Breitbandausbau

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Unter Breitbandausbau wird die Versorgung mit hochbitratigen Internetverbindungen verstanden. Im Laufe der Zeit hat sich die Erwartung diesbezüglich mit den technischen Möglichkeiten nach oben verschoben. Demnach sollte an einem gegebenen Ort eine Bitrate von 10 bis 25 Mbit/sec zu erreichen sein, um von einer Breitbandversorgung sprechen zu können.

In Fürth sind für die Breitbanderschließung verschiedene Technologien im Einsatz, welche auch von unterschiedlichen Unternehmen angeboten werden. Dabei handelt es sich um kabelgebundene sowie drahtlose Verfahren, deren Verfügbarkeit an den einzelnen Bereichen der Stadt nicht immer im gleichen Umfang gegeben ist. Jedoch kann man grundlegend eine ziemlich flächige Verfügbarkeit als gegeben sehen.

Teilnehmeranschlußleitung TAL[Bearbeiten]

Die TAL bezeichnet das klassische, altbekannte Telefonkabel. Dieses ist seit langer Zeit in verdrillter Zweidrahttechnik ausgeführt, um Übersprechen und störende Einkopplungen zu verringern. So hat jeder Teilnehmer von der Vermittlungseinheit bis zu seinem Endgerät ein exklusives Adernpaar aus zwei Drähten. Dabei wurde auf dem Wege zu Breitband-Technologie das klassische analoge Telefonsignal oder später das ISDN-Signal mit einem hochfrequenten DSL-Signal überlagert, welches die Internetverbindung transportierte.

Mittlerweile ist die Umrüstung auf reine Internetnutzung bereits weitverbreitet, wobei die Telefonverbindung ebenfalls per Internet transportiert wird und ggf. erst im Router direkt beim Kunden eine Umsetzung auf ein analoges oder ISDN-Signal erfolgt. Allerdings wurde die Technik dezentralisiert. So sind klassischen Telefonvermittlungsstellen mehr und mehr Multifunktions-Technikgehäusen am Straßenrand bzw. auf dem Bürgersteig gewichen, in welchen die TAL enden und auf Glasfaser umgesetzt werden.

Begründet in der Historie der Verkabelung durch Reichs- und Bundespost als Teil der Daseinsvorsorge bzw. Grundversorgung ist diese Technologie als flächendeckend im Stadtgebiet Fürth anzusehen und erreicht annähernd jede Liegenschaft.

Der Vorteil ist das Vorhandensein der Verkabelung, was es ermöglichte, durch moderaten Aufwand vermittels neuer digitaler Verfahren die Datenverbindung "huckepack" zu übertragen und selbst jahrzehntealten Kabel dadurch ungeahnte Datenraten zu entlocken. Diese bewegen sich im Bereich niedrig zweistelliger bis gut dreistelliger Megabit pro Sekunde.

Die Infrastruktur in Fürth ist im Eigentum der Telekom, als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Bundespost.

Breitbandkabel BK[Bearbeiten]

Beim Breitbandkabel handelt es sich um ein koaxiales Verteilnetz, welches ursprünglich zur Übertragung von TV- und Radioprogrammen gedacht war, nur in der Richtung vom Einspeisepunkt zum Kunden hin. Durch Erweiterung mit Rückkanaltechnik wurde das Netz auch für die Richtung Kunde -> zentrale Verrmittlung ertüchtigt, was in Konsequenz das Anbieten von Internet- und Telefoniediensten ermöglichte. Allerdings erforderte dies den Austausch der Verstärkertechnik sowohl im Netz wie auch in den Kundeninstallationen. Dennoch war so mit moderatem Aufwand eine schnelle und moderne Versorgung mit Breitbanddiensten möglich. Auch hier erfolgt die Umsetzung zum Telefonanschluß erst im Kundengerät vor Ort.

Hier wird der Vorteil des ebenfalls schon aus dem Kabelfernsehen vorhandenen Kabelnetzes ein wenig eingetrübt durch die Tatsache, daß die Infrastruktur ein geteiltes Medium ist, welches naturgemäß nicht jedem Kunden gleichzeitig die volle Bandbreite anbieten kann. Somit kann es bei hohem Verkehrsaufkommen zu Engpässen kommen. Ebenfalls ist anhand veralteter verketteter Verkabelung gerade in Mietswohnungen das Störpotential im ganzen Haus durchaus sehr hoch, wenn in nur einer Wohnung unsachgemäß die Verkabelung verändert wird.

Fürth ist gut versorgt mit Breitbandkabel, allerdings ist nicht jedes Haus erschlossen, und es werden auch Hausanschlüsse aktiv rückgebaut, wenn sich keine Bewohner als Kunden anmelden. Betreiber ist hier Vodafone Kabel Deutschland GmbH.

Glasfaser[Bearbeiten]

Das Glasfasernetz in Fürth ist neben punktuellen Anbindungen einzelner Gebäudekomplexe aktuell (2021) flächendeckend im gesamten Bereich der Altstadt / Innenstadt im Ausbau. Dabei werden ausgehend von den ohnehin bereits per Glasfaser angebundenen Multifunktionsgehäusen im öffentlichen Raum die Glasfaserkabel in die einzelnen Gebäude und letztlich in die Wohnungen verlegt.

Die Kapazität und die mögliche Geschwindigkeit dieses Netzes sind sehr hoch, es kann damit als die Technologie mit der größten Zukunftssicherheit angesehen werden. Ähnlich der immer intensiveren Nutzung der Kupferleitungen bietet auch die Glasfaser den Vorteil, dass neuere, schnellere Übertragungsverfahren über die bestehende Verkabelung möglich sein werden und demnach nur die Technik der Endpunkte auszutauschen ist. Zwar ist die Strecke vom Multifunktionsgehäuse zu den zentralen Vermittlungsknoten auch als shared medium ausgelegt, doch ist durch die dezentralen Multifunktionsgehäuse die Überbuchung dieses Teils des Netzes als nicht signifikant einschränkend anzusehen, weswegen ein Glasfaseranschluß eine recht konstant hohe Datenrate bietet.

Der aktuelle flächige Ausbau in der Innenstadt von Fürth wird durch die Telekom durchgeführt und im Rahmen der »Fibre to the Home (FTTH)«-Kampagne beworben.

Die konkreten Ausbaugebiete sind Stand 2022:

  • Innenstadt mit Oststadt
  • »Fürth westlich der Pegnitz« (Billinganlage, südliche Schwand und Hardhöhe)
  • Südstadt zwischen Bahngleisen, Rednitz und Flößaustraße

Mobilfunk[Bearbeiten]

Fürth hat eine gute Abdeckung aller drei derzeit (2021) aktiven Mobilfunknetzbetreiber mit LTE/4G aufzuweisen. Dazu kommt punktueller Ausbau mit der Nachfolgegeneration 5G. Die erreichbaren Datenraten erreichen in den Spitzen durchaus die schneller DSL-Anschlüsse und können diese teilweise sogar überbieten.

Allerdings ist Mobilfunk ein shared medium, weswegen die erreichbaren Datenraten stark von der aktuellen allgemeinen Nutzung des Netzes abhängen. Dazu sind nur wenige teils sehr teure Tarife wirklich ohne Volumenbeschränkung einsetzbar, was gerade bei Verwendung als Breitbandanbietung einer Wohnung oder eines Gewerbes der limitierende Faktor sein kann. Ferner ist die Versorgung in Innenräumen nicht immer ausreichend gut, es kann notwendig werden, das Endgerät (den Router) nah am Fenster aufzustellen oder sogar Außenantennen einzusetzen.

Als Anbieter mit eigener Infrastruktur sind in Fürth Telekom, Vodafone und O2/Telefonica aktiv. Ebenso gibt es etliche Firmen, welche als Wiederverkäufer mit teils zielgruppenspezifischen Tarifen auftreten.

Quellen / Weblinks[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]