Konrad Grünbaum: Unterschied zwischen den Versionen

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|Nachname=Grünbaum
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|Geschlecht=männlich
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|AbweichendeNamensform=Conny
|Geburtsdatum=1906/05/12
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|Geburtsort=Fürth
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{{Funktion
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|FunktionBis=1978/04/30
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'''Konrad Grünbaum''' (geb. [[12. Mai]] [[1906]] in [[Fürth]]; gest. [[1994]] in [[Fürth]]), war [[Metalldrücker]] und [[SPD]]-Widerstandskämpfer gegen die Nazi-Diktatur. Von [[1946]] bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr [[1978]] war Grünbaum für die [[SPD]] im [[Stadtrat]] der Stadt Fürth vertreten. Konrad Grünbaum hatte einen Bruder Leonhard, der ebenfalls für den Widerstand während des Nationalsozialismus arbeitete. Beruflich war Grünbaum nach dem 2. Weltkrieg als [[Rechtsstellenleiter]] tätig.
{{Familie
|Person=Paulus Georg Grünbaum
|Verwandtschaftsgrad=Vater
}}
{{Familie
|Person=Anna Margarete Grünbaum, geb. Danzer
|Verwandtschaftsgrad=Mutter
}}
{{Familie
|Person=Babette Lieselotte Grünbaum, geb. Wegmann, gesch. Fuchs
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau
}}
'''Konrad Grünbaum''' (geb. [[12. Mai]] [[1906]] in [[Fürth]]; gest. [[1994]] in [[Fürth]]), war [[Metalldrücker]] und [[SPD]]-Widerstandskämpfer gegen die Nazi-Diktatur. Von [[1946]] bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr [[1978]] war Grünbaum für die [[SPD]] im [[Stadtrat]] der Stadt Fürth vertreten. Konrad Grünbaum hatte einen Bruder Leonhard, der ebenfalls für den Widerstand während des Nationalsozialismus arbeitete. Beruflich war Grünbaum nach dem 2. Weltkrieg als [[Rechtsstellenleiter]] tätig. Grünbaum war verheiratet mit Babette Liselotte Grünbaum (geb. 10. Februar 1907) - geborene Wegmann, geschiedene Fuchs.


== Widerstandsgruppe während der NS-Zeit ==
== Widerstandsgruppe während der NS-Zeit ==
[[Datei:Schema des illegalen Sopade-Verteilappartes in Franken.png|miniatur|rechts|Schema der Widerstandsgruppe in Fürth]]
[[Datei:Schema des illegalen Sopade-Verteilappartes in Franken.png|miniatur|rechts|Schema der Widerstandsgruppe in Fürth]]
Grünbaum versuchte bereits Anfang der 1930er Jahre eine Widerstandsgruppe in Fürth aufzubauen um dem Verbot der [[SPD]] durch die Nationalsozialisten etwas entgegen zu setzen. So war er Mitglied der örtlichen Reichsbanner Führung, einer SPD nahestehenden Massenorganisation, die im März [[1933]] durch die Nationalsozialisten ebenfalls verboten wurde<ref>Historisches Lexikon Bayerns: Reichsbanner Schwarz Rot Gold, 1924 - 1933. Online abgerufen 21. April 2015 | 22:00 Uhr [http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44577 online abrufbar]</ref>. Konrad Grünbaum, der vor [[1933]] auch Bezirksvorsitzender der Jungsozialisten und Leiter der Schutzformation (Schufo) war, entging der ersten Verhaftungswelle im März 1933 nach der Machtübernahme der [[NSDAP]] nur durch Zufall, da er im Parteileben der [[SPD]] zuletzt nicht aktiv war bzw. in Erscheinung getreten ist. Gemeinsam mit einigen Schufo Mitglieder versuchte Grünbaum die Schufo am Leben zu erhalten, in dem sie geschlossen in den Fürthter Sportverein ASV eintrat und als Judo-Abteilung innerhalb der Ringabteilung als Tarnorganisation weiter existieren<ref>Konrad Grünbaum: Die illegale Sozialdemokratische Partei Nordbayerns. In: Fürther Heimatblätter. Neue Folge/3, Jahrgang 1981, Nr. 1</ref>. Weitere Verhaftungswellen, aber auch der Widerstand des Vereins führten als bald zur Enttarnung der Judo-Gruppe. Grünbaum versuchte erneut eine Widerstandsgruppe zu etablieren, dieses Mal gemeinsam mit ehem. Mitgliedern der Jungsozialisten, Funktionären der SAJ und Betriebsräten der Munitionsfabrik Dynamit Nobel AG. So bestand die Führung der Widerstandsgruppe im Sommer [[1933]] aus Konrad Grünbaum, Emil Hüls, [[Heinrich Stöhr]] und [[Otto Gellinger]].  
Grünbaum versuchte bereits Anfang der 1930er Jahre eine Widerstandsgruppe in Fürth aufzubauen um dem Verbot der [[SPD]] durch die Nationalsozialisten etwas entgegen zu setzen. So war er Mitglied der örtlichen Reichsbanner Führung, einer SPD nahestehenden Massenorganisation, die im März [[1933]] durch die Nationalsozialisten ebenfalls verboten wurde<ref>Historisches Lexikon Bayerns: Reichsbanner Schwarz Rot Gold, 1924 - 1933. Online abgerufen 21. April 2015 | 22:00 Uhr [http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44577 online]</ref>. Konrad Grünbaum, der vor [[1933]] auch Bezirksvorsitzender der Jungsozialisten und Leiter der Schutzformation (Schufo) war, entging der ersten Verhaftungswelle im März 1933 nach der Machtübernahme der [[NSDAP]] nur durch Zufall, da er im Parteileben der [[SPD]] zuletzt nicht aktiv war bzw. in Erscheinung getreten ist. Gemeinsam mit einigen Schufo Mitglieder versuchte Grünbaum die Schufo am Leben zu erhalten, in dem sie geschlossen in den Fürther Sportverein ASV eintrat und als Judo-Abteilung innerhalb der Ringabteilung als Tarnorganisation weiter existieren<ref>Konrad Grünbaum: Die illegale Sozialdemokratische Partei Nordbayerns. In: Fürther Heimatblätter. Neue Folge/3, Jahrgang 1981, Nr. 1</ref>. Weitere Verhaftungswellen, aber auch der Widerstand des Vereins führten als bald zur Enttarnung der Judo-Gruppe. Grünbaum versuchte erneut eine Widerstandsgruppe zu etablieren, dieses Mal gemeinsam mit ehem. Mitgliedern der Jungsozialisten, Funktionären der SAJ und Betriebsräten der Munitionsfabrik Dynamit Nobel AG. So bestand die Führung der Widerstandsgruppe im Sommer [[1933]] aus Konrad Grünbaum, Emil Hüls, [[Heinrich Stöhr]] und [[Otto Gellinger]].  


Die Widerstandsgruppe um Grünbaum wurde schnell für die illegalen [[SPD]] nahen Organisation zum Kristallisationspunkt in Nordbayern<ref>Martin Broszat & Harmut Mehringer (Hrsg.): Bayern in der NS-Zeit - Die Parteien KPD, SPD, BVP in Verfolgung und Widerstand. R. Oldenbourg Verlag München Wien 1983, S. 363</ref>. Neben Grünbaum kamen noch weitere Widerstandskämpfer in die Fürther Führung. So ist der Posamentierer [[Heinrich Stöhr|Heiner Stöhr]] aus Weiherhof ebenfalls in der provisorischen Leitung wie der spätere Landtagsabgeordnete Martin Loos aus Zirndorf. Gemeinsam versuchten sie ein Netzwerk in Nordbayern aufzubauen, mit dem Ziel der Verteilung von Informationsschriften. Als Kurier war Grünbaum häufig mit dem Fahrrad oder dem Motorrad in Nordbayern unterwegs, so auch im November 1933.
Die Widerstandsgruppe um Grünbaum wurde schnell für die illegalen [[SPD]] nahen Organisation zum Kristallisationspunkt in Nordbayern<ref>Martin Broszat & Harmut Mehringer (Hrsg.): Bayern in der NS-Zeit - Die Parteien KPD, SPD, BVP in Verfolgung und Widerstand. R. Oldenbourg Verlag München Wien 1983, S. 363</ref>. Neben Grünbaum kamen noch weitere Widerstandskämpfer in die Fürther Führung. So ist der Posamentierer [[Heinrich Stöhr|Heiner Stöhr]] aus Weiherhof ebenfalls in der provisorischen Leitung wie der spätere Landtagsabgeordnete Martin Loos aus Zirndorf. Gemeinsam versuchten sie ein Netzwerk in Nordbayern aufzubauen, mit dem Ziel der Verteilung von Informationsschriften. Als Kurier war Grünbaum häufig mit dem Fahrrad oder dem Motorrad in Nordbayern unterwegs, so auch im November 1933.
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* Konrad Grünbaum: ''Daten zur Arbeiterbewegung in Fürth von 1922 bis 1933''. In: Fürther Heimatblätter, 1978/1, S.9 - 15
* Konrad Grünbaum: ''Daten zur Arbeiterbewegung in Fürth von 1922 bis 1933''. In: Fürther Heimatblätter, 1978/1, S.9 - 15
* Konrad Grünbaum: ''Die Tätigkeit der illegalen SPD in Franken''. In: Fürther Heimatblätter, 1981/1, S.2 - 6
* Konrad Grünbaum: ''Die Tätigkeit der illegalen SPD in Franken''. In: Fürther Heimatblätter, 1981/1, S.2 - 6
== Lokalberichterstattung ==
* fn: ''Im Widerstand gegen Nazis - Konrad Grünbaum ist verstorben''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 30. August 1994, S. 25 (Druckausgabe)


== Literatur ==
== Literatur ==