Seite:Fronmüller Chronik.pdf/547

Aus FürthWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Elfte Periode (1880).

533

Vorstandswahl wurden die von der liberalen Partei aufgestellten Kandidaten mit namhafter Majorität gewählt. — Am 30. Nov. hielt Oberlandgerichtsräth von Huber-Liebenau im kaufmänni­ schen Verein einen Vortrag über: „Meine Besteigung des Montblanc" und am 7. Dez. Literat vr. Karl Stieler aus München „Ueber den Volkscharakter im bayerischen Hochland". Eine vom Kaufmann Gebhardt der Stadt vermachte Gemälde­ sammlung wurde durch eine magistratische Kommission aus­ genommen; nach deren Aufzeichnung umfaßt die Sammlung l42 Nummern und repräsentirt einen Werth von 1450 Mark. Es wurde vom Magistrate beschlossen, die Bilder so lange im Hause des Testators zu belassen, bis ein geeignetes Lokal im Rathhause dafür parat gestellt ist. Aus Antrag des Rathes Lieser erhoben sich die Magistratsmitglieder von ihren Sitzen zum ehrenden Andenken an Gebhardt, der durch dieses Vermächtniß den Grund zu einer städtischen Gemäldesammlung legte. — Am 9. Dez. waren es 25 Jahre, daß Rektor Brunotte an der Kgl. Realschule als Lehrer thätig ist. Eine Deputation des Lehrerkollegiums begab sich zum Jubilar, um ihm, dem ge­ liebten Vorstande, die herzlichsten Glückwünsche seiner Lehrer darzubringen. Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag wurde ihm von den Lehrern ein werthvoller silberner Pokal überreicht. — Dem Magistratsvorstande war von Berlin aus eine Antisemiten-Petition mit dem Ersuchen zugesendet, im Sinne derselben thätig zu sein und deren Versetzung mit Unter­ schriften zu fördern. In der Magistratssitzung vom 16. Dez. gab Bürgermeister Langhans die Erklärung ab, daß er diese freche Zumuthung, für diese Petition thätig zu sein, mit aller Entschiedenheit und Entrüstung zurückweise. Das Magistrats­ kollegium erhob sich zum Zeichen der Zustimmung von den Sitzen. — Der Oberlehrer an der hiesigen israelitischen Bürger­ schule, vr. Bloch, hat einen Ruf als Professor und Direktor an das mit dem kaiserlichen Lyceum verbundene Rabbinerseminar für Elsaß-Lothringen in Colmar erhalten, hat denselben jedoch zu Gunsten seiner gegenwärtigen Stellung abgelehnt, was dank­

bar anerkannt wurde. — Das Gasthaus, Hotel Union genannt, Friedrichstr. Nr. 23 kam in diesem Jahre in Besitz der Bau­ meister Evora und Meyer. — Jul. Wilhelm Scheuer, Konditor, erkauft das Haus Nr. 29 der Weinstr. und richtet daselbst einen