1824

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  • Die Handels- und Gewerbeschule wird eingeweiht.[1] Da gleichzeitig der Magistrat den kgl. Gerichtshof räumen muss, zieht auch dieser in das Schulhaus und verbleibt dort bis zur Fertigstellung des neuen Rathauses.[2]
  • Am 17. Januar zerstörte eine Feuersbrunst einen Teil der Gebäude und Vorräte der Holzmann´schen Brauerei in Vach.[3]
  • Am 25. August erfolgt die Grundsteinlegung für die Katholische Kirche.[4]
  • Am 27. November erfolgt die Regierungsgenehmigung für die Erbauung der Auferstehungskirche.[5]

Personen[Bearbeiten]

Geboren 1824

PersonGeburtstagGeburtsortBeruf
Louis Berolzheimer24. FebruarFürth
Conrad Heinrich31. OktoberFürthKaufmann
Moritz Kargau2. JanuarFürthZigarettenfabrikant, Vorsänger in der Hospitalschul
Maximilian RöderPfarrer

Gestorben 1824

PersonTodestagTodesortBeruf
Friedrich Adam Billing8. AprilFürthGemeindebevollmächtigter, Kaufmann, Bürgermeister, Weinhändler
Johann Conrad Fleischauer17. NovemberFürthApotheker
Johann Georg Kleininger23. SeptemberFürthUhrmacher
Johann Michael Hahn3. OktoberFürthGärtner, Verwalter
Georg Wilhelm Friedrich Hommel4. JanuarFürthRechtsanwalt, Notar
  • Anfang Januar starb Georg Wilhelm Friedrich Hommel, Meister vom Stuhl.[6]

Bauten[Bearbeiten]

Fronmüllerchronik[Bearbeiten]

[...]. Am 29. Januar beschloß der Magistrat die öffentlichen Brunnen nummeriren zu lassen. Es waren ihrer damals 21. [...]. Auf eine Eingabe der protest. Geistlichkeit [...] wurde in der denkwürdigen Magistratssitzung vom 1. April 1824 die Antwort zu Theil, daß [...] ein auf 1600 bis 1800 Menschen berechnetes Gotteshaus als zweite Stadtkirche zu den religiösen Bedürfnissen der evangelischen Kirchengemeinde gehöre, welchem mit einer einfachen Todtenkapelle nicht genügt werde. [...]. Dann war auch eine Hauptreparatur der Michaelskirche zur Nothwendigkeit geworden. [...]. - Am 27. Mai erfolgte die Genehmigung des Bauplanes für die katholische Kirche. Es wurde der Plan des Bauinspektors Brüger in Nürnberg unter sechs konkurrirenden Vorlagen gewählt. [...]. Im Sommer dieses Jahres wurde der bereits am 19. Februar 1823 genehmigte Bau eines neuen Schulhauses an der Stelle des alten auf dem alten Kirchhofe nach dem Plane des unterdessen verstorbenen Maurermeisters Kopp von Bauinspektor Brüger von Nürnberg vollendet. [...]. Da der Magistrat in seinem bisherigen Lokale (Stadtgerichts, ehemals Geleitshaus) von dem kgl. Gerichtspersonal immer mehr beengt wurde, so siedelte er in den ansehnlichsten Theil dieses Gebäudes über, [...]. Am 5. Juli wurde die erste Erde gehoben zur Erbauung der katholischen Kirche und am 25. August der Grundstein gelegt [...]. Am 29. Oktober schwoll die Rednitz so bedeutend an, daß die Passage gegen Farrnbach hin gänzlich unterbrochen wurde. [...]. Das Konrad Espermüller'sche Haus wurde eingerissen und neu gebaut [...], die ehemals Fränkel'schen Häuser [...] von Brandeis zusammengebaut, ebenso wurde das Wittmännische Chausséehaus niedergerissen und an dessen Stelle von Hausel ein zweistöckiges Wohnhaus erbaut [...]. Bei den Gemeindewahlen wurde zum zweiten rechtskundigen Magistratsrath der Rechtspraktikant Christian Toussaint gewählt; als bürgerliche Räthe traten ein: Zuckerbäcker Konrad Löblein, Bronzefabrikant J. G. Hirschmann, Kaufmann G. F. Billing Kaufmann G. M. Heinlein und Federkielfabrikant Nikolaus Baus. Vorstand der Gemeindebevollmächtigten war Kaufmann Krenkel. - Am 27. November wurde bei der hiesigen Geistlichkeit der Titel "Diakon" in den eines ersten, zweiten u. s. w. Pfarrers umgewandelt. An gleichem Tage erfolgte die Regierungsgenehmigung für die Erbauung der Auferstehungskirche.[7]

Zeitgenössische Ortsbeschreibung[Bearbeiten]

F ü r t h, eine der industriereichsten freundlichen und gesunden Städte im Rezatkreise, mit 860 Häusern und 13,000 Einwohnern, in der Gabel der Pegnitz und Rednitz, einer jüdischen Hochschule und zwei jüdischen Buchdruckereien. Die Zahl der hiesigen Juden ist 2700. Die sehr reinliche Stadt mit einer musterhaften Polizei, hat nichts als Gewerbe der Fabrikatur und des Handels. Zahlreich sind die Gärten rund um die Stadt herum. Auch an Feierabenden arbeitet dort noch der Fleiß. Immer näher rücken diese Gärten nach Nürnberg zu an der trefflichen Kunststraße. Wohnung ist hier eben so theuer, als im nahen Nürnberg wohlfeil. Haben die großen landesherrlichen Begünstigungen nach der aufgehobenen Reichsfreiheit Nürnbergs anfgehört : so ist dagegen auch jeder Neid zwischen den beiden Handelsstädten verschwunden. Alle nürnberger Industrie ist auch hier einheimisch. Der Grund, daß Fürth neben Nürnberg so sehr aufblühte, war die mehrere Freiheit und die Wohlfeilheit des Lebens, da Fürth in verschiedenen Rücksichten von Bamberg, Ansbach und Nürnberg abhing, von keinem gedrückt und von allen geschützt wurde. Bloß an Gold- und Metallschlägern gibt es hier dreißig. Die Industrie arbeitet in jeder Gasse zugleich für die Bedürfnisse des höchsten Luxus und der höchsten Entbehrung. Der Wechsel- und Juwelenhandel ist meistens in den Händen der Juden. Selbst der Weinhandel ist hier sehr beträchtlich.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Stadtmuseum Fürth
  2. Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 29.
  3. Erlanger Zeitung vom 22. Januar 1824
  4. Hermann Ott: Fürth zu Beginn des Industriezeitalters. Geschichtsverein Fürth, 1989, S. 29.
  5. Fronmüllerchronik, 1887, S. 238 ff
  6. Fronmüllerchronik, 1887, S. 238
  7. Fronmüllerchronik, 1887, S. 238 ff
  8. Johann Hübner: Zeitungs- und Conversations-Lexikon. Ein und dreißigste Auflage..., Teil 1, Leipzig 1824, S. 534

Bilder[Bearbeiten]