Daniel Lochner: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie auch sein Vater [[Carl Friedrich Lochner]], der das [[Lochner 'sches Gartenhaus|Lochnersche Gartenhaus]] anlegen ließ, war auch Daniel Lochner ein großer Liebhaber der Gartenkunst. Schon beim Studium lag sein Augenmerk nebenbei auf botanischen Studien. So verstand er es, aus Blättern neue Pomeranzenbäume (Orangen) zu züchten. Später pflegte er einen großen Park am [[Schießanger]] und baute den Garten des Vaters weiter aus.  
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Wie auch sein Vater [[Carl Friedrich Lochner]], der das [[Lochner 'sches Gartenhaus|Lochnersche Gartenhaus]] anlegen ließ, war auch Daniel Lochner ein großer Liebhaber der Gartenkunst. Schon beim Studium lag sein Augenmerk nebenbei auf botanischen Studien. So verstand er es, aus Blättern neue Pomeranzenbäume (Orangen) zu züchten. Später pflegte er einen großen Park am [[Schießanger]] ("Huntengarten"<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 113</ref>) und baute den Garten des Vaters weiter aus.  
 
So besaß er z.B. eine der ersten Orangerien in der Region.<ref>Johann Karl Lochner: ''"The Lochner Family Chronicle"'', Band 2, 1979. S. 35. - [https://books.google.de/books?id=Mc76AQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
 
So besaß er z.B. eine der ersten Orangerien in der Region.<ref>Johann Karl Lochner: ''"The Lochner Family Chronicle"'', Band 2, 1979. S. 35. - [https://books.google.de/books?id=Mc76AQAAQBAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
 
Es kamen viele hohe Persönlichkeiten aus Nah und Fern, um den barocken Garten anzuschauen: So kam z.B. im Jahr [[1697]] der Kurfürst Lothar Franz von Mainz aus dem Hause Schönborn nach Fürth. Wie der Chronist [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] berichtet, erhielt der Kurfürst zwölf selbstgezogene, sehr schöne Pomeranzenbäume als Geschenk und stellte sie in den Mainzer Hofgärten auf.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=63}}</ref> Der Markgraf von Ansbach besuchte im Jahr [[1717]] den Garten und  besichtigte das Pomeranzenhaus.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], 1871, S. 120</ref>
 
Es kamen viele hohe Persönlichkeiten aus Nah und Fern, um den barocken Garten anzuschauen: So kam z.B. im Jahr [[1697]] der Kurfürst Lothar Franz von Mainz aus dem Hause Schönborn nach Fürth. Wie der Chronist [[Georg Tobias Christoph II. Fronmüller|Fronmüller]] berichtet, erhielt der Kurfürst zwölf selbstgezogene, sehr schöne Pomeranzenbäume als Geschenk und stellte sie in den Mainzer Hofgärten auf.<ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt (Buch)|Seite=63}}</ref> Der Markgraf von Ansbach besuchte im Jahr [[1717]] den Garten und  besichtigte das Pomeranzenhaus.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], 1871, S. 120</ref>

Version vom 18. April 2017, 18:32 Uhr

Daniel Lochner (geb. 15. August 1667 in Fürth, Pfarrhof; gest. 22. Juli 1725 in Fürth) war von 1697 bis 1725 Stadtpfarrer von Fürth.[1]

Leben

Daniel Lochner war der Sohn des Fürther Pfarrers Carl Friedrich Lochner d. Ä. und der Vater des Pastors Karl Friedrich Lochner d. J. und gehörte somit zur Pfarrerdynastie der Lochner. Er besuchte zunächst die dompropsteiliche Gemeindeschule in Fürth, die Gymnasien Würzburg, Rothenburg und Wismar. Ab 1683 studierte er in Rostock. 1691 fand er in Altdorf eine erste Anstellung, 1692 wurde er seinem kranken Vater als Hilfsgeistlicher zur Seite gestellt, dessen Amt er 1697 ganz übernahm. 1692 wurde seine Braut Clara Unglenk versehentlich von seinem Bruder erschossen.[2][3] 1693 heiratete er Helena Katharina von Fetzer. Aus dieser Ehe gingen acht Kinder hervor. Der älteste Sohn war Karl Friedrich Lochner (geb. 1694). Ein Tochter heiratete Georg Friedrich Wülfer aus Nürnberg, der 1719 zweiter Diakon in Fürth wurde.[4] Seine Ehefrau Helena Katharina starb am 2. August 1714. Sieben Jahre später heiratete er die Witwe Anna Maria Wöhrlein. [5]

Bereits neun Jahre vor seinem Tod begann seine langwierige Krankheit und am 29. Juli 1725 wurde er schließlich im Chor der Michaeliskirche beigesetzt.

Zeit als Stadtpfarrer

Daniel Lochner war ein energischer Pfarrer, der seine Gemeinde stets zu belehren versuchte, teils drastisch. So kam es infolge seiner Kritik am "unsinnige Schwelgen und allzu unsinnige Fressen und Saufen..." in der Neujahrspredigt vom 1. Januar 1725 gar zu einem Amtsenthebungsverfahren.

Doch Lochner verfügte ebenso über eine besonnene Seite, so appellierte er bei der Beerdigung eines Scharfrichters 1723 an die Öffentlichkeit, die Henker nicht zu verachten, schließlich wären es die Richter, die die Todesurteile aussprächen.

Gartenkunst

Hofseite des Lochnerschen Gartenhauses in der heutigen Theaterstraße.

Wie auch sein Vater Carl Friedrich Lochner, der das Lochnersche Gartenhaus anlegen ließ, war auch Daniel Lochner ein großer Liebhaber der Gartenkunst. Schon beim Studium lag sein Augenmerk nebenbei auf botanischen Studien. So verstand er es, aus Blättern neue Pomeranzenbäume (Orangen) zu züchten. Später pflegte er einen großen Park am Schießanger ("Huntengarten"[6]) und baute den Garten des Vaters weiter aus. So besaß er z.B. eine der ersten Orangerien in der Region.[7] Es kamen viele hohe Persönlichkeiten aus Nah und Fern, um den barocken Garten anzuschauen: So kam z.B. im Jahr 1697 der Kurfürst Lothar Franz von Mainz aus dem Hause Schönborn nach Fürth. Wie der Chronist Fronmüller berichtet, erhielt der Kurfürst zwölf selbstgezogene, sehr schöne Pomeranzenbäume als Geschenk und stellte sie in den Mainzer Hofgärten auf.[8] Der Markgraf von Ansbach besuchte im Jahr 1717 den Garten und besichtigte das Pomeranzenhaus.[9]

Im Garten am Schießanger gab es Statuen, Gewächshäuser, künstliche Grotten und Springwasser. Um diese in Bewegung zu setzen, ließ Lochner auf einer benachbarten Insel der Rednitz einen hohen, bretternen Turm mit kupfernem Sammelkasten, Wasserrad und Triebwerk errichten. Nach dem Tode von Daniel Lochner, und nachdem "der Kunstgärtner Weiß, der den Garten bestellt hatte, die bisherige Aufsicht aufgab und sich einen eigenen Garten ankaufte (den [...] Weißengarten), so verwilderten die schönen Anlagen immer mehr".[10]

Einen weiteren Garten besaß Lochner in der Theaterstraße.

Literatur

  • J. Karl Hohenberger: Das Fürther Pfarrgeschlecht der Lochner. In: Nordbayerische Zeitung vom 21. Juni 1929
  • Adolf Schwammberger: Pfarrer Daniel Lochner. In: Monatsgruß für die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Fürth, 4. Jg., Nr. 11, Oktober 1958
  • Lochner, Daniel. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 245 f.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Pantheon der Literaten und Künstler Bambergs von Joachim Heinrich Jäck. Drittes und viertes Heft. 1813. S. 671ff - zum Online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek
  2. Georg Andreas Will: "Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon oder Beschreibung aller Nürnbergischen Gelehrten beyderley Geschlechtes...", Band 4, T - Z, Nürnberg, 1758, S. 106. - online-Digitalisat
  3. Georg Ernst Waldau: "Vermischte Beyträge zur Geschichte der Stadt Nürnberg", Nürnberg, 1787, S. 247. - online-Digitalisat
  4. Fronmüller-Chronik, S. 125
  5. Johann Karl Lochner: "The Lochner Family Chronicle", Band 2, 1979. S. 36. - online
  6. Fronmüllerchronik, 1887, S. 113
  7. Johann Karl Lochner: "The Lochner Family Chronicle", Band 2, 1979. S. 35. - online
  8. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 1 - Die Stadt zwischen den Flüssen. VKA Verlag Fürth, 2005, 1999, 1991, S. 63.
  9. Fronmüller-Chronik, 1871, S. 120
  10. Fronmüller-Chronik, S. 107

Weblinks

Portrait von D. Lochner online