Winfried Roschmann

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Winfried Roschmann (geb. 15. September 1936 in Fürth; gest. 5. Dezember 2009 in Fürth) war ein Fürther Lokalhistoriker. Er galt Zeit seines Lebens als Bewahrer der Fürther Flughafengeschichte und war ein wichtiger Zeitzeuge. Er wurde 73 Jahre alt.

Leben[Bearbeiten]

Mit seiner Großmutter, der Flughafenrestaurantbetreiberin Käthe Brand, und seinem Onkel Hans Wolkenstein (30. Mai 1911 – 12. August 1980), der Lufthansaverkehrspilot, Testflieger, ab 1938 Feldwebel im Fliegerhorst Giebelstadt bei der 9. Staffel des Kampfgeschwaders 355 und ab 1950 Verkehrsleiter am Fürther Industrieflughafen und Airport Nürnberg war, hatte Winfried Roschmann zwei ihm nahe stehende Familienmitglieder, die ihn mit dem Virus „Fliegerei“ und der Liebe zu den Flugzeugen ansteckten. Pilot wurde er nicht, es blieb nur sein Traum, sondern Angestellter einer Krankenkasse. Sein Traumflugzeug war die Lockheed Super Constellation, von der er ein größeres Modell besaß, welches er zu Veranstaltungen mitbrachte.

Nachlass Roschmann[Bearbeiten]

Winfried Roschmann baute als "ehrenamtlicher Flughafenarchivar" im elterlichen Wohnhaus in der Hamburger Straße 133 ein umfangreiches Privatarchiv zu den Fürther und Nürnberger Flughäfen auf. Sein ganzes Leben sammelte er in akribischer Kleinarbeit Fotos, Zeitungsartikel, Bücher, Modelle und Gegenstände zu den Themen Fliegen, Fliegerei in Fürth/Nürnberg und Fürther Stadtgeschichte aus den letzten 120 Jahren. Dazu gehörten auch Interviews mit Zeitzeugen, die ihm ebenfalls Material - teilweise als Nachlass (z. B. Hans Wolkenstein) - zur Verfügung stellten und eine umfangreiche Privatkorrespondenz. Daneben gab es - unter anderem - eine Plüschtier- und Bierkrugsammlung. Lediglich Reste (einige Aktenordner und Fotoalben) konnten von den Fürther Lokalhistorikern Renate Trautwein und Oliver Wittmann (ABK) geborgen und dem Stadtarchiv Fürth als "Nachlass Roschmann" übergeben werden. Als besonderer Verlust muss das lokalhistorisch bedeutsame Gästebuch des Flugplatz-Restaurants (Atzenhof) gesehen werden, um das sich der ehemalige Stadtheimatpfleger Alexander Mayer mit Unterstützung von Oberbürgermeister Thomas Jung intensiv bemühte.

Abgesehen von großen Teilen der Korrespondenz sind die gesammelten Informationen der breiten Öffentlichkeit insoweit seit Jahren zugänglich, als sie z.B. für Veröffentlichungen noch ausgewertet werden konnten. Das Archiv wurde zu folgenden Publikationen genutzt: für "Die Fürther Hardhöhe" (v. Jesussek/Roschmann/Sponsel) über die Firma Bachmann, von Blumenthal & Co. und den Industrieflughafen, für "Fliegen, nur Fliegen" (v. Ohm/Neubauer/Prautzsch/Roschmann) über die Fliegerei im 1. Weltkrieg und die Zeit des Verkehrsflughafens in Atzenhof, für "50 Jahre Airport Nürnberg, 1955 - 2005, Geschichte der Luftfahrt in Nürnberg" (v. Bernd Windsheimer) über die Nürnberger Flughäfen und indirekt auch für "Lernt Fliegen! in Fürth - Atzenhof" (v. Trautwein/Wittmann).

Für "Zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Eine Fürther Verkehrsgeschichte" (Mayer) konnte das Archiv aufgrund des Todes von Roschmann nicht mehr herangezogen werden, ein schon vereinbartes Treffen zu diesem Zweck kam aufgrund des Todes von Roschmann nicht mehr zustanden (Mayer wartete am Todestag vor dem Haus). Bei der Erbin wurde sowohl vom Autor wie auch auf dessen Bitte hin von OB Thomas Jung mehrfach erfolglos um Erlaubnis zur Einsichtnahme gebeten.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

Literatur / Medien[Bearbeiten]

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Gesammelte Werke, Winfried Roschmann bewahrt Fürther Geschichte. In: Fürther Nachrichten vom 26. August 2006
  • Flughafenarchivar ist tot. In: Fürther Nachrichten vom 10. Dezember 2009 - online

Siehe auch[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]