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Wissenschaft und Bildung Fortsetzung: Karl May und Spyri . . .

Die Bestseller?

Interessant ist, daß die ausgesprochenen Fa­ voriten unter den Schriftstellern, Karl May, Johanna Spyri, Ganghofer, alles ältere schon verstorbene Schriftsteller sind, die den Höhe­ punkt ihres Schaffens vor 50 Jahren er­ reichten. Der 52 jährige Erich Kästner, der doch der moderne deutsche Jugendschrift­ steller ist, wird dagegen weniger genannt. Das ist eigentümlich. Will unsere Jugend etwa das romantische, weit schweifende, sehr gefühlsbetonte Romanschrifttum?

Ausgesprochene Bestseller sind bei den Mäd­ chen: „Pucki“ von Trott, „Trotzkopf“ von Rhoden, „Gundel“ von Elke, „Das fliegende Klassenzimmer“ von Kästner und Mitchel’s „Vom Winde verweht“. Für diese 5 Bücher stimmen etwa 45% aller Mädel. Die Jungen konnten sich für kein bestimm­ tes Buch entscheiden. Die Spitze hält neben vielen anderen Büchern Bulwer’s „Letzte Tage von Pompeji“ mit 4% (!) der Stim­ men. Bücher aus eigenem Besitz lesen bei den Jungen 35 %, bei den Mädchen 55 °/0, aus Bibliotheken 65 % der Jungen und 45% der Mädchen. Die Jugend will das gute Buch Schon diese wenigen Zahlen, auf die wir uns

Die Pennalen Herausgeber: SMV Oberrealschule, Städt. Mäd­ chenrealgymnasium, Hum. Gymnasium und Städt. Handelsschule

hier beschränken müssen, zeigen uns, daß die Jugend — von wenigen Ausnahmen ab­ gesehen — auch heute noch wohl zu unter­ scheiden weiß zwischen guter und schlechter Lektüre. Sie bevorzugt im allgemeinen das gute Jugendbuch. Das bezeugen die angege­ benen Schriftsteller. Vielleicht nehmen sich die verantwortlichen Leute der Schülerbibliotheken diese Zahlen als Leitfaden bei der Beschaffung neuer Bü­ cher. Es ist nur schade, daß wir oben, als wir von dem guten Geschmack der Jugend redeten, die Einschränkung „im allgemeinen“ ma­ chen mußten. Deshalb muß cs unsere Auf­ gabe sein, die wenigen, die sich ihre Unter­ haltung noch im schlechten Buch, im „Reißer“, suchen, zur guten Lektüre zu­ rückzuführen. me - ter

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