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Feuilleton

<J-i'ökUckkeU uni 'J-asckinq Plauderei von Alfred J. Wehner

Vor einigen Tagen ging ich durch die Stadt. Es war spät am Abend. Aus einer Gaststätte hörte ich anfangs das müde Quäken eines Saxophons, gleich darauf mehrere rauhe Männerstimmen, die einander liebevolle Ko­ senamen zuriefen. Die Sache interessierte mich. Ich konnte mich gerade noch hinter einem' Mauervorsprung verbergen, als vier abenteuerlich gekleidete Gestalten aus der Türe stürzten und sich auf offener Straße in blutrünstige Raufhändel einließen. Ange­ sichts solcher Tätlichkeiten entfernte ich mich unauffällig.

Erst später dachte ich über diesen Vorfall nach. Ich fand nach reiflicher Überlegung, daß diese Personen eben dabei gewesen waretij Faschipg zu feiern. Das klingt eigen­ artig, nicht'wahr? Seit wann liefert man sich bei uns blutige Kämpfe, wenn man auf einen Karnevalsball geht? Fasching ist doch die Saison der Fröhlichkeit, der Winter­ schlußverkauf der Freude, die große Zeit der Gemütlichkeit und sonnigen Herzen! Im Fasching gibt es auf Erden keine Feinde, keine verärgerten Chefs und griesgrämigen Professoren, im Fasching sind alle Menschen aufgeräumt und heiter, da ziehen sie doch allp aus, die Fröhlichkeit selbst cinzufangen! Wir schütteln bedenklich den Kopf ob sol­ cher Gedanken, denn ein Blick in unser ei­ genes Leben belehrt uns eines Besseren. Zwar raufen wir uns nicht auf der Straße’, wenn wir Fasching feiern wollen, aber Fröhlich­ keit — wo bleibt uns die Fröhlichkeit, wenn wir uns vor Schulaufgaben überhaupt nicht mehr auskennen! Fröhlichkeit! — daß ich nicht lache, wir müssen lernen. Das stimmt,

Vogelschutz - wie?

lernen müssen wir unbedingt. Wir müssen lernen, uns zu freuen. Wir müssen uns da­ rauf besinnen, was die Freudigkeit eigent­ lich ist. Oder wissen wir das schon? Wissen wir schon, daß eine durchtanzte Nacht, in der wir unsere Glieder zu den primitiven Klängen einer importierten Tanzmusik ausgcrenkt haben, nicht die Freude bringt, die wir suchten? Daß eine richtige Sauferei un­ ter Studenten (nennen wir das Kind ruhig beim Namen) außer einem Kater nichts von der Freudigkeit spüren läßt, die wir da­ durch erlangen wollten? Freudigkeit ist etwas ganz anderes. Freudig­ keit kommt aus dem Herzen, nicht aus dem Bierkrug. ,,Freudigkeit ist die Schwester des Ernstes“, sagt Romano Guardini, einer der großen Denker unserer Zeit. „Wo sie ist, da ist auch er“. Freudigkeit baut auf den Ernst auf, und ohne den rechten Ernst können wir auch nie richtig fröhlich sein. Ohne ihn bleiben unsere Faschingsbälle und geselligen Zusammenkünfte nur Förmlichkeiten, die nur die Oberfläche unseres Wesens berüh­ ren. Doch wie sollen sie dann Freude schen­ ken, die tief in unsere Herzen eindringen muß, damit wir sie bemerken? Vielleicht setzen wir diesmal den Ernst als Narrenkappe auf, dann werden wir im Fa­ sching auch die echte Freude finden.

Aus der Schulplatzmiete Hexenjagd: Eines unsrer nächsten Theater­ stücke wird „Die Hexenjagd“ von Arthur Miller sein, ein historisches Stück, das aber genau so die Generation von heute anspricht. Die dramatische Gestaltung dieses realistisch erregenden Stückes gelang sehr eindrucks­ voll. Hervorragend ist die Ensembleleistung unter Mitwirkung von Kurt-Müller-Graf, Etta Sossna, Elvira Schalcher und Ingrid Mirbach. „Lustige Weiber“: Eines der reizendsten Buffowerke der deutschen Opernliteratur fand in Georg Goll einen Regisseur, der es voll zur Geltung brachte.

Das Lustspiel „Liebling ich hasse Dich“, das am 14. 1.55 im Fürther Stadttheater aufgeführt wurde, war ein Stück, das den Zuschauer lediglich unterhalten sollte. Sein Inhalt mag daher wohl manchen enttäuscht haben. Der Beifall, der vielleicht vor allem den Schauspielern gelten sollte, zeigte je­ doch, daß die Fürther mit solchen Stücken durchaus zufrieden sind.

Anastasia: Das Stück „Anastasia“ von Mau­ rette ist eines der besten Stücke, die uns in unserer Platzmictc bisher geboten wurden. Bis auf den unbefriedigenden Schluß konnte man die Handlung durchaus anerkennen, obwohl manchmal mit etwas krassen Mit­ teln gearbeitet wurde. Besonders gut waren die Leistungen von Klara Klotz, Etta Sossna und Johanne« Sendler. pit

(Fortsetzung)

Bei der Futterwahl müßt ihr euch danach richten, was für Vogelartcn die Futterstelle am stärksten besuchen. Hauptsächlich wer­ det ihr zwei Gruppen zu versorgen haben:

1. Reine Körner-Fresser wie Grünfinken, Buchfinken, Zeisige und Sperlinge. 2. Meisenartige, die mit Sämereien oder rei­ nem Fett zufrieden sind. Wenn ihr Glück habt, werden auch noch andere Vögel bei eurer Futterstelle auf­ tauchen, die ihr besonders füttern müßt. (Aber davon in der nächsten Ausgabe).

Für die Finken gibt es in Samenhandlungen gu!es Körnerfutter zu kaufen. Am geeignet­ sten wird eine Mischung aus Sonnenblumen­ kernen, Hanfkörner und andere Sämereien sein. Von dieser Mischung verteilt ihr dann je eine oder zwei Hände voll in dem Häuschen. Für die Meisen hängt ihr vielleicht noch ein paar Meisenringc in der Nähe der Fut­ terstelle auf. Die paar Groschen für das Futter werdet ihr sicher aufwenden können. Verfüttert aber keine Brotkrummen, sie quellen im Magen des Vogels auf und können so den Tod her­ beiführen! Gebt den Vögeln auch keine sal­ zigen Fette, sonst fressen euere Schützlinge Schnee, um den Durst zu stillen.

DANN DIE ZWECKMÄSSIGE VON