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Von März [[1937]] bis [[1942]] schulte Boehm auf Weisung der Reichsärztekammer Mediziner im Bereich „Erb- und Rassenpflege“ am ''Erbbiologische Forschungsinstitut'' der ''Führerschule der Deutschen Ärzteschaft'' in Alt Rehse. Ab [[1938]] war Boehm zusätzlich Honorarprofessor an der Universität Rostock. Durch den Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti wurde Boehm mitgeteilt, dass die Führerschule der Deutschen Ärzteschaft auf Dauer keine Zukunft habe. Die geplante Übernahme einer ordentlichen Professur für Boehm an der Universität Rostock kam nicht zustande, so dass Boehm schließlich zum [[1. Januar]] [[1943]] an die Justus-Liebig-Universität Gießen wechselte, wo er ordentlicher Professor für „Rassenhygiene“ und Direktor des dortigen „Instituts für Erb- und Rassenpflege“ wurde. Diese Funktionen bekleidete Boehm bis zu seiner Entlassung nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch die amerikanische Militärregierung.
 
Von März [[1937]] bis [[1942]] schulte Boehm auf Weisung der Reichsärztekammer Mediziner im Bereich „Erb- und Rassenpflege“ am ''Erbbiologische Forschungsinstitut'' der ''Führerschule der Deutschen Ärzteschaft'' in Alt Rehse. Ab [[1938]] war Boehm zusätzlich Honorarprofessor an der Universität Rostock. Durch den Reichsgesundheitsführer Leonardo Conti wurde Boehm mitgeteilt, dass die Führerschule der Deutschen Ärzteschaft auf Dauer keine Zukunft habe. Die geplante Übernahme einer ordentlichen Professur für Boehm an der Universität Rostock kam nicht zustande, so dass Boehm schließlich zum [[1. Januar]] [[1943]] an die Justus-Liebig-Universität Gießen wechselte, wo er ordentlicher Professor für „Rassenhygiene“ und Direktor des dortigen „Instituts für Erb- und Rassenpflege“ wurde. Diese Funktionen bekleidete Boehm bis zu seiner Entlassung nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch die amerikanische Militärregierung.
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== Veröffentlichungen ==
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Boehm publizierte mehrere Artikel in Fachzeitschriften: Im März [[1934]] referierte er in der ''Zeitschrift für ärztliche Fortbildung'' über die „Grundzüge der Vererbungslehre“ und einige Monate später im ''Schulungsbrief'' über die „Volkspflege“. Etliche Artikel verfasste Boehm für den ''Völkischen Willen''. Ab [[1939]] war Boehm einer der Herausgeber der Zeitschrift ''Der Biologe'', die zuvor durch das Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe herausgegeben wurde. Während des Zweiten Weltkrieges widmete sich Boehm weiter dem Themengebiet „Rassenhygiene“, bildete entsprechend ärztlichen Nachwuchs aus und referierte vor Ärzten u.a. zu den Themen „Allgemeine Vererbungslehre“, „Nationalsozialistischer Rassegedanke und die Vererbung“ sowie „Vererbung und Gebiß“. Zudem war Boehm als Einzelgutachter für die Erstellung erbbiologischer Abstammungsgutachten tätig.
      
== Nachkriegszeit ==
 
== Nachkriegszeit ==
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In den 1950er Jahren wurden Boehms Pensionsansprüche aus der Gießener Professur durch das hessische Landespersonalamt und den Minister für politische Befreiung abgelehnt, die damit Boehms Berufung auf den Lehrstuhl nachträglich für ungültig erklärten: die Berufung sei nicht fachlich begründet gewesen, sondern nur durch seine enge Bindung an den Nationalsozialismus zustande gekommen. Die Gießener Fakultätsmitglieder verteidigten daraufhin die Rechtmäßigkeit der Berufung, an der sie schließlich selbst mitgewirkt hatten und erreichten die Emeritierung Boehms als Professor für Humangenetik mit vollen Pensionsbezügen.
 
In den 1950er Jahren wurden Boehms Pensionsansprüche aus der Gießener Professur durch das hessische Landespersonalamt und den Minister für politische Befreiung abgelehnt, die damit Boehms Berufung auf den Lehrstuhl nachträglich für ungültig erklärten: die Berufung sei nicht fachlich begründet gewesen, sondern nur durch seine enge Bindung an den Nationalsozialismus zustande gekommen. Die Gießener Fakultätsmitglieder verteidigten daraufhin die Rechtmäßigkeit der Berufung, an der sie schließlich selbst mitgewirkt hatten und erreichten die Emeritierung Boehms als Professor für Humangenetik mit vollen Pensionsbezügen.
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Boehm publizierte mehrere Artikel in Fachzeitschriften: Im März [[1934]] referierte er in der ''Zeitschrift für ärztliche Fortbildung'' über die „Grundzüge der Vererbungslehre“ und einige Monate später im ''Schulungsbrief'' über die „Volkspflege“. Etliche Artikel verfasste Boehm für den ''Völkischen Willen''. Ab [[1939]] war Boehm einer der Herausgeber der Zeitschrift ''Der Biologe'', die zuvor durch das Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe herausgegeben wurde. Während des Zweiten Weltkrieges widmete sich Boehm weiter dem Themengebiet „Rassenhygiene“, bildete entsprechend ärztlichen Nachwuchs aus und referierte vor Ärzten u.a. zu den Themen „Allgemeine Vererbungslehre“, „Nationalsozialistischer Rassegedanke und die Vererbung“ sowie „Vererbung und Gebiß“. Zudem war Boehm als Einzelgutachter für die Erstellung erbbiologischer Abstammungsgutachten tätig.
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* ''Ueber einen Fall von akuter haemorrhagischer disseminierter Myelitis im Anschluss an einen paranephritischen Abszess'', Dissertation München 1911.
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* ''Erbkunde'', Berlin 1936.
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* ''Grundlagen der Erb- und Rassenpflege'', Berlin 1936.
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* Als Hrsg.: ''Erbgesundheit, Volksgesundheit'' - Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses in Grundsatz und Anwendung. Eine Einführung für Aerzte, Berlin 1939.
    
== Literatur ==
 
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