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Er kam als Sohn des Erlanger Perlmutter-Knopfmachers Joseph Martin Schneider (1836–1921) und seiner Ehefrau Anna Kunigunda, geborene Häfner zur Welt, die bald nach ihrer Heirat am 12. Januar 1868 zu den Freigemeindlern übertraten.<ref>Kirchenbücher Erlangen-Altstadt, Trauungen 1852–1898, S. 115</ref> | Er kam als Sohn des Erlanger Perlmutter-Knopfmachers Joseph Martin Schneider (1836–1921) und seiner Ehefrau Anna Kunigunda, geborene Häfner zur Welt, die bald nach ihrer Heirat am 12. Januar 1868 zu den Freigemeindlern übertraten.<ref>Kirchenbücher Erlangen-Altstadt, Trauungen 1852–1898, S. 115</ref> | ||
Friedrich Schneider kam mit seinen Eltern noch als Kind nach Fürth, wo die Familie anfangs in der Mathildenstraße 18 (ab 1890 Mathildenstraße 15) wohnte.<ref name="FB-FS">Familienbogen Schneider, Friedrich; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> | Friedrich Schneider kam mit seinen Eltern noch als Kind nach Fürth, wo die Familie anfangs in der Mathildenstraße 18 (ab 1890 Mathildenstraße 15) wohnte. Er erlernte hier das Handwerk seines Vaters und arbeitete zeitweise bei ihm, aber auch beim Glaser Mendel und beim Elfenbein- und Horndrechsler Christian Frank. Im Sommer 1889 ging Schneider auf Wanderschaft. In der Zeit von November 1889 bis September 1892 leistete er seinen Militärdienst im k. b. [[wikipedia:Königlich Bayerisches 8. Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich II. von Baden“|8. Infanterie-Regiment]].<ref name="FB-FS">Familienbogen Schneider, Friedrich; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5</ref> | ||
Nach der Heirat arbeitete er kurzzeitig als Bettfedernreiniger, dann wieder als Knopfmacher und Schreiner. Infolge eines Arbeitsunfalls bezog er seit Dezember 1900 eine kleine Unfallrente der bayerischen Holzindustrie-Berufsgenossenschaft. Ab 1901 betrieb er einen Handel mit Perlmuttwaren auf Messen und Märkten, den er im Februar 1905 wieder aufgab, um nun als Maschinenarbeiter bei den Firmen [[Hemmersbach]], G. B. Stahl, G. Ammersdörfer bzw. C. Weichselbaum den Lebensunterhalt zu bestreiten. Das Fürther Heimatrecht erwarb Schneider im Jahr 1902, das Fürther Bürgerrecht wurde ihm 1905 verliehen. | |||
1908 eröffnete seine Ehefrau einen Zuckerwarenhandel, bald darauf handelte sie auch mit Spielwaren und Obst, stellte aber im Sommer 1911 ihre Gewerbetätigkeit ein. Sie begann ab März 1919 mit dem Verkauf von Tageszeitungen, beendete aber Ende Juni 1920 diese Tätigkeit. Dafür übernahm Friedrich Schneider ab November 1920 diese Erwerbsquelle.<ref name="FB-FS"/> | |||
Schneider eröffnete [[1922]] seinen Zeitungskiosk am [[Ludwigsbahnhof]]. Zu seinem 70. Geburtstag erschien [[1938]] im Fürther Anzeiger ein Artikel über ihn, in dem der Chronist [[Heinrich Lotter]] über ihn als ersten Zeitungshändler in Fürth einen Bericht schrieb. Allerdings hatte Schneider zu dieser Zeit gegen zwei Probleme zu kämpfen. Erstens gab es inzwischen eine Vielzahl von Konkurrenten und zweitens wurde just zu seinem 70. Geburtstag sein Kiosk abgerissen, da die [[Nationalsozialisten]] einen Exerzierplatz in der Fürther Innenstadt beanspruchten und deshalb den nicht mehr "benötigten" [[Ludwigsbahnhof]] abrissen, sodass der [[Schlageterplatz]] entstand – die heutige [[Fürther Freiheit]]. | Schneider eröffnete [[1922]] seinen Zeitungskiosk am [[Ludwigsbahnhof]]. Zu seinem 70. Geburtstag erschien [[1938]] im Fürther Anzeiger ein Artikel über ihn, in dem der Chronist [[Heinrich Lotter]] über ihn als ersten Zeitungshändler in Fürth einen Bericht schrieb. Allerdings hatte Schneider zu dieser Zeit gegen zwei Probleme zu kämpfen. Erstens gab es inzwischen eine Vielzahl von Konkurrenten und zweitens wurde just zu seinem 70. Geburtstag sein Kiosk abgerissen, da die [[Nationalsozialisten]] einen Exerzierplatz in der Fürther Innenstadt beanspruchten und deshalb den nicht mehr "benötigten" [[Ludwigsbahnhof]] abrissen, sodass der [[Schlageterplatz]] entstand – die heutige [[Fürther Freiheit]]. | ||