Roland Kastner

Person
Roland Kastner
Vorname
Roland
Nachname
Kastner
Geschlecht
männlich
Geburtsdatum
27. Dezember 1956
Geburtsort
Nürnberg
Todesdatum
16. Juni 2025
Beruf
Fußballspieler, Fußballtorwart
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Roland Kastner (geb. 27. Dezember 1956 in Nürnberg. gest. 16. Juni 2025) war Torwart und Profi-Fußballer bei der Spielvereinigung Greuther Fürth. Zuvor spielte er bei der Tuspo Nürnberg (1968/1969) sowie beim TV Jahn 63 in Nürnberg (1969-1975) ehe er 1975 nach Fürth zur Spielvereinigung kam.

Er spielte ab dem 1. Juli 1975 bei der Spielvereinigung und blieb bis zu seinem sportlichen Profi-Karriereende am 1. Juli 1994. Er wirkte in insgesamt 54 2. Bundesligaspielen mit, war bei 40 Spielen in der 2. Bundesliga Süd und 12 mal aktiv in der Oberliga Bayern auf dem Spielfeld. Weiterhin wirkte er bei acht DFB-Pokalspielen auf dem Feld mit. Insgesamt stand Kastner während seiner Zeit als Profi-Spieler bei der Spielvereinigung in 713 Spielen auf dem Spielfeld. Mit 491 Pflichtspielen bei der Spielvereinigung hat nur noch sein Torwartvorgänger Peter Löwer (504) an mehr Pflichtspielen für die Spielvereinigung teilgenommen.

Leben und Wirken

Bereits während seiner Schulzeit hatte Kastner erste Berührungen mit dem Fußballspiel durch den Wechsel an das Gymnasium, auch wenn der eigene Vater dagegen war, weil er befürchtete das sich das Fußballspielen sich negativ auf die Noten auswirken könnte. Ein bekannter Schulfreund brachte ihn letztendlich zur Tuspo Nürnberg, dessen Vater wiederum den Vater Kastners von einer Fußballkarriere überzeugen konnte. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Jahn 63 in Nürnberg wechselte er schließlich am 27. Dezember 1975 zur Spielvereinigung und begann damit seine Jugendlaufbahn. Bei der Spielvereinigung war er als zweiter Torwart hinter der Fürther Torwartlegende Peter Löwer im Einsatz, von dem er nach eigenen Angaben sehr viel lernen konnte. Jedoch wurde Kastner erst einmal am 26. Spieltag der Saison 1979/80 gegen SSV Ulm 46 unfreiwillig in der zweiten Halbzeit als Mittelfeldstürmer eingesetzt. Kaum eingewechselt, schloss er für die Fürther per Kopfball das 2:0. Im gleichen Spiel gegen Ulm konnte er noch einen Elfmeter herausholen, womit er der Matchwinner war und Fürth 3:0 in Führung ging und damit das Spiel gewann. Ein weiteres Ereignis, in Mitwirkung Kastners, fand im August 1990 statt. Kastner hatte inzwischen nach dem Ausscheiden Löwers die Postion des Torwarts geerbt und war bis zur Landesliga mit dem Verein abgestiegen. Allerdings gelang es Kastner beim DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund im Heimspiel den Kasten bis auf einen Treffer freizuhalten, sodass Dortmund durch die Niederlage gegen Fürth aus dem Wettbewerb ausscheiden musste. Ebenfalls ging die Begegnung mit Bayern München im Rahmen eines Pokalspiels der Nürnberger Nachrichten 1979/80 in die Vereinsgeschichte ein. Der 22jährige Kastner sprang für Löwer ein und lieferte eine erstaunliche Leistung. Die örtliche Presse berichtete über das Spiel und die Leistung Kastners wie folgt: Selbst die Bayern trauten ihren Augen kaum, als sie den kleinen Kastner ins Fürther Tor schreiten sahen. Sie konnten nicht ahnen, dass dieses Stehaufmännchen ihren Weg zum Pokaltriumph verbauen würde. Was dieser Vertreter von Peter Löwer alles hielt, von einer in die anderen Ecke hechtete, wie von einer Feder geschnellt über Hoeneß und Rummenigge schwebend wegfaustete, hatte man in den letzten Jahren in Fürth nicht erlebt. Dass dieser Prachtbursche auch noch einen Elfmeter von Breitner und Niedermayer von der Torlinie riss, machte ihn zum Helden der beiden Tage im Nürnberger Stadion. Als "Dank" für die Leistung titelte die Nordbayrische Zeitung am nächsten Tag: Teufelskerl Kastner!

Kastner blieb während seiner kompletten Profilzeit als Fußballer bei der Spielvereinigung. Als Grund gab er selbst zwei Punkte an: 1) als Torwart wurde man in der Vergangenheit selten zu anderen Mannschaften ausgewechselt und der 2) viel plausiblere Grund war die Tatsache, dass er während seiner Profilzeit 1984 bereits das Sportfachgeschäft "Kastner´s Sporttreff" in Fürth betrieb.

Kastner gehört mit zu den bekanntesten Fußballspielern der Spielvereinigung. In einer Vorauswahl zur sog. "Elf des Jahrhunderts" zählte Kastner als aussichtsreicher Kandidat.

Bis zuletzt war er bei den Heimspielen auf der Gegengerade und verfolgte die Spiele. Am 16. Juni 2025 starb er nach schwerer Krankheit mit 68 Jahren.

Sonstiges

2002 veranstaltete Roland Kastner erstmals den sog. Fürthlauf, eine ehrenamtlich organisierte Laufveranstaltung mit jährlich rund 1.000 Läufern in der Fürther Innenstadt.

Lokalberichterstattung

  • Andreas Goldmann: "Roland Kastner: Hätten uns damals was anhören dürfen". In: Fürther Nachrichten vom 13. Januar 2017 - online
  • Martin Schano: Nach 36 Jahren ist Schluss. In: Fürther Nachrichten vom 14. Mai 2020 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Bilder

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