Steinacher Straße 63

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NL-FW 09 KP 016 Georg Mehl Stadeln Fäkalienanstalt Villa.jpg
Villa des Verwalters Ruff an der Fäkalienanstalt in der Nähe zu den Rangiergleisen am Bahnhof Vach Steinacher Straße 63 und dem Lagerhaus Schmidt mit Odelgrube, 1926
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Die Steinacher Straße 63 befindet sich in der Nähe des Bahnhof Vach am Bahnübergang von Stadeln nach Steinach. Dort soll sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die sogenannte Fäkalienanstalt befunden haben. Die Stadt Nürnberg verkaufte die Fäkalien aus den städtischen Gruben an die Bauern in der Umgebung als begehrten Dünger. Da dies im Winter nicht möglich war, errichtete sie mehrere Sammelgruben, darunter eine südlich des Vacher Bahnhofs mit einem Fassungsvermögen von 850 m3, die sogenannte Fäkalienanstalt oder im Volksmund Die Odelgrube. Diese erhielt einen eigenen Gleisanschluss, weil der Odel in Spezialwaggons angeliefert wurde, oft über 1000 im Jahr. Dort konnten die Bauern den Odel dann bei Bedarf übernehmen. Nach dem Krieg vor der Bebauung an der Bahnlinie war immer noch ein Trampelpfad vorhanden, der von der damaligen Kronacher Landstraße Nähe Bahnübergang, heute Theodor-Heuss-Straße und –Brücke, über die Felder zum Bahnhof führte, direkt an den damals schon rostigen und unbenutzten Abstellgleisen vorbei.

In den 1970er Jahren baute die Firma BIG dort eine große Lagerhalle, die heute von der Firma Uvex weiterbetrieben wird.

Zeitzeugenbericht[Bearbeiten]

Es war die Umladestation für die Bauern. Ich weiß von meiner Mutter, die hatte einen Bauernhof in Großgründlach und sie holte immer wieder mit dem Odelfass, gezogen von einer Kuh, den Odel zur Düngung ihrer Äcker. Sie war schon früh, meistens um 6:00 in Stadeln, damit sie noch was bekam und evtl. ein 2. Mal was bekam. Sie musste mit einer Handpumpe den Odel in den Wagen pumpen und dann auf dem Acker die Brühe mit der Schöpfe auf das Feld verteilen. Leider wünschen sich heute wieder viele die frühere Romantik zurück, aber dafür wird man niemanden mehr finden.

Siehe auch[Bearbeiten]

Bilder[Bearbeiten]