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Schwammberger heiratete am 19. Dezember 1931 seine Frau Irma (Luise Emma) Schwammberger (geb. 9. Juli 1910, gest. 15. Mai 1989), geborene Reidelhuber. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: die Zwillinge Gertrud und Erika (geb. 18. August 1932) und der Sohn Günter (geb. 19. Oktober 1934).<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref>
 
Schwammberger heiratete am 19. Dezember 1931 seine Frau Irma (Luise Emma) Schwammberger (geb. 9. Juli 1910, gest. 15. Mai 1989), geborene Reidelhuber. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: die Zwillinge Gertrud und Erika (geb. 18. August 1932) und der Sohn Günter (geb. 19. Oktober 1934).<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref>
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=== Wirken in Fürth ===
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=== Berufliches Wirken ===
Nach seiner Zeit als Hilfslehrer trat Schwammberger erstmalig am 1. April 1936 den Dienst bei der Stadt Fürth an. Er wurde zunächst als Stadtarchivar beschäftigt. Am 1. Juli 1938 erfolgte die Beförderung, verbunden mit der Aufgabe als Leiter des neugeschaffenen Stadtmuseums im ehem. Krankenhaus an der Schwabacherstraße.  
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Nach seiner Zeit als Hilfslehrer trat Schwammberger erstmalig am [[1. April]] [[1936]] den Dienst bei der Stadt Fürth an. Er wurde zunächst als [[Beruf::Stadtarchivar]] beschäftigt. Am [[1. Juli]] [[1938]] erfolgte die Beförderung, verbunden mit der Aufgabe als Leiter des neugeschaffenen [[Stadtmuseum|Stadtmuseums]] im ehem. [[Altes Krankenhaus|Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]].  
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Das Fehlen eines „historischen Vereins“ empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So schrieb er einen offenen Brief an die Fürther Presse, welcher am [[6. Januar]] [[1933]] veröffentlicht wurde. In diesem Brief rief Schwammberger zur Gründung eines Heimat-Vereins auf - „[[Alt-Fürth]]“ war geboren. Am [[20. Februar]] [[1933]] wurde er zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt.
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Das Fehlen eines „historischen Vereins“ empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So schrieb er einen offenen Brief an die Fürther Presse, welcher am [[6. Januar]] [[1933]] veröffentlicht wurde. In diesem Brief rief Schwammberger zur Gründung eines Heimat-Vereins auf - „[[Alt-Fürth]]“ war geboren. Am [[20. Februar]] [[1933]] wurde er zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Seine Amtszeit endete zunächst mit seinem beruflichen Wechsel in die besetzten Ostgebiete. Er folgte dem bis dahin in Fürth als Oberbürgermeister eingesetzten Franz Jakob, der wegen diversen Verfehlungen in Fürth nicht mehr "haltbar" wurde.
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Ab dem [[1. April]] [[1940]] wurde Schwammberger in Thorn als Direktor des Städtischen Kulturamtes beschäftigt, am [[1. April]] [[1942]] wurde er zum Oberverwaltungsrat bzw. Kulturdezernent befördert. Zu seinen neuen Aufgaben in Thorn gehörten u.a. folgende Bereiche: Stadttheater, Städtisches Orchester, Stadtarchiv und Museum, Bibliothek, Volks- und Musikbücherei, Städtische Bildersammlung und die Musikschule.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref>
 
[[Datei:Litzmannstadter Zeitung 1944 kw II Nr 170 Seite 3.jpg|miniatur|rechts|Urauführung "Thorner Katharinchen", 1944]]
 
[[Datei:Litzmannstadter Zeitung 1944 kw II Nr 170 Seite 3.jpg|miniatur|rechts|Urauführung "Thorner Katharinchen", 1944]]
[[1940]] musste er seine Tätigkeit als 1. Vorsitzender jedoch fürs erste niederlegen, als der Fürther [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob]] zum kommissarischen Leiter der Stadtverwaltung Thorn bestellt wurde und sich Dr. Schwammberger holen ließ. Ab dem 1. April 1940 war Schwammberger in Thorn als Direktor des Städtischen Kulturamtes beschäftigt, am 1. April 1942 wurde er bereits zum Oberverwaltungsrat befördert. Schwammberger beschaffte in Thorn „Für den Führer ausgewähltes Kulturgut“ und stellte [[1944]] einen Aufnahmeantrag als Schriftsteller in die Reichsschrifttumskammer, Gau Danzig. Er begründete ihn mit schriftstellerische Arbeiten in Zeitungen und Zeitschriften und einem von ihm verfassten Märchenspiel "''Thorner Katharinchen''", das am Stadttheater Thorn [[1944]] seine Urauführung feierte. Seinem Antrag wurde stattgegeben<ref name="Dietzfelb02">Dr. Eckart Dietzfelbinger: "Amnesie nach 1000 Jahren? Anmerkungen zur Geschichte des Nationalsozialismus in Fürth", Vortrag vom 3. Juli 2007 im Jüdischen Museum in Fürth aus Anlaß des tausendjährigen Stadtjubiläums</ref>. Ende 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref>. Über seine Zeit in der Wehrmacht ist aktuell nichts bekannt.  
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Schwammberger beschaffte in Thorn „Für den Führer ausgewähltes Kulturgut“ und wurde als Dozent regelmäßig für verschiedene Anlässe angefrage. Themen seiner Lichtbild-Vorträge war u.a.: "Nationalsozialistischer Kulturwille bzw. Kulturpolitik" oder "Nationalsozialistische Kunst in Abgrenzung zur Entarteten Kunst".<ref>Stadtarchiv Torun, Polen, Akte  Kronika miasta Torunia 1939 - 1945, E 760</ref>. [[1944]] stellte Schwammberger einen Aufnahmeantrag als Schriftsteller in die Reichsschrifttumskammer Gau Danzig. Er begründete ihn mit schriftstellerische Arbeiten in Zeitungen und Zeitschriften und einem von ihm verfassten Märchenspiel "''Thorner Katharinchen''", das am Stadttheater Thorn [[1944]] seine Urauführung feierte. Seinem Antrag wurde stattgegeben<ref name="Dietzfelb02">Dr. Eckart Dietzfelbinger: "Amnesie nach 1000 Jahren? Anmerkungen zur Geschichte des Nationalsozialismus in Fürth", Vortrag vom 3. Juli 2007 im Jüdischen Museum in Fürth aus Anlaß des tausendjährigen Stadtjubiläums</ref>.  
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Im Oktober [[1944]] wurde er zur Wehrmacht eingezogen<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref>. Über seine Zeit in der Wehrmacht ist aktuell nichts bekannt.  
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Am [[8. Mai]] [[1945]] kam er in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) in französische Kriegsgefangenschaft. [[1946]] wurde er nach Dalhlbruch/ Kreis Siegen verlegt<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref>. Nach der Kriegsgefangenschaft ließ er sich zunächst von [[1946]] bis [[1950]] in Dahlbruch/ Kreis Siegen nieder<ref>Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 3, Nr. 321</ref>, um seine fünfköpfige Familie ernähren zu können, ehe er mehr durch Zufall wieder zum Schuldienst kam. Am [[19. September]] [[1949]] wurde Schwammberger in Siegen im Rahmen der Entnazifizierung in die Stufe V eingeordnete - "Entlastete". [[1950]] siedelte Schwammberger wieder nach Fürth zurück und übernahm ab [[1951]] erneut den Vorsitz des Verein "[[Alt Fürth]]".
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Am [[8. Mai]] [[1945]] kam er in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) in französische Kriegsgefangenschaft. [[1946]] wurde er nach Dalhlbruch/ Kreis Siegen verlegt<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref>. Nach der Kriegsgefangenschaft ließ er sich zunächst von [[1946]] bis [[1950]] in Dahlbruch/ Kreis Siegen nieder<ref>Stadtarchiv Fürth, Aktengruppe 3, Nr. 321</ref>, um seine fünfköpfige Familie ernähren zu können, ehe er mehr durch Zufall wieder zum Schuldienst kam. Am [[19. September]] [[1949]] wurde Schwammberger in Siegen im Rahmen der Entnazifizierung in die "Stufe V" eingeordnete - "Entlastete". [[1950]] siedelte Schwammberger wieder nach Fürth zurück und übernahm ab [[1951]] erneut den Vorsitz des Verein "[[Alt Fürth]]".
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Am [[1. Mai]] [[1957]] übernahm Dr. Schwammberger "wieder hauptamtlich"<ref>Adolf Schwammberger: ''Sinn und Aufgaben eines Stadtarchives''. (Redaktionelle Vorbemerkung). In: Nürnberger Zeitung Nr. 93 vom 20. April 1957, S. 13.</ref> die Leitung der [[Stadtbibliothek|Bibliothek]] und des [[Stadtarchiv|Archivs der Stadt Fürth]] nebst der [[Freilichtbühne]] im [[Stadtpark]]. Und auch nach seinem Ruhestand (30. September 1970) verfolgte er die Entwicklungen weiter. So stand er dem Umzug des Stadtarchivs ins [[Schloss Burgfarrnbach]] sehr kritisch gegenüber: Ein aktiv für die Bürgerschaft arbeitendes Archiv müsse seinen Sitz nicht an der Stadtperipherie, sondern mitten im Herzen der Stadt und ihrer Verwaltung haben.
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Am [[1. Mai]] [[1957]] übernahm Dr. Schwammberger "wieder hauptamtlich"<ref>Adolf Schwammberger: ''Sinn und Aufgaben eines Stadtarchives''. (Redaktionelle Vorbemerkung). In: Nürnberger Zeitung Nr. 93 vom 20. April 1957, S. 13.</ref> die Leitung der [[Stadtbibliothek|Bibliothek]] und des [[Stadtarchiv|Archivs der Stadt Fürth]] nebst der [[Freilichtbühne]] im [[Stadtpark]]. Diese Ämter füllte er aus bis zu seinem Ruhestand am [[30. September]] [[1970]]<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 2</ref>. Auch nach seinem Ruhestand verfolgte er die Entwicklungen dieser Ämgter weiter. So stand er dem Umzug des Stadtarchivs ins [[Schloss Burgfarrnbach]] sehr kritisch gegenüber: ''Ein aktiv für die Bürgerschaft arbeitendes Archiv müsse seinen Sitz nicht an der Stadtperipherie, sondern mitten im Herzen der Stadt und ihrer Verwaltung haben''.
    
== Lehre und Überzeugung ==
 
== Lehre und Überzeugung ==
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