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Fünfte Periode.

Fürth während des dreißigjährigen Krieges. (1618-1648.)

entsetzlichen Leiden und Drangsale, welche Deutschim dreißigjährigen Kriege zu erdulden hatte, trafen unsere Gegend und speciell Fürth in außergewöhnlicher Weise. Allmählig beginnend mit den beständigen Durchzügen und Einquartierungen einer immer mehr verwildernden bestia­ lischen Soldateska, ohne genügenden Schutz von seinen drei Schutzherren, steigerte sie sich bis zu den Schrecken des Krieges und einer blutigen Schlacht in nächster Nähe, bis zum Ausbruch von Hungersnoth und Pestilenz, endlich bis zur fast gänzlichen Ausplünderung, Entvölkerung und Einäscherung des Ortes. Viele Decennien mußten vergehen, bevor Fürth sich allmählig wieder erholen und seine Kräfte sammeln konnte. Diese Periode bildet das schwarze mit Blut geschriebene Blatt unserer Geschichte. Nach dem Tode des Pfarrers Hitzler und der Versetzung des VikarsJohannFerber nach Lauf im gleichen Jahre (1618) wollte sich kein Pfarrer für die St. Michaelskirche finden, bis sich M. Paulus Sartorius das damals höchst beschwerliche und dornenvolle Amt zu übernehmen entschloß. Mit dem Geleitsamt, welches ihm vorschrieb, was er predigen und wie er Gottesdienst halten sollte und mit der Gemeinde, sowie mit der Domprobstei wegen