Konrad Eberhard

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Konrad Eberhard (geb. 3. November 1876 in Engelthal; gest. 18. September 1945 in Fürth) war von Beruf Kaufmann. Bereits in frühen Jahren engagierte er sich in der Gewerkschaft und in der SPD.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

Eberhard kam als Sohn eines Zimmermanns in Engelthal, Kreis Hersbruck - Nürnberg Land auf die Welt. Nach der Volksschule absolvierte er eine Lehre zum Buchbinder und Papierverarbeiter. In diesem Beruf war bis 1901 tätig. Anschließend arbeitete er von 1901 bis 1902 als Redakteur bei der Märkischen Volksstimme in Forst (Lausitz). 1903 wechselte er erneut und kam als Redakteur zur sozialdemokratischen Zeitschrift der Fränkischen Tagespost in Nürnberg. 1905 wurde Eberhard zum Vorsitzenden des Gewerkschaftskartells in Würzburg gewählt und gleichzeitig begann Eberhard 1905 die Tätigkeit des Arbeitersekretärs in Würzburg. Nach nur drei Jahren beendete Eberhard seine Karriere bei der Gewerkschaft und wurde 1908 Landwirt und Fabrikbesitzer in Zirndorf[1]. Diese Funktion hielt er bis 1924 inne, ehe er erneut ein politische Amt antrat.

Politisch engagierte sich Eberhard trotzdem weiter. Er wurde am 12. Januar 1919 für die SPD in den Bay. Landtag gewählt. Seine erste Amtszeit endete im Landtag am 6. Juni 1920. Ab Juli 1924 bis zur Machtergreifung der NSDAP 1933 war er Parteisekretär der SPD für den Unterbezirk Fürth. 1927 zog Eberhard in den Fürther Stadtrat ein und blieb bis zur Machtergreifung 1933 im Amt. Im gleichen Jahr rutschte Eberhard für den verstorbenen Martin Segitz erneut in den Bay. Landtag ein. Er war erneut sechs Jahre Mitglied des Landtags, parallel zu seinem Amt im Fürther Stadtrat. Weitere Ämter in der SPD: 1927 Mitglied des Bezirksvorstands und Vorsitzender des Bildungsausschusses der SPD.

Während des 2. Weltkrieges wurde Eberhard mehrfach inhaftiert. So wurde er, wie seine Parteigenossen im Stadtrat, 1933 in Schutzhaft genommen. Vom 22. März bis 24. April 1933 befand sich Eberhard in sog. Schutzhaft im Gerichtsgefängnis Fürth.[2] Als Parteisekretär wurde er nach dem Verbot der Partei am 1. April 1933 entlassen, so dass er bis 1937 zunächst arbeitslos war. Danach versuchte er den Lebensunterhalt als Seifenhändler zu verdienen, doch auch dies gelang nur bis 1942 mit sehr geringen Einkünften.[3] Am 23. August 1944 wurde Eberhard erneut in das KZ Dachau interniert, im Rahmen der "Aktion Gewitter" - eine Verhaftungswelle der Gestapo im Rahmen des Hitler-Attentats am 20. Juli 1944 um die Gruppe von Graf Stauffenberg. Seine Entlassung erfolgte er wieder am 4. September 1944.[4]

Nach dem Krieg gehörte Eberhard, neben Hans Schmidt und Hans Rupprecht, zu den führenden SPD Mitgliedern in Fürth. Sie beraten mit der US-Militärregierung die Personalie des ersten Oberbürgermeisters nach dem 2. Weltkrieg. Man einigte sich zunächst auf den umstrittenen Adolf Schwiening. Nach nur drei Monaten wurde Schwiening jedoch von seinem Amt wieder abgesetzt, da seine Mitgliedschaft in der NSDAP durch US-Regierung nicht toleriert wurde. Als Nachfolger war u.a. Konrad Eberhard im Gespräch, doch er verstarb völlig unerwartete am 18. September 1945 in Fürth an einer banalen Wurstvergiftung[5].

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Haus der Bay. Geschichte - Biografien Webseite

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Haus der Bay. Geschichte - Biografien Webseite
  2. BayHStA - LEA, Akte Konrad Eberhard, EG 83493
  3. BayHStA - LEA, Akte Konrad Eberhard, EG 83493
  4. HNr. 93012, KZ-Gedenkstätte Dachau, Archiv
  5. Hans Woller: Gesellschaft und Politik in der amerikanischen Besatzungszone. Die Region Ansbach und Fürth. Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Institut für Zeitgeschichte, Band 25, R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, S. 173