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'''Dr. Dagmar Solomon''' (geb. [[1926]] in [[Fürth]], [[Nathanstift]]; gest. [[2. Juni]] [[2023]])<ref>Claudia Bidner-Wunder: Erster Schrei in der Tannenstraße. In: Fürther Nachrichten vom 23. Februar 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/erster-schrei-in-der-tannenstrasse-1.763135 online]</ref> war Kunsthistorikerin und von [[1984]] - [[1988]] [[Stadtheimatpfleger]]in in Fürth. Sie war Gründungsmitglied des Fördervereins der Jüdischen Museen in Franken und unterrichtete Englisch an den Volkshochschulen Fürth und Nürnberg ab 1973. | '''Dr. Dagmar Solomon''' (geb. [[1926]] in [[Fürth]], [[Nathanstift]]; gest. [[2. Juni]] [[2023]])<ref>Claudia Bidner-Wunder: Erster Schrei in der Tannenstraße. In: Fürther Nachrichten vom 23. Februar 2007 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/erster-schrei-in-der-tannenstrasse-1.763135 online]</ref> war Kunsthistorikerin und von [[1984]] - [[1988]] [[Stadtheimatpfleger]]in in Fürth. Sie war Gründungsmitglied des Fördervereins der [[Jüdisches Museum Franken |Jüdischen Museen in Franken]] und unterrichtete Englisch an den Volkshochschulen Fürth und Nürnberg ab [[1973]]. | ||
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Nach dem Krieg studierte sie, von [[1947]] bis [[1954]], an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Kunstgeschichte - insbesondere Malerei, Skulptur und Architektur bei Prof. Dr. Rudolph Koenstedt. Gleichzeitig studierte sie die Fächer deutsche und englische Literatur und Sprache. | Nach dem Krieg studierte sie, von [[1947]] bis [[1954]], an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Kunstgeschichte - insbesondere Malerei, Skulptur und Architektur bei Prof. Dr. Rudolph Koenstedt. Gleichzeitig studierte sie die Fächer deutsche und englische Literatur und Sprache. | ||
Im Jahr 1954 promovierte sie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen in Kunstgeschichte mit dem Thema „Der Innenraum und sein Mobiliar in der Malerei und deutschen Druckgrafik von 1430 - 1530“. Unmittelbar nach dem Studium arbeitete sie unbezahlt vom 9. September 1954 bis 12. Dezember | Im Jahr 1954 promovierte sie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen in Kunstgeschichte mit dem Thema „Der Innenraum und sein Mobiliar in der Malerei und deutschen Druckgrafik von 1430 - 1530“. Unmittelbar nach dem Studium arbeitete sie unbezahlt vom 9. September 1954 bis 12. Dezember 1954 als zweite Assistentin in der Keramikabteilung des [[Wikipedia:Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseum]] in Nürnberg, bei Kunsthistoriker und Kurator [[Wikipedia:Edmund Wilhelm Braun|Dr. Edmund Wilhelm Braun]]. Ihre Aufgabe war im wesentlichen die Erfassung und Katalogisierung der im Keller des Museums eingelagerten Kunstwerke. Zusätzlich arbeitete sie in der Kunstbaude der Lorenzkirche sowie in einem Antiquitätengeschäft. Nach dem Tod von Dr. Braun [[1957]], verließ sie das Museum und arbeitete sechs Jahre für die zivile amerikanische Besatzung an der American Elementary School in Fürth, als Lehrerin. Ihr Unterrichtsfach war hauptsächlich Deutsch - zusammen mit fünf weiteren Deutschlehrern. | ||
1960 lernte sie ihren späteren Ehemann, den jüdischen US-Amerikaner Dr. med. Morrow D. Solomon kennen, der von 1960 bis 1962 seinen Wehrdienst in Erlangen absolvierte. Sein Urgroßvater hatte als Rabbiner gewirkt. Nach der Heirat 1962 in Fürth ging sie mit ihrem Mann in seinen Heimatort Gloversville, NY bzw. später nach Brooklyn. Morrows Eltern führten bis in die | [[1960]] lernte sie ihren späteren Ehemann, den jüdischen US-Amerikaner Dr. med. Morrow D. Solomon kennen, der von 1960 bis [[1962]] seinen Wehrdienst in Erlangen absolvierte. Sein Urgroßvater hatte als Rabbiner gewirkt. Nach der Heirat 1962 in Fürth ging sie mit ihrem Mann in seinen Heimatort Gloversville, NY, bzw. später nach Brooklyn. Morrows Eltern führten bis in die [[1990]]er Jahre eine der Handschuhfabriken der Stadt. Dr. med. Morrow Solomon hatte seine Ausbildung zum Arzt an der Bellevue Medical School in New York absolviert und arbeitete später als Internist am Kings County Hospital in New York. [[1964]] - nach zweijähriger Ehe - verstarb ihr Mann mit 31 Jahren überraschend an einem Hirntumor. Sie blieb zunächst noch bei den Schwiegereltern - denen sie zeitlebens verbunden blieb - und besuchte diese immer wieder in Gloversville bis zu deren Ableben Anfang der 2000er Jahre. | ||
Durch die Empfehlung des in Fürth geborenen Kunsthistoriker Prof. Dr. Richard Krautheimer, der | Durch die Empfehlung des in Fürth geborenen Kunsthistoriker Prof. Dr. [[Richard Krautheimer]], der ab [[1952]] Architekturgeschichte am Institute of Fine Arts der New York University gelehrt hatte, wurde ihr die Position einer Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Texas in Austin vermittelt, wo sie bis [[1971]] lehrte.<ref>Peter Romir: Aufgabe von Dauer - Förderverein Jüdisches Museum feierte Jubiläum. In: Fürther Nachrichten vom 15. April 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/aufgabe-von-dauer-1.2829968 online]</ref> Von [[1970]] bis 1971 nahm sie unbezahlten Urlaub, um in Italien an der [[Wikipedia:Ausländeruniversität Perugia|Università per Stranieri di Perugia]] zu studieren. | ||
Bedingt durch das zunehmende Alter ihrer Eltern kehrte Dr. Solomon schließlich Ende 1971 nach Fürth statt nach Texas zurück. Ab 1972 begann sie an den Volkshochschulen Fürth und Nürnberg Kurse für Kunstgeschichte und Englisch anzubieten. Diese | Bedingt durch das zunehmende Alter ihrer Eltern kehrte Dr. Solomon schließlich Ende 1971 nach Fürth, statt nach Texas, zurück. Ab [[1972]] begann sie an den Volkshochschulen in Fürth und Nürnberg Kurse für Kunstgeschichte und Englisch anzubieten. Diese Lehrtätigkeit hielt sie bis ca. [[2019]], neben ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Stadtheimatpflegerin der Stadt Fürth. | ||
Lebenslangen Kontakt pflegte sie sowohl mit dem Kunsthistoriker [[Heinrich Habel|Dr. Heinrich Habel]], als auch mit den Nachfahren [[Alfred Nathan]]s. | Lebenslangen Kontakt pflegte sie sowohl mit dem Kunsthistoriker [[Heinrich Habel|Dr. Heinrich Habel]], als auch mit den Nachfahren [[Alfred Nathan]]s. | ||
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== Verdienste == | == Verdienste == | ||
Nach einschlägiger Literatur werden | Nach einschlägiger Literatur werden die Erfolge während ihrer Zeit als Stadtheimatpflegerin aufgelistet: | ||
* Den Erhalt der Villen (Heymann, Eller, Pillenstein etc.) entlang der kleinen Freiheit, die zu Gunsten einer Hochhäuserzeile abgerissen werden sollten. Hier engagierte sich insbesondere der damalige Vorsitzende des Kunstbeirates Prof. Maier | * Den Erhalt der Villen (Heymann, Eller, Pillenstein etc.) entlang der kleinen Freiheit, die zu Gunsten einer Hochhäuserzeile hätten abgerissen werden sollten. Hier engagierte sich insbesondere der damalige Vorsitzende des Kunstbeirates, Prof. Maier, für den Erhalt der Gebäude und der dazugehörigen Gärten. | ||
* Die Verhinderung des Abrisses der Pfarrscheune zu St. Michael. | * Die Verhinderung des Abrisses der Pfarrscheune zu St. Michael. | ||
* Durch den persönlichen Einsatz von | * Durch den persönlichen Einsatz von Dr. Solomon wurde die Gestaltung des Vorplatzes zur U-Bahn, im Untergeschoss am Hauptbahnhof, mit der markanten Säule und der aufgesetzten Bronze durch den Fürther Bildhauer Maisch umgesetzt, anstatt einer Terrakottasäule mit einer Verkleidung aus kleinen Steinchen. | ||
* Die sog. | * Die sog. „Taufgrotte“ im Nathanstift wurde als Andachtsraum umgewidmet, nachdem diese Räumlichkeit jahrzehntelang eher als Abstellraum genutzt worden war. | ||
* Die Errichtung des sog. | * Die Errichtung des sog. „Drei-Männlein-Brunnens“ in der Schwabacher Straße, der ursprünglich als Brunnen im sog. italienischen Stil errichtet hätte werden sollen. | ||
* Auf Vorschlag von Fr. Dr. Salomon wurden die Buswartehäuschen der Infra/VAG aus Plexiglas im Stadtgebiet errichtet - statt wie ursprünglich geplant aus Holz. | * Auf Vorschlag von Fr. Dr. Salomon wurden die Buswartehäuschen der Infra/VAG aus Plexiglas im Stadtgebiet errichtet - statt wie ursprünglich geplant aus Holz. | ||
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