Zum roten Roß: Unterschied zwischen den Versionen
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Die öffentlichen Funktionen des Anwesens begründen es auch, dass man [[1862]] einen Uhren-/Glockenturm anbringen ließ, der zuvor auf der [[Königstraße 76|Armen- und Waisenschule]] am [[Obstmarkt]] angebracht war. Um das tägliche Läuten der Glocken gab es bald Zank: Im März [[1876]] gab der Magistrat schließlich dem Wunsch der Gemeindebevollmächtigten nach und gestattete weiterhin das traditionelle, täglich viermalige Läuten.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 18887, S. 461</ref> | Die öffentlichen Funktionen des Anwesens begründen es auch, dass man [[1861]]/[[1862]] einen Uhren-/Glockenturm anbringen ließ, der zuvor auf der [[Königstraße 76|Armen- und Waisenschule]] am [[Obstmarkt]] angebracht war.<ref>Georg Wüstendörfer: ''[[Wanderungen durch Fürth (Buch)|Wanderungen durch Fürth]], 1898, S. 120.</ref> Um das tägliche Läuten der Glocken gab es bald Zank: Im März [[1876]] gab der Magistrat schließlich dem Wunsch der Gemeindebevollmächtigten nach und gestattete weiterhin das traditionelle, täglich viermalige Läuten.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 18887, S. 461</ref> | ||
Nachdem die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] die Glocken zum Einschmelzen abgenommen hatten, wurden erst [[1954]] für 624 Mark wieder zwei Glocken zu 50 und 37kg angebracht, die alle 1/4 Stunden betätigt wurden. Bei der Renovierung [[1986]]/[[1987|87]] baute man die Glocken wiederum aus, um Beschädigungen zu vermeiden. Zwar wurde das Läutwerk wieder eingebaut, doch schwieg es fortan. Im Jahr [[2000]] wurde die Anlage auf Initiative des späteren [[Stadtheimatpfleger|Stadtheimatpflegers]] [[Alexander Mayer]] kurzzeitig wieder in Betrieb genommen, jedoch wegen des Protests der Bewohner umgehend wieder eingestellt. | Nachdem die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] die Glocken zum Einschmelzen abgenommen hatten, wurden erst [[1954]] für 624 Mark wieder zwei Glocken zu 50 und 37kg angebracht, die alle 1/4 Stunden betätigt wurden. Bei der Renovierung [[1986]]/[[1987|87]] baute man die Glocken wiederum aus, um Beschädigungen zu vermeiden. Zwar wurde das Läutwerk wieder eingebaut, doch schwieg es fortan. Im Jahr [[2000]] wurde die Anlage auf Initiative des späteren [[Stadtheimatpfleger|Stadtheimatpflegers]] [[Alexander Mayer]] kurzzeitig wieder in Betrieb genommen, jedoch wegen des Protests der Bewohner umgehend wieder eingestellt. | ||
Version vom 7. April 2018, 19:30 Uhr
| Gasthaus zum roten Roß | |
|---|---|
| Adresse: | Waagstraße 1 |
| erste Erwähnung: | 1476 |
| heute: | Irish Cottage Pub (teilweise) |
| Daten | |
| Biere: | Bergbräu |
| Schließung: | 1986 |
Der Gasthof "Zum roten Roß" ist die älteste bekannte Wirtschaft Fürths.
Geschichtliches
Die erste Erwähnung als Gaststätte erfolgte 1476 als Mannlehen der Kress von Kressenstein, ehem. mit Bauernhof. Das Anwesen wurde während des Dreißigjährigen Krieges 1634 zerstört und 1637 vom Wirt Georg Stöll erworben. Zum Grundstück gehörten ebenfalls die heutigen Anwesen auf der Königstraße 61-67, ferner als Hofraith - sog. Roßwirtshof - die jetzige Waagstraße und der Waagplatz mit dem großen Stadel (später städt. Freibank, Waagplatz 2/3).
Von 1832/1833 bis 1940 befand das Anwesen sich in städtischem Besitz wovon es die ersten elf Jahre als erster Sitz der Gewerbeschule diente, aus der später die Realschule (heutiges Hardenberg-Gymnasium) hervorging. Auch als städtischer Getreidespeicher wurde es zeitweise benutzt, weshalb auch die Stadtwaage neben dem Gebäude installiert wurde, der der Waagplatz seinen Namen verdankt.
1986/1987 wurde das Haus saniert. Der Gasthof wurde zu Gunsten von Wohn- und Geschäftsräumen aufgegeben. Im Erdgeschoss befindet sich heute das Irish Cottage Pub.
Glockenturm
Die öffentlichen Funktionen des Anwesens begründen es auch, dass man 1861/1862 einen Uhren-/Glockenturm anbringen ließ, der zuvor auf der Armen- und Waisenschule am Obstmarkt angebracht war.[1] Um das tägliche Läuten der Glocken gab es bald Zank: Im März 1876 gab der Magistrat schließlich dem Wunsch der Gemeindebevollmächtigten nach und gestattete weiterhin das traditionelle, täglich viermalige Läuten.[2] Nachdem die Nationalsozialisten die Glocken zum Einschmelzen abgenommen hatten, wurden erst 1954 für 624 Mark wieder zwei Glocken zu 50 und 37kg angebracht, die alle 1/4 Stunden betätigt wurden. Bei der Renovierung 1986/87 baute man die Glocken wiederum aus, um Beschädigungen zu vermeiden. Zwar wurde das Läutwerk wieder eingebaut, doch schwieg es fortan. Im Jahr 2000 wurde die Anlage auf Initiative des späteren Stadtheimatpflegers Alexander Mayer kurzzeitig wieder in Betrieb genommen, jedoch wegen des Protests der Bewohner umgehend wieder eingestellt.
Beschreibung des Baudenkmals
- siehe Waagstraße 1
Wirte/Eigentümer
- mind. 1621 bis 1632: Arnold Hannemann[3]
- mind. 1637 bis 1662: Georg Stöll/Stoll[4]
- 1700: Peter Harnisch[5]
- bis ca. 1747: Stephan[6]
- 1807: Johann Leonhard Büttner[7]
- 1817/1819: Paul Meier[8] (auch: Paulus Mayer)
- 1846: Eigentum der Stadt Fürth[9]
- 1854: Joh. Kaspar Horn[10]
Sonstiges
Mit der ersten Erwähnung im Jahr 1476 ist bewiesen, dass das Rote Roß und damit die Fürther Kneipenszene insgesamt älter ist als jedes Nürnberger Wirtshaus.
Literatur
- Manfred Mümmler: Der Kriminalfall Christoph Heinrich Stechau. In: Fürther Heimatblätter, 1987/3, S.61 - 64
Siehe auch
Einzelnachweise
- Dr. Alexander Mayer: Positionenrundbrief Nr. 18 (zum Glockenspiel)
- ↑ Georg Wüstendörfer: Wanderungen durch Fürth, 1898, S. 120.
- ↑ Fronmüllerchronik, 18887, S. 461
- ↑ Fronmüller-Chronik, S. 63 und S. 81
- ↑ Fronmüller-Chronik, S. 99
- ↑ "Bestgegründete Ausführung der seit Jahrhunderten zwischen dem Hochstift und der Domprobstei Bamberg ...", 1785, S. 335 online
- ↑ "Species facti in Sachen deren beyden regirrenden Herren Marggrafen ...", 1752, S. 115 online
- ↑ Adressbuch von 1807
- ↑ Adressbuch von 1819
- ↑ Adressbuch von 1846
- ↑ Adressbuch von 1854
Bilder
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Altstadtbläddla Ausgabe 42 (2008) Urheber: Altstadtverein St. Michael
Erstellungsdatum: 8. Dezember 2021
Über Datum: 2008
Lizenz: cc-by-sa-4.0am Waagplatz im Hintergrund die Gaststätte Zum roten Roß im Dez. 2019 Urheber: Norbert Pietsch
Erstellungsdatum: 26. Dezember 2019
Lizenz: cc-by-sa-3.0Gasthaus Zum roten Roß am Waagplatz, 2019 Urheber: Norbert Pietsch
Erstellungsdatum: 26. Dezember 2019
Lizenz: cc-by-sa-3.0Uhrturm der (ehemaligen) Gaststätte "Zum roten Ross", 2019 Urheber: Marocco
Erstellungsdatum: 2019
Lizenz: cc-by-sa-3.0Gasthaus Zum roten Roß am Waagplatz von der Königstraße aus im Juli 1997 Urheber: Klaus-Peter Schaack
Erstellungsdatum: 7. Juli 1997
Lizenz: cc-by-sa-3.0Rotes Ross am 25.11.1984 Urheber: Klaus-Peter Schaack
Erstellungsdatum: 25. November 1984
Lizenz: cc-by-sa-4.0Ehem. Gasthof Rotes Ross, ca. 1980 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1980
Lizenz: cc-by-sa-3.0Flugzeugaufnahme von Fürth i. B., gel. 1922 Urheber: Flugphoto Verlag München
Erstellungsdatum: 1922
Lizenz: cc-by-sa-3.0Alte Ansichtskarte von der Königstraße, rechts die ehem. Gaststätte Zum roten Roß, gel. 1905 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1905
Lizenz: cc-by-sa-3.0