Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Rathaus_Fürth_A4250.jpg|thumb|right]]Die '''N'''ational'''s'''ozialistische '''D'''eutsche '''A'''rbeiter'''p'''artei, kurz: '''NSDAP''', war eine in den 1920er Jahren entstandene Partei, die in ihrem Programm von Antisemitismus, Nationalismus und der Ablehnung der Demokratie geprägt war.
[[Datei:NSDAP Stempel 1941.jpg|miniatur|rechts|NSDAP-Kreisleitung Stempel, 1941]]
[[Bild:Rathaus_Fürth_A4250.jpg|mini|right]]Die '''N'''ational'''s'''ozialistische '''D'''eutsche '''A'''rbeiter'''p'''artei, kurz: '''NSDAP''', war eine in den 1920er Jahren entstandene Partei, die in ihrem Programm von Antisemitismus, Nationalismus und der Ablehnung der Demokratie geprägt war. Laut einer Berichterstattung der örtlichen Presse [[1947]] gab es in Fürth-Stadt gegen Ende des Krieges 6.101 Parteimitglieder der NSDAP.<ref>sm: Fürth hat die wenigsten "Nazi" in Bayern. In: Fürther Nachrichten vom Herbst 1947. Diese Angabe ist als Quelle jedoch sehr unpräzise und nicht nachvollziehbar.</ref>


Die NSDAP herrschte von [[1933]] bis [[1945]] in Deutschland allein (Parteiendiktatur). [[1945]] wurde sie mit allen ihren Untergliederungen als verbrecherische Organisation verboten und aufgelöst. Ihr Vermögen wurde durch den Staat eingezogen und beschlagnahmt.
Die NSDAP herrschte von [[1933]] bis [[1945]] in Deutschland allein (Parteiendiktatur). [[1945]] wurde sie mit allen ihren Untergliederungen als verbrecherische Organisation verboten und aufgelöst. Ihr Vermögen wurde durch den Staat eingezogen und beschlagnahmt.
   
   
== Gründungsphase der NSDAP 1923 bis 1930 ==
== Gründungsphase der NSDAP 1923 bis 1930 ==
Am [[18. September]] [[1923]] gründete sich die NSDAP-Ortsgruppe in Fürth, die kurz nach der Gründung im November [[1923]] bereits 170 Mitglieder hatte. Zuvor war im Februar [[1923]] der Versuch zur Gründung einer Ortsgruppe fehlgeschlagen.<ref>Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung - Studien zur politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung einer deutschen Industriestadt 1928 - 1933, Nürnberg 1980, S. 381</ref> Nach dem gescheiterten Hitlerputsch am 8./[[9. November]] [[1923]] in München wurde die NSDAP reichsweit verboten, so auch in Fürth. Getarnt als Gesangsverein bzw. Mandolinenclub existierte die Ortsgruppe weiter, bis sie am [[16. Februar]] [[1925]] erneut gegründet wurde, lediglich zwei Wochen nach der reichsweiten Wiederzulassung der NSDAP. Seit [[1925]] existierte ebenfalls eine Fürther Sturmabteilung (SA), die mit "''möglicherweise''" 40 Mitgliedern angegeben wird und eine Schutzstaffel (SS) mit ca. 45 Mitgliedern (Stand Juli [[1926]]).<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion 583 / 587</ref> Stets mit dabei [[Albert Forster]], der spätere Gauleiter von Danzig und einer der größten Kriegsverbrecher im Nationalsozialismus.<ref>Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken, Rainer Hambrecht, Nürnberg, 1976, S. 87</ref> [[Albert Forster]], ein 22-jähriger arbeitsloser Bankangestellter<ref>* Anmerkung: Am [[7. November]] [[1923]] trat Forster der NSDAP und SA bei. Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er von seinem Arbeitgeber - dem Bankhaus Brückner - am [[30. Juni]] [[1924]] entlassen.</ref> übernahm die Leitung der neugegründeten NSDAP, die allerdings in den darauffolgenden Jahren noch wenig Beachtung in der öffentlichen Wahrnehmung besaß.  
Am [[18. September]] [[1923]] gründete sich die NSDAP-Ortsgruppe in Fürth, die kurz nach der Gründung im November [[1923]] bereits 170 Mitglieder hatte. Zuvor war im Februar [[1923]] der Versuch zur Gründung einer Ortsgruppe fehlgeschlagen.<ref>Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung - Studien zur politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung einer deutschen Industriestadt 1928 - 1933, Nürnberg 1980, S. 381</ref> Nach dem gescheiterten Hitlerputsch am 8./[[9. November]] [[1923]] in München wurde die NSDAP reichsweit verboten, so auch in Fürth. Getarnt als Gesangsverein bzw. Mandolinenclub existierte die Ortsgruppe weiter, bis sie am [[16. Februar]] [[1925]] erneut gegründet wurde, lediglich zwei Wochen nach der reichsweiten Wiederzulassung der NSDAP. Seit [[1925]] existierte ebenfalls eine Fürther Sturmabteilung (SA), die mit "''möglicherweise''" 40 Mitgliedern angegeben wird und eine Schutzstaffel (SS) mit ca. 45 Mitgliedern (Stand Juli [[1926]]).<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion 583 / 587</ref> Stets mit dabei [[Albert Forster]], der spätere Gauleiter von Danzig und einer der größten Verbrecher im Nationalsozialismus.<ref>Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken, Rainer Hambrecht, Nürnberg, 1976, S. 87</ref> [[Albert Forster]], ein 22-jähriger arbeitsloser Bankangestellter<ref>Anmerkung: Am [[7. November]] [[1923]] trat Forster der NSDAP und SA bei. Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er von seinem Arbeitgeber - dem Bankhaus Brückner - am [[30. Juni]] [[1924]] entlassen.</ref> übernahm die Leitung der neugegründeten NSDAP, die allerdings in den darauffolgenden Jahren noch wenig Beachtung in der öffentlichen Wahrnehmung besaß.  


=== Erste Großkundgebung 1925 ===
=== Erste Großkundgebung 1925 ===
Für den 19. und [[20. September]] [[1925]] plante [[Albert Forster]] die erste NSDAP-Großkundgebung in Fürth, den sog. Hitler-Tag. Dabei sollten, neben Adolf Hitler, zahlreiche "völkische Führer" in Fürth auftreten. Die mit ca. 10 - 15.000 geplanten Teilnehmern wurde allerdings von der Polizei untersagt, da zur gleichen Zeit das jüdische Neujahrsfest in Fürth gefeiert wurde und "''die ungestörte Durchführung dieses Festes, für welches eine größere Anzahl von Gottesdiensten angesetzt ist, ist durch Art. 135 der Reichsverfassung gewährleistet, danach haben die Mitglieder der Fürther jüdischen Kultusgemeinde für die Begehung ihrer rituellen Feierlichkeiten Anspruch auf staatlichen Schutz.''"<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akten der Polizeidirekton Nürnberg Fürth Nr 5701/II, Schreiben vom 16. September 1925, i. V. Schachinger</ref> Dieser Termin war sicherlich von der NSDAP nicht zufällig gewählt, so dass die inszenierte Empörung nicht ausblieb: "''So weit war es also gekommen. Der Jude spielt den Provozierten, wenn dem Volk die Augen geöffnet werden sollten und die marxistischen Verräter waren bereitwillig mit dem Verbot zur Hand. Diese "bayerische Schande"'', wie der "Völkische Beobachter" damals dazu schrieb, ''sollte sich aber rächen.''"<ref>Wilhelm Löbsack. Albert Forster - Danzigs Gauleiter. Hanseatische Verlagsgesellschaft AG, Hamburg, 1934, S. 16</ref> Die Großkundgebung fand eine Woche später statt, am 26. und [[27. September]] [[1925]] mit Adolf Hitler und weiterer NS-Prominenz, zeigte aber nicht den gewünschten Zuspruch. Man erhoffte sich ca. 15.000 Teilnehmer - gekommen waren "''nur''" 4.000 Teilnehmer.<ref>Gauleiter Albert Forster, Der Deutsche Angestelltenführer, S. 15 ff.</ref>
[[Datei:Albert Forster SS Gründung 1925 in Fürth.jpg|miniatur|rechts|Gründung der SS in Fürth 1925, in der Mitte Albert Forster.]]
Für den 19. und [[20. September]] [[1925]] plante [[Albert Forster]] die erste NSDAP-Großkundgebung in Fürth, den sog. Hitler-Tag. Dabei sollten, neben [[Adolf Hitler]], zahlreiche "völkische Führer" in Fürth auftreten. Die NSDAP-Veranstaltung mit ca. 10 - 15.000 geplanten Teilnehmern wurde allerdings von der Polizei untersagt, da zur gleichen Zeit das jüdische Neujahrsfest in Fürth gefeiert wurde und "''die ungestörte Durchführung dieses Festes, für welches eine größere Anzahl von Gottesdiensten angesetzt ist, ist durch Art. 135 der Reichsverfassung gewährleistet, danach haben die Mitglieder der Fürther jüdischen Kultusgemeinde für die Begehung ihrer rituellen Feierlichkeiten Anspruch auf staatlichen Schutz.''"<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akten der Polizeidirektion Nürnberg Fürth Nr. 5701/II, Schreiben vom 16. September 1925, i. V. Schachinger</ref> Dieser Termin war sicherlich von der NSDAP nicht zufällig gewählt, so dass die inszenierte Empörung nicht ausblieb: "''So weit war es also gekommen. Der Jude spielt den Provozierten, wenn dem Volk die Augen geöffnet werden sollten und die marxistischen Verräter waren bereitwillig mit dem Verbot zur Hand. Diese "bayerische Schande"'', wie der "Völkische Beobachter" damals dazu schrieb, ''sollte sich aber rächen.''"<ref>Wilhelm Löbsack. Albert Forster - Danzigs Gauleiter. Hanseatische Verlagsgesellschaft AG, Hamburg, 1934, S. 16</ref> Die Großkundgebung fand eine Woche später statt, am 26. und [[27. September]] [[1925]] mit [[Adolf Hitler]] und weiterer NS-Prominenz, zeigte aber nicht den gewünschten Zuspruch. Man erhoffte sich ca. 15.000 Teilnehmer - gekommen waren "''nur''" 4.000 Teilnehmer.<ref>Gauleiter Albert Forster, Der Deutsche Angestelltenführer, S. 15 ff.</ref>


[[1927]] zählte die Ortsgruppe knapp 200 Mitglieder, also kaum mehr als zur Gründung [[1925]]. Auch die angegliederten Organisationen wie SS und SA hatten in dieser Zeit keinen großen Zulauf. Anlässlich der Verabschiedung des SA-Standartenführers Schneider am [[31. Mai]] [[1933]] berichtet der Fürther Anzeiger, dass die SA-Stärke [[1927]] lediglich bei 120 Mann lag, weshalb angeblich Hitler persönlich im August [[1927]] Schneider aus dem Chiemgau nach Fürth berief. Seitdem stieg die Zahl der Mitglieder stetig, bis [[1933]] knapp 2.000 Mann in der SA gezählt wurden.<ref>Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken, Rainer Hambrecht, Nürnberg, 1976, S. 118</ref>
[[1927]] zählte die Ortsgruppe knapp 200 Mitglieder, also kaum mehr als zur Gründung [[1925]]. Auch die angegliederten Organisationen wie SS und SA hatten in dieser Zeit keinen großen Zulauf. Anlässlich der Verabschiedung des SA-Standartenführers Schneider am [[31. Mai]] [[1933]] berichtet der Fürther Anzeiger, dass die SA-Stärke [[1927]] lediglich bei 120 Mann lag, weshalb angeblich Hitler persönlich im August [[1927]] Schneider aus dem Chiemgau nach Fürth berief. Seitdem stieg die Zahl der Mitglieder stetig, bis [[1933]] knapp 2.000 Mann in der SA gezählt wurden.<ref>Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken, Rainer Hambrecht, Nürnberg, 1976, S. 118</ref>


=== Stadtratswahlen 1929 - NSDAP zum ersten Mal im Stadtrat ===
=== Stadtratswahlen 1929 - NSDAP zum ersten Mal im Stadtrat ===
Bei den Stadtratswahlen am [[8. Dezember]] [[1929]] gelang es der NSDAP erstmalig mit vier Vertretern in den [[Stadtrat]] gewählt zu werden. Die vier Abgeordneten vielen - wie in fast allen anderen Parlamenten - meist nur durch "destruktive Politik" und inszenierten Propaganda-Auftritten auf<ref>Manfred Mümmler. Fürth in Nationalistischer Zeit - Das Alltagserleben 1933 - 1945. Inaugural-Dissertation der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Bayreuth 1994, S. 13</ref>  
Bei den Stadtratswahlen am [[8. Dezember]] [[1929]] gelang es der NSDAP, erstmalig mit vier Vertretern in den [[Stadtrat]] gewählt zu werden. Die vier Abgeordneten fielen - wie in fast allen anderen Parlamenten - meist nur durch "destruktive Politik" und inszenierte Propaganda-Auftritte auf.<ref>Manfred Mümmler. Fürth in Nationalistischer Zeit - Das Alltagserleben 1933 - 1945. Inaugural-Dissertation der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth 1994, S. 13</ref>  


[[Albert Forster]] wurde Ende [[1929]] als Angestellter des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband (DHV) nach Hamburg versetzt. Sein Nachfolger in Fürth wurde [[Franz Jakob]], der spätere [[Oberbürgermeister]]. [[Franz Jakob|Jakob]] war bis August [[1932]] Ortsgruppenleiter, nach der Umstrukturierung im August [[1932]] Kreisleiter. Seit [[1930]] war er Mitglied im [[Stadtrat]] und seit April [[1932]] Mitglied des Bay. Landtages. Zunächst diente er aber als Gau-Redner der zweiten bzw. dritten Garnitur und wurde häufig als Werberedner für die Landbevölkerung bezeichnet. Als ehem. Eisenbahnbeamter widmete er sich später auch den Beamten, denn ab Ende [[1932]] hatte [[Franz Jakob|Jakob]] innerhalb der NSDAP die Funktion eines Gauleiters der Beamtenabteilung Mittelfrankens <ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion 31.10.32</ref>.
[[Albert Forster]] wurde Ende [[1929]] als Angestellter des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verbands (DHV) nach Hamburg versetzt. Sein Nachfolger in Fürth wurde [[Franz Jakob]], der spätere [[Oberbürgermeister]]. [[Franz Jakob|Jakob]] war bis August [[1932]] Ortsgruppenleiter, nach der Umstrukturierung im August [[1932]] Kreisleiter. Seit [[1930]] war er Mitglied im [[Stadtrat]] und seit April [[1932]] Mitglied des Bay. Landtages. Zunächst diente er aber als Gau-Redner der zweiten bzw. dritten Garnitur und wurde häufig als Werberedner für die Landbevölkerung bezeichnet. Als ehem. Eisenbahnbeamter widmete er sich später auch den Beamten, denn ab Ende [[1932]] hatte [[Franz Jakob|Jakob]] innerhalb der NSDAP die Funktion eines Gauleiters der Beamtenabteilung Mittelfranken.<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion 31.10.32</ref>


[[1928]] unternahm die NSDAP in Fürth bei den Reichstags- und Landtagswahlen nach eigenen Angaben eine "außerordentliche Kraftanstrengung"<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion vom 15.12.1928</ref>. Die NSDAP zeichnete sich insbesondere dadurch aus, dass sie im Gegensatz zu den anderen politischen Parteien die Stadt Fürth mit einer Vielzahl von Veranstaltungen regelrecht überzog, wenn auch anfänglich mit nur mässigem Erfolg. Während zum Beispiel der spätere Reichsminister des Inneren Dr. Wilhelm Frick lediglich 70 Zuhörer verbuchen konnte, gelang es der NSDAP am [[28. März]] [[1928]] mit Adolf Hitler als Redner immerhin knapp 1.000 Zuhörern in Fürth zu mobilisieren. In den sog. "Kampfjahren" gelang des der NSDAP in Fürth neben Dr. Frick, Julius Streicher und Adolf Hitler auch Gregor Straßer (Reichspropagandaleiter) und Hermann Göring als Redner für Veranstaltungen in Fürth gewinnen zu können.
[[1928]] unternahm die NSDAP in Fürth bei den Reichstags- und Landtagswahlen nach eigenen Angaben eine "außerordentliche Kraftanstrengung".<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion vom 15.12.1928</ref> Die NSDAP zeichnete sich insbesondere dadurch aus, dass sie im Gegensatz zu den anderen politischen Parteien die Stadt Fürth mit einer Vielzahl von Veranstaltungen regelrecht überzog, wenn auch anfänglich mit nur mäßigem Erfolg. Während zum Beispiel der spätere Reichsminister des Inneren, Dr. Wilhelm Frick, lediglich 70 Zuhörer verbuchen konnte, gelang es der NSDAP am [[28. März]] [[1928]] mit [[Adolf Hitler]] als Redner immerhin knapp 1.000 Zuhörer in Fürth zu mobilisieren. In den sog. "Kampfjahren" gelang des der NSDAP, neben Dr. Frick, Julius Streicher und [[Adolf Hitler]] auch Gregor Straßer (Reichspropagandaleiter) und Hermann Göring als Redner für Veranstaltungen in Fürth gewinnen zu können.


== Konsolidierung ab 1930 ==
== Konsolidierung ab 1930 ==
[[Bild:Jakob Forster.jpg|thumb|right|OB Jakob mit dem späteren Gauleiter Danzigs Albert Forster vor dem Rathaus]]März [[1930]] hatte die Partei trotz all Ihrer Bemühungen nicht mehr als 185 Mitglieder (144 Männer und 41 Frauen <ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion vom 31.5.30, Generalmitgliedsversammlung der Ortsgruppe Fürth am 10.3.30</ref>, dies änderte sich erst Ende [[1931]] mit dem Aufstieg Adolf Hitlers bei den Reichstagswahlen <ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion 6.3.31 und 27.6.31 bzw. 24.10.31</ref>. Nach den Wahlerfolgen bekannten sich zunehmend mehr Wähler auch öffentlich zur NSDAP. Ab [[1932]] schien die NSDAP in Fürth so viele Mitglieder zu haben, so dass aufgrund der Neuorganisation der Reichsleitung im August [[1932]] eine Ortsgruppe dann geteilt werden musste, wenn sie mehr als 500 Mitglieder hatte. Die Ortsgruppe schien somit [[1932]] mindestens 1.500 Mitglieder zu haben, da nach den Grundsätzen der Neuorganisation sich neben der neuen Ortsgruppe [[Burgfarrnbach]] zwei weitere gründeten. Insbesondere die Gründung einer Ortsgruppe in der Südstadt bereitete der NSDAP [[1930]] noch größere Schwierigkeiten, da sie in der "roten Hochburg" nur mit Mühe einen Wirt fanden, der bereit war der NSDAP sein Lokal für Parteiversammlungen zur Verfügung zu stellen <ref>Fürther Anzeiger vom 9. März 1933 und 24. April 1933</ref>.
[[Bild:Jakob Forster.jpg|mini|right|OB Jakob mit dem späteren Gauleiter Danzigs Albert Forster vor dem Rathaus]]März [[1930]] hatte die Partei trotz all ihrer Bemühungen nicht mehr als 185 Mitglieder (144 Männer und 41 Frauen)<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion vom 31.5.30, Generalmitgliedsversammlung der Ortsgruppe Fürth am 10.3.30</ref>; dies änderte sich erst Ende [[1931]] mit dem Aufstieg [[Adolf Hitler]]s bei den Reichstagswahlen.<ref>Staatsarchiv Nürnberg, Akte Polizeidirektion 6.3.31 und 27.6.31 bzw. 24.10.31</ref> Nach den Wahlerfolgen bekannten sich zunehmend mehr Wähler auch öffentlich zur NSDAP. Ab [[1932]] schien die NSDAP in Fürth so viele Mitglieder zu haben, so dass aufgrund der Neuorganisation der Reichsleitung im August [[1932]] eine Ortsgruppe dann geteilt werden musste, wenn sie mehr als 500 Mitglieder hatte. Die Ortsgruppe schien somit [[1932]] mindestens 1.500 Mitglieder zu haben, da nach den Grundsätzen der Neuorganisation sich neben der neuen Ortsgruppe [[Burgfarrnbach]] zwei weitere gründeten. Insbesondere die Gründung einer Ortsgruppe in der Südstadt bereitete der NSDAP [[1930]] noch größere Schwierigkeiten, da sie in der "roten Hochburg" nur mit Mühe einen Wirt fanden, der bereit war, der NSDAP sein Lokal für Parteiversammlungen zur Verfügung zu stellen.<ref>Fürther Anzeiger vom 9. März 1933 und 24. April 1933</ref>


[[Bild:NS Rathaussaal A5550.jpg|thumb|left|Sitzungssaal im Rathaus]]Im Zuge der Reichspräsidentenwahlen [[1932]] überzog die NSDAP wieder die Stadt Fürth mit einer Flut an Propaganda-Veranstaltungen. Vor der Wahl im Juli führte die NSDAP in Fürth insgesamt 97 Wahlversanstaltungen durch - mehr als alle anderen Parteien zusammen. Dabei wurde gezielt und differenziert in den einzelnen Stadtteilen vorgegangen. Während man in den Vororten primär auf die Probleme der Landwirte einging mit der "verräterischen Politik" der Schwarzen und der Roten, wurden in den Stadtteilen mit hohem Arbeiteranteil mehr gegen die "Sünden der Regierung" in der Wirtschaftspolitk gehetzt und die "Kriegsschuldlüge" des Versailler Vertrags angeprangert. Man sprach in den Veranstaltungen vom Verrat der Arbeiterführer und hetzte bewußt gegen die [[SPD]] - die nach Meinung der NSDAP mit "''dem Wertkapital ein Bündnis eingegangen sei und nichts weiter als eine Schutztruppe des Judentums darstellte''"<ref>Fürther Anzeiger vom 2. Juli 1932</ref>. Besonders intensiv stellte die NSDAP den Kontrast zwischen der Versprechungen der Novemberrevolution von 1918 und der "heutigen" Lage in der Arbeiterschaft in den Vordergrund. "''Der Arbeiter muss erkennen, dass ihn seine Führer ganz erbärmlich verraten haben. Im Gegensatz dazu werde der nationalsozialistische Staat aber Arbeit und Brot schaffen. Die NSDAP wolle keinen Wohlfahrtsstaat, sondern Arbeit für den ehrlichen deutschen Arbeiter, ein Deutschland der Arbeiter.''"<ref>Fürther Anzeiger vom 2. Juli, 7. Juli, 8. Juli und 21. Juli 1932</ref>. In der Südstadt hingegen warb die NSDAP mit "christlicher Betroffenheitsrethorik" um die katholischen Wählerstimmen. Dabei wurden die "lieben Katholiken" und "deutschen Volksgenossen" auf die antinationale Politik der Zentrumspartei hingewiesen, die die "Verhöhnung der christlichen Religion durch die gottlosen Marxisten ... sowie auf die Verfolgung und Unterdrückung der Religion in Rußland und Spanien" darstellten. Die NSDAP spielte sich als Retter der Religionen auf, denn ohne den Nationalsozialisums hätte "schon längst der kommunistische Blutrausch Kirchen und Klöster zerstört und Geistliche ermordet ... Die NSDAP sei nicht kirchenfeindlich, auch ihr Kampf gegen die Juden gelte nicht der Religion, sondern ihrer Rasse."<ref>Fürther Anzeiger vom 30. Juli 1932 sowie, Fürther Anzeiger vom 1. Juli 1932 zur Judenfrage an dem Sprechabend der Sektion Altstadt</ref>.
[[Bild:NS Rathaussaal A5550.jpg|mini|left|Sitzungssaal im Rathaus]]Im Zuge der Reichspräsidentenwahlen [[1932]] überzog die NSDAP wieder die Stadt Fürth mit einer Flut an Propaganda-Veranstaltungen. Vor der Wahl im Juli führte die NSDAP in Fürth insgesamt 97 Wahlveranstaltungen durch - mehr als alle anderen Parteien zusammen. Dabei wurde gezielt und differenziert in den einzelnen Stadtteilen vorgegangen. Während man in den Vororten primär auf die Probleme der Landwirte einging mit der "verräterischen Politik" der Schwarzen und der Roten, wurden in den Stadtteilen mit hohem Arbeiteranteil mehr gegen die "Sünden der Regierung" in der Wirtschaftspolitk gehetzt und die "Kriegsschuldlüge" des Versailler Vertrags angeprangert. Man sprach in den Veranstaltungen vom Verrat der Arbeiterführer und hetzte bewusst gegen die [[SPD]] - die nach Meinung der NSDAP mit "''dem Wertkapital ein Bündnis eingegangen sei und nichts weiter als eine Schutztruppe des Judentums darstellte''".<ref>Fürther Anzeiger vom 2. Juli 1932</ref> Besonders intensiv stellte die NSDAP den Kontrast zwischen der Versprechungen der Novemberrevolution von 1918 und der "heutigen" Lage in der Arbeiterschaft in den Vordergrund. "''Der Arbeiter muss erkennen, dass ihn seine Führer ganz erbärmlich verraten haben. Im Gegensatz dazu werde der nationalsozialistische Staat aber Arbeit und Brot schaffen. Die NSDAP wolle keinen Wohlfahrtsstaat, sondern Arbeit für den ehrlichen deutschen Arbeiter, ein Deutschland der Arbeiter.''"<ref>Fürther Anzeiger vom 2. Juli, 7. Juli, 8. Juli und 21. Juli 1932</ref> In der Südstadt hingegen warb die NSDAP mit "christlicher Betroffenheitsrethorik" um die katholischen Wählerstimmen. Dabei wurden die "lieben Katholiken" und "deutschen Volksgenossen" auf die antinationale Politik der Zentrumspartei hingewiesen, auf die ''"Verhöhnung der christlichen Religion durch die gottlosen Marxisten ... sowie auf die Verfolgung und Unterdrückung der Religion in Rußland und Spanien"''. Die NSDAP spielte sich als Retter der Religionen auf, denn ohne den Nationalsozialismus hätte ''"schon längst der kommunistische Blutrausch Kirchen und Klöster zerstört und Geistliche ermordet ... Die NSDAP sei nicht kirchenfeindlich, auch ihr Kampf gegen die Juden gelte nicht der Religion, sondern ihrer Rasse."''<ref>Fürther Anzeiger vom 30. Juli 1932 sowie, Fürther Anzeiger vom 1. Juli 1932 zur Judenfrage an dem Sprechabend der Sektion Altstadt</ref>  


=== NS Gruppierungen in Fürth bis 1933 ===
=== NS-Gruppierungen in Fürth bis 1933 ===
Bis [[1933]] gründeten sich folgende NS-Organisationen in Fürth:
Bis [[1933]] gründeten sich folgende NS-Organisationen in Fürth:


* [[1925]] - Sturmabteilung (SA)
* [[1925]] - Sturmabteilung (SA)
* [[1925]] - Schutzstaffel (SS)
* [[1925]] - Schutzstaffel (SS)
* Pfingsten [[1930]] - Hitlerjugend (HJ), gegründet von Max Linsmayer (ehem. Spielleiter der Jung-Bayern) <ref>* Anmerkung: Die HJ wurde kurz nach der Gründung wieder aufgelöst wegen "Zwistigkeiten und sog. Missverständissen zwischen "Führer und Geführten". Auch die neu gegründete HJ Gruppe sich erst nach einem weiteren Wechsel der Führung etablieren. Fürther Anzeiger vom 28. April 1933</ref>* August [[1932]] - 3 Ortsgruppen (Innenstadt, Südstadt, Burgfarrnbach)
* Pfingsten [[1930]] - Hitlerjugend (HJ), gegründet von [[Max Linsmayer]] (ehem. Spielleiter der Jung-Bayern)<ref>Anmerkung: Die HJ wurde kurz nach der Gründung wieder aufgelöst wegen "Zwistigkeiten und sog. Missverständnissen zwischen "Führer und Geführten". Auch die neu gegründete HJ-Gruppe etablierte sich erst nach einem weiteren Wechsel der Führung. Fürther Anzeiger vom 28. April 1933</ref>
* September [[1931]] - NS Frauenschaft - bei der Gründung 12 Frauen  
* September [[1931]] - NS-Frauenschaft, bei der Gründung 12 Frauen
* [[28. Juni]] [[1932]] - Beamtenabteilung der NSDAP, Gründer Franz Jakob
* [[28. Juni]] [[1932]] - Beamtenabteilung der NSDAP, Gründer Franz Jakob
* [[20. Mai]] [[1932]] - Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO), Gründer: Heinrich Scheid, von Beruf Schreiner
* [[20. Mai]] [[1932]] - Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO), Gründer Heinrich Scheid, von Beruf Schreiner
* August [[1932]] - 3 Ortsgruppen (Innenstadt, Südstadt, Burgfarrnbach)
 
: NSDAP Gruppierungen und Organisationen in Fürth, mit Standort und Leiter -> siehe Hauptartikel [[NS-Organsationen und Gruppierungen]]


== „Machtergreifung“ ab 1933 ==
== „Machtergreifung“ ab 1933 ==
[[Bild:NS-Rathaus.jpg|thumb|right|Der hakenkreuzbeflaggte [[Rathaus]]saal am [[27. April]] [[1933]]]]
[[Bild:NS-Rathaus.jpg|mini|right|Der hakenkreuzbeflaggte [[Rathaus]]saal am [[27. April]] [[1933]]]]
Am [[9. März]] [[1933]] wurden in vielen bayerischen Städten und Gemeinden - so auch in Fürth - die Machtübernahme vorgenommen. Von 18-20 Uhr führte die Standarte Nürnberg Sturmbann 24 Fürth Stahlhelmer einen Fackelzug durch Fürth, zu der an allen städtischen Gebäuden Hakenfahnen gehißt wurden. Augenzeugen berichten von ca. 10-12.000 Teilnehmern, während die [[Fränkische Tagespost]] besetzt wird<ref>Notizen aus dem Familienarchiv von Heissen (Georg Harscher), Das Dritte Reich ab 1. März 1933</ref>. Der Stellv. Gauleiter und Landtagsabgeordnete Holz verkündete vom Rathausbalkon vor mehreren tausend Zuhörern: dass auch in diesem roten und total verjudeten Fürth bald ein Nationalsozialist die Herrschaft übernehmen werde, um daraus eine saubere, ehrliche deutsche Stadt zu machen."<ref>Emil Ammon. Fürth, Düsseldorf 1984, S. 80</ref>. In den folgenden Tagen und Wochen folgte die sog. "Gleichschaltung", die zunächst einherging mit dem Verbot der [[KPD]] im März [[1933]] gefolgt von dem Verbot der [[SPD]] im Juni [[1933]]. Bis Ende des Jahres [[1933]] wurde nahezu alle Parteien, Gewerkschaften, Organisationen oder Vereine aufgelöst, vereinnahmt oder innerhalb der NS-Organisationen integriert.  
Am [[9. März]] [[1933]] wurde in vielen bayerischen Städten und Gemeinden - so auch in Fürth - die Machtübernahme vorgenommen. Von 18 - 20 Uhr führte die Standarte Nürnberg Sturmbann 24 Fürth Stahlhelmer einen Fackelzug durch Fürth, zu dem an allen städtischen Gebäuden Hakenfahnen gehisst wurden. Augenzeugen berichten von ca. 10 - 12.000 Teilnehmern, während die [[Fränkische Tagespost]] besetzt wird.<ref>Notizen aus dem Familienarchiv von Heissen (Georg Harscher), Das Dritte Reich ab 1. März 1933</ref> Der Stellv. Gauleiter und Landtagsabgeordnete Holz verkündete vom Rathausbalkon vor mehreren tausend Zuhörern: ''"... dass auch in diesem roten und total verjudeten Fürth bald ein Nationalsozialist die Herrschaft übernehmen werde, um daraus eine saubere, ehrliche deutsche Stadt zu machen."''<ref>Emil Ammon. Fürth, Düsseldorf 1984, S. 80</ref> In den folgenden Tagen und Wochen folgte die sog. "Gleichschaltung", die zunächst einherging mit dem Verbot der [[KPD]] im März [[1933]], gefolgt von dem Verbot der [[SPD]] im Juni [[1933]]. Bis Ende des Jahres [[1933]] wurde nahezu alle Parteien, Gewerkschaften, Organisationen oder Vereine aufgelöst, vereinnahmt oder innerhalb der NS-Organisationen integriert.  


Durch das sog. Reichsgleichschaltungsgesetz vom [[31. März]] [[1933]] wurde der letzte demokratisch gewählte [[Stadtrat]] in Fürth durch [[Franz Jakob|Jakob]] aufgelöst. Der neue [[Stadtrat]] wurde nicht mehr gewählt, sondern im Verhältnis der am [[5. März]] [[1933]] abgegebenen Stimmen bei der Reichstagswahl neu besetzt - wobei die [[KPD]] bewußt nicht mehr berücksichtigt wurde. Durch ein weiteres "Gleichschaltungsgesetz" vom [[7. April]] [[1933]] wurde die Zahl der Stadträte zusätzlich reduziert auf 28 Sitze, wovon 15 Sitze der NSDAP zuvielen. Die [[SPD]] hatte zu diesem Zeitpunkt noch 10 Sitze, zwei Sitze wurden der Bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft (BVP und Deutsche Staatspartei) zugesprochen, sowie ein Sitz der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot<ref>Manfred Mümmler. Fürth in Nationalistischer Zeit - Das Alltagserleben 1933 - 1945. Inaugural-Dissertation der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Bayreuth 1994, S. 17</ref>. Somit hatte die NSDAP - zusammen mit den berufsmässigen Stadträten - die absolute Mehrheit im Stadtrat und konnte im Laufe der Zeit jegliche Opposition ausschalten oder mundtot machen.  
Durch das sog. Reichsgleichschaltungsgesetz vom [[31. März]] [[1933]] wurde der letzte demokratisch gewählte [[Stadtrat]] in Fürth durch [[Franz Jakob|Jakob]] aufgelöst. Der neue [[Stadtrat]] wurde nicht mehr gewählt, sondern im Verhältnis der am [[5. März]] [[1933]] abgegebenen Stimmen bei der Reichstagswahl neu besetzt - wobei die [[KPD]] bewusst nicht mehr berücksichtigt wurde. Durch ein weiteres "Gleichschaltungsgesetz" vom [[7. April]] [[1933]] wurde die Zahl der Stadträte zusätzlich reduziert auf 28 Sitze, wovon 15 Sitze der NSDAP zufielen. Die [[SPD]] hatte zu diesem Zeitpunkt noch 10 Sitze, zwei Sitze wurden der Bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft (BVP und Deutsche Staatspartei) zugesprochen, sowie ein Sitz der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot.<ref>Manfred Mümmler. Fürth in Nationalistischer Zeit - Das Alltagserleben 1933 - 1945. Inaugural-Dissertation der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth 1994, S. 17</ref> Somit hatte die NSDAP - zusammen mit den berufsmäßigen Stadträten - die absolute Mehrheit im Stadtrat und konnte im Laufe der Zeit jegliche Opposition ausschalten oder mundtot machen.


=== Auflösung des Stadtrates 1933 ===
=== Auflösung des Stadtrates 1933 ===
[[Bild:Braunes Haus A5704.jpg|thumb|left|Das "Braune Haus" der NSDAP in der Nürnberger Straße 7, ehemals die [[Heckmannschule]]]]Auch dieser [[Stadtrat]] blieb in dieser Konstellation nicht lange bestehen. Die [[KPD]] war bereits bei der Neubesetzung des Stadtrates nicht mehr berücksichtigt worden, während man sich über die [[SPD]] zunächst nur öffentlich lustig machte. Das änderte sich am [[22. Juni]] [[1933]], als man der [[SPD]] jegliche politische Aktivität untersagt und die [[SPD]] zunehmend als Organisation zerfiel- Am [[7. Juli]] [[1933]] wurde in der "''Verordnung zur Sicherung der Staatsführung''"<ref>Stadtarchiv Fürth, 0/24 d 362</ref> geregelt, dass die 10 [[SPD]] Stadtratssitze der [[NSDAP]] zugeschrieben werden - und die [[SPD]] aufgelöst wird. Die übrigen bürgerlichen Parteien hatten sich bis dahin "selbst aufgelöst", wie es im NS Jargon hieß. Bis Oktober [[1933]] wurden in Fürth nahezu alle Parteien mit Ausnahme der [[NSDAP]] aufgelöst und die Mitglieder und Funktionäre verhaftet. Unter den Verhafteten waren auch am [[10. März]] [[1933]] die Fürther Kommunisten [[Rudolf Benario]] und [[Ernst Goldmann]]. [[Bild:Braunes Haus 5151.jpg|thumb|right|Das ehem. "Braune Haus" heute]]Knapp vier Wochen später wurden beide im KZ Dachau durch SS Mitglieder hingerichtet und waren damit die ersten jüdischen Opfer des NS-Terrors im Deutschen Reich. In einer Sitzung des [[Stadtrat]]es - der inzwischen Gemeinderat hieß - wurde am [[19. Oktober]] [[1933]] [[Franz Jakob|Jakob]] offizell einstimmig zum [[Oberbürgermeister]] gewählt. Kurz darauf wurden unliebsame Verwaltungsangestellte und Beamte aus dem städtischen Dienst entfernt, so z.B. der spätere [[Oberbürgermeister]] [[Hans Bornkessel]]. [[Franz Jakob|Jakob]] selbst gab am [[29. Dezember]] [[1933]] einen Jahresrückblick mit folgenden Worten: "''Das Jahr 1933 brachte mit der Übernahme der Reichskanzlerschaft durch den Führer Adolf Hitler und der großen nationalen Erhebung die heiß ersehnte Schicksalswende des deutschen Volkes. Auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens vollzog sich in rascher Aufeinanderfolge eine grundlegende Umgestaltung, die auch in die Rathäuser und Gemeindestuben den neuen Geist und frisches Leben verpflanzte.''"<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte 0/24 d 362</ref>
[[Bild:Braunes Haus A5704.jpg|mini|left|Das "Braune Haus" der NSDAP in der Nürnberger Straße 7, ehemals die [[Heckmannschule]]. Das Plakat "Stimme mit Ja" verweist auf die [[Wikipedia:Volksabstimmung über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs|Volksabstimmung über das Staatsoberhaupt des Deutschen Reichs]] am 19. August 1934 ]]
Auch dieser [[Stadtrat]] blieb in dieser Konstellation nicht lange bestehen. Die [[KPD]] war bereits bei der Neubesetzung des Stadtrates nicht mehr berücksichtigt worden, während man sich über die [[SPD]] zunächst nur öffentlich lustig machte. Das änderte sich am [[22. Juni]] [[1933]], als man der [[SPD]] jegliche politische Aktivität untersagte und die [[SPD]] zunehmend als Organisation zerfiel. Am [[7. Juli]] [[1933]] wurde in der "''Verordnung zur Sicherung der Staatsführung''"<ref>Stadtarchiv Fürth, 0/24 d 362</ref> geregelt, dass die 10 [[SPD]]-Stadtratssitze der [[NSDAP]] zugeschrieben werden - und die [[SPD]] aufgelöst wird. Die übrigen bürgerlichen Parteien hatten sich bis dahin "selbst aufgelöst", wie es im NS-Jargon hieß. Bis Oktober [[1933]] wurden in Fürth nahezu alle Parteien mit Ausnahme der [[NSDAP]] aufgelöst und viele Mitglieder und Funktionäre verhaftet. [[Bild:Braunes Haus 5151.jpg|mini|right|Das ehem. "Braune Haus" heute]]Unter den Verhafteten waren am [[10. März]] [[1933]] die Fürther Kommunisten [[Rudolf Benario]] und [[Ernst Goldmann]]. Knapp vier Wochen später wurden beide im KZ Dachau durch SS-Mitglieder ermordet und waren damit die ersten jüdischen Opfer des NS-Terrors in einem Konzentrationslager. In einer Sitzung des [[Stadtrat]]es - der inzwischen Gemeinderat hieß - wurde am [[19. Oktober]] [[1933]] [[Franz Jakob|Jakob]] offizell einstimmig zum [[Oberbürgermeister]] gewählt. Kurz darauf wurden unliebsame Verwaltungsangestellte und Beamte aus dem städtischen Dienst entfernt, so z. B. der spätere [[Oberbürgermeister]] [[Hans Bornkessel]]. [[Franz Jakob|Jakob]] selbst gab am [[29. Dezember]] [[1933]] einen Jahresrückblick mit folgenden Worten: "''Das Jahr 1933 brachte mit der Übernahme der Reichskanzlerschaft durch den Führer [[Adolf Hitler]] und der großen nationalen Erhebung die heiß ersehnte Schicksalswende des deutschen Volkes. Auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens vollzog sich in rascher Aufeinanderfolge eine grundlegende Umgestaltung, die auch in die Rathäuser und Gemeindestuben den neuen Geist und frisches Leben verpflanzte.''"<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte 0/24 d 362</ref>


=== OB Wild wird abgesetzt - Jakob wird neuer OB ===
=== OB Wild wird abgesetzt - Jakob wird neuer OB ===
[[Datei:Jakob Forster.jpg|thumb|right|OB Jakob Franz vor dem Rathaus, ca 1935]]Der seit [[1914]] amtierende [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] war ein entschiedener Gegner der Nationalsozialisten, so weigerte er sich z.B. im Februar [[1933]], den neuen Reichskanzler Hitler am [[Flughafen]] zu empfangen<ref>Adele Schichka, Die Gleichschaltung in Fürth 1933/34. In Fürther Heimatblätter 1982, Nr. 3. S. 63</ref>. In der Folge der Auseinandersetzung mit der NSDAP in Fürth und im [[Stadtrat]] wurde [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] am [[27. April]] [[1933]] als letzter demokratisch gewählter [[Oberbürgermeister]]s der Stadt Fürth durch einen Beschluss im [[Stadtrat]] in den "dauernden Ruhestand" versetzt - angeblich auf "Wunsch der Menge"<ref>Nordbay. Zeitung vom 16. März 1933</ref>. In Wahrheit war [[Robert Wild|Wild]] von der Sturmabteilung (SA) extrem unter Druck gesetzt worden, so dass er dem Druck nachgeben musste und am [[24. April]] [[1933]] vom Dienst suspendiert wurde durch ein Attest: "''... mit Rücksicht auf seine erschütterte Gesundheit unter Beibringung eines amtärztlichen Zeugnisses''"<ref>Stadtarchiv Fürth, 0 / 25413</ref>. Damit war der Weg frei für [[Franz Jakob]], Parteimitglied der NSDAP der ersten Stunde, Kreisleiter in Fürth und Mitglied des Landtages seit [[1932]]<ref>Alles unter Kontrolle - Rückblick auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten. Manfred Mümmler in den Fürther Nachrichten am 18./ 19. Februar 1995</ref>. Noch in der gleichen Sitzung wurde [[Franz Jakob|Jakob]] am 27. April 1933 kommissarisch zum "Ersten Bürgermeister" gewählt, mit 17 gegen 10 Stimmen der [[SPD]]. Die [[SPD]] selbst hatte keinen Gegenkandidaten aufgestellt. Der Fraktionsführer Engehardt führte dazu aus: "''Meine Fraktion anerkennt den Anspruch der NSDAP auf die Stelle des Ersten Bürgermeisters und bringt das damit zum Ausdruck, dass wir keinen Gegenkandidaten vorschlagen.''"<ref>Fürther Anzeiger vom 28. April 1933</ref>. Zweiter Bürgermeister wird mit 22 von 27 Stimmen Herrmann Friedrich. Er war nicht Mitglied der NSDAP, so dass auch fünf [[SPD]] Mitglieder ihm seine Stimmen gaben, die anderen fünf [[SPD]] Mitglieder enthielten sich der Stimme. Dritter Bürgermeister wurde Heinrich Schied mit 16 von 25 Stimmen. Die Stimmen für Schied kamen ausschließlich von der NSDAP. Am [[15. Mai]] [[1933]] wurden die Wahlen von der Regierung Ober- und Mittelfranken bestätigt - im Einvernehmen mit dem Gauleiter der NSDAP<ref>Stadtarchiv Fürth, 0 / 25413</ref>. Am [[10. Dezember]] [[1934]] schied Friedrich als Stellvertreter [[Franz Jakob|Jakob]]s aus dem Dienst. Nachfolger wurde Dr. [[Fritz Kempfler]], der allerdings [[1938]] ebenfalls aus dem Fürther [[Stadtrat]] ausschied, da er in Bayreuth [[Oberbürgermeister]] wurde.  
[[Datei:OB Franz Jakob 1935 A6792.jpg|mini|right|OB Franz Jakob vor dem Rathaus, ca. 1935]]Der seit [[1914]] amtierende [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] war ein entschiedener Gegner der Nationalsozialisten, so weigerte er sich z. B. im Februar [[1933]], den neuen Reichskanzler Hitler am [[Flughafen]] zu empfangen.<ref>Adele Sischka, Die Gleichschaltung in Fürth 1933/34. In Fürther Heimatblätter 1982, Nr. 3, S. 63</ref> In der Folge der Auseinandersetzung mit der NSDAP in Fürth und im [[Stadtrat]] wurde [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] am [[27. April]] [[1933]] als letzter demokratisch gewählter [[Oberbürgermeister]] der Stadt Fürth durch einen Beschluss im [[Stadtrat]] in den "dauernden Ruhestand" versetzt - angeblich auf "Wunsch der Menge".<ref>Nordbay. Zeitung vom 16. März 1933</ref> In Wahrheit war [[Robert Wild|Wild]] von der Sturmabteilung (SA) extrem unter Druck gesetzt worden, so dass er dem Druck nachgeben musste und am [[24. April]] [[1933]] vom Dienst suspendiert wurde durch ein Attest: "''... mit Rücksicht auf seine erschütterte Gesundheit unter Beibringung eines amtärztlichen Zeugnisses''".<ref>Stadtarchiv Fürth, 0 / 25413</ref> Damit war der Weg frei für [[Franz Jakob]], Parteimitglied der NSDAP der ersten Stunde, Kreisleiter in Fürth und Mitglied des Landtages seit [[1932]].<ref>Alles unter Kontrolle - Rückblick auf die Machtübernahme der Nationalsozialisten. Manfred Mümmler in den Fürther Nachrichten am 18./19. Februar 1995</ref> Noch in der gleichen Sitzung wurde [[Franz Jakob|Jakob]] am 27. April 1933 kommissarisch zum "Ersten Bürgermeister" gewählt, mit 17 gegen 10 Stimmen der [[SPD]]. Die [[SPD]] selbst hatte keinen Gegenkandidaten aufgestellt. Der Fraktionsführer Engehardt führte dazu aus: "''Meine Fraktion anerkennt den Anspruch der NSDAP auf die Stelle des Ersten Bürgermeisters und bringt das damit zum Ausdruck, dass wir keinen Gegenkandidaten vorschlagen.''"<ref>Fürther Anzeiger vom 28. April 1933</ref> Zweiter Bürgermeister wird mit 22 von 27 Stimmen Herrmann Friedrich. Er war nicht Mitglied der NSDAP, so dass auch fünf [[SPD]]-Mitglieder ihm ihre Stimme gaben, die anderen fünf [[SPD]]-Mitglieder enthielten sich der Stimme. Dritter Bürgermeister wurde Heinrich Schied mit 16 von 25 Stimmen. Die Stimmen für Schied kamen ausschließlich von der NSDAP. Am [[15. Mai]] [[1933]] wurden die Wahlen von der Regierung von Ober- und Mittelfranken bestätigt - im Einvernehmen mit dem Gauleiter der NSDAP.<ref>Stadtarchiv Fürth, 0 / 25413</ref> Am [[10. Dezember]] [[1934]] schied Friedrich als Stellvertreter [[Franz Jakob|Jakob]]s aus dem Dienst. Nachfolger wurde Dr. [[Fritz Kempfler]], der allerdings [[1938]] ebenfalls aus dem Fürther [[Stadtrat]] ausschied, da er in Bayreuth [[Oberbürgermeister]] wurde.  


Kurz zuvor begann am [[30. Januar]] [[1933]] der reichsweite Aufstieg Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch den Reichspräsident Hindenburg und die Auflösung des Reichstags auf "Wunsch" Hitlers am [[1. Februar]] [[1933]]. Es folgte die letzte freie Wahl der Weimarer Republik am [[5. März]] [[1933]], bei der die NSDAP gemeinsam mit den Konservativen (DNVP) knapp die Mehrheit im Reichstag erreichte. In Fürth wählten 44,8 % die NSDAP, vier Monate vorher waren es noch 35,6 %<ref>Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung - Studien zur politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung einer deutschen Industriestadt 1928 - 1933, Nürnberg 1980, S. 461 f.</ref>.
Kurz zuvor begann am [[30. Januar]] [[1933]] der reichsweite Aufstieg [[Adolf Hitler]]s zum Reichskanzler durch den Reichspräsident Hindenburg und die Auflösung des Reichstags auf "Wunsch" Hitlers am [[1. Februar]] [[1933]]. Es folgte die letzte freie Wahl der Weimarer Republik am [[5. März]] [[1933]], bei der die NSDAP gemeinsam mit den Konservativen (DNVP) knapp die Mehrheit im Reichstag erreichte. In Fürth wählten 44,8 % die NSDAP, vier Monate vorher waren es noch 35,6 %.<ref>Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung - Studien zur politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung einer deutschen Industriestadt 1928 - 1933, Nürnberg 1980, S. 461 f.</ref>


=== Handverlesener Stadtrat ab 1935 - ohne Wahlen ===  
=== Handverlesener Stadtrat ab 1935 - ohne Wahlen ===  
[[Bild:Ratsmitglieder 031035.jpg|thumb|right|Handverlesene Gemeinderäte ab dem 3. Oktober 1935]]Am [[30. Januar]] [[1935]] - am zweiten Jahrestag der Machtergreifung Hitlers - wurde die Gemeindeordnung reichsweit gleichgeschaltet mit einer zentralistischen Machtausrichtung: Die Verwaltung wurde "in voller und ausschließlicher Verantwortung" vom Bürgermeister oder seinem Stellvertreter alleine geführt. Der [[Stadtrat]] / Gemeinderat verlor völlig seine politische Funkiton und wurde auf ein rein beratendes Gremium degradiert. Im Sommer [[1935]] wird der gewählte [[Stadtrat]] aufgelöst - der sich inzwischen nur noch aus NSDAP Mitgliedern zusammensetzte - und durch den amtierenden [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob|Jakob]] mit "handverlesenen" Gemeinderäten am [[3. Oktober]] [[1935]] neu besetzt. Neben sechs hauptamtliche und zwei ehrenamtliche Beigeordnete werden 27 Gemeinderäte berufen, darunter auch durchaus bekannte Persönlichkeiten wie [[Gustav Schickedanz|Schickedanz]], [[Hans Sandreuter|Sandreuter]] und [[Wilhelm Schülein|Schülein]]. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war auch in Fürth das "Führerprinzip" durchgesetzt, der Stadtrat hatte keine beschließende Tätigkeit mehr, sondern nur noch eine beratende. Die am 1. April 1935 reichsweit in Kraft getretene Gemeindeordnung kennt grundsätzlich nicht mehr den Gemeinderat als Körperschaft, sie kennt lediglich Gemeinderäte, die als Einzelpersönlichkeiten wirken. Ihre Aufgabe beschränkt sich auf die Beratung des Bürgermeisters, der jetzt alleinverantwortlich die Entscheidungen trifft - ohne Gemeinderat<ref>Stadtarchiv Fürth, 0/24 d 362</ref>.
[[Bild:Ratsmitglieder 031035.jpg|mini|right|Handverlesene Gemeinderäte ab dem 3. Oktober 1935]]Am [[30. Januar]] [[1935]] - am zweiten Jahrestag der Machtergreifung Hitlers - wurde die Gemeindeordnung reichsweit gleichgeschaltet mit einer zentralistischen Machtausrichtung: Die Verwaltung wurde "in voller und ausschließlicher Verantwortung" vom Bürgermeister oder seinem Stellvertreter alleine geführt. Der [[Stadtrat]]/Gemeinderat verlor völlig seine politische Funktion und wurde auf ein rein beratendes Gremium degradiert. Im Sommer [[1935]] wird der gewählte [[Stadtrat]] aufgelöst - der sich inzwischen nur noch aus NSDAP-Mitgliedern zusammensetzte - und durch den amtierenden [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob|Jakob]] mit "handverlesenen" Gemeinderäten am [[3. Oktober]] [[1935]] neu besetzt. Neben sechs hauptamtlichen und zwei ehrenamtlichen Beigeordneten werden 27 Gemeinderäte berufen, darunter auch durchaus bekannte Persönlichkeiten wie [[Gustav Schickedanz|Schickedanz]], [[Hans Sandreuter|Sandreuter]] und [[Wilhelm Schülein|Schülein]]. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war auch in Fürth das "Führerprinzip" durchgesetzt; der Stadtrat hatte keine beschließende Tätigkeit mehr, sondern nur noch eine beratende. Die am 1. April 1935 reichsweit in Kraft getretene Gemeindeordnung kennt grundsätzlich nicht mehr den Gemeinderat als Körperschaft, sie kennt lediglich Gemeinderäte, die als Einzelpersönlichkeiten wirken. Ihre Aufgabe beschränkt sich auf die Beratung des Bürgermeisters, der jetzt allein verantwortlich die Entscheidungen trifft - ohne Gemeinderat.<ref>Stadtarchiv Fürth, 0/24 d 362</ref>


Folgende Personen wurden durch den [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob|Jakob]] zum Gemeinderat ernannt:
Folgende Personen wurden durch den [[Oberbürgermeister]] [[Franz Jakob|Jakob]] zum Gemeinderat ernannt:
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|| Auer Max, Städt. Angestellter || Leupold Andreas, Stadtinspektor
|| Auer, Max; Städt. Angestellter || [[Andreas Leupold|Leupold, Andreas]]; Stadtinspektor
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|| Bölian, Alfons; Malermeister || Raatz, Albert; Werkzeugmacher
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|| Brunner Alfons, Bezirksschulrat || Reisbeck Otto, Geschäftsstellenleiter
|| Brunner, Alfons; Bezirksschulrat || Reisbeck, Otto; Geschäftsstellenleiter
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|| Ebersberger, Andreas; Bäckermeister || Dr. [[Eduard Rühl|Rühl, Eduard]]; Studienrat
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|| Ebersberger, Johann; Landwirt || [[Hans Sandreuter|Sandreuter, Johann]]; Kaufmann
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|| [[Hans Fein|Fein]], Hans; Postsekretär a. D. || [[Gustav Schickedanz|Schickedanz, Gustav]]; Fabrikant
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|| Fürther Johann, Mechaniker || Schlee Johann, Elektrotechniker
|| Fürther, Johann; Mechaniker || Schlee, Johann; Elektrotechniker
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|| Gebhardt Wilhlem, Geschäftsführer || Schreiner Karl, Direktor
|| Gebhardt, Wilhelm; Geschäftsführer || Schreiner, Karl; Direktor
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|| Götz, Heinrich; Oberlehrer || [[Wilhelm Schülein|Schülein, Wilhelm]]; Brauereidirektor
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|| Hefele Erwin, Kanzleiassistent || Seubert Georg, Reisender
|| Hefele, Erwin; Kanzleiassistent || Seubert, Georg; Reisender
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|| Hein Ludwig, Lackierer || [[Karl Volkert|Volkert Karl]], Geschäftsführer
|| Hein, Ludwig; Lackierer || [[Karl Volkert|Volkert, Karl]]; Geschäftsführer
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|| Hofmann Christian Ladengeschäftsinhaber || Winter Stefan, Kaufmann
|| [[Christian Hofmann (NSDAP)|Hofmann, Christian]]; Ladengeschäftsinhaber || Winter, Stefan; Kaufmann
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|| Kreppner Otto, Angestellter || Wirth Robert, Fabrikant
|| [[Otto Kreppner|Kreppner, Otto]]; Angestellter || Wirth, Robert; Fabrikant
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|| Landmann Andreas, Stadtinspektor
|| [[Andreas Landmann|Landmann, Andreas]]; Stadtinspektor
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[[Datei:NSDAP Kameradschaft Mai 1935.jpg|miniatur|links|NS-Kameradschaftsabend Mai 1935 in Fürth]]


=== Rolle der örtlichen Presse ===
== Reichsparteitage in Nürnberg von 1933 bis 1938 ==
Die örtliche Presse sympathiserte schon früh mit der NSDAP. Bereits Mitte [[1932]] unterstütze der Fürther Anzeiger aktiv die örtliche NSDAP und ab dem [[1. April]] [[1933]] nannte sich der Fürther Anzeiger: "''Amtliches Organ der NSDAP Kreis Fürth''". Als Zeichen des inneren Wandels der Redaktion wurde in den Zeitungskopf das Hakenkreuz integriert und die Kommentare spiegelten vollständig die Meinung der Partei wider. So wurde eine Stadtratssitzung im April [[1933]] wie folgt kommentiert: "''Und noch nie war der Zuhörerraum so stark besetzt und zeigte eine solche Begeisterung wie gestern anläßlich der ersten Sitzung im Dritten Reich... Der Sitzungssaal selbst trug reichstens Flaggenschmuck. Hakenkreuzfahnen wechselten in bunter Reihenfolge mit schwarz-weiß-roten und grün-weißen.''" Die noch verbliebenen [[SPD]] Stadtratsmitglieder wurden wie folgt kommentiert: "''... das übrig gebliebene Scherbenhäuflein der SPD betrat den Saal, an der Spitze der unvergeßliche Oberbonze Eberhardt ... Nichts war mehr wahrzunehmen von der früher gezeigten politischen Mut- und Böswilligkeit, nichts mehr von dem echt marxistischem Sarkasmus und Hohn uns Spott. Eisig still stierten die Genossen vor sich hin, blaß zwar zum Teil ihr Anlitz...''"<ref>*Fürther Anzeiger vom 28. April 1933</ref>. Spätestens ab diesem Zeitpunkt kann von einer neutralen und objektiven Berichterstattung nicht mehr die Rede sein, vielmehr waren die Artikel geprägt von der NS-Indoktrination und Propaganda.
Während der Reichsparteitage der NSDAP in Nürnberg, u.a. am 2./ 3. September 1933, konnte Nürnberg allein die Menschenmassen nicht aufnehmen. Quartiere stellten daher auch die umliegenden Städte und Gemeinden zur Verfügung. Dabei wurden private Einrichtung sowie Schulhäuser der Stadt und Zeltlager für die in Sonderzügen ankommenden „Parteigenossen, Amtswalter und SA-Männer“ zur Verfügung gestellt.
* Siehe Hauptartikel zu den Auswirkungen der Reichsparteitage auf dem Fürther Stadtgebiet: [[Reichsparteitage in Nürnberg mit Fürth-Bezug]]
 
== Die Rolle der örtlichen Presse ==  
[[Datei:Jakob Hitler A6789.jpg|miniatur|rechts|[[Adolf Hitler]] und OB Franz Jakob am 11. Februar 1935 im Stadttheater, Hitler weilte anlässlich des 50. Geburtstages von Julius Streicher in Nürnberg und Fürth]]
Die örtliche Presse sympathisierte schon früh mit der NSDAP. Bereits Mitte [[1932]] unterstützte der [[Fürther Anzeiger]] aktiv die örtliche NSDAP und ab dem [[1. April]] [[1933]] nannte sich der Fürther Anzeiger: "''Amtliches Organ der NSDAP Kreis Fürth''". Als Zeichen des inneren Wandels der Redaktion wurde in den Zeitungskopf das Hakenkreuz integriert und die Kommentare spiegelten vollständig die Meinung der Partei wider. So wurde eine Stadtratssitzung im April [[1933]] wie folgt kommentiert: "''Und noch nie war der Zuhörerraum so stark besetzt und zeigte eine solche Begeisterung wie gestern anläßlich der ersten Sitzung im Dritten Reich... Der Sitzungssaal selbst trug reichsten Flaggenschmuck. Hakenkreuzfahnen wechselten in bunter Reihenfolge mit schwarz-weiß-roten und grün-weißen.''" Die noch verbliebenen [[SPD]]-Stadtratsmitglieder wurden wie folgt kommentiert: "''... das übrig gebliebene Scherbenhäuflein der SPD betrat den Saal, an der Spitze der unvergessliche Oberbonze Eberhardt ... Nichts war mehr wahrzunehmen von der früher gezeigten politischen Mut- und Böswilligkeit, nichts mehr von dem echt marxistischen Sarkasmus und Hohn und Spott. Eisig still stierten die Genossen vor sich hin, blaß war zum Teil ihr Antlitz...''".<ref>Fürther Anzeiger vom 28. April 1933</ref> Spätestens ab diesem Zeitpunkt kann von einer neutralen und objektiven Berichterstattung nicht mehr die Rede sein, vielmehr waren die Artikel geprägt von der NS-Indoktrination und Propaganda.
 
== Kapitulation [[1945]] ==
[[Datei:Waffenabgabe Rathaus 1945.jpg|mini|right|Waffenabgabe am Rathaus nach der Kapitulation]]Der Zweite Weltkrieg, und damit auch die Alleinherrschaft der NSDAP, waren in und für Fürth am ''Donnerstag, den [[19. April]] [[1945]]'' zu Ende, als der kommissarische Oberbürgermeister Dr. [[Karl Häupler]] die [[Kapitulation von Fürth]] unterzeichnete.
 
== Auflösung der NSDAP ==
Mit dem Zusammenbruch des NS-Staates stellte die Partei ihre Tätigkeit ein, so auch in Fürth nach der Kapitulation am [[19. April]] [[1945]]. Vermutlich bestand noch genug Zeit vor dem Einmarsch der Alliierten, alle belastenden Unterlagen und Papiere der NS-Organisation einer Vernichtung zu zuführen, da weitestgehend keine Unterlagen aus dieser Zeit in den Archiven vorhanden sind, wie z.B. NSDAP-Mitglieder-Listen und Sitzungsprotokolle der Kreisleitung. Es existieren im [[Stadtarchiv]] lediglich ein paar Unterlagen der NSDAP-Fürth, die als Nachlass dem Archiv angeboten wurden.<ref>Stadt Archiv Fürth - Nachlass 6 - Kreisleitung der NSDAP Fürth (NL 6 1-4)</ref> So wurde beim Verkauf eines Hauses in Markt Erlbach auf dem Dachboden einige Unterlagen gefunden, die u.a. die Mitglieder der NSDAP in Ammerndorf aufzeigen, sowie den allgemeinen Schriftverkehr mit dem damaligen Ortsgruppenleiter in Markt Erlbach und der Kreisleitung in Fürth. Weiterhin existieren noch einige Unterlagen der NSDAP Fürth aus dem Nachlass Hans Donhauser, der Sekretär der Ortsgruppe von Fürth war.<ref>Stadt Archiv Fürth - Nachlass 6 - Kreisleitung der NSDAP Fürth (NL 35)</ref>


=== Kapitulation [[1945]] ===
Am [[10. Oktober]] [[1945]] wurde die NSDAP mit allen Gliederungen und angeschlossenen Verbänden durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 des Alliierten Kontrollrates verboten. Die Partei wurde in den Nürnberger Prozessen [[1946]] zur „verbrecherischen Organisation“ erklärt. Alle ehemaligen Mitglieder der NSDAP, bzw. deren Gliederungen, waren angehalten nach dem „Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“ vom 5. März 1946 eine entsprechenden Meldebogen auszufüllen, und sich im Rahmen von sog. [[Entnazifizierung in Fürth|Spruchkammer]]verfahren einer strukturierten [[Entnazifizierung in Fürth|Entnazifizierung]] zu stellen.
[[Datei:Waffenabgabe Rathaus 1945.jpg|thumb|right|Waffenabgabe am Rathaus nach der Kapitulation]]Der Zweite Weltkrieg, und damit auch die Alleinherrschaft der NSDAP, waren in und für Fürth am ''Donnerstag, den [[19. April]] [[1945]]'' zu Ende, als der kommissarische Oberbürgermeister Dr. [[Karl Häupler]] die [[Kapitulation von Fürth]] unterzeichnete.
== Geschäftsstellen der NSDAP im Stadtgebiet ==
* NSDAP-Zentrale, das sog. "Braune Haus" - [[Nürnberger Straße 7]]
* NSDAP-Ortsgruppe Fürth-West - [[Schwabacher Straße 73]], Rückgebäude
*  NSDAP-Ortsgruppe Fürth-Ost
* NSDAP-Ortsgruppe Fürth-Nord
* NSDAP-Ortsgruppe Fürth-Süd


== Bekannte Fürther NSDAP Mitglieder ==
== Bekannte Fürther NSDAP-Mitglieder ==
{{Parteien|NSDAP}}
{{Parteien|NSDAP}}
== Lokalberichterstattung ==
* Manfred Mümmler: ''Alles unter Kontrolle - Hintergründe verhängnisvoller Entwicklung - Gleichschaltung.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 18./19. Februar 1995, S. 99 (Druckausgabe)
* Alexander Jungkunz: ''Der Mythos „Volksgemeinschaft“''. In: Fürther Nachrichten vom 25. März 2024 (Druckausgabe)
* Alexander Jungkunz: ''Wie Fürth sich sehr rasch den Nazis fügte''. In: Fürther Nachrichten vom 26. März 2024 (Druckausgabe)


== Literatur ==
== Literatur ==
 
* [[Lothar Berthold|Lothar Berthold]]; Krauss, Peter; Reum, Andy; Reuter, Josh (Redaktion): ''„Kristallnacht“ in Fürth'' In: Sondernummer der Fürther Freiheit, Fürth: (Ehemals Wissenschaftlich-Publizistischer Verlag) heute: „[[Städtebilder Verlag|Städtebilder Verlag Fürth]]“ - [http://www.fen-net.de/michael.stelter/hinweis.html online]
* [[Lothar Berthold|Lothar Berthold]]; Krauss, Peter; Reum, Andy; Reuter, Josh (Redaktion): ''„Kristallnacht“ in Fürth'' In: Sondernummer der Fürther Freiheit, Fürth: (Ehemals Wissenschaftlich-Publizistischer Verlag) heute: „[[Städtebilder Verlag|Städtebilder Verlag Fürth]]“ - [http://www.fen-net.de/michael.stelter/hinweis.html im Internet]
* Rainer Hambrecht: ''Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken'', Nürnberg, 1976
* Rainer Hambrecht: ''Der Aufstieg der NSDAP in Mittel- und Oberfranken'', Nürnberg, 1976
* [[Konrad Grünbaum]]: ''Daten zur Arbeiterbewegung in Fürth von 1922 bis 1933''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1978/1, S.9 - 15
* [[Konrad Grünbaum]]: ''Daten zur Arbeiterbewegung in Fürth von 1922 bis 1933''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1978/1, S. 9 - 15
* Heinrich Strauß: [[Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung (Buch)|Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung]], Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte Band 29, Nürnberg, 1980, 492 S.
* Heinrich Strauß: [[Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung (Buch)|Fürth in der Weltwirtschaftskrise und nationalsozialistischen Machtergreifung]], Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte Band 29, Nürnberg, 1980, 492 S.
* Adele Sischka: ''Die Gleichschaltung in Fürth 1933 / 1934''. In: Fürther Heimatblätter, 1982/3, S.61 - 79
* Adele Sischka: ''Die Gleichschaltung in Fürth 1933/1934''. In: Fürther Heimatblätter, 1982/3, S. 61 - 79
* [[Manfred Mümmler|Manfred Mümmler]]: ''Fürth in nationalsozialistischer Zeit. Das Alltagsleben 1933 - 1945''. Universität Bayreuth, Dissertation, 1994, IV, 355 S.  
* [[Manfred Mümmler|Manfred Mümmler]]: ''Fürth in nationalsozialistischer Zeit. Das Alltagsleben 1933 - 1945''. Universität Bayreuth, Dissertation, 1994, IV, 355 S.  
* Manfred Mümmler: ''[[Fürth 1933 - 1945 (Buch)|Fürth 1933 - 1945]]''. Emskirchen: Verlag Maria Mümmler, 1995, 224 S., ISBN 3-926477-13-X
* Manfred Mümmler: ''[[Fürth 1933 - 1945 (Buch)|Fürth 1933 - 1945]]''. Emskirchen: Verlag Maria Mümmler, 1995, 224 S., ISBN 3-926477-13-X
* [[Renate Trautwein|Renate Trautwein]]: Marie Venediger, in: ''[[FrauenLeben in Fürth (Buch)| FrauenLeben in Fürth]]'', Spurensammlung und Wegweiser, Nürnberg 2003, Seite 64 - 66
* [[Renate Trautwein|Renate Trautwein]]: Marie Venediger, in: ''[[FrauenLeben in Fürth (Buch)| FrauenLeben in Fürth]]'', Spurensammlung und Wegweiser, Nürnberg 2003, Seite 64 - 66
* Maren Janetzko: ''[[Die Arisierung Mittelständischer Jüdischer Unternehmen in Bayern 1933 - 1939 (Buch)|Die Arisierung Mittelständischer Jüdischer Unternehmen in Bayern 1933 - 1939]]'', Ein interregionaler Vergleih, Selbstverlag des historischen Vereins in Mittelfranken, Ansbach 2012
* ''Massenlager in der Südstadt. Fürth während der Reichsparteitage 1933 - 1938''. In: [[Auf in den Süden! (Buch)|Auf in den Süden! Geschichte der Fürther Südstadt]], 2017, Sandberg Verlag, ISBN 978-930699-94-0, S. 72 - 75


==Siehe auch==
==Siehe auch==
 
* [[Fürther NSDAP-Mitglieder]]
* Dr. [[Rudolf Benario]]
* [[NS-Organsationen und Gruppierungen]]
* [[Holocaust-Denkmal]]
* [[Holocaust-Denkmal]]
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
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* [[Straßenbenennungen im Nationalsozialismus]]
* [[Straßenbenennungen im Nationalsozialismus]]
* [[Kapitulation von Fürth]]
* [[Kapitulation von Fürth]]
* [[Entnazifizierung in Fürth]]
* [[Gewerbebetriebe mit jüdischen Eigentümern 1938]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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==Weblinks==
==Weblinks==


* Allgemeine Geschichte der NSDAP - [http://de.wikipedia.org/wiki/NSDAP Wikipedia]  
* Allgemeine Geschichte der NSDAP - [[wikipedia:Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Wikipedia]]
* ''Presseausschnitte (Fürther Nachrichten, NN, Plärrer) und Archivalienkopien (Staatsarchiv München) zu Veranstaltungsverboten der NSDAP 1925/26, der Schoa in Fürth, dem von Alfred Nathan gestifteten König-Ludwig-Brunnen, den hebräischen Druckereien und Akten der Israelitischen Kultusgemeinde''. In: Nr. 2 ''Jüdisches Leben und Antisemitismus in Fürth''. Bestandsgruppe F - Findliste F 14 Dokumentationsgut zum jüdischen Leben in Nürnberg und Franken. Erstellt und geschrieben: Gerhard Jochem, Nürnberg, August 1999 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtarchiv/rech.FAU?sid=E17498BA11&dm=1&auft=0 StAN]
* ''Presseausschnitte (Fürther Nachrichten, NN, Plärrer) und Archivalienkopien (Staatsarchiv München) zu Veranstaltungsverboten der NSDAP 1925/26, der Schoa in Fürth, dem von Alfred Nathan gestifteten König-Ludwig-Brunnen, den hebräischen Druckereien und Akten der Israelitischen Kultusgemeinde''. In: Nr. 2 ''Jüdisches Leben und Antisemitismus in Fürth''. Bestandsgruppe F - Findliste F 14 Dokumentationsgut zum jüdischen Leben in Nürnberg und Franken. Erstellt und geschrieben: Gerhard Jochem, Nürnberg, August 1999 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtarchiv/rech.FAU?sid=E17498BA11&dm=1&auft=0 StAN]
* Ekkehard Hübschmann: Arbeitsgemeinschaft fränkisch-jüdische Geschichte - [http://www.agfjg.de/ im Internet]
* Ekkehard Hübschmann: Arbeitsgemeinschaft fränkisch-jüdische Geschichte - [http://www.agfjg.de/ online]
 
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Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:
 
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* Foto alt: Aufnahme von Fritz Wolkenstörfer (Stadtarchiv Fürth)
* Foto neu: Aufnahme von 2024 (Foto und Anpassung: [[Claus W. Vogl]])
 
== Bilder ==
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[[Kategorie:Drittes Reich]]
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