Stefan Löwengart: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

K
Textersetzung - „online verfügbar]“ durch „online]“
(→‎Leben: Kriegsdienst 1918 erg.)
K (Textersetzung - „online verfügbar]“ durch „online]“)
 
(20 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Person
{{Person
|Bild=סבא שטפן המתוק (2).jpg
|Vorname=Stefan
|Vorname=Stefan
|Nachname=Löwengart
|Nachname=Löwengart
Zeile 5: Zeile 6:
|Geburtsdatum=1900/12/10
|Geburtsdatum=1900/12/10
|Geburtsort=Fürth
|Geburtsort=Fürth
|Todesdatum=1984
|Todesdatum=1984/04/21
|Todesort=Israel
|Todesort=Israel
|Beruf=Chemiker; Geologe
|Beruf=Chemiker; Geologe
Zeile 38: Zeile 39:
|Verwandtschaftsgrad=Bruder
|Verwandtschaftsgrad=Bruder
}}
}}
Dr. '''Stefan Löwengart''' (geb. [[10. Dezember]] [[1900]] in Fürth; gest. [[1984]] in Israel, vermutlich [[wikipedia:Kirjat Bialik|Kirjat Bialik]]), Sohn von [[Sally Löwengart]] und dessen Ehefrau Anna, geb. Bing, war Chemiker und Geologe.<ref>biografische Angaben nach [https://www.geni.com/people/Stefan-Loewengart/6000000055938246404 Geni]</ref><ref name="GNB">biografische Angaben nach Gisela Naomi Blume: [[Der neue jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der neue jüdische Friedhof in Fürth]], S. 685</ref><ref name="MB">"(Mitteilungsblatt) MB - Wochenzeitung des Irgun Olej Merkas Europa" (ידיעות של ארגון עולי מרנז אירופה) vom 5. Dezember 1980, S. 7</ref>   
{{Familie
|Person=Shimon Löwengart
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
{{Familie
|Person=Micha Löwengart / Lavy
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
Dr. '''Stefan Löwengart''' (geb. [[10. Dezember]] [[1900]] in Fürth; gest. [[21. April]] [[1984]] in Israel, vermutlich [[wikipedia:Kirjat Bialik|Kirjat Bialik]]), Sohn von [[Sally Löwengart]] und dessen Ehefrau Anna, geb. Bing, war Chemiker und Geologe.<ref>biografische Angaben nach [https://www.geni.com/people/Stefan-Loewengart/6000000055938246404 Geni]</ref><ref name="GNB">biografische Angaben nach Gisela Naomi Blume: [[Der neue jüdische Friedhof in Fürth (Buch)|Der neue jüdische Friedhof in Fürth]], S. 685</ref><ref name="MB">"(Mitteilungsblatt) MB - Wochenzeitung des Irgun Olej Merkas Europa" (ידיעות של ארגון עולי מרנז אירופה) vom 5. Dezember 1980, S. 7</ref>   


==Leben==
==Leben==
Zeile 44: Zeile 53:
* Er ging in Fürth in die Volksschule<ref>vermutlich handelte es sich dabei um die [[Heckmannschule]]</ref>, in der er u. a. von [[Louis Kissinger]] unterrichtet wurde.<ref name="MB"/>
* Er ging in Fürth in die Volksschule<ref>vermutlich handelte es sich dabei um die [[Heckmannschule]]</ref>, in der er u. a. von [[Louis Kissinger]] unterrichtet wurde.<ref name="MB"/>
* 1918: Als Realgymnasiast rückte er zum 11. Juli 1918 als Infanterist in das Ersatz-Bataillon des [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|k. b. 21. Infanterie-Regiment]]s ein und wurde der 5. Ersatz-Maschinengewehr-Kompanie zugeteilt.<ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 07336, 07342, 12220, 12223</ref>
* 1918: Als Realgymnasiast rückte er zum 11. Juli 1918 als Infanterist in das Ersatz-Bataillon des [[Königlich Bayerisches 21. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|k. b. 21. Infanterie-Regiment]]s ein und wurde der 5. Ersatz-Maschinengewehr-Kompanie zugeteilt.<ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 07336, 07342, 12220, 12223</ref>
* 1919: Chemie- und Geologiestudium in München<ref name="MB"/>; in dieser Zeit war er Mitglied der K. J. V. (zionistisch orientierte Studentenvereinigung) und ebenso Mitglied bei "Blau-Weiß"<ref>zu K. J. V. und der Blau-Weiß-Bewegung siehe auch: „Vom Bodensee nach Erez Israel: Pionierarbeit für Geologie und Grundwasser seit 1924“ von Leo Picard, Hrsg. Erhard Roy Wiehn, 1. Aufl. 1996, 2. Aufl.  2021, S. 33 -  [https://books.google.de/books?id=6Ss7EAAAQBAJ&pg=PA33&lpg=PA33&dq=K.J.V.+L%C3%B6wengart&source=bl&ots=ztGnEw9R35&sig=ACfU3U2l4pJrkee7hV1a_KwSq_dKQYzmZg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjf6JmOmqv8AhWDt6QKHfQWA1AQ6AF6BAgyEAM#v=onepage&q=K.J.V.%20L%C3%B6wengart&f=false online verfügbar]</ref>  
* 1919: Chemie- und Geologiestudium in München<ref name="MB"/>; in dieser Zeit war er Mitglied der K. J. V. (zionistisch orientierte Studentenvereinigung) und ebenso Mitglied bei "Blau-Weiß"<ref>zu K. J. V. und der Blau-Weiß-Bewegung siehe auch: „Vom Bodensee nach Erez Israel: Pionierarbeit für Geologie und Grundwasser seit 1924“ von Leo Picard, Hrsg. Erhard Roy Wiehn, 1. Aufl. 1996, 2. Aufl.  2021, S. 33 -  [https://books.google.de/books?id=6Ss7EAAAQBAJ&pg=PA33&lpg=PA33&dq=K.J.V.+L%C3%B6wengart&source=bl&ots=ztGnEw9R35&sig=ACfU3U2l4pJrkee7hV1a_KwSq_dKQYzmZg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjf6JmOmqv8AhWDt6QKHfQWA1AQ6AF6BAgyEAM#v=onepage&q=K.J.V.%20L%C3%B6wengart&f=false online]</ref>  
* 1921: Fortsetzung des Studiums in Berlin und Tübingen
* 1921: Fortsetzung des Studiums in Berlin und Tübingen
* 1924: Promotion in Tübingen mit der Dissertation „Beiträge zur Tektonik, Morphologie und Talgeschichte des oberen Pegnitzgebietes unter Berücksichtigung des benachbarten Rednitz-Regnitztales”
* 1924: Promotion in Tübingen mit der Dissertation „Beiträge zur Tektonik, Morphologie und Talgeschichte des oberen Pegnitzgebietes unter Berücksichtigung des benachbarten Rednitz-Regnitztales”
* 1925: Erster Aufenthalt in Palästina; dort heiratete er am [[16. November]] [[1926]] in Jerusalem Irma, geb. Heymann.<ref name="GNB"/> Er beteiligte sich an den Vorbereitungen für das [https://www-jta-org.translate.goog/archive/novomejski-tulloch-will-get-dead-sea-concession-british-government-says?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc Tote-Meer-Projekt von Novomejski]<ref>"MB" gibt bereits 1920 als ersten Palästina-Aufenthalt an</ref> und erstellte grundlegende hydrologische Arbeiten des [https://www.jnf-kkl.de/ KKL] (jüdischer Nationalfond zur Begrünung des Landes).
* 1925: Erster Aufenthalt in Palästina; dort heiratete er am [[16. November]] [[1926]] in Jerusalem Irma, geb. Heymann.<ref name="GNB"/><ref>Auskunft Orna Lavy-Flint: Irma Heymann (geb. 1904 in [[wikipedia:Oelde|Oelde/Westfalen]], gest. 1984 in [[wikipedia:Kirjat Bialik|Kirjat Bialik]]</ref> Er beteiligte sich an den Vorbereitungen für das [https://www-jta-org.translate.goog/archive/novomejski-tulloch-will-get-dead-sea-concession-british-government-says?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc Tote-Meer-Projekt von Novomejski]<ref>"MB" gibt bereits 1920 als ersten Palästina-Aufenthalt an</ref> und erstellte grundlegende hydrologische Arbeiten des [https://www.jnf-kkl.de/ KKL] (jüdischer Nationalfond zur Begrünung des Landes).
* 1928: Rückkehr nach Europa<ref name="MB"/>
* 1928: Rückkehr nach Europa<ref name="MB"/>
* 1930: Anmeldung des Deutschen Reichspatents (D. R. P.) 569 750 „Anstrichfarbe mit korrosionsempfindlichen Metallpigmenten”<ref>Chemisches Zentralblatt 1933, Bd. I, Nr. 13 vom 29. März 1933, S. 2181</ref>
* 1931: Am 20. Juni bekamen Stefan und Irma Löwengart in Fürth den Sohn Michael Leo.<ref name="GNB"/>
* 1931: Am 20. Juni bekamen Stefan und Irma Löwengart in Fürth den Sohn Michael Leo.<ref name="GNB"/>
* 1933: Umzug nach Israel ([[wikipedia:Kirjat Bialik|Kirjat Bialik]]<ref>In jener Zeit gab es eine Masseneinwanderung deutscher Juden in der fünften [[wikipedia:Alija|Alija]] und führte dadurch wohl auch zur Gründung von Kirjat Bialik.</ref>); Stefan Löwengart gehörte zu den ersten Siedlern von Kirjat Bialik. Er gründete die Fabrik "Ariol" in [[wikipedia:Bucht von Haifa|Mifraz Haifa]] (מפרץ חיפה), die Druckfarben herstellte.<ref name="MB"/>
* 1933: Umzug nach Israel ([[wikipedia:Kirjat Bialik|Kirjat Bialik]]<ref>In jener Zeit gab es eine Masseneinwanderung deutscher Juden in der fünften [[wikipedia:Alija|Alija]] und führte dadurch wohl auch zur Gründung von Kirjat Bialik.</ref>); Stefan Löwengart gehörte zu den ersten Siedlern von Kirjat Bialik. Er gründete die Fabrik "Ariol" in [[wikipedia:Bucht von Haifa|Mifraz Haifa]] (מפרץ חיפה), die Druckfarben herstellte.<ref name="MB"/> Dort änderte er seinen deutschen Familiennamen in "Lavy" um.
* 1973 veröffentlichte Stefan Löwengart "Aus der Geschichte meiner Familie: Die Familie Bing"<ref name="GNB"/>
[[Datei:The story of the Bing Family.pdf|mini|right|Stefan Löwengart: Familiengeschichte]]
* 1973 veröffentlichte Stefan Löwengart "Aus der Geschichte meiner Familie: Die Familie Bing".<ref name="GNB"/><ref>englische Fassung im April 1980; siehe unten</ref>
* 1980 im Jahr seines 80. Geburtstages wurde Stefan Löwengart am [[wikipedia:Jom haAtzma’ut|Unabhängigkeitstag]] Ehrenbürger von Kirjat Bialik.
* 1980 im Jahr seines 80. Geburtstages wurde Stefan Löwengart am [[wikipedia:Jom haAtzma’ut|Unabhängigkeitstag]] Ehrenbürger von Kirjat Bialik.
* Er starb vier Jahre später am [[21. April]] [[1984]].<ref>vgl. Gedenkbuch Halle [http://www.gedenkbuch.halle.de/gbdatensatz.php?num=149 Ludwig Heymann], Schwiegervater von Stefan Löwengart</ref>
==Familie==
* Ehefrau: Irma, geb. Heymann (geb. 1904 in [[wikipedia:Oelde|Oelde/Westfalen]], gest. 1984 in [[wikipedia:Kirjat Bialik|Kirjat Bialik]]), Heirat am [[16. November]] [[1926]] in Jerusalem
* Sohn: Shimon Löwengart (geb. 1927 in [[wikipedia:Tel Aviv-Jaffa|Tel Aviv-Yafo]]; gefallen 19. Juli 1948 im israelischen Unabhängigkeitskrieg)<ref>vgl. Angabe [https://www.geni.com/people/Shimon-Loewengart/6000000055960940938?through=6000000055938246404 Shimon Loewengart - Geni]</ref>
* Sohn: Micha(el) Lavy <ref>Er änderte seinen Familiennamen von ''Löwengart'' in ''Lavy''; so Orna Lavy-Flint 18. Juli 2023</ref> (geb. 1931 in Fürth; gest. 2017 in Kirjat Bialik), Druckfarbenfabrikant<ref>Angaben nach Familienstammbaum, Orna Lavy-Flint.</ref>; drei Kinder (Orna Lavy, geb. 1953; Nirit Lavy, geb. 1955; Shimon Lavy, geb. 1960). Orna Lavy-Flint war als Urenkelin von [[Sally Löwengart]] und Anna, geb. Bing involviert in die vielbeachtete Restitutionsangelegenheit "Emilia Bing".<ref>siehe dazu das Presseecho:
* Peter Münch: Das ist eine Botschaft aus der Vergangenheit, Süddeutsche Zeitung, 6. Juni 2023 - [https://www.sueddeutsche.de/kultur/raubkunst-silberobjekte-tel-aviv-bayerisches-nationalmuseum-rueckkehr-nazi-1.5902097?reduced=true online]
* Ariel Schalit: Israel Germany Jews-Stolen Silver, The Daily Nonpareil, 13. Juni 2023 - [https://nonpareilonline.com/news/nation-world/israel-germany-jews-stolen-silver/image_4438e5dd-ad7d-5437-a170-72efe9d96b63.html online]
* Kirsten Grieshaber: German curator on a mission to return silver heirlooms stolen from Jewish families by the Nazis, Los Angeles Times, 13. Juni 2023 - [https://www.latimes.com/world-nation/story/2023-06-13/german-curator-and-silver-sleuth-returns-heirlooms-nazis-stole-from-jewish-families-during-holocaust online]
* Kirsten Grieshaber: Applying stolen silver sleuth skills, German curator returns Nazi-looted heirlooms, The Times of Israel, 13. Juni 2023 - [https://www.timesofisrael.com/applying-stolen-silver-sleuth-skills-german-curator-returns-nazi-looted-heirlooms/ online]
* mit vielen Fotos der betroffenen Objekte: Photos: Stolen silver heirlooms headed back to descendants, Omaha World-Herald vom 14. Juni 2023 - [https://omaha.com/news/nation-world/photos-stolen-silver-heirlooms-headed-back-to-descendants/collection_548cb1fe-d29e-5e99-b5c5-c707ba87e2b3.html#1 online]
* German curator on a mission ..., Taiwan-News, 14. Juni 2023 - [https://www.taiwannews.com.tw/en/news/4917590 online]</ref>


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
Zeile 59: Zeile 82:
==Siehe auch==
==Siehe auch==
* [[Sally Löwengart]]
* [[Sally Löwengart]]
* [[Anna Löwengart]]
* [[Ernst Löwengart]]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
23.363

Bearbeitungen