Emil Mosbacher

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Emil Mosbacher, (geb. 7. Juni 1886 in Fürth; gest. 31. Mai 1973 in Queens/New York), Sohn des Waisenhauslehrers Sigmund Mosbacher und dessen Frau Karoline, geb. Sichel war Arzt (Gynäkologie und Geburtshilfe)[1]. Aus seiner Ehe mit Anna, geb Schweizer (geb. 2. August 1891 in Fürth[2]) ging 1923 der Sohn Sigmund hervor, aus seiner zweiten Ehe mit Rosa, geb. Neumann (geb. 1. Mai 1899 in Würzburg[3]) 1933 die Tochter Lore Marianne.

Leben und Wirken[Bearbeiten]

  • Als jüngstes von 12 Kindern ging Emil Mosbacher auf die Latein- und Realschule, die 1896 zum "Humanistischen Gymnasium" wurde und wo er 1906 mit Abitur abschloss.
  • Er studierte an den Universitäten von Graz, München, Würzburg und Berlin Medizin und spezialisierte sich auf Gynäkologie und Obstetrik. In Heidelberg erwarb er 1910 den Doktorgrad mit summa cum laude.
  • Als Assistent arbeitete Mosbacher an der Universitätklinik in Wien (1911/12) und in Frankfurt/Main (1912/15) und unternahm Forschungsstudien am Paul-Ehrlich-Institut[4].
  • Während des 1. Weltkrieges war er seit 1915 als Militärarzt eingesetzt in Nürnberg, Frankreich, Belgien, Essen und Fürth. Aufgrund seiner Verdienste wurde er am 29. April 1917 mit dem Eisernen Kreuz Zweiter Klasse ausgezeichnet[5].
  • 1918 kehrte er nach Nürnberg zurück und eröffnete eine Privatpraxis für Gynäkologie und Obstetrik. Außerdem arbeitete er am jüdischen Hospital in Fürth, dem Theresienkrankenhaus und dem Martha-Maria-Hospital in Nürnberg.
  • Kurz vor der Reichsprogromnacht erkannten sie die Zeichen der Zeit, und emigrierten im Oktober noch rechtzeitig in die USA, ausgelöst wohl durch den Entzug der Approbation im gleichen Jahr.
  • Sein Sohn Sigmund, der in den Vereinigten Staaten den Vornamen Stephen trug, fiel als US-Soldat 1945 kurz vor dem Ende des Krieges in Deutschland.
  • In den USA lebte Emil Mosbacher zuerst in Toledo/Ohio und praktizierte später als Arzt in New York.

Familie[Bearbeiten]

Emil Mosbachers Sohn aus erster Ehe, Sigmund, nannte sich nach der Emigration in die USA „Stephen S.(igmund) Mosbacher“. Er studierte Chemietechnik und Ingenieurwesen am North Dakota State College und an der Universität von Toledo. Im Juni 1943 wurde er in der US-Armee einberufen. Nach seiner Ausbildung kam er nach England und darauf nach Frankreich, Luxemburg und Belgien. Aufgrund seiner Kenntnisse europäischer Sprachen diente er im Geheimdienststab der 8. Panzerdivision und erreichte den Rang eines Stabsfeldwebels. Am 2. April 1945 fiel er in den Niederlanden (?)[6] bei dem Versuch, einen unter Beschuss stehenden Kameraden zu retten, und wurde für seine Taten posthum mit dem Silbernen Stern und dem Lila Herzen ausgezeichnet.[7][8]

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Gabi Eisenack: "Von den Nazis entrechtet, beraubt, ermordet", in nordbayern vom 11. April 2015 - online

Weblinks[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. biographische Angaben nach Emil Mosbacher Geni
  2. Tochter des Fabrikbesitzers Emil Schweizer und seiner Frau Dina, geb. Obermeyer.; siehe: Marianne Flack: "Dr. med. Emil Mosbacher", S. 2
  3. Tochter des Versicherungsagenten Josef Neumann und Jettchen, geb. Strauß; siehe: Marianne Flack: "Dr. med. Emil Mosbacher", S. 2
  4. Marianne Flack: "Dr. med. Emil Mosbacher", S. 2
  5. ebenda
  6. laut erinnernder Todesanzeige bei Neuhaus/Westfalen; ebenso Brief von John R. Elting, der als Ortsangaben Lippstadt und Delbrück erwähnt. Die Bestattung war dann in den Niederlanden: Margraten, Eijsden-Margraten Municipality, Limburg, Netherlands siehe: find a grave zu „SSGT Stephen Sigmund Mosbacher“
  7. „Emil Mosbacher Familiy Collection“ in: Center für Jewish History
  8. auch „Stories of Alleid Soldiers from Nuremberg-Fürth: Stephen S. Mosbacher“ in: dijo research mit einem Brief des kommandierenden Offiziers John R. Elting vom 9. Juni 1946 zum Tode Stephens

Bilder[Bearbeiten]