1896 errichtete Adam Foerster - der Enkel vom ersten Besitzer - die technisch veraltete Mühle und baute eine vierstöckige Mühle, so wie sie bis in den 1980´er Jahren bekannt war. Durch den Abriss der alten Mühle bzw. den Neubau und deren Erweiterung war die Foerstermühle ab 1896 eine reine Handelsmühle geworden. Bis 1896 war die Mühle primär eine Lohnmüllerei, lebte also hauptsächlich von der Vermahlung angelieferten Getreides gegen Entgeld. Durch die Erweiterung wurde die Mühle jetzt eine sog. "Handelsmühle", die sein Geschäftsmodel darauf auslegt, vom Ankauf von Getreide und den Verkauf von Mehl zu bestreiten.
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==Die Foerstermühle im 20. Jahrhundert==
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1927 übernahm der Sohn Richard Foerster (02.05.1880 - 03.06.1930) die Mühle von seinem Vater, der kurz vorher verstorben war. Richard Foerster starb ebenfalls kurz nach der Übernahme der Mühle unerwartet, so dass seine Witwe Emmi Foerster den Mühlenbetrieb 1930 übernahm. Sie hat die Mühle durch Aufstockung über dem Mehllager und 1938 durch den Bau eines Getreidesilos vergrößert. Ebenfalls gelang es Ihr bereits in den Kriegsjahren 1942 eine neue Stau- und Triebwerkanlage mit 300 PS einzurichten, nachdem kurz zuvor ein Hochwasser die alte Anlage zerstört hatte.
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Aus der Ehe zwischen Richard und Emmi Foerster ging der Sohn Egbert Foerster (18.03.1915 - 28.09.1974) hervor. Dieser übernahm 1945 die Mühle, nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurück kam.
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Die „Foerstermühle“ wurde als „Untere Mühle“ von dem Müller der Bubenmühle im Biberttal Michael Messelhäuser 1706 ff. auf markgräflichem Grund errichtet. 1799 ließ der Besitzer Michael Eckart Holzhäuser für einen Speisesaal und eine Küche aufführen, um das preußische Königspaar würdiger empfangen zu können. <ref>''Förstersmühle''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 126</ref>
      
Beim Luftangriff auf Nürnberg vom 21. Februar 1945 wurde auch Fürth wieder schwer getroffen, so auch  die Foerstermühle. Von der Foerstermühle selber blieben nur einige Außenmauern im Bereich des Rednitzufers, einige Nebengebäude und das Wehr erhalten. In den Jahren 1946 - 1949 wurde auf den Grundmauern der alten Mühle ein neues, schmuckloseres Mühlengebäude errichtet. Dieses wurde wiederum abgebrochen und das Gelände in den 1980er Jahren mit einem Altenheimkomplex bebaut. Im direkten Umfeld des Standortes der Foerstermühle sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Veränderungen erfolgt:
 
Beim Luftangriff auf Nürnberg vom 21. Februar 1945 wurde auch Fürth wieder schwer getroffen, so auch  die Foerstermühle. Von der Foerstermühle selber blieben nur einige Außenmauern im Bereich des Rednitzufers, einige Nebengebäude und das Wehr erhalten. In den Jahren 1946 - 1949 wurde auf den Grundmauern der alten Mühle ein neues, schmuckloseres Mühlengebäude errichtet. Dieses wurde wiederum abgebrochen und das Gelände in den 1980er Jahren mit einem Altenheimkomplex bebaut. Im direkten Umfeld des Standortes der Foerstermühle sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Veränderungen erfolgt:
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