Rednitzstraße 30

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HL0607 Rednitzstraße 30, dahinter Rednitzstr. 26 – Lumpen- und Papiersortieranstalt.jpg
Rednitzstraße 30 (ehem. Feuerwehrmagazin), dahinter Rednitzstr. 26 – Lumpen- und Papiersortieranstalt. Links im Hintergrund Nr. 28
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Das Gebäude Rednitzstraße 30 befand sich im sog. Gänsbergviertel und wurde 1822 als Feuerlöschgerätemagazin erbaut. Im Jahr 1872 ließ die Stadt Fürth es zum „Obdachlosenasyl“ um- und ausbauen.

Im Zuge der Flächensanierung wurde das Gebäude abgerissen. Im Kartenausschnitt in der Faktenbox auf der rechten Seite wird der ungefähre ehemalige Standort des Gebäudes im aktuellen Stadtplan angezeigt. Das Haus hatte ursprünglich die Hausnummer 177 b, obwohl die Nachbargebäude die Nummer 482 (Rednitzstraße 28) und 483 (Rednitzstraße 34) trugen. Da man auch in Fürth bei der erstmaligen Häusernummerierung von einer Häuserfolge ausging, kann die Erklärung nur in der Entstehungsgeschichte liegen.


Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Rednitzstraße ist gelb, Standort Rednitzstraße 30 ist rot markiert

Beschreibung nach Gebessler[Bearbeiten]

Zweigeschossiges, schmales Walmdachhaus, um Mitte 18. Jh. Zwei zu fünf Achsen. Erdgeschossig getünchte Sandsteinquader. Obergeschoß verputzt. Straßenseite mit flächiger Putz-(Lisenen-)Gliederung.[1]

Vom Feuerlöschgerätemagazin zum Obdachlosenasyl[2][Bearbeiten]

  • 1822 wurde das Haus als Feuerlöschgerätemagazin gebaut. Das alte Spritzenhaus stand auf dem Königsplatz im nördlichen Teil. Neuerworbene Spritzen und Feuerwehrgeräte, sowie anwachsender Verkehr in die Altstadt (besonders durch die Gustavstraße) aufgrund ausdehender Bebauung machten die Verlegung nötig. Am 5. November 1822 erfolgte die Verlegung des Feuerlöschgerätemagazins an die Rednitzstraße.[3] Das Haus behielt aber eigentümlicherweise die alte Hausnummer vom Königsplatz, sodass die "177 b" nun zwischen 482 und 483 zu liegen kam.
  • 1872 wurde das Spritzenhaus nach 50 Jahren Dienst an der Feuerwehr zum Obdachlosenasyl[4] umgebaut und erhielt dafür ein weiteres Stockwerk, das oben aufgesetzt wurde. Die Maurerarbeiten führte der Maurermeister Kilian Seitz aus Herzogenaurach aus, der hierbei einen Bauverzug verursachte.[5] Zwischenzeitlich diente das Gebäude 1872 auch für zwei Schulklassen[6] als Notbehelf.[7]
  • 1933 wurde das Obdachlosenasyl geschlossen.
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in dem Gebäude Flüchtlingsfamilien untergebracht.

Frühere Adressen[Bearbeiten]

  • ab 1792 Hausnummer 177 b
  • ab 1827 ohne Nummer
  • ab 1860 Rednitzstraße 21
  • ab 1890 Rednitzstraße 30

Literatur[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Stadt und Landkreis Fürth / Kurzinventar von August Gebessler, 1963, S. 46
  2. alle Angaben nach Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Rednitzstraße 30
  3. vgl. Fronmüllerchronik, 1887, S. 237. Fronmüller berichtet vom Abbruch des alten Spritzenhauses am Dreikönigsplatz und der Erbauung des neuen am Hektisch-Platze (gemeint ist Hekdesch). Des weiteren erwähnt er auch die Bestellung neuer Feuerspritzen bei Rupprecht in Nürnberg.
  4. vgl. dazu auch "Nr. 5" in Karte 1910
  5. Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land vom 18. Oktober 1872
  6. Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 20. April 1877
  7. siehe auch die Vergütung der Schulraumreinigung Fürther Abendzeitung 7. September 1877

Bilder[Bearbeiten]