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Seife 1

NFSZ 5/3

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PoProslrn findet Nachfolger (NFSZ) —- D ie polnische S tu d en ten - s zeitung „Po P ro stu “, die Ende S eptem - § b er dieses J a h re s w egen ih re r allzu of- | fenen Kritik: an den M ißständen des § kom m unistischen System s von d er P a r- | teileitung d er polnischen K P v erboten | w orden w ar, erscheint w ieder. A ller- | dings nicht in. Polen, sondern — in d er | ■ ; B undesrepublik. | „Po P ro stu 2“, so h eiß t die neuge- |

g rü n d ete S chülerzeitung des h u m a n isti- | sehen G ym nasium s M ünchen-Pasing. | Die S ch ü lerzeitungsredakteure w ollten § m it diesem T itel nicht n u r gegen die | ^ .™ |.|M h c h ^ ..^ i l l k ü r des, K om m unism us | • : pröfe/tiere.n. dem Hecht. F re ih e it und = W inde des M enschen nichts, bedeuten, |

' Sondern .damit auch gleichzeitig doku- |

1 rp ehtteren. daß ihnen das Recht der | freien M einungsäußerung und B e r i c h t - | • rrstalU n m ein vgrteidigungsw ertes und | - ; w ertvolles J(3uMst. „W ir w ollen dam it | voll und ganz u nsere S ym pathie fü r die = ult*- S tud en ten in W arschau aussprechen. § Das als erstes W eiter a b e r w ollen w ir § t ; «mit diesem N am en allen M enschen | / zeigen, daß w ir im m er fü r das Recht | I eipfreten' und es auch fü r an d e re v e r- | ‘ leidigen w erd en .“ So schreiben die | R e d ak teu re in. der E inleitung. „Po g p ro stu “ — das. heißt zu deutsch „offen = ■ gesagt“. M an k a n n n u r w ünschen, daß | alle Jugendlichen von diesem p o liti- | !. ^söhen B ew ußtsein, alles K o rru p te offen | f -, zu. nennen un d auszum erzen, d u r c h - | ! d ru n g en sind. N ur d an n k an n u n se r | S taa t gedeihen u nd die- D em okratie jjj J i lebendig bleiben. Al. |

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Kitsch und Weihnachtsfeier =i l-,

Schulexperfen fordern: Weniger Schulstunden Ärzte warnen vor Überlastung des Schülers — Zuviel Stoff und zuwenig Schulräume (NFSZ) — Nur noch 30 Stunden wird wahrscheinlich künftig das wöchentliche Unterrichtspensum der höheren Schüler in Baden-W ürttemberg betragen, wenn ein diesbe­ züglicher Antrag der Schulexperten aller vier Fraktionen (CDU, SPD, FDP und BIIE) vom baden-württembergischen Landtag angenommen wird. Die Schulexperten des „Muster­ ländle“ w ollen durch die rigorose Verminderung der wöchent­ lichen Pflichtstundenzahl der zunehmenden Überlastung der Schüler und Lehrer Einhalt gebieten. D er A n trag ist a u f das vor kurzem veröffentlichte E rgebnis von R eih en u n ­ tersuchungen an S chulkindern zurück­ zuführen. Die U ntersuchungen haben gezeigt, daß die überw ieg en d e M ehrheit aller S chulkinder ü b e rla ste t ist. E inen ganzen Katalog, von U rsachen zählt d er U ntersuchüngsbericht auf: Die R uhe­ pausen fü r die ü b e ra rb e ite te n Schüler sind zu k n app bem essen. F a st die H älfte aller Schulklassen in d er B u n d esre­ publik e rh ä lt h eu te noch Schichtunter­ richt. Ü ber drei V iertel aller Schüler m üssen ü b er das W ochenende arbeiten. Pädagogen, Ärzte, E ltern und Schüler sind sich d arin einig, daß das P roblem d er Ü b erfo rd eru n g d rin g en d ein er Lö­ sung bedarf, w enn m an nicht schw ere Schädigungen der Ju g en d in K au f n e h ­ men will. So w u rd e erst kürzlich w ieder, w ie „DIE W ELT“ berichtet, au f einer Ä rzte-P ressetag u n g in S tu ttg a rt fest-

gestellt, daß das. Z usam m entreffen von S chulraum not und S toffülle zu einer Ü b erlastu n g des Schülers g efü h rt hat, die sich zunehm end in m an g eln d er K onzentration, F ehlleistungen und, H altungsschäden äu ß ert. D ie Ä rzte fo r­ d ern d ah er: Stoffbeschränkung, H er­ absetzung der täglichen A rbeitszeit, m e h r P ausen, m eh r Sport. A lle T eilnehm er d er erw äh n ten Ä rzte­ tag u n g — Ärzte, Jo u rn alisten , P äd ag o ­ gen u n d M in isterialb eam te — kam en einm ütig zu dem Schluß: Die Schulrau m n o t ist eine öffentliche Schande fü r das L and des W irtschaftsw unders. E m pörte sich ein er d er Ä rzte: „Wie k a n n die Ju g e n d A chtung vor den dem okratischen E inrichtungen haben, w en n ih re E rzieh u n g sstätten nicht am w irtschaftlichen A ufstieg des L andes te ilh a b en ?“

Kassandrarufe ü b e r Fahrpreiserhöhung

Fahrschüler-Klagen gegen die geplante 50prozentige Preiserhöhung

-..Freude und glänzende K inderaugen = nichts von d er gep lan ten E rhöhung. (NFSZ) — Ein Wermutstropfen fiel in !' durch ein -w ertvolles G eschenk d er j „W enn es w irklich sow eit kom m en - i Firm a ,H in te rh u b e r und Co.’". Solche | die W eihnachtsvorfreude aller Schüler, sollte, kaufen w ir uns gleich ein M oped.“ 1 W erbgsprüehe p rasseln vtag-täglich in | die auf dem Weg zum Schulbesuch die Sie rechneten uns vor, daß die U n te r­

d e r V orw eihnachtszeit au f uns h ern ie - f Bahn benützen müssen. Die Bundesbahn haltu n g sk o sten fü r ein Moped d an n b il­ ! der. .Sie wollen einen a llg e m e in e n ! beabsichtigt nämlich, die Preise für lig er seien, als die M onatskarte. E iner , „W eihnachtszauber“ verm itteln. Das § Schülermonats- und Schülerwochen­ versuchte sogar allen E rn stes die R en­ hohe M otiv der frohen B otschaft in d er 1 karten ab 1. Februar 1958 um 50 Pro­ ta b ilitä t eines V olksw agen nach der • Chi istnacht w ird in einer beinahe n icht | zent zu erhöhen. neuerlichen P reiserh ö h u n g zu bew eisen. Die B u ndesbahn sieh t sich zu dieser •- . meHr zu ü b erbietenden W eise v erkitscht | „Die B undesbahn a rb e ite t eben zu u n ­ I und fü r R eklam ezw ecke ausgeschlachtet. | M aßnahm e gezw ungen, w eil ih re fin a n ­ ratio n ell, w enn sie als M assen v erk eh rs. r Eine G efühlsduselei, die W ertvolles | zielle Lage äu ß e rst p re k ä r ist. W ar die m ittel eine d era rtig e P reiserh ö h u n g ( Mop- sentim entalem Kitsch, die V olks- | R eichsbahn vor dem K riege ein U n ter­ nötig h a t“, gab ein F ah rsch ü ler seinem , tu m von W eihnachtslieder-R om antik 1 nehm en, das jä h rlich M illionen M ark U nw illen A usdruck.

; nicht m ehr zu unterscheiden verm ag, | Ü berschüsse dem Staatssäckel zuführen

Schlim m e B efürchtungen ä u ß e rte ein j durchzieht die ganze B evölkerung. Jeder, | konnte, so m uß sich die B u ndesbahn schon M ädchen, das jed en Tag 50 K ilom eter d er sich dagegen, auflehnt, lä u ft G efahr, I seit Ja h re n m it einem ständig w achsen­ m it der B ahn fa h re n m uß: „Mein V ater f viais' gefühlsloser R ationalist g e b ra n n t- | den D efizit — bedingt durch die hohen schim pft schon je tz t im m er ü b e r die Investitio n en nach dem K rieg — h e r­ m a rk t zu w erden. hohen A usgaben in der Schule, und ich D er Schule als Ü berm ittler u n serer | um schlagen. Im letzten J a h r b etru g das w ü rd e nach feiner d erartig en E rhöhung K u ltu r b le ib t die ehrenvolle A ufgabe, | D efizit ü b er 700 M illionen M ark! vielleicht sogar die Schule verlassen Die Schüler freilich sind von der ge­ W eihnachten w ieder zu einem F est d er | m ü ssen “. Das M ädchen h a t noch drei E inkehr u nd der B esinnung zu machen, § p la n ten F ah rp reiserh ö h u n g w enig e r ­ G eschw ister. Sie kan n es sich leisten, ein ernstes | baut. Die S tim m ung schw ankt zwischen E s ist freilich nicht ü b era ll so, daß P roblem in den M ittelp u n k t ih re r | E m pörung und R esignation; denn bei sich die Schüler eine E rhöhung des F eier zu stellen, a n sta tt diese m it „O du | vielen Schülern w ü rd e die E rhöhung F ah rp re ise s nicht leisten könnten. Von fröhliche“ einzuleiten, eine großange- | eine schwere, und oft sogar u n zu m u t­ einigen h ö rten w ir, sie in teressierten die leg te Tom bola zum H auptanliegen zu § b are B elastung des häuslichen F am ilien ­ F ah rp re ise nicht; die w ü rd en sowieso stem peln, und die V eran staltu n g m it g budgets bedeuten. D er P rim u s einer ih re V äter zahlen. einem h erzzerreiß enden F inale „Stille | K lasse d er F ü rth e r O berrealschule fin ­ W ahrscheinlich jedoch sind die K as­ . Nacht, heilige N acht“ ausklingen zu | det es unsinnig, daß d er S ta a t begabten sa n d ra -R u fe der Schüler g ar nicht nötig; lassen. K einesw egs sollen h ier die W eih- g Schülern einerseits jede mögliche F ö r­ d enn nachdem sow ohl die CDU/CSU und nachtsliedef v erd am m t w erden jedoch g derung angedeihen lasse, ihnen an d e re r­ die SPD e rk lä rt haben, eine d era rtig e die A rt ih re r In terp reta tio n . Das | seits ab er die gleichen Zuschüsse fü r die E rh ö h u n g sei unmöglich, d ü rfte die 1 Taschentuch ist zw ar ein Zeichen von | erhöhten F ah rtk o ste n w ieder abknöpfe. B u ndesbahn kau m m it ih rem V erlangen -R ührseligkeit, ab er keines von E inkehr, g E inige Schüler, die w ir am F ü rth e r durchdringen. wut. w ut. g H au p tb ah n h o f trafen , w u ß ten noch gar ■5