Obstmarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Obstmarkt''' ist ein Platz in der Fürther [[Altstadt]]. Er liegt westlich des [[Rathaus|Rathauses]] an der Königstraße. Die Benennung erfolgte [[1880]] nach dem dort stattfindenden Marktbetrieb. Heute ist der Obstmarkt kein echter Platz mehr und dient als Buswendeschleife.
Der '''Obstmarkt''' ist ein Platz in der Fürther [[Altstadt]]. Er liegt westlich des [[Rathaus|Rathauses]] an der [[Königstraße]]. Die Benennung erfolgte [[1880]] nach dem dort stattfindenden Marktbetrieb. Vorher hieß er lange Zeit '''Holzmarkt''' und ab [[1827]] auch '''Schwanenplatz'''<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref> nach der Wirtschaft „[[Zum weißen Schwan]]“.
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==Geschichte==
==Geschichte==
Im Juli [[1681]] beschloss der Rat, dass die Holzbauern hier verkaufen sollten. Das Gelände war damals noch nicht umbaut, sondern lag an der Ortsrandlage. [[1683]] besichtigten die „Brandenburgischen Creisgesandten“ den Platz und bekundeten die Absicht zur Bebauung, was dann auch geschah.
Im Juli [[1681]] beschloss der Rat, dass die Holzbauern hier verkaufen sollten. Das Gelände war damals noch nicht umbaut, sondern lag an der Ortsrandlage. [[1683]] besichtigten die „Brandenburgischen Creisgesandten“ den Platz und bekundeten die Absicht zur Bebauung, was dann auch geschah.
Von 1827 bis 1860 hieß der Platz „Schwanenplatz“, da sich im Vorgängerbau des heutigen Anwesen [[Obstmarkt 1]] eine Wirtschaft [[Zum weißen Schwan]] befand. Bis 1870 befand sich auf den Platz ein öffentlicher Brunnen mit einem weißen Schwan als Krönung. Von 1860 bis 1880 lautete die Bezeichnung „Holzmarkt“. Von 1880 bis heute bekam er die Bezeichnung „Obstmarkt“. Obwohl seit 1939 der Markt auf die [[Fürther Freiheit]] verlegt wurde und er seit 1939 nur noch Freifläche, später Parkplatz und heute Bus Wendeschleife ist.


Der Obstmarkt erhielt seinen Namen [[1880]]. Vorher hieß er lange Zeit '''Holzmarkt''' und ab [[1827]] auch '''Schwanenplatz'''<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref> nach der Wirtschaft "[[zum weißen Schwan]]".
Von 1827 bis 1860 hieß der Platz „Schwanenplatz“, da sich im Vorgängerbau des heutigen Anwesen [[Obstmarkt 1]] eine Wirtschaft „Zum weißen Schwan“ befand. In der Zeit von [[1831]] bis [[1836]] wurde hier ein artesischer Brunnen gebohrt, aber auf Beschluss des Magistrats vom [[11. Januar]] [[1836]] aufgegeben, ''„...da das Resultat, trotzdem, dass die Bohrung bis auf 400 Fuß [117 m] Tiefe getrieben wurde, nur ein höchst unvollkommenes war.“''<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik 1871]], S. 216/217, 221/222</ref> Bis 1870 gab es auf dem Platz einen öffentlicher Brunnen mit einem weißen Schwan als Krönung.


In der Zeit von [[1831]] bis [[1836]] wurde hier ein artesischer Brunnen gebohrt, aber auf Beschluss des Magistrats vom 11. Januar 1836 aufgegeben, ''"... da das Resultat, trotzdem, dass die Bohrung bis auf 400 Fuß [117 m] Tiefe getrieben wurde, nur ein höchst unvollkommenes war"''.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik 1871]], S. 216/217, 221/222</ref>
Offiziell wurde der heutige Obstmarkt von den städtischen Kollegien im Februar [[1874]] für den Markt bestimmt. Von 1860 bis 1880 lautete die Bezeichnung „Holzmarkt“, da dort Brennholz und Holzkohle verkauft wurde. 1880 wurde er schließlich in „Obstmarkt“ umbenannt. 1902 wurde eine neue Marktordnung erlassen. 1939 wurde der Markt auf die [[Fürther Freiheit]] verlegt, war danach Freifläche, später Parkplatz und ist seit Dezember 1998 Buswendeschleife.
Offiziell wurde der Obstmarkt von den städtischen Kollegien im Februar 1874 für den Markt bestimmt. Da hieß der Platz noch Holzmarkt, weil dort Brennholz und Holzkohle verkauft wurde. Gab es damals doch noch Herde für Holzbefeuerung und Zimmeröfen. 1880 wurde er in Obstmarkt umbenannt. 1902 wurde eine neue Marktordnung erlassen.  
Die Trinkhalle, die sich seit 1866 am Obstmarkt befand, wurde im Mai 1923 abgetragen und am Bahnhofplatz als Fahrkartenverkaufsstelle wieder aufgestellt. In dem Häuschen wurde Selterswasser feilgeboten. Der Mohren-Apotheke ließ es erbauen.
Bis August 1938 blieb der Markt auf dem „Obstmarkt“ und in der mittleren Königstraße. Vor allem am Samstag dehnte er sich aus bis vor das Rathaus. In der Zeitung wurde regelmäßig über das Angebot und den Absatz der Waren berichtet.  


== Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler ==
== Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler ==
{{Bedeutende Gebäude dieser Straße}}
{{Bedeutende Gebäude dieser Straße}}


Im Gebäude '''Obstmarkt 3''' befand sich die Traditionsgaststätte "[[Walhalla]]", die zu einen der ältesten Gaststätten Fürths zählt. Allerdings ist die Gaststätte mehrfach massiv umbebaut worden, so dass das Landesamt für Denkmalschutz dem Gebäude keine Denkmalschutzeigenschaft mehr zusprechen wollte.
Im Gebäude '''Obstmarkt 3''' befand sich die Traditionsgaststätte "[[Walhalla]]", die als eine der ältesten Gaststätten Fürths zählte. Allerdings ist die Gaststätte mehrfach massiv umgebaut worden, so dass das Landesamt für Denkmalschutz dem Gebäude keine Denkmalschutzeigenschaft mehr zusprechen wollte.
 
== Google-Panne 2023 ==
Durch eine Panne bei Google Maps wurde im Laufe der Woche [[23. Januar]] bis  [[29. Januar]] [[2023]] aus der [[Königstraße]] fälschlicherweise der Obstmarkt angezeigt. Zeitweise war die Königstraße gänzlich verschwunden.<ref>Wolfgang Händel: Ausradiert auf Google Maps: Die Fürther Königstraße fehlt - und wird zum Obstmarkt. In: Fürther Nachrichten vom 30. Januar 2023 - [https://www.nordbayern.de/region/fuerth/1.12944809 online]</ref> So hatte das Rathaus plötzlich als Anschrift Obstmarkt 88, oder das Jüdische Museum Obstmarkt 89. Der Umstand des Fehlens der Königstraße zog ein breites - auch über die Stadtgrenze hinausreichendes - Medienecho hervor.<ref>Isabel Schaffner: "Google, wir müssen reden": Fränkische Stadt verliert komplette Straße. In: inFranken.de vom 31. Januar 2023 | 11:59 Uhr - [https://www.infranken.de/lk/fuerth/fuerth-stadt-verliert-komplette-strasse-google-wir-muessen-reden-art-5631280 online]</ref> Die Stadt Fürth reagierte mit einem humorvollen Post auf Twitter, der besagte: ''Google, wir müssen reden! Ohne Vorwarnung hast Du uns die #Königstraße genommen [...] #FreeTheKönigstrasse!''<ref>Stadt Fürth: Königstraße verschwunden! In: Twitter vom 30. Januar 2023  | 11:54 Uhr</ref>  Am [[1. Februar]] [[2023]] wurde im Laufe des Tages die Panne behoben - Fürth hatte wieder ihre Königstraße in Google-Maps zurück.


==Sonstiges==
==Sonstiges==
Ab [[1906]] befand sich am Obstmarkt zeitweise eine [[Seefischhalle]].
Eine sog. Trinkhalle, die sich seit [[1866]] am Obstmarkt befand, wurde im Mai [[1923]] abgetragen und am [[Bahnhofplatz]] als Fahrkartenverkaufsstelle wieder aufgestellt. In dem Häuschen wurde Selterswasser verkauft, das zuvor die [[Mohren-Apotheke]] dort hatte bauen lassen. Bis August [[1938]] blieb der Markt auf dem „Obstmarkt“ und in der mittleren [[Königstraße]]. Vor allem am Samstag dehnte er sich aus bis vor das Rathaus.
 
Ab [[1906]] bis [[1911]] befand sich am Obstmarkt zusätzlich noch eine [[Seefischhalle]], ein aus Holz errichtetes Gebäude.


==Literatur==
==Literatur==
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* [[CôCô-Sushi & Grill]]
* [[CôCô-Sushi & Grill]]
* [[Nieder mit dem Kapitalismus]]
* [[Nieder mit dem Kapitalismus]]
==Weblinks==
* Liste der Baudenkmäler in Fürth - ''Obstmarkt'' bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Baudenkm%C3%A4ler_in_F%C3%BCrth/O#Obstmarkt Wikipedia]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />
== Videoprojekt [[fuerther-strassen.de|Fürther Straßen]] 2018 ==
[[Datei:Obstmarkt.mp4|thumb|none|frame|Obstmarkt, Aufnahmedatum 12. August 2018|thumbtime=0:00:04|400px]]


==Bilder==
==Bilder==
{{Bilder dieser Straße}}
{{Bilder dieser Straße}}
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