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Das Memorbuch hat 58 Blatt, ist eine Handschrift mit Buchmalereien und die Einträge sind mit Tinte auf Pergament geschrieben. Der erste Teil der Handschrift enthält Gebete, die in der Synagoge vom Gebetspodium (Almemor) aus gelesen wurden. Dieser Teil wurde von einem polnischen Schreiber (Sofer) erstellt und illustriert. Daran schließen sich die Wiener Gedenkeinträge bis [[1670]] (Vertreibung der Juden aus Wien) und danach die Fürther Einträge bis [[1932]] an. Als Besonderheit finden sich darin auch Einträge gefallenen jüdischer Soldaten aus der Zeit des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]].
 
Das Memorbuch hat 58 Blatt, ist eine Handschrift mit Buchmalereien und die Einträge sind mit Tinte auf Pergament geschrieben. Der erste Teil der Handschrift enthält Gebete, die in der Synagoge vom Gebetspodium (Almemor) aus gelesen wurden. Dieser Teil wurde von einem polnischen Schreiber (Sofer) erstellt und illustriert. Daran schließen sich die Wiener Gedenkeinträge bis [[1670]] (Vertreibung der Juden aus Wien) und danach die Fürther Einträge bis [[1932]] an. Als Besonderheit finden sich darin auch Einträge gefallenen jüdischer Soldaten aus der Zeit des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]].
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Als Kaiser Leopold I. die Vertreibung der Juden aus Wien verfügte, kam das Memorbuch mit der Familie [[Bermann Fränkel|Fränkel]] aus Wien nach Fürth. Der noch in Wien geborene [[Bermann Fränkel|Bärmann Fränkel]], der dann als ansbachischer Landesrabbiner tätig war, stiftete im Jahr seines Todes 1708 die Fürther [[Schulhof 5|Klaussynagoge]], in der die Einträge des Memorbuchs dann wieder aufgenommen wurden. Das Memorbuch wurde vor dem Naziterror gerettet und kam dann in das [[Jüdisches Museum Franken|Jüdische Museum]] von Fürth.
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Als Kaiser Leopold I. die Vertreibung der Juden aus Wien verfügte, kam das Memorbuch mit der Familie [[Bermann Fränkel|Fränkel]] aus Wien nach Fürth. Der noch in Wien geborene [[Bermann Fränkel|Bärmann Fränkel]], der dann als ansbachischer Landesrabbiner tätig war, stiftete im Jahr seines Todes 1708 die Fürther [[Schulhof 5|Klaussynagoge]], in der die Einträge des Memorbuchs dann wieder aufgenommen wurden. Das Memorbuch galt nach 1945 als verschollen, wurde aber vor dem Naziterror gerettet und kam [[1998]] in das [[Jüdisches Museum Franken|Jüdische Museum]] von Fürth.
    
Es ist eines der bedeutendsten Zeugnisse der [[Fiorda|jüdischen Geschichte von Fürth]]. [[Daniela Eisenstein]] bekundet im Jahr 2020, dass sie das Memorbuch digitalisieren lassen will, wenn der Titel ''Kulturhauptstadt'' 2025 in die Region geht. Damit könnten die Informationen im Buch mit Daten und Orten aus vielen Archiven vernetzt werden.<ref>Christiane Krodel: Eine ganze Region bewirbt sich. In: Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 2020</ref>
 
Es ist eines der bedeutendsten Zeugnisse der [[Fiorda|jüdischen Geschichte von Fürth]]. [[Daniela Eisenstein]] bekundet im Jahr 2020, dass sie das Memorbuch digitalisieren lassen will, wenn der Titel ''Kulturhauptstadt'' 2025 in die Region geht. Damit könnten die Informationen im Buch mit Daten und Orten aus vielen Archiven vernetzt werden.<ref>Christiane Krodel: Eine ganze Region bewirbt sich. In: Fürther Nachrichten vom 14. Oktober 2020</ref>
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Das Buch galt nach 1945 als verschollen und wurde 1998 dem [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museum]] in Fürth angeboten.
      
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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