Seite:Flurdenkmale im Landkreis Fürth (Buch).pdf/4: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Textkörper (einzufügen):Textkörper (einzufügen):
Zeile 5: Zeile 5:
und den Siebengerichtsplatz.
und den Siebengerichtsplatz.


<u>S t e i n k r e u z e</u> sind massive, heute allerdings z.T. mehr oder weniger verwitterte oder beschädigte Flurdenkmale in Kreuzform, meist
<u>'''Steinkreuze</u>''' sind massive, heute allerdings z.T. mehr oder weniger verwitterte oder beschädigte Flurdenkmale in Kreuzform, meist
aus einheimischem Sandstein, vor allem Blasensondstein, ausgehauen. Ihre Form ist nicht immer regelmäßig, es gibt solche mit schrägen Kreuzbalken, in der Form "verzogene" und "schiefe", so z.B. in Heinzierlein, Langenzenn und Oberasbach, und solche mit unterschiedlicher Dicke der Kreuzteile. Häufig sind die Konten auch gebrochen, d.h. abgefast.
aus einheimischem Sandstein, vor allem Blasensondstein, ausgehauen. Ihre Form ist nicht immer regelmäßig, es gibt solche mit schrägen Kreuzbalken, in der Form "verzogene" und "schiefe", so z.B. in Heinzierlein, Langenzenn und Oberasbach, und solche mit unterschiedlicher Dicke der Kreuzteile. Häufig sind die Konten auch gebrochen, d.h. abgefast.


Zeile 14: Zeile 14:
Einige Steine tragen in Flachreliefform gemeißelte Zeichen, so z.B. in Neuses, Großhabersdorf und Markt Erlbach, die wegen ihrer Messerform vom Volksmund irrtumlich als Darstellung der Mordwaffe bezeichnet werden. In Wirklichkeit ist aber meistens das Sech dargestellt, ein Messer, das vor der Pflugschar den Boden aufreißt. Es gilt heute noch als Bauernwappen. Somit ist nicht ein Abbild der Mordwaffe auf dem Kreuz eingemeißelt, sondern das Berufszeichen des Erschlogenen, wie wir es auch in Oberreichenbach mit einem Krug und in Hirschneuses mit einem Hammer finden.
Einige Steine tragen in Flachreliefform gemeißelte Zeichen, so z.B. in Neuses, Großhabersdorf und Markt Erlbach, die wegen ihrer Messerform vom Volksmund irrtumlich als Darstellung der Mordwaffe bezeichnet werden. In Wirklichkeit ist aber meistens das Sech dargestellt, ein Messer, das vor der Pflugschar den Boden aufreißt. Es gilt heute noch als Bauernwappen. Somit ist nicht ein Abbild der Mordwaffe auf dem Kreuz eingemeißelt, sondern das Berufszeichen des Erschlogenen, wie wir es auch in Oberreichenbach mit einem Krug und in Hirschneuses mit einem Hammer finden.


Es gibt selten ein Steinkreuz, Uber das nicht eine Sage erzählt wird. So weisen vor allem die Namen "Russenkreuz" in Buchschwabach, "Schwedenkreuz" in Hirschneuses und Oberasbach darauf hin, daß der Volksmund sie als Grabkreuze bezeichnet, meist fUr Fremde und Fahrende, die nach mittelalterlichem Recht außerhalb des geweihten Friedhofes an der Hegscheide begraben wurden. In der Regel aber wird von einem blutig endenden Streit
Es gibt selten ein Steinkreuz, über das nicht eine Sage erzählt wird. So weisen vor allem die Namen "Russenkreuz" in [[Ort::Buchschwabach]], "Schwedenkreuz" in Hirschneuses und Oberasbach darauf hin, daß der Volksmund sie als Grabkreuze bezeichnet, meist fUr Fremde und Fahrende, die nach mittelalterlichem Recht außerhalb des geweihten Friedhofes an der Hegscheide begraben wurden. In der Regel aber wird von einem blutig endenden Streit
zwischen zwei Mögden, Schnittern, Handwerksburschen, vor allem Hetzgern, aber auch Schäfern und Soldaten berichtet, der sich dort zugetragen haben soll.
zwischen zwei Mögden, Schnittern, Handwerksburschen, vor allem Hetzgern, aber auch Schäfern und Soldaten berichtet, der sich dort zugetragen haben soll.