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Entstanden ist Unterfarrnbach wohl im 8. Jahrhundert und gehörte zum [[Königshof Fürth]], war also von Anfang an eng mit Fürth verbunden.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=147}}</ref> So lieferten die Bewohner ihre Produkte auch dorthin. [[1303]] wird der Ort erstmal urkundlich erwähnt und in der Urkunde von [[Konrad der Fromme|Konrad dem Frommen]] als ''Nidern Farhembach'' bezeichnet. Kirchlich gehörte Unterfarrnbach zur Fürther [[Kapelle St. Martin|Martinskapelle]], bis es [[1349]], als [[Burgfarrnbach]] eine eigene Pfarrei erhalten hatte, dieser zugeschlagen wurde. Die Gemeinde-Herrschaft verblieb so weiterhin beim [[Bistum Bamberg|Dompropst von Bamberg]]. Dieser gab dem Ort [[1688]] eine Gemeindeordnung, in der es vor allem um die Wahl der Bürgermeister sowie um die Viehhaltung und die Viehweide ging. Daneben besaßen, wie in Fürth auch, der [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgraf von Ansbach]] die Hochgerichtsbarkeit und die Reichsstadt [[Nürnberg]] einen Teil der Grundherrschaft.  
 
Entstanden ist Unterfarrnbach wohl im 8. Jahrhundert und gehörte zum [[Königshof Fürth]], war also von Anfang an eng mit Fürth verbunden.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=147}}</ref> So lieferten die Bewohner ihre Produkte auch dorthin. [[1303]] wird der Ort erstmal urkundlich erwähnt und in der Urkunde von [[Konrad der Fromme|Konrad dem Frommen]] als ''Nidern Farhembach'' bezeichnet. Kirchlich gehörte Unterfarrnbach zur Fürther [[Kapelle St. Martin|Martinskapelle]], bis es [[1349]], als [[Burgfarrnbach]] eine eigene Pfarrei erhalten hatte, dieser zugeschlagen wurde. Die Gemeinde-Herrschaft verblieb so weiterhin beim [[Bistum Bamberg|Dompropst von Bamberg]]. Dieser gab dem Ort [[1688]] eine Gemeindeordnung, in der es vor allem um die Wahl der Bürgermeister sowie um die Viehhaltung und die Viehweide ging. Daneben besaßen, wie in Fürth auch, der [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach|Markgraf von Ansbach]] die Hochgerichtsbarkeit und die Reichsstadt [[Nürnberg]] einen Teil der Grundherrschaft.  
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Nach dem verheerenden [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] siedelte sich in Unterfarrnbach um das Jahr [[1700]] eine kleine jüdische Gemeinde an. Die Juden lebten in einem eigenen kleinen Bezirk getrennt von den anderen Unterfarrnbachern, der Judenhof befand sich im Bereich der [[Unterfarrnbacher Straße]] 152 - 164. An ihren Steuerzahlungen lässt sich erkennen, dass sie vermutlich nicht sehr reich waren und sich deshalb nicht direkt in Fürth niederlassen konnten, da dort der Nachweis eines hohen Vermögens notwendig war. Auch gab es wohl kein Zusammenleben mit den anderen Bewohnern. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Unterfarrnbach keine Juden mehr. Im 18. Jahrhundert gab es zwischen Unterfarrnbach, Burgfarrnbach und Fürth immer wieder Streitigkeiten und Prozesse um Anteile an der Fürberg, dem Wald der Gemeinde Fürth. [[1777]] wurde entschieden, dass Unterfarrnbach zusammen mit [[Atzenhof]] und Burgfarrnbach ein Drittel des Waldes erhalten sollte, das sie dann auch gemeinsam verwalteten. Allerdings handelte es sich um den schlechteren Teil der Fürberg.
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Nach dem verheerenden [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] siedelte sich in Unterfarrnbach um das Jahr [[1700]] eine kleine [[Synagoge Unterfarrnbach|jüdische Gemeinde]] an. Die Juden lebten in einem eigenen kleinen Bezirk getrennt von den anderen Unterfarrnbachern, der Judenhof befand sich im Bereich der [[Unterfarrnbacher Straße]] 152 - 164. An ihren Steuerzahlungen lässt sich erkennen, dass sie vermutlich nicht sehr reich waren und sich deshalb nicht direkt in Fürth niederlassen konnten, da dort der Nachweis eines hohen Vermögens notwendig war. Auch gab es wohl kein Zusammenleben mit den anderen Bewohnern. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Unterfarrnbach keine Juden mehr. Im 18. Jahrhundert gab es zwischen Unterfarrnbach, Burgfarrnbach und Fürth immer wieder Streitigkeiten und Prozesse um Anteile an der Fürberg, dem Wald der Gemeinde Fürth. [[1777]] wurde entschieden, dass Unterfarrnbach zusammen mit [[Atzenhof]] und Burgfarrnbach ein Drittel des Waldes erhalten sollte, das sie dann auch gemeinsam verwalteten. Allerdings handelte es sich um den schlechteren Teil der Fürberg.
    
Nach dem Übergang an Bayern im Jahr [[1806]], wurde Unterfarrnbach [[1819]] mit Atzenhof, [[Bremenstall]] und [[Stadelhof]], die alle um die [[Atzenhofer Heide]] liegen und die dieses Gebiet landwirtschaftlich nutzten, zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Es blieb ein reines Bauerndorf, war aber sehr wohlhabend, leistete sich auch eine eigene Schule und besaß fünf Gasthäuser, vier Bäckereien und zwei Spezereihandlungen.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, in: {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=148}}</ref> Die Gasthäuser und die Bäckereien mit Ausschankrecht lebten auch von vielen Ausflüglern aus der Stadt Fürth. An der Mühltalstraße 71 befand sich zudem eine [[Unterfarrnbacher Mühle|Mühle]] mit angebundener Glasschleiferei für Brillengläser und Linsen.
 
Nach dem Übergang an Bayern im Jahr [[1806]], wurde Unterfarrnbach [[1819]] mit Atzenhof, [[Bremenstall]] und [[Stadelhof]], die alle um die [[Atzenhofer Heide]] liegen und die dieses Gebiet landwirtschaftlich nutzten, zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Es blieb ein reines Bauerndorf, war aber sehr wohlhabend, leistete sich auch eine eigene Schule und besaß fünf Gasthäuser, vier Bäckereien und zwei Spezereihandlungen.<ref>[[Land-Chronik (Buch)|Land-Chronik]], Fürth 1892, in: {{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=148}}</ref> Die Gasthäuser und die Bäckereien mit Ausschankrecht lebten auch von vielen Ausflüglern aus der Stadt Fürth. An der Mühltalstraße 71 befand sich zudem eine [[Unterfarrnbacher Mühle|Mühle]] mit angebundener Glasschleiferei für Brillengläser und Linsen.
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