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In den [[1960]]er Jahren wurde die Pegnitz in Fürth massiv begradigt und verlegt. Im Jahr [[2003]] wurden im Bereich an der [[Stadtgrenze]] und am [[Espan]] wieder Flussschleifen angelegt bzw. der Fluss ansatzweise renaturiert. | |||
== Katastrophales Fischsterben vom 8. Mai 1883 == | |||
Nach Entleerung eines lange Jahre im Gebrauch gewesenen Gasbehälters der städtischen Gaswerke Nürnberg wurde am 8. Mai [[1883]] das Wasser der Pegnitz unterhalb der Nürnberger Einleitung in den Fluss bis über Fürth hinab in hohem Grade mit höchst übelriechenden teerigen Stoffen, welche zum Teil in großen Partien auf dem Pegnitzwasser schwammen, verunreinigt, und es starben die Fische in der Pegnitz und Regnitz in solcher Menge ab, dass Hunderte von Fischleichen noch in Bamberg und Schweinfurt, sogar in Würzburg im Main schwimmend beobachtet wurden. | |||
Zur Beweissicherung wurden sogleich Wasserproben entnommen, auch in Fürth zwei: einmal vom Schmidtkunst'schen Fischkasten und beim „Helmplatzschulgebäude“. Der Stadtmagistrat Nürnberg veranlasste eine amtliche Untersuchung des Falles, sie wurde dem Chemiker Prof. Dr. Hermann Kaemmerer übertragen. Er hatte zu ermitteln, ob die beobachtete Verunreinigung des Pegnitzwassers tatsächlich vom abgelassenen Sperrwasser der städtischen Gaswerkes herrührte und dieses für den Massentod der Fische ursächlich war, oder durch Abwasser anderer Fabriken das Absterben der Fische verursacht worden sei. Sein Gutachten belegte die Einleitung des Gassperrwassers als Ursache des Fischsterbens.<ref>H. Kämmerer: Ueber die Schädlichkeit des Gassperrwassers für Fische. Schilling's Journal für Gasbeleuchtung und verwandte Beleuchtungsarten sowie für Wasserversorgung. Organ des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern. Verlag R. Oldenbourg, München/Leipzig 1889, Heft Nr. 31, S. 999–1003</ref> | |||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
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* Volker Dittmar: ''Uferbäume werden ausgelichtet''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 27. Januar 1998 (Druckausgabe) | |||
* Volker Dittmar: ''Lücken im Wegenetz werden geschlossen.'' Die renaturierte Pegnitz an der Uferstadt gewinnt als Naherholungsgebiet an Bedeutung. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 14. April 2008 (Druckausgabe) | |||
* Wolfgang Händel: ''Keine Chance für legales Baden im Fluss''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe) bzw. ''Baden im Fluss bleibt in Fürth verboten''. In: nordbayern.de - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/baden-im-fluss-bleibt-in-furth-verboten-1.7720211 online] | |||
* Birgit Heidingsfelder: ''Noch eine Uferpromenade?'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe) bzw. ''Bekommt Fürth noch eine Uferpromenade?'' In: nordbayern.de vom 8. Mai 2019 - [https://www.nordbayern.de/region/1.8870322 online] | |||
* Birgit Heidingsfelder: ''BN befürchtet Kahlschlag am Fluss''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe)bzw. ''Neue Promenade: BN befürchtet Kahlschlag am Fluss''. In: nordbayern.de vom 11. Mai 2019 - [https://www.nordbayern.de/region/1.8887261 online] | |||
* Gwendolyn Kuhn: ''Wie viel Mensch erträgt die Natur?'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 6. Juli 2020, S. 27 (Druckausgabe) | |||
* Wolfgang Händel: ''Das Kreuz mit dem Badeverbot''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 17. August 2020 (Druckausgabe) bzw. ''Kein Badespaß: Fürth pocht auf das Verbot in Flüssen''. In: nordbayern.de vom 17. August 2020 - [https://www.nordbayern.de/region/1.10354187 online] | |||
* Andreas Dalberg: ''„Die Stadtnatur darf nicht unter die Räder kommen”''. In: Fürther Nachrichten vom 24. Februar 2022 (Druckausgabe) bzw. ''Neue Uferpromenade: Fürther Naturschützer haben große Bedenken''. In: NN.de vom 24. Februar 2022 - [https://www.nn.de/fuerth/1.11862569 online] | |||
* Birgit Heidingsfelder: ''Aus für das Paddeln auf der Pegnitz?'' In: Fürther Nachrichten vom 4. Oktober 2022 (Druckausgabe) | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
* [[Rednitz]] | |||
* [[Pegnitzstraße]] | * [[Pegnitzstraße]] | ||
* [[Pegnitzgraben]] | * [[Pegnitzgraben]] | ||
* [[Wiesengrund]] | * [[Wiesengrund]] | ||
* [[Zusammenfluss von Rednitz und Pegnitz]] | |||
* [[Ludwigsbrücke]] | |||
* [[Zwergflusspferd Elsbeth]] | |||
* [[Wasserschöpfräder in Fürth]] | |||
* [[Eisvogel]] | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
* Pegnitz - [http://de.wikipedia.org/wiki/Pegnitz_%28Fluss%29 Wikipedia] | * Pegnitz - [http://de.wikipedia.org/wiki/Pegnitz_%28Fluss%29 Wikipedia] | ||
* | * Dokumentation der Pegnitzverlegung 2003 - [http://hobbies.bplaced.net/arcorseiten/Furth/Pegnitzverlegung/pegnitzverlegung.html private Website] | ||
* Bildergalerie auf nordbayern.de vom 26.08.2015 (30 Fotos) - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-damals-und-heute-der-alte-verlauf-der-pegnitz-1.4600975 Die Pegnitz in Fürth] | |||
==Einzelnachweise== | |||
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Version vom 16. Februar 2024, 19:11 Uhr
Die Pegnitz (mit eigentlichem Quellfluss Fichtenohe 127,34 km lang)[1] fließt ca. 700 m nördlich der Altstadt mit der Rednitz zusammen; die beiden Quellflüsse vereinigen sich zur Regnitz, die bei Bischberg, nordwestlich von Bamberg, in den Main mündet. Die Lauflänge der heutigen Pegnitz auf Fürther Gebiet beträgt rund 3,5 km.
Pegnitzregulierung in Fürth
In den 1960er Jahren wurde die Pegnitz in Fürth massiv begradigt und verlegt. Im Jahr 2003 wurden im Bereich an der Stadtgrenze und am Espan wieder Flussschleifen angelegt bzw. der Fluss ansatzweise renaturiert.
Katastrophales Fischsterben vom 8. Mai 1883
Nach Entleerung eines lange Jahre im Gebrauch gewesenen Gasbehälters der städtischen Gaswerke Nürnberg wurde am 8. Mai 1883 das Wasser der Pegnitz unterhalb der Nürnberger Einleitung in den Fluss bis über Fürth hinab in hohem Grade mit höchst übelriechenden teerigen Stoffen, welche zum Teil in großen Partien auf dem Pegnitzwasser schwammen, verunreinigt, und es starben die Fische in der Pegnitz und Regnitz in solcher Menge ab, dass Hunderte von Fischleichen noch in Bamberg und Schweinfurt, sogar in Würzburg im Main schwimmend beobachtet wurden.
Zur Beweissicherung wurden sogleich Wasserproben entnommen, auch in Fürth zwei: einmal vom Schmidtkunst'schen Fischkasten und beim „Helmplatzschulgebäude“. Der Stadtmagistrat Nürnberg veranlasste eine amtliche Untersuchung des Falles, sie wurde dem Chemiker Prof. Dr. Hermann Kaemmerer übertragen. Er hatte zu ermitteln, ob die beobachtete Verunreinigung des Pegnitzwassers tatsächlich vom abgelassenen Sperrwasser der städtischen Gaswerkes herrührte und dieses für den Massentod der Fische ursächlich war, oder durch Abwasser anderer Fabriken das Absterben der Fische verursacht worden sei. Sein Gutachten belegte die Einleitung des Gassperrwassers als Ursache des Fischsterbens.[2]
Literatur
- Konrad Kupfer: Die einstigen Wasserschöpfräder bei Fürth. In: Alt Fürth. Fürther Heimatblätter, 1938/3, S. 27 - 31
- Pegnitz. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z, ein Geschichtslexikon. Selbstverlag der Stadt, 1968, 1984, S. 284.
- Pegnitz. In: Bernd Jesussek: Brückenstadt Fürth. Städtebilder Verlag, 1993, S. 83 - 97.
Lokalberichterstattung
- Volker Dittmar: Uferbäume werden ausgelichtet. In: Fürther Nachrichten vom 27. Januar 1998 (Druckausgabe)
- Volker Dittmar: Lücken im Wegenetz werden geschlossen. Die renaturierte Pegnitz an der Uferstadt gewinnt als Naherholungsgebiet an Bedeutung. In: Fürther Nachrichten vom 14. April 2008 (Druckausgabe)
- Wolfgang Händel: Keine Chance für legales Baden im Fluss. In: Fürther Nachrichten vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe) bzw. Baden im Fluss bleibt in Fürth verboten. In: nordbayern.de - online
- Birgit Heidingsfelder: Noch eine Uferpromenade? In: Fürther Nachrichten vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe) bzw. Bekommt Fürth noch eine Uferpromenade? In: nordbayern.de vom 8. Mai 2019 - online
- Birgit Heidingsfelder: BN befürchtet Kahlschlag am Fluss. In: Fürther Nachrichten vom 19. Juni 2018 (Druckausgabe)bzw. Neue Promenade: BN befürchtet Kahlschlag am Fluss. In: nordbayern.de vom 11. Mai 2019 - online
- Gwendolyn Kuhn: Wie viel Mensch erträgt die Natur? In: Fürther Nachrichten vom 6. Juli 2020, S. 27 (Druckausgabe)
- Wolfgang Händel: Das Kreuz mit dem Badeverbot. In: Fürther Nachrichten vom 17. August 2020 (Druckausgabe) bzw. Kein Badespaß: Fürth pocht auf das Verbot in Flüssen. In: nordbayern.de vom 17. August 2020 - online
- Andreas Dalberg: „Die Stadtnatur darf nicht unter die Räder kommen”. In: Fürther Nachrichten vom 24. Februar 2022 (Druckausgabe) bzw. Neue Uferpromenade: Fürther Naturschützer haben große Bedenken. In: NN.de vom 24. Februar 2022 - online
- Birgit Heidingsfelder: Aus für das Paddeln auf der Pegnitz? In: Fürther Nachrichten vom 4. Oktober 2022 (Druckausgabe)
Siehe auch
- Rednitz
- Pegnitzstraße
- Pegnitzgraben
- Wiesengrund
- Zusammenfluss von Rednitz und Pegnitz
- Ludwigsbrücke
- Zwergflusspferd Elsbeth
- Wasserschöpfräder in Fürth
- Eisvogel
Weblinks
- Pegnitz - Wikipedia
- Dokumentation der Pegnitzverlegung 2003 - private Website
- Bildergalerie auf nordbayern.de vom 26.08.2015 (30 Fotos) - Die Pegnitz in Fürth
Einzelnachweise
- ↑ Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern - Stand 2016 (Bayerisches Landesamt für Umwelt) - Flussgebiet Main, S. 39
- ↑ H. Kämmerer: Ueber die Schädlichkeit des Gassperrwassers für Fische. Schilling's Journal für Gasbeleuchtung und verwandte Beleuchtungsarten sowie für Wasserversorgung. Organ des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern. Verlag R. Oldenbourg, München/Leipzig 1889, Heft Nr. 31, S. 999–1003
Bilder
Eingang zum Hauptfriedhof am Friedhofsteg über die Pegnitz, Mai 2020
Ein- und Ausgang des Hauptfriedhofs am Friedhofsteg über die Pegnitz, Mai 2020
die Pegnitz am Friedhofsteg Blickrichtung Norden im Mai 2020
Querableitung an der Pegnitz im Wiesengrund .
Wolfsgrubermühle - Blick stromauf vom Wasserkraftwerk, 2015
Wolfsgrubermühle - Rechenreinigungsanlage am Kraftwerkszufluss, 2015
Wolfsgrubermühle - Luftaufnahme.
Der Wiesengrund an der Pegnitz.
der FROG-Steg an der Uferstadt, im Hintergrund der Quellensteg im April 2008
der neue Quellensteg an der Pegnitz von der Uferstadt aus im April 2008
neuer Quellensteg an der Pegnitz, dahinter ehemalige Grundig Gebäude mit Rundfunkmuseum, heute Uferstadt im April 2008
Bezeichnungsstein vom neuen Quellensteg an der Pegnitz, dahinter ehemalige Grundig Gebäude und Quelltempel der König-Ludwig-Quelle I, heute Uferstadt im April 2008
der FROG-Steg an der Uferstadt, im Hintergrund der Quellensteg im April 2008
Fischwanderweg an der Pegnitz mit Bäumen des neu angelegten Jubiläumshains am Ulmenweg, März 2008 – im Hintergrund die Gebäudezeile Talblick
Fischwanderweg an der Pegnitz mit Bäumen des neu angelegten Jubiläumshains beim Ulmenweg, März 2008 – im Hintergrund das Schliemann-Gymnasium
Umgehungsgerinne an der Wolfsgrubermühle/Pegnitz zur Fischwanderung mit Bäumen des neu angelegten Jubiläumshains, Dezember 2007
neuer Quellensteg an der Pegnitz, dahinter ehemalige Grundig Gebäude mit Rundfunkmuseum, heute Uferstadt im Dezember 2007
neuer Quellensteg an der Pegnitz im Dezember 2007
Bau des Fischwanderwegs an der Pegnitz neben dem Ulmenweg, September 2007
Reste der Behelfsbrücke über die Pegnitz am Ulmenweg im Rahmen der Ludwigbrücken-Sanierung. Juli 2007
Fürther Pegnitz-Wehr. Im Hintergrund der Backsteinbau der Wolfsgrubermühle.
Pegnitz Renaturierung mit neuen Röllingersteg im September 2003
Pegnitz Renaturierung auf Höhe der Uferstadt Fürth im September 2003
Pegnitz Renaturierung mit neuen Röllingersteg im September 2003
Pegnitz Renaturierung auf Höhe der Uferstadt Fürth im September 2003
Pegnitz Renaturierung mit neuen Röllingersteg im September 2003
Pegnitz Renaturierung auf Höhe der Uferstadt Fürth im September 2003
Pegnitz Renaturierung im Hintergrund der Röllingersteg im September 2003
Schautafel Stadt-Ökologischer-Lehrpfad Fürth zum Thema "Zusammenfluß von Rednitz und Pegnitz" im Juli 1999
Pegnitz-Hochwasser, im Hintergrund Häuserzeile am Talblick mit Y-Hochhaus Espanstraße 8, Dezember 1993
Kriegsende 1945 Nähe Kapellenstraße rechts die Ludwigbrücke, Bildmitte der alte Flußlauf der Pegnitz, dahinter das Batzenhäusla. Ein zerstörtes Geschütz mit spielenden Kindern. Heute verläuft hier die Nordspange.
Kriegsende 1945 rechts die Ludwigbrücke mit Einfahrt in die Heiligenstraße.
Hochwasser-Katastrophe 1909, Schützenstraße, Nähe Schießplatz
Hochwasser-Katastrophe 1909, Heiligenstraße Richtung Untere Fischerstraße, Feb. 1909
Hochwasser-Katastrophe 1909, Heiligenstraße Richtung Heiligenberg. Links Nr. 10, weiter hinten Nr. 6
Hochwasser-Katastrophe 1909, Schützenstraße, Nähe Schießplatz
Hochwasser-Katastrophe 1909, Schützenstraße
Hochwasser-Katastrophe 1909, Batzenhäusla
Historische Ansichtskarte mit Blick über die Pegnitz, gel. vermutl. 1909
Hochwasser-Katastrophe 1909, Lindenhain
Hochwasser-Katastrophe 1909 "Poppenreuther-Brücke" (heute Ludwigbrücke)
Hochwasser-Katastrophe 1909, Engelhardtsteg
Grundriss des Hofmarkt Fürth. Gezeichnet von: Elias Oehme. Aus: Erhard Andreas Saueracker: Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth. Nürnberg und Leipzig 1789
"Zusammenfließung der Regnitz und Pegnitz-Fluß hinter Fürth" - Aus: Nürnbergische Hesperides, 1708. Volckamer übernahm dabei weitgehend eine kurz zuvor erschienene Darstellung von Johann Alexander Boener: (Datei:Zusammenfluss 1704.jpg)
Aufnahme aus dem Stadtpark, Fußweg unterhalb der Milchgaststätte. Rechts die Pegnitz vor der Begradigung. Der Abschnitt bildet später das Südufer des Stadtparkweihers. An der Weggabelung links steht vermutlich das Insektarium
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