Henry Kissinger: Unterschied zwischen den Versionen

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* ''Die Kissinger-Saga - Walter und Henry Kissinger. Zwei Brüder aus Fürth'', Kurz Evi, MEDIA ARTE, 2007, ISBN-13: 9783940405708
 
* ''Die Kissinger-Saga - Walter und Henry Kissinger. Zwei Brüder aus Fürth'', Kurz Evi, MEDIA ARTE, 2007, ISBN-13: 9783940405708
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* Willi Winkler: ''Deutschlands Bester''. In: ''Süddeutsche Zeitung'' Nr. 217 vom 20/21. September 2014, S. 3.
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 19. Dezember 2014, 14:17 Uhr

Bild:Henry Kissinger.jpg|right|thumb|Henry Kissinger am 3. März 1976.Der für das Attribut „Bild“ des Datentyps Seite angegebene Wert „Bild:Henry Kissinger.jpg|right|thumb|Henry Kissinger am 3. März 1976.“ enthält ungültige Zeichen oder ist unvollständig. Er kann deshalb während einer Abfrage oder bei einer Annotation unerwartete Ergebnisse verursachen. Henry Alfred Kissinger (gebürtig Heinz Alfred Kissinger; * 27. Mai 1923 in Fürth, in der Mathildenstraße 23) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und Politiker deutscher Herkunft. Von 1969 bis 1973 war er Nationaler Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, von 1973 bis 1977 US-Außenminister. 1973 erhielt er den Friedensnobelpreis für das Friedensabkommen in Vietnam.


Kindheit und Jugend in Fürth

Kissinger 1975 zu Besuch in Fürth

Henry Kissinger wurde als Heinz Alfred Kissinger in Fürth geboren. Sein Vater, Louis Kissinger, unterrichtete am Fürther Mädchenlyzeum Geschichte und Geografie. Seine Mutter, Paula Kissinger, war die Tochter eines wohlhabenden jüdischen Viehhändlers aus Leutershausen nahe Ansbach. Henry Kissinger verbrachte mit seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Walter eine glückliche Kindheit in Fürth bis 1933. Während der Vater trotz zunehmender Repressalien gegen deutsche Juden ausharren wollte, setzte sich seine willensstarke und realistischer denkende Frau durch, 1938 aus dem nationalsozialistischen Deutschen Reich in die USA zu emigrieren. Dreizehn Verwandte der Familien Kissingers wurden später von den Nazis ermordet.

Kissinger jr. ging mit seinem Bruder Walter in New York City im damals deutsch-jüdisch geprägten Stadtteil Washington Heights von Manhattan auf die George Washington High School. Während sie keine Probleme mit der Bewältigung der neuen Lebensumstände hatten, war der Vater ein gebrochener Mann, der sich von der Umwelt abschottete. Am 19. Juni 1943 erhielt Kissinger jr. die Staatsbürgerschaft der USA, nachdem er im selben Jahr zum Militärdienst bei den Landstreitkräften eingezogen worden war. Der Zweite Weltkrieg brachte ihn nach Deutschland.

Seine große Leidenschaft gilt dem Fußballspiel, einer Passion, der er seit jeher die Treue hält, indem er sich bis heute die Ergebnisse der SpVgg Fürth übermitteln lässt. Dies tut Kissinger, wie er in einem Phoenix-Interview offenbarte, heute über das Internet; früher teilte ihm die deutsche Botschaft in den USA die Spielergebnisse von Fürth und die der 1. und 2. Bundesliga mit.

Auszeichnungen und Ehrungen

Henry Kissinger Platz
  • 1973 Friedensnobelpreis
  • 1973 Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth
  • 1987 Internationaler Karlspreis der Stadt Aachen
  • 1988 Ehrendoktorwürde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 1996 Franz-Josef-Strauß-Preis
  • 1998 Ehrenbürger der Stadt Fürth
  • 2005 Bayerischer Verdienstorden
  • 2007 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg, sowie
  • Ehrenmitglied der amerikanischen Fördergemeinschaft Friends of Dresden.
  • 2013 Benennung des Platzes vor der Berufsfeuerwehr zum Dr.-Henry-Kissinger-Platz, anläßlich seine 90. Geburtstages[1]
Ehrentafel Henry A. Kissinger in der Fußgängerzone

Henry Kissinger ist des Weiteren seit 2007 im "Ehrenweg Fürth" geehrt und Ehrenmitglied der SpVgg Fürth, zu welcher er nach eigenen Angaben eine sehr starke Bindung hat. Regelmäßige Besuche der Geschäftsstelle im Sportpark Ronhof im Rahmen seiner Fürthbesuche belegen dies.

Kritik

Unter anderem als "Sicherheitsberater" und Außenpolitiker diente Henry Kissinger Politikern wie Nelson A. Rockefeller, John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson, Richard Nixon und Ronald Reagan. Besondere Verdienste erwarb Henry Kissinger sich dabei durch Maßnahmen wie die Operation Menu, Operation Condor und die Bombardierung von Hanoi und Haiphong in Vietnam mit 100.000 Bomben, was er jeweils bis zum Beweis des Gegenteils durch amtliche Dokumente abgestritten hat.

Mittlerweile offengelegte Geheimdokumente belegen ebenfalls, dass Henry Kissinger zusammen mit dem damaligen US-Präsident Gerald Ford die völkerrechtswidrige indonesische Invasion Osttimors autorisierte, die von Dezember 1975 bis Februar 1976 ca. 60.000 Opfer kostete. Kissinger bestritt auch hier, überhaupt von den Plänen für die Invasion gewusst zu haben, bis inzwischen freigegebene Dokumente das Gegenteil bewiesen.

Juristische Aufarbeitung

Am 11. September 2001, dem 28. Jahrestag des Pinochet-Putsches, reichten die Anwälte einer chilenischen Menschenrechtsorganisation Klagen gegen die Beteiligten des Putsches Kissinger, Augusto Pinochet, Hugo Banzer, Jorge Rafael Videla und Alfredo Stroessner ein.

Im September 2001 reichte die Familie des 1970 ermordeten chilenischen Generals René Schneider beim Bundesgerichtshof in Washington, D. C., eine Zivilklage gegen Kissinger und Richard Helms ein. Kissinger wird vorgeworfen, den Befehl zur Beseitigung von Schneider gegeben zu haben, da sich der General weigerte, den später von der US-Regierung lancierten Militärputsch zu unterstützen. Das Attentat auf Schneider war Teil der Operation Fubelt, deren Ziel die Beseitigung der demokratischen chilenischen Regierung unter Salvador Allende durch einen Militärputsch war.

Das East Timor Action Network, International Campaign against Impunity und Instituto Cono Sur betreiben seit 2002 das Projekt Kissinger Watch, über welches Informationen zum Stand der Strafverfolgung im Fall Henry Kissinger verbreitet werden[2].

Literatur

  • Die Kissinger-Saga - Walter und Henry Kissinger. Zwei Brüder aus Fürth, Kurz Evi, MEDIA ARTE, 2007, ISBN-13: 9783940405708
  • Willi Winkler: Deutschlands Bester. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 217 vom 20/21. September 2014, S. 3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. * Quelle: Stadt Fürth, Stadtratsbeschluss vom 15. Mai 2013, im Internet
  2. Projekt: Kissinger Watch