Seite:Pennalen Jg 38 Nr 2 1991.pdf/11

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12 man nicht an den Inhalten etwas ändert, mirsehr wohl vorstellen kann, daß wir kürze­ re Schul und Studienzeiten haben. So das also die Menschen etwas jünger sind, wenn sie Ins Berufsleben einsteigen kön­ nen. Bei uns sind die Schul- bzw. Studienab­ gänger tatsächlich teilweise schon sehr alt, ob aber der richtige Ansatz in den Schulen bzw. Gymnasien ist, wage ich zu bezwei­ feln. Ich glaube, daß dann vor allem die Bildungsinhalte, die nicht auf das spätere Berufsleben ausgerichtet sind am ehesten daran glauben müssen. Also zum Beispiel alles, was im künstlerischen oder musi­ schen Bereich liegt und meist nur als "nutz­ loses Beiwerk” gewertet wird. Das wäre für mich das falscheste, denn eigentlich wird in der Wirtschaft der umfassend gebildete Mensch schon gesucht. Wenn man sich die Stellenanzelgen so anschaut, dann ist es heute so, daß es nicht mehr nur genügt in seinem Fachgebiet kompetent zu sein, sondern daß man darüber hinaus auch noch etwas zu bieten haben muß. Wenn man sich einmal Fähigkeiten anschaut, die in der Wirtschaft jetzt und in der Zukunft nötig sind wie zum Beispiel Teamarbeit, den Blick über den Tellerrand hinaus oder vernetztes Denken. Das alles wird Immer

wichtiger. Man sollte eben nicht mehr nur der Fach-"ldiot" in einer bestimmten Sparte sein, sondern auch die Kombination zu an­ deren Dingen zieht. Ich denke da an Frederic Vester und sein Konzept vom vernetzten Denken. So etwas wird in Zu­ kunft von Führungskräften verlangt wer­ den, und das Ist für mich der Punkt, daß wir In den Gymnasien nicht dahin gehen kön­ nen dies einzuschränken und eher diese "Fachlichkelt" zu fördern aIs den umfassend gebildeten Menschen, der die Auswirkun­ gen seines Spezialgebietes auf andere kennt. Deshalb glaube ich, daß also Refor­ men des Bildungswesens eher bei den Stu­ dieninhalten, bei Zwischenabschlüssen u. ä. ansetzen müssen und weniger in der Schule.

pen.: Also soll die Bildungsanstalt ein breites Allgemeinwissen vermitteln und nicht nur als Durchlauferhitzer für die Industrie die­ nen.

R.S.: Ja, genau so. pen.: Wir haben uns gedacht, wir sagen ihnen jetzt zum Abschluß ein paar Schlag­ worte, und Sie antworten möglichst kurz und prägnant.