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Fünfte Periode (1622).

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meister Konrad Stutz geprägt worden ist, glaubt jedoch, daß der Medailleur der Kopfseite ein anderer sehr bedeutender Künstler wegen der ausgezeichnet schönen Beschaffenheit derselbe gewesen sein muffe.) Aus dem Jahre 1630 stammt der von Stutz hier geprägte, höchst seltsame, fast unbekannte Thaler, Avers: Brust­ bild Kaiser Ferdinand II., mit dem Lorbeerkranz um das Haupt, Schnurr- und Knebelbart, spanischen Kragen und den goldenen

Vließorden mit Kette auf der Brust; Umschrift: k'sräiuLuä. II. v. 8. Uow. Iiuxor. 8owp. Oer. Lu. Lo. kex. Revers: der zweiköpfige gekrönte Reichsadler mit Scepter und Schwert, Brustbild mit den kaiserlichen Wappen; oben die Jahreszahl 1630, unten 0. 8. Umschrift: ^robiäux ^ustriao Lux Lurßuuä Oo. 1^. Nach Herrn Commerzienrathes Ansicht ist der Thaler eine Konkurrenz- oder Probearbeit von Konrad Stutz. Derselbe befindet sich im Besitz des Herrn Dr. Merzbacher in München, der ihn mir durch gütige Vermittlung des Herrn Commerzienrathes Wilmersdörffer zur Nachbildung überließ. (Siehe Fig. 2 der beigefügten Münzentafel.) Folgt der Thaler des Herzogs Bernhard von Weimar vom Jahre 1634. Avers: Halbleibfigur mit bloßem Haupt, Knebel- und Schnurrbart, ganz geharnischt, Feldbinde, den Commandostab in der Rechten, vor ihm das herzoglich-sächsische Wappen. Revers: Jehova (hebräisch), Helle Strahlen entsendend; ein aus denselben hervor­ gestreckter Arm einen Lorbeerkranz über das Würzburger Wap­ pen haltend, neben 0. 8. (Gustav Adolf hatte ihm das Herzogthum Franken versprochen). (Köhlers Münzbelustigungen, IV, 329.) — Unmittelbar nach Prägung dieser Medaille folgte die traurige Katastrophe für Fürth, wodurch es am 8. und 9. Septem­ ber 1634 durch die Kroaten bis auf einige wenige Häuser ein­

geäschert wurde. Die Münze wurde nach Schwabach verlegt und erst nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges wieder in Fürth hergestellt und auf kurze Zeit in Betrieb gesetzt. Aus dieser Zeit (1652) stammt der Thaler König Gustav Adolfs von Schweden; Avers: Brustbild desselben und Wappen; Revers: der stehende Weltheiland mit der Umschrift: 8alvator wunäi aäjuva nos. (Ohne Abbildung aufgeführt in Köhlers Münz­ belustigungen, IV, 446.) Dann nahmen die Disstdien zwischen Ansbach und Bamberg einen so ernsthaften Charakter an, na­ mentlich in Folge des Urtheils der Reichsexekutionskommission