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Was will die Elternspende? Wie schon im Vorjahr wurden die Eltern der Höheren Schulen auch heuer von dem Direk ­ toraten zu einem monatlichen Geldbeitrag, der sog. Elternspende, autgerufen. Die auf­ gebrachten Geldmittel kommen den' Schü­ lern in verschiedenster Weise zugute: des­ halb lohnt es sich schon für die Eltern, sich zu diesem Beitrag zu entschließen. Da sind zunächst einmal die Büchereien, die der Lehrer sowohl als die der Schüler, deren Bestände nach dem Krieg ausgeplündert wurden oder inzwischen zum Teil schon ver • al et sind und die es anfzufüllen und zu mo­ dernisieren gilt. In der Lehrerbfleherei muß außerdem noch für die Fortbildung der Leh­ rer gesorgt werden: pädagogische Bücher und Lexika für die verschiedensten Wissens­ gebiete sind erforderlich. Zum zweiten ist man bestrebt, den Unterricht für die Schüler so anschaulich wie möglich zu machen. Dazu ist aber eine gut ausge­ baute Sammlung von Unterrichtsmaterial notwendig. Ein Teil der Elternspende soll darum für die Anschaffung von physikali­ schen und chemischen Geräten. Filmen und ähnlichem bereitgehalten werden. Endlich ist das Direktorat bemüht, auch außerhalb der Schule für seine Schüler zu sorgen. Ein weiterer Teil der Spende ist des­ wegen dazu bestimmt, bedürftigen Schülern als Ausbildungsbeihilfe mitgegeben zu wei­ den, wie es auch schon im vorigen Jahr durchgeführt wurde. Leider ist es so, daß die Regierung nicht genügend Geld für all diese Bedürfnisse, die es ja an anderen Schulen ebenfalls geben wird, aufbringen kann. Aus diesem Grund sind die Schulen gezwungen, den hier ge­ zeigten Weg zu gehen und die Eltern, die in erster Linie an der guten Ausbildung ihrer Kinder interessiert sind, zur Mithilfe in fi­ nanzieller Hinsicht aufzurufen.

Rekordverdienste durch Ferienarbeit (Fortsetzung)

Außerdem gibt es sogar noch Lebenskünst­ ler. die angeblich „nur zum Zeitvertreib“ einer Ferienbeschäftigung nachgehen. Geld wird gut angelegt Die Antworten auf unsere Frage nach der Verwendung des verdienten Geldes sind un­ terschiedlich. Die meisten legen natürlich ihr Geld — falls sie es nicht, wie ein Witzbold schreibt, einstampfen lassen — in Kleidung. Urlaubsreisen. Mopeds, Fotos und sogar — man staune! — in Schulbüchern an. Nicht selten müssen sie auch zum Unterhalt ihrer Familie beitragen, um so das väterliche Bud­ get zu entlasten. Manche schließen auch schon bald mit dem ..Schwindsuchtscharak ter" des Geldes Bekanntschaft, wie ein 18jäh iger Oberrealschüler, der philosophisch feststellte: ..Das Geld geht weg. man weiß nicht- wie.4"

Gnies Verhältnis zu den Arbeitskollegen Die unbestritten positivste Seite der Ferienarbeit liegt — wie immer wieder betont wird — darin, daß das Verständnis für die sozia­ len Probleme des Arbeiters gefördert wird. Aber auch mancher Arbeiter hat bald seine Vorurteile gegen die ..Intelligenzler’4 aufge­ geben. 97 °/0 der Befragten bezeichnen das Verhältnis zu ihren Arbeitskollegen als ..sehr gut44. Jahrgang 3/1

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/lies uni /Meues in K/üzze Als Schulsprecher Für das neue Schülhalbjahr wurden am Hum. Gymnasium Günter Zei­ linger und Eckhard Rebhan (beide Klasse 9) gewählt. Schriftführerin wurde wieder Jutta Schultheiß (Klasse 8).

Einen Vor trag zur Berufsberatung hielt eine Dame des Nürnberger Arbeitsamtes am 14.9. vor Schülerinnen der 9. Klasse des MRG. Die hohe Tanzkunst erlernen zur Zeit die 8. Klasse des Hum. Gymnasiums und die Klasse 6 a des Mädchenrealgymnasiums. Die jungen Damen sollen — angeblich — sehr mit ihren Tourherren zufrieden sein. Die 8. Klasse der Oberrealschule bereitet ebenfalls einen Tanzkurs vor. Die SMV des Mädchenrealgymnasiums führ­ te heuer zum ersten Mal eine Schulsprechei ­ wahl durch. Vorsitzende des Schüleraus­ schusses und damit erste Schulsprecherin wurde mit großer Mehrheit Christa Sterner (Kl. 8). Zweite Schulsprecherin ist Ing? Bauer (Kl. 7) und Schriftführerin Veronika Boeder (Kl. 8).

Die Neuwahl der Elternbeiräte fand im Mäd ­ chenrealgymnasium am 22.9. statt. Gewählt wurden: Herr Dr. Rieger. Herr Raithel. Herr Stich. Frau Lorenz. Herr Dr. Dietzel. Herr Dr. John. Frau Schöffel. Frau W olfsdorf. Herr Dr. Backens. Frau Morawek. Das sonnige Herbstwetter veranlaßte das Gymnasium am 23.9. seinen Herbstwander • tag abzu halten. Die Klassen konnten ihre Ausflugsziele selbst bestimmen. Die erste Runde um den Wanderpreis ist geschlagen Gymn. siegreich - Wer macht das Rennen ?

In der Handballrunde um den Wanderpreis des Kultusministers spielt die Oberrealschule in einer Gruppe mit der Löblein-Oberschule. der Dürer-Oberrealschule und dem Nürn­ berger Realgymnasium. Im ersten Spiel traf die Fürther Mannschaft auf die Elf der Löblein-Oberschule. Obwohl sich die Fürther gut hielten — bei Halbzeit stand es noch 8:8 — mußten sie sich schließlich doch ge­ schlagen geben. Sie unterlagen mit 11 :20. wobei das Hauptverdienst an dem Sieg der Nürnberger der 2-Meter-Mann in ihrer Stür­ merreihe trug. Das Gymnasium hingegen errang im Stadion einen verdienten 11:5-Sieg gegen die Hand­ ball-Mannschaft des Neuen Gymnasiums Nürnberg. Am 27. September spielten die 11 Sportkanonen des Fürther Gymnasiums gegen die Wölckernoberrealschule. (Ergebnisse lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor). Es folgen nun noch die Entschei­ dungsspiele gegen das Melanchthongymna­ sium und die Wirtschaftsoberrealschule.

Erholung trotz Ferienarbeit Gegner der Ferienarbeit behaupten, der Schüler erhole sich durch die Arbeit nicht genügend. Doch nur 13 °/0 teilen diese An­ sicht. Nicht genug damit: 81°/0 wollen auch die nächsten Ferien wieder arbeiten. Es empfiehlt sich also, sich beizeiten nach ge­ eigneten Arbeitsplätzen umzusehen, um nicht — trotz Hochkonjunktur und Vollbeschäfti­ gung — ..leer44 auszugehen. — Al —

öfteren gemeinsamen Unterricht mit dem MRG fordern neuerdings manche Oberreal­ schüler. seitdem kürzlich in der OR eine Klasse des Mädchenrealgymnasiums zusam­ men mit Oberrealschulklassen einen engli­ schen Vortrag hörten.

eitgehende Förderung «les russischen Wahl­ unterrichtes verlangt neuerdings das bayeri­ sche Kultusministerium. Leider gibt es an den Fürther höheren Schulen nur an derOR eine Lehrkraft, die dieses Fach unterrichten könnte. SMV sammelt Ostspenden Im September bereits mehr als 100 DM

Im Monat September 1955 überschritten die Ostspenden des Hum. Gymnasiums zum er­ sten Male die Hundert-Mark-Grenze. Dazu trug vor allem die erste Klasse mit einem Betrag von DM 23.70 und die sechste Klasse mit DM 19.15 bei. Die SMV dankt allen Spendern herzlich und bittet die Schüler­ schaft, auch in der Zukunft ihre Schwestern und Brüder in der Ostzone nicht zu verges­ sen. Andrang zur höheren Schule hält an

587 neue »Geier« und zu wenig Schulräume Die höheren Schulen Fürths verzeichneten auch in diesem Jahr wieder einen starken Andrang. Die Han deisschule nahm allein 233 (im Vorjahr 218) Schüler und Schülerinnen auf: 116 Mädchen (im Vorjahr 126) um­ schifften die Klippen der Aufnahmeprüfung für das Mädchenrealgymnasium. Das Hum. Gymnasium hatte naturgemäß weniger Zu­ gang: 40 Buben und 3 Mädchen (im Vor­ jahr insgesamt 74) besuchen die ersten Klas­ sen. An der Oberrealschule teilen sich die Neulinge in Besucher der Lang- und der Kurzform: 159 Schüler, davon nur 2 Mäd­ chen (im Vorjahr im ganzen 158) wurden in den ersten Klagen der Langform unterge­ bracht. während in der K-Klasse 36 die hö­ here Bildung an streben.

Aufschlußreich ist. daß der Andrang der Mädchen auf das Gymnasium und die OR stark nachläßt, offenbar also die Koeduka­ tion auf Ablehnung stößt. Spuk im Eichamt? Merkwürdiger Vorfall klärt sich auf

Mit dem Schrecken kam eine Schülerin der Handelsschule davon, als sich vor kurzem in einem Raum des vom Mädchenrealgym­ nasium benutzten Eichamtes die Glaskugel einer Lampe von der Decke löste und neben der verdutzten Schülerin zu Boden fiel. An­ geblich hatte sich die Lampe deswegen ge­ lockert. weil das Gymnasium in der darüber liegenden Turnhalle Lauf-Übungen durchführte. eine Beschuldigung, die sich später als haltlos und unbegründet erwies.

Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Vor­ fall wohl darauf zurückzuführen, daß dieser Lampenschirm nach den Tüncherarbeiten in den betreffenden Räumen nicht mehr sach­ gemäß befestigt wurde: jedoch läßt sich diese Annahme nicht beweisen, auch will man. wie es scheint, der Firma, die die Ar­ beiten durchführte, nicht zunahetreten.