Armenversorgung

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Am 3. Mai 1785 kam es auf einer Gemeindeversammlung zu dem einmütigen Beschluss, dass "von allen bemittelten Einwohnern ein freywilliger Beytrag wöchentlich eingesammelt, und zum Besten der überhaupt, vorzüglich aber zur Erhaltung und Unterstützung solcher Einwohner, die nicht im Stande sind, sich und die ihrigen zu ernähren verwendet werden soll."[1] Die Ausführung des Beschlusses wurde einer 12-köpfigen Abordnung übertragen, zu der u.a. Friedrich Adam Billing, Georg Friedrich Humbser, Georg Hirschmann gehörten. Der Ort wurde in 6 Quartiere geteilt und jeder Teil von zwei Abgeordneten übernommen; diese "begaben sich von Haus zu Haus", um nicht nur die Geber, sondern auch die Nehmer kennen zu lernen. Um einen schnellen und sichtbaren Erfolg zu erzielen, beschloss man "das erforderliche Geld einstweilen aus der Gemeindecasse zu entlehmen" Die Armen bekamen zu festgelegten Zeit und "unter dem nachdrücklichen Verbote alles weiteren Bettelns" Geld ausgehändigt. Bis zum Erscheinen des entsprechenden Berichts im "Journal von und für Deutschland" 1790 hat sich nur insofern etwas geändert, als dass die Armen ihr Geld nicht mehr an öffentlichen Plätzen, sondern in Häusern in Empfang nehmen konnten. In den ersten vier Jahren der Armenversorgung wurden auf diese Weise 27137 Gulden eingesammelt und wieder ausgeteilt.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Armenversorung zu Fürth. In: Journal von und für Deutschland. 7.Jg., 1790, S. 28. online-Digitalisat
  2. Armenversorung zu Fürth. In: Journal von und für Deutschland. 7.Jg., 1790, S. 29. online-Digitalisat