Konrad Frauenschläger: Unterschied zwischen den Versionen

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|Geburtsdatum=1813/07/19
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|Geburtsort=Zirndorf
|Geburtsort=Zirndorf
|Todesdatum=1867
|Todesdatum=1867/10/08
|Todesort=Fürth
|Todesort=Fürth
|Beruf=Gürtler; Fabrikant
|Beruf=Gürtler; Spielwarenfabrikant
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'''Konrad Frauenschläger''' (geb. [[19. Juli]] [[1813]] in Zirndorf, gest. [[1867]] in Fürth) war 1840 Gründer der Zirndorfer Spielwarenindustrie, der seinen Betrieb nach der Konzessionierung vom [[2. Juli]] [[1860]] nach Fürth verlegte.<ref name="Übler">Recherche Klaus Übler, Zirndorf</ref>
{{Familie
 
|Person=Anna Völk
|Verwandtschaftsgrad=1. Ehefrau
}}
{{Familie
|Person=Margarete Barbara Frauenschläger
|Verwandtschaftsgrad=Tochter
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{{Familie
|Person=Johann Georg Frauenschläger
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
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'''Konrad Frauenschläger''' (geb. [[19. Juli]] [[1813]] in Zirndorf, gest. [[8. Oktober]] [[1867]] in Fürth) war 1840 Gründer der Zirndorfer Spielwarenindustrie, der seinen Betrieb nach der Konzessionierung vom [[2. Juli]] [[1860]] nach Fürth verlegte.<ref name="Übler">Recherche Klaus Übler, Zirndorf</ref>
__TOC__
== Leben ==
Sein Vater Johann Wolfgang Frauenschläger lebte als Tagelöhner mit seiner Ehefrau Christina, geb. Wiplinger in Zirndorf im Haus Nr. 18. Konrad wurde dort am 19. Juli 1813 geboren und am Folgetag getauft; sein Taufpate war der Tagelöhner Conrad Reuter, ehelich jüngster Sohn des Reuter aus Wintersdorf, Dienstknecht auf der Ziegelhütte des Herrn Glomm.<ref>Zirndorfer Kirchenbuch 1813, Landeskirchliches Archiv Nürnberg</ref>
Sein Vater Johann Wolfgang Frauenschläger lebte als Tagelöhner mit seiner Ehefrau Christina, geb. Wiplinger in Zirndorf im Haus Nr. 18. Konrad wurde dort am 19. Juli 1813 geboren und am Folgetag getauft; sein Taufpate war der Tagelöhner Conrad Reuter, ehelich jüngster Sohn des Reuter aus Wintersdorf, Dienstknecht auf der Ziegelhütte des Herrn Glomm.<ref>Zirndorfer Kirchenbuch 1813, Landeskirchliches Archiv Nürnberg</ref>
Konrad Frauenschläger wurde Gürtler und machte sich 1840 selbständig. Bis 1860 übte er sein Gewerbe in Zirndorf aus, dann zog er nach Fürth. Sein Geschäft für Spielwaren begründete er in der damaligen Gustavstraße 34, der heutigen [[Gustavstraße 13]].
Konrad Frauenschläger wurde Gürtler und machte sich 1840 selbständig. Bis 1860 übte er sein Gewerbe in Zirndorf aus, dann zog er nach Fürth. Sein Geschäft für Spielwaren begründete er in der damaligen Gustavstraße 34, der heutigen [[Gustavstraße 13]].
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Ein Zirndorfer Chronist, der im Rathaus beschäftigte Inspektor Lämmermann, schrieb später in einer Notiz: ''„Aufzeichnungen vom Jahre 1840 besagen, daß der 27-jährige Gürtlermeister Frauenschläger von Zirndorf mehrere Gehilfen und Heimarbeiter beschäftigte. Er verfertigte hauptsächlich Hammerschlottern (mit Kieselsteinfüllung) sowie kleine runde Spiegel [...]. Damit dürfte Frauenschläger als der eigentliche Begründer der Zirndorfer Spielwarenindustrie bezeichnet werden, denn sein Beispiel machte Schule [...]. Frauenschläger verzog zwar im Jahre 1860 nach Fürth, er beschäftigte aber weiterhin viele Zirndorfer im Betrieb und als Heimarbeiter.“''
Ein Zirndorfer Chronist, der im Rathaus beschäftigte Inspektor Lämmermann, schrieb später in einer Notiz: ''„Aufzeichnungen vom Jahre 1840 besagen, daß der 27-jährige Gürtlermeister Frauenschläger von Zirndorf mehrere Gehilfen und Heimarbeiter beschäftigte. Er verfertigte hauptsächlich Hammerschlottern (mit Kieselsteinfüllung) sowie kleine runde Spiegel [...]. Damit dürfte Frauenschläger als der eigentliche Begründer der Zirndorfer Spielwarenindustrie bezeichnet werden, denn sein Beispiel machte Schule [...]. Frauenschläger verzog zwar im Jahre 1860 nach Fürth, er beschäftigte aber weiterhin viele Zirndorfer im Betrieb und als Heimarbeiter.“''


Konrad Frauenschläger heiratete Anna Völk, geboren am 16. Oktober 1814 zu [[Vach]]. Georg Frauenschläger, ebenfalls wohnhaft in der Gustavstraße 13 und dort 1890 als Privatier genannt<ref>Adressbuch 1890</ref>, ist wohl sein Sohn. Seine jüngste Tochter hieß Margarete Barbara. Im Jahre 1867 ist er in Fürth gestorben.
Konrad Frauenschläger heiratete Anna Völk, geboren am 16. Oktober 1814 zu [[Vach]]. Am 8. Oktober 1867 ist Konrad Frauenschläger in Fürth gestorben; er hinterließ sechs Kinder und seine Witwe Anna, die mit ihrem Sohn Georg das Geschäft weiterführte.<ref>Anzeige über Danksagung und Empfehlung vom 11. Oktober 1867, Der Fortschritt - Fürther Abendzeitung vom 12. Oktober 1867 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10485196_00366/pct:50.4,22.22782,47.2,23.63911/full/0/default.jpg Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> Seine jüngste Tochter hieß Margarete Barbara. Anna Frauenschläger verzichtete am 26. März 1872 zu Gunsten ihres Sohnes auf das Gewerbe; sie starb am 4. August 1894 in Fürth.
 
Der Sohn Johann Georg Frauenschläger (geb. 3. August 1845 in Zirndorf), ebenfalls wohnhaft in der Gustavstraße 13 und dort 1890 noch als Privatier genannt<ref>Adressbuch 1890</ref>, erhielt das Fürther Bürgerrecht am 25. April 1872. Er war in erster Ehe mit S. Marg., geborene Prinzing (geb. 11. Nov. 1847, gest. 10. Mai 1874) verheiratet. Bald nach dem Tod seiner ersten Frau – am 23. September 1874 – verheiratete sich der Witwer in Gunzenhausen mit Johanna Wilhelmine Rosina Hieber (geb. 2. Okt. 1849); aus dieser Ehe entstammen die Töchter Elisa Maria Christina (geb. 19. März 1876) und Sofia Marg. Johanna (geb. 29. Mai 1877). Georg Frauenschläger starb am 3. Juni 1893 in Fürth; seine Witwe gab ihren Besitz in Fürth auf und verzog im November 1897.<ref>Recherche Klaus Übler, Zirndorf, im Stadtarchiv Fürth; Mitteilung per E-Mail vom 12. Februar 2020</ref>


== Zeitungsbericht von 1895<ref>Allgemeine Rundschau, Mittwoch 17. Juli 1895; der Berichterstatter war in einigen Punkten nicht sehr sorgfältig</ref><ref name="Übler"/> ==
== Zeitungsbericht von 1895<ref>Allgemeine Rundschau, Mittwoch 17. Juli 1895; der Berichterstatter war in einigen Punkten nicht sehr sorgfältig</ref><ref name="Übler"/> ==
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Wie sehr übrigens die Concurrenz der Zirndorfer Industriellen gefürchtet wird, möge aus nachverzeichneter wahrheitsgetreuer Mittheilung hervorgehen: Als die Lokalbahn noch Projekt war und die Verwirklichung desselben im Fürther Magistrat zur Sprache gebracht wurde, äußerte Herr Rechtsrath [[Ernst Beeg|Beeg]]: ''‚Im Interesse unserer Industriellen liegt nach meiner Ueberzeugung das Lokalbahnprojekt nicht. Die Zirndorfer liefern jetzt mittelst Schiebkarren und Handwagen schon so billig, daß unsere Geschäftsleute sich bitter darüber beklagen, wie wird dies erst werden, wenn sie eine Bahn haben?’'' Nun, die Bahn ist längst dem Verkehr übergeben, zum Segen für Zirndorf und die ganze Umgebung. Daß die Fürther Industriellen hiedurch weniger Concurrenz geblieben, vermögen wir nicht zu sagen. Es offenbart sich eben immer aufs neue die Wahrheit der alten Erfahrungen, daß große Anstrengungen im industriellen Wettkampfe einerseits, andererseits noch größere Anstrengungen hervorrufen und daß nur der thatkräftigen Intelligenz der Weltmarkt und die Welt gehört.“
Wie sehr übrigens die Concurrenz der Zirndorfer Industriellen gefürchtet wird, möge aus nachverzeichneter wahrheitsgetreuer Mittheilung hervorgehen: Als die Lokalbahn noch Projekt war und die Verwirklichung desselben im Fürther Magistrat zur Sprache gebracht wurde, äußerte Herr Rechtsrath [[Ernst Beeg|Beeg]]: ''‚Im Interesse unserer Industriellen liegt nach meiner Ueberzeugung das Lokalbahnprojekt nicht. Die Zirndorfer liefern jetzt mittelst Schiebkarren und Handwagen schon so billig, daß unsere Geschäftsleute sich bitter darüber beklagen, wie wird dies erst werden, wenn sie eine Bahn haben?’'' Nun, die Bahn ist längst dem Verkehr übergeben, zum Segen für Zirndorf und die ganze Umgebung. Daß die Fürther Industriellen hiedurch weniger Concurrenz geblieben, vermögen wir nicht zu sagen. Es offenbart sich eben immer aufs neue die Wahrheit der alten Erfahrungen, daß große Anstrengungen im industriellen Wettkampfe einerseits, andererseits noch größere Anstrengungen hervorrufen und daß nur der thatkräftigen Intelligenz der Weltmarkt und die Welt gehört.“
== Weblinks ==
* ZiMa Zirndorf Marketing eG, Tourismus: Spielzeug aus Zirndorf - [https://www.zirndorf-tourismus.de/spielzeug-aus-zirndorf?co-policy=close online]
* Irmtraud Eberhard: Die Spielwarenindustrie von Zirndorf. Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft Bd. 33/34, 1986/87, S. 383 - 402 - [http://fgg-erlangen.de/fgg/ojs/index.php/mfgg/article/view/234/215 online]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
28.615

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