Poppenreuth

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Poppenreuth um 1708

Poppenreuth ist ein fränkisches Dorf im Osten der Stadt Fürth am Rand des Knoblauchslandes. Es ist eine Gründung vom Königshof Fürth ausgehend. Am 1. Januar 1900 wurde Poppenreuth ein Stadtteil von Fürth.

Geschichte[Bearbeiten]

Außenansicht St. Peter und Paul in Poppenreuth.
  • Der Ortsname "Poppenreuth" beutet "Rodung des Poppo". Im 9. Jh. begann, vom Königshof ausgehend, die Rodung des Waldgebietes östlich der Pegnitz und der Regnitz. Poppenreuth war der Ausgangspunkt, von dem aus gerodet wurde.[1]
  • In Poppenreuth lebte um das Jahr 1000 der fromme Einsiedler Sebald.
  • Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1303.
  • Das gleiche Schicksal erlitt der Ort im Dreißigjährigen Krieg, besonders in den Jahren 1632 bis 1634. Lediglich die Kirche als einziger Steinbau reicht deswegen in die Epochen zuvor, wurde in diesen Jahren jedoch schwer geplündert.
  • 1732 wuchs der Ort, denn es kamen die ersten Salzburger Religionsflüchtlinge nach Poppenreuth. Noch 1787 war Poppenreuth ein Nürnberger Pfarrdorf, gehörte aber zum Gericht Cadolzburg.
  • Am 3. Juli 1796 kam Poppenreuth zum Königreich Preußen und wurde Ansbach unterstellt. Die folgenden Befreiungskriege gegen das französische Kaiserreich kosteten die Gemeinde Poppenreuth 100.000 Gulden.
  • 1839 zählte Poppenreuth 325 Einwohner. Am 20. Mai 1843 landete das erste Schiff im neuen Hafen am Ludwigskanal und ab dem 1. Oktober wurde der Ort Bahnstation der Ludwig-Süd-Nord-Bahn mit der Linie Nürnberg-Bamberg. Somit war Poppenreuth gut an die überregionalen Verkehrswege angebunden. Der Kanalhafen lag an der Stelle des heutigen Frankenschnellwegs und früher als Fürth hatte der Ort einen Fernbahnhof.[2]
  • Am 1. Oktober 1898 fand eine Gemeindeversammlung statt, da die Stadt Fürth um eine Stellungnahme zum Problem der Eingemeindung gebeten hat. Der von der Stadt Fürth in Auftrag gegebene Bericht vom 4. November sprach sich dann eindeutig für die Eingemeindung nach Fürth aus, da zu befürchten sei, dass sonst Nürnberg zum Zuge kommt. Am 28. November wurde die Eingemeindung nach Fürth beschlossen. Der Ort Poppenreuth ist seit dem 1. Januar 1900 ein Stadtteil von Fürth. Die eingemeindete Gemeindefläche betrug 345 Hektar, insgesamt 104 Anwesen und 950 Einwohner.[3]

Auch innerhalb der Stadt Fürth ist Poppenreuth ein eigenständiger Ort geblieben und hat viel von seinem Charakter als Knoblauchsland-Dorf erhalten. Seine lange, etwa 1000-jährige Geschichte hat diese Eigenart geprägt. Poppenreuth firmiert daher unter der Überschrift "Dorf in der Stadt".

Ehemalige Gaststätten[Bearbeiten]

In Poppenreuth gab es nach 1945 noch sechs Gaststätten:

Als letzte verbliebene Gaststätte wurde die »Ringbahn« 2021 geschlossen und 2022 abgebrochen.

Vereine[Bearbeiten]

Besonderheiten[Bearbeiten]

Denkmalschutz[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Katja Hartosch: Großer Frühjahrsputz in Poppenreuth - Arbeitskreis Dorfgestaltung rief erneut zur Flursäuberungsaktion . In: Fürther Nachrichten vom 29. März 2010 - online

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Arbeitskreis Dorfgestaltung Poppenreuth e. V. - online
  • Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Peter und Paul - online
  • Liste der Baudenkmäler in Fürth - Ensemble Poppenreuth - Wikipedia
  • Liste der Baudenkmäler in Fürth - Poppenreuth - Wikipedia
  • Ansicht von Poppenreuth im Jahre 1760 in: "Prospecte aller Nürnbergischen Stædtlein, Markt-Flecken, und Pfarr-Dörffern Nürnberg, 1760", S. 177 - Online-Digitalisat
  • Paul Ewald: "Geschichte der Pfarrei Poppenreuth von den ältesten Zeiten bis jetzt", Nürnberg, 1831 online
  • Fotos und Informationen zum Ensemble "Steinkreuz und Ruhstein" hier, hier und hier
  • Sabine Rempe: Als Poppo den Wald fällen liess - online

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Barbara Ohm: Durch Fürth geführt, Band 2 - Die Stadt jenseits der Flüsse. VKA Verlag Fürth, 2005, S. 7.
  2. Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 23.
  3. Hans Moreth, U. a.: Der Fürther Nordosten, Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Nordöstlichen Vorstandsvereins Fürth e. V.. Lothar Berthold, 1990, S. 24.

Bilder[Bearbeiten]

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