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Fünfte Periode (1632).

schienen. Bereits im Juni 1630 mit einer zwar nicht großen aber thatenlustigen Armee war er an den Küsten Pommerns gelandet, hatte die kaiserlichen Truppen zurückgedrängt und in der Schlacht bei Leipzig am 7. September 1631 auf das Haupt geschlagen, hatte Mainz erobert, war endlich nach Franken ein­ gedrungen, wo er Tilly vor sich her trieb, der sich gegen die Donau hinzog. Ueber Windsheim herbeikommend, hatte er sich Dienstag den 20. März mit seiner ganzen Armee hinter Fürth auf der Höhe gegen Farrnbach (Haard) gelagert, wo ihn die beiden jungen Markgrafen von Ansbach besuchten und den Abend bei ihm blieben. Daselbst wurde er auch, am Abend von dem (Nürnberger) „Generallieutenant" Balthasar Jakob von Schlammersdorf, vom Obersten Johann von Leubelfing und Hans Tetzel im Namen des Rathes von Nürnberg bewillkommt und in die Stadt eingeladen. Der König übernachtete jedoch im Lager, wo er verschiedene Veränderungen mit seinen Regi­ mentern vornahm und verschiedene Gemeine und Officiere be­ strafte, welche gegen Befehl geplündert hatten. König Friedrich von Böhmen, Herzog Ernst von Weimar und der Pfalzgraf August von Sulzbach, welche den König begleiteten, logirten mit anderen Fürsten und Herren im Amtshause zu Fürth (jetzigem Rentamte). Am 21. März Vormittags 10 Uhr hielt Gustav Adolf seinen festlichen Einzug in Nürnberg durch das Spittlerthor. Seine Armee marschirte direct nach Schwabach und von da unter seiner Führung gegen Bayern. Der Rath hatte in das Lager bei Fürth 40 mit Proviant und 20 mit Pulver, Bleikugeln und Lunten beladene Wagen geschickt. ?") Da das Bisthum Bamberg vom Könige als Feindesland behandelt wurde, so war der Rath von Nürnberg bestrebt, die bisherigen domprobsteilichen Unterthanen der Hofmark Fürth durch Verfügung Gustav Adolfs unter seine Botmäßigkeit zu bringen. Durch Rathserlaß vom 27. März hatte er demselben anzeigen lassen, daß ihnen ihre alten verbrieften Rechte erhalten werden sollten. Eine Supplik derselben um Einverleibung nach Nürnberg, die wohl in Nürnberg selbst entworfen worden war, sollte an den König übergeben, vorerst aber an die den König begleitenden Rathsmitglieder Tetzel und Kreß überschickt werden, damit sie bei dem Könige „gute Unterbauung thun." Diese Supplik (s. im Anhang unter Nr. XXIII.) wurde von dem Nürn­