Marktplatz

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Der Marktplatz (umgangssprachlich auch Grüner Markt) ist ein Platz in der Fürther Altstadt. Er ist eigentlich nur eine Verbreiterung der alten Reichsstraße, die durch Fürth führte.


Namensherkunft[Bearbeiten]

Marktplatz um 1708

Der "Grüne Markt" hat seinen Namen von dem Gemüsemarkt ("Grüne Ware"), der auf ihm abgehalten wurde.

Geschichte[Bearbeiten]

Die alte Reichsstraße, die durch Fürth führte, brachte auch Reisende und Handel nach Fürth. Das Gasthaus Zum Goldenen Schwan war ein wichtiger Anlaufpunkt und damit auch der große Platz, der Markplatz, an dem sich das Haus heute noch befindet. Er erstreckt sich zwischen der Königstraße (Untere Frankfurter Straße) und der Gustavstraße. Am "Grünen Markt" befanden sich auch zwei Amtssitze der Fürther Herren zu Zeiten der Dreiherrschaft, zum einen das Bamberger Amtshaus nahe der Kirche St. Michael und am anderen Ende des Platzes an der Unteren Frankfurter Straße, das mittlerweile abgerissene Geleitshaus des Ansbacher Markgrafen. Hier wurde bis ins Jahr 1938 der Gemüsemarkt abgehalten. Der Platz ist auch die Keimzelle der Fürther Michaelis-Kirchweih, die dann im Jahr 1800 vom Ansbacher Markgrafen auf die Königstraße bis zum Obstmarkt verlagert wurde.[1]

Marktverlagerungen / Frühere Märkte in Fürth[Bearbeiten]

Offiziell wurde der Obstmarkt von den städtischen Kollegien im Februar 1874 für den Markt bestimmt. Da hieß der Platz noch Holzmarkt, weil dort Brennholz und Holzkohle verkauft wurde, gab es doch damals noch Herde für Holzbefeuerung und Zimmeröfen. 1880 wurde er in Obstmarkt umbenannt. 1902 wurde eine neue Marktordnung erlassen. Die Trinkhalle, die sich seit 1866 am Obstmarkt befand, wurde im Mai 1923 abgetragen und am Bahnhofplatz als Fahrkartenverkaufsstelle wieder aufgestellt. In dem Häuschen wurde Selterswasser feilgeboten. Der Mohren-Apotheker ließ es erbauen. Bis August 1938 blieb der Markt auf dem „Obstmarkt“ und in der mittleren Königstraße. Vor allem am Samstag dehnte er sich aus bis vor das Rathaus. In der Zeitung wurde regelmäßig über das Angebot und den Absatz der Waren berichtet. Nicht nur aus der näheren Umgebung kamen die Marktlieferanten. Im Juli 1934 wird berichtet, dass von der Würzburger Straße her Fahrzeuge aus Unterfranken über die untere Königstraße ankommen, voll mit Produkten für die einzelnen Märkte neben denen der bäuerlichen Höglerinnen aus dem nördlichen Umland.

Vom Viktualienmarkt für Eier, Butter, Geflügel in der Mohrenstraße wurde im August 1934 berichtet: Das beliebte schlachtfertige Geflügel konnte die Käfige mit den lebenden Tauben, Hühnern und Enten nicht verdrängen. Sogar die Kaninchen (Stallhasen) sind dort in Prachtexemplaren ausgestellt, so dass mancher Züchter seine heimischen Bestände durch Neuzugänge ergänzt. Lebendes Geflügel wurde aber nur in bescheidenem Maße verlangt. [2]

Der Marktplatz heute[Bearbeiten]

Der Supermarkt im Bambergischen Haus (1974) - heute die Altstadt-NORMA

Im Juli 2000 beschloss der Stadtrat die bisherige Durchgangsstraße in einen verkehrsfreien Platz umzuwandeln mit Raum für eine Außenbestuhlung der ansässigen Gaststätten. Pflasterbänder mit Bezug auf den Stadtgrundriss gliedern die Platzfläche in drei Bereiche. In der Mitte entstand eine vielfältig nutzbare städtische Aktionsfläche, die seither zahlreichen Veranstaltungen als Austragungsort diente. Die Bauarbeiten wurden im Juli 2004 abgeschlossen und der Platz eingeweiht. Auf diese Weise entstand aus der ehemaligen Durchgangsstraße ein Platz, der seinen Bewohnern und zahlreichen Besuchern im Sommer ein fast schon südländisches Flair bietet.

Abgesehen von den Neubauten am Südende des Platzes in der Königstraße sind auf dem Marktplatz nur historische Gebäude vorhanden, die abends von außen beleuchtet werden. Eine gastronomische Nutzung der Außenbestuhlung ist täglich bis 23.00 Uhr erlaubt. Der Platz ist einer der Veranstaltungsorte für das Fürth Festival den Grafflmarkt sowie die Grüne Nacht

Auf dem Platz selbst befinden sich der Gauklerbrunnen sowie einige unterirdische Stromanschlüsse für Beschallungsanlagen und ein Sockel für einen Christbaum/Maibaum.

Handel und Gastronomie[Bearbeiten]

1. Ausgabe „Grüner MarKT“ & Drumrum, März 2016

In allen 12 Gebäuden des Marktplatzes und im ehemaligen Bambergischen Amtshaus sowie im Anwesen Königstraße 37 am Südende des Platzes befinden sich derzeit Gastwirtschaften oder Läden. Das gilt auch für die Gebäude der Königstraße und der Gustavstraße, welche den Platz nach Süden und Norden begrenzen. Einzige Ausnahme ist das Anwesen Königstraße 42.

Gastronomisch befinden sich direkt am Marktplatz das Bistro "Prison St. Michel", der "Stubenhocker", die "Tante Förster", das Shisha-"Cafe Cairo", die Eisdiele "Il Gelato" und die neapolitanische Pizzeria "NAPLES".

Zudem befinden sich am Marktplatz der Unverpackt-Laden "Kleegrün", die KMK-Musikschule, der Second-Hand-Laden "Lamus" , das Optiker-Fachgeschäft "Das Schauhaus", der einzige Supermarkt der Altstadt - die Altstadt-NORMA (im ehemaligen Amtsbräustübl im Bambergischen Haus).

Im Februar 2016 erschien erstmalig die Zeitschrift "Grüner Markt & Drumherum", eine Zeitschrift der Fürther Einzelhändler in der Altstadt. Inhalt der ersten Ausgabe ist die Darstellung der Einzelhandelsangebote der Händler, aber auch der Hinweis auf den verkaufsoffenen Sonntag am 6. März 2016. Zusätzlich enthält die erste Ausgabe einen Textbeitrag von Barbara Ohm zum Grünen Markt und ein Interview mit Conny Wagner zu dem Thema: "Warum ich Fürth so gerne mag...".[3][4]

Kultur und Veranstaltungen[Bearbeiten]

Der Grüne Markt ist Ort für verschiedenste regelmäßige Veranstaltungen. Dazu gehören:

Verkehrsanbindung[Bearbeiten]

Der Marktplatz ist von Westen über die Königstraße, von Osten über die Gustavstraße und von Norden über die Heiligenstraße zu erreichen. Ein Abbiegen von der B 8 in die Gustavstraße ist nur vom Königsplatz in Fahrtrichtung Rathaus aus möglich. Es befinden sich sowohl in der Gustavstraße als auch in der Königstraße einige wenige gebührenpflichtige Parkplätze mit Zeitbeschränkung.

Zufahrtsmöglichkeiten für Lieferanten bestehen nur von Süden, also von der Königstraße aus.

Die Bushaltestelle "Grüner Markt" (Linie 175) befindet sich am Südende des Platzes.

Von den U-Bahnhöfen Rathaus (Nordwestausgang) und Stadthalle (Ostausgang) ist der Fußweg etwa gleich lang und beträgt ca. 3 Minuten.

Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler[Bearbeiten]

Der Grüne Markt um 1980
Der Grüne Markt 2009

Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach der ersten Zahl, d. h. die Hausnummern 10 bis 12 kommen vor Hausnummer 2 etc.)

Sonstiges[Bearbeiten]

Eine alte Ansicht des "Grünen Markts" ziert auch die Sonderbriefmarke zu "1000 Jahre Fürth" des Jahres 2007, ebenso einen Stich von Johann Alexander Boener.

Marktplatz mit Straßenbahn, um 1980

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Birgit Heinrich: Beim Ideeenwettbwerb zur Gestaltung des Grünen Marktes: Die Bürger sollen träumen. In: Fürther Nachrichten vom 19. Dezember 1998, S. 85
  • Birgit Heinrich: Der Ideenwettbewerb für die Neugestaltung des Grünen Marktes wurde zu einem vollen Erfolg: Planer waren mit Elan am Werk. In: Fürther Nachrichten vom 2. März 1999, S. 25
  • Armin Leberzammer: Fürther Altstadt-Einzelhändler werben erstmals mit eigener Zeitung. In: Fürther Nachrichten vom 28. Februar 2016 - online
  • Claudia Ziob: Fürth: der Grüne Markt bekommt eine Grüne Nacht. In: Fürther Nachrichten vom 19. Juli 2016 online
  • Markus Eigler: Piazza-Flair auf dem Grünen Markt. In: Fürther Nachrichten vom 14. August 2020 (Druckausgabe)

Literatur[Bearbeiten]

  • Johannes Alles: Bunter Blickfang am Marktplatz. In: Fürther Nachrichten vom 03. Dezember 2009 - online
  • Stadt Fürth: Der Grüne Markt. Von der Wiederbelebung eines Platzes. (Festschrift zur Eröffnung im Juli 2004). Fürth 2004.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Markus Eigler: Piazza-Flair auf dem Grünen Markt. In: Fürther Nachrichten vom 14. August 2020
  2. Recherchiert im Stadtarchiv Fürth im Feb./März 2016 für einen VHS-Vortrag am 7.3.2016 - „Der Markt und seine Verlagerungen – eine (un)endliche Geschichte?“ Literatur: Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung, sowie Chronik-Bände von G. Paul Rieß. Recherche: Peter Frank, 1.1.2023.
  3. „Grüner MarKT“ & Drumrum, Ausgabe 1, März 2016
  4. Armin Leberzammer: Fürther Altstadt-Einzelhändler werben erstmals mit eigener Zeitung. In: Fürther Nachrichten vom 28. Februar 2016 - online

»Zeitverschiebung«[Bearbeiten]

Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:



  • Foto alt: historische Postkarte
  • Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)

Bilder[Bearbeiten]