Kutzerstraße 47: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Fabrikbesitzer und Kaufmann [[Karl Kunreuther]] übertrug die Planungen seiner Villa dem namhaften jüdischen Münchner Architekten [[Fritz Landauer]], der auch u.a. der Erbauer der Synagogen in Augsburg und Plauen war. Der verputzte Walmdachbau strebt - für die Zeitstimmug bezeichnend - mehr nach intimen Charakter als nach Repräsentation. Die neuklassizistische Gliederung ist auf wenige Details wie die Lisenen am zurückgesetzten, dadurch der Monumentalität entgegenwirkenden Obergeschoß beschränkt. Ein dreiseitiger Bodenerker links von der Mitte an der Gartenseite im Osten und ein überdachter Sitzplatz mit Arkaden an der Südwestecke beleben den Baukörper. 1936 erfolgte im Norden ein Anbau. Eine Pergola verbindet die Nordostecke des Gebäudes mit einem den tiefergelegenen Garten nördlich abschließenden ovalen Pavillon.  
 
Der Fabrikbesitzer und Kaufmann [[Karl Kunreuther]] übertrug die Planungen seiner Villa dem namhaften jüdischen Münchner Architekten [[Fritz Landauer]], der auch u.a. der Erbauer der Synagogen in Augsburg und Plauen war. Der verputzte Walmdachbau strebt - für die Zeitstimmug bezeichnend - mehr nach intimen Charakter als nach Repräsentation. Die neuklassizistische Gliederung ist auf wenige Details wie die Lisenen am zurückgesetzten, dadurch der Monumentalität entgegenwirkenden Obergeschoß beschränkt. Ein dreiseitiger Bodenerker links von der Mitte an der Gartenseite im Osten und ein überdachter Sitzplatz mit Arkaden an der Südwestecke beleben den Baukörper. 1936 erfolgte im Norden ein Anbau. Eine Pergola verbindet die Nordostecke des Gebäudes mit einem den tiefergelegenen Garten nördlich abschließenden ovalen Pavillon.  
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Die Villa Kunreuther und [[Haus Hirschmann]] in der [[Würzburger Straße 51]] waren [[2002]] Gegenstand einer Ausstellung im [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museum Franken]]. Beide Gebäude wurden von dem bedeutenden Architekten Fritz Landauer gebaut, allerdings repräsentieren beide jeweils einen neuen prägenden Baustil ihrer Zeit.
  
 
== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==

Version vom 22. November 2020, 00:46 Uhr

Villa Kunreuther StAF HL.JPG
Villa Kunreuther in der Kutzerstraße 47, ca. 1920
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Zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach und Risaliten, am Obergeschoss Lisenengliederung und vorspringendes und umlaufendes Gesims mit Biberschwanzeindeckung, an der Südwestseite Arkadenvorbau mit Walmdach, neuklassizistisch, von Fritz Landauer, 1913/14; Gartenhaus, erdgeschossiger Kegeldachbau auf ovalem Grundriss, wohl gleichzeitig.

Reizvoll ist der Vergleich mit dem ebenfalls von Landauer entworfenen Haus Hirschmann aus dem Jahre 1931 im Stil der Neuen Sachlichkeit, wobei die stilistischte Entwicklung nicht nur Landauers deutlich wird.

Der Fabrikbesitzer und Kaufmann Karl Kunreuther übertrug die Planungen seiner Villa dem namhaften jüdischen Münchner Architekten Fritz Landauer, der auch u.a. der Erbauer der Synagogen in Augsburg und Plauen war. Der verputzte Walmdachbau strebt - für die Zeitstimmug bezeichnend - mehr nach intimen Charakter als nach Repräsentation. Die neuklassizistische Gliederung ist auf wenige Details wie die Lisenen am zurückgesetzten, dadurch der Monumentalität entgegenwirkenden Obergeschoß beschränkt. Ein dreiseitiger Bodenerker links von der Mitte an der Gartenseite im Osten und ein überdachter Sitzplatz mit Arkaden an der Südwestecke beleben den Baukörper. 1936 erfolgte im Norden ein Anbau. Eine Pergola verbindet die Nordostecke des Gebäudes mit einem den tiefergelegenen Garten nördlich abschließenden ovalen Pavillon.

Die Villa Kunreuther und Haus Hirschmann in der Würzburger Straße 51 waren 2002 Gegenstand einer Ausstellung im Jüdischen Museum Franken. Beide Gebäude wurden von dem bedeutenden Architekten Fritz Landauer gebaut, allerdings repräsentieren beide jeweils einen neuen prägenden Baustil ihrer Zeit.

Lokalberichterstattung

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