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|Todesort=Fürth | |Todesort=Fürth | ||
|Beruf=Industrieller; Gründer; Unternehmer; Stifter | |Beruf=Industrieller; Gründer; Unternehmer; Stifter | ||
|Partei=CSU; parteilos | |||
|Friedhof=Städtischer Friedhof | |Friedhof=Städtischer Friedhof | ||
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|Auszeichnung=Ehrendoktor | |||
|VerleihungAm=1951/03/01 | |||
|AuszeichnungBemerkung=Maschinenbau, TU Darmstadt | |||
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|Auszeichnung=Bundesverdienstkreuz | |||
|VerleihungAm=1954 | |||
|AuszeichnungBemerkung=Großes Verdienstkreuz mit Stern | |||
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|Auszeichnung=Ehrendoktor | |Auszeichnung=Ehrendoktor | ||
|AuszeichnungBemerkung= | |AuszeichnungBemerkung=Naturwissenschaften, TH München | ||
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|Auszeichnung= | |Auszeichnung=Straßenbenennung | ||
| | |VerleihungAm=1955 | ||
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Anschließend ging er zunächst als ''Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter'' zur IHK Nürnberg, arbeitete dann als Syndikus bei verschiedenen Wirtschaftsverbänden und wechselte schließlich als Direktor zur ''Süddeutschen Treuhand-Gesellschaft'' in Nürnberg. [[1922]] wurde er Vorstandsmitglied der ''Tafel-, Salin- und Spiegelglasfabriken''. [[1927]] erwarb er trotz hoher Investitionskosten eine Lizenz für das Fourcault-Verfahren zur maschinellen Glasherstellung und sicherte damit die technische Weiterentwicklung seines Unternehmens. [[1932]] konnte er unter Mitwirkung französischer und belgischer Glaskonzerne den Zusammenschluss mehrerer Glasproduzenten zur "Deutschen Tafelglas AG" ([[DETAG]]) erwirken. Es entstand das größte deutsche Unternehmen dieser Branche.<ref>Moser, Eva, "Unternehmer in Bayern" in: "Bayern im Bund", Hrsg. von Thomas Schlemmer und Hans Woller, München, Oldenbourg, 2002, ISBN: 3-486-56595-8, S. 44-49</ref> | Anschließend ging er zunächst als ''Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter'' zur IHK Nürnberg, arbeitete dann als Syndikus bei verschiedenen Wirtschaftsverbänden und wechselte schließlich als Direktor zur ''Süddeutschen Treuhand-Gesellschaft'' in Nürnberg. [[1922]] wurde er Vorstandsmitglied der ''Tafel-, Salin- und Spiegelglasfabriken''. [[1927]] erwarb er trotz hoher Investitionskosten eine Lizenz für das Fourcault-Verfahren zur maschinellen Glasherstellung und sicherte damit die technische Weiterentwicklung seines Unternehmens. [[1932]] konnte er unter Mitwirkung französischer und belgischer Glaskonzerne den Zusammenschluss mehrerer Glasproduzenten zur "Deutschen Tafelglas AG" ([[DETAG]]) erwirken. Es entstand das größte deutsche Unternehmen dieser Branche.<ref>Moser, Eva, "Unternehmer in Bayern" in: "Bayern im Bund", Hrsg. von Thomas Schlemmer und Hans Woller, München, Oldenbourg, 2002, ISBN: 3-486-56595-8, S. 44-49</ref> | ||
Vor 1914 gehörte Seeling der SPD an, nach [[1918]] schloss er sich der ''Deutschen Volkspartei'' an. Den Nationalsozialismus lehnte er grundsätzlich ab. Seeling war dann erfolgreich verbandspolitisch tätig. Seine politische Gesinnung spielte dabei keine Rolle, den Ausschlag gab sein großes persönliches Ansehen. [[1927]] wurde auf seine Initiative hin der ''Verein Deutscher Tafelglashütten'' (VDT) gegründet. [[1929]] wurde er Präsidiumsmitglied des ''Bayer. Industriellen-Verbandes'' (BIV). Seine verbandspolitische Arbeit setzte er auch nach [[1933]] als stellv. Leiter der Wirtschaftsgruppe Glasindustrie und als Leiter der Fachgruppe Flachglas fort. In Folge von schweren Auseinandersetzungen mit dem Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsgruppe verlor er am [[6. März]] [[1941]] alle Ämter und beschränkte sich auf die Führung der [[DETAG]]. Nach Kriegsende war auch Seeling von der Verhaftung führender deutscher Unternehmer und Bankiers betroffen, er wurde jedoch im Dezember [[1945]] entlassen und vollständig rehabilitiert. [[1946]] trat er in die CSU ein, für die er [[1947]] als Abgeordneter in den Frankfurter Wirtschaftsrat einzog. Öffentlichkeitswirksam legte er [[1948]] sein Mandat nieder, weil ihm der von den Alliierten eingeräumte Handlungsspielraum zu gering erschien. [[1949]] wurde er einflussreicher Gründungspräsident des Landesausschusses der Bayer. Industrie (LBI), der die wirtschaftspolitischen Interessen nahezu der gesamten bayer. Industrie vertrat. Zugleich war er Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der Dt. Industrie.<ref>Moser, Eva, "Seeling, Otto Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 151-152 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd122712803.html</ref> | Vor 1914 gehörte Seeling der SPD an, nach [[1918]] schloss er sich der ''Deutschen Volkspartei'' an. Den Nationalsozialismus lehnte er grundsätzlich ab. Seeling war dann erfolgreich verbandspolitisch tätig. Seine politische Gesinnung spielte dabei keine Rolle, den Ausschlag gab sein großes persönliches Ansehen. [[1927]] wurde auf seine Initiative hin der ''Verein Deutscher Tafelglashütten'' (VDT) gegründet. [[1929]] wurde er Präsidiumsmitglied des ''Bayer. Industriellen-Verbandes'' (BIV). Seine verbandspolitische Arbeit setzte er auch nach [[1933]] als stellv. Leiter der Wirtschaftsgruppe Glasindustrie und als Leiter der Fachgruppe Flachglas fort. In Folge von schweren Auseinandersetzungen mit dem Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsgruppe verlor er am [[6. März]] [[1941]] alle Ämter und beschränkte sich auf die Führung der [[DETAG]]. Nach Kriegsende war auch Seeling von der Verhaftung führender deutscher Unternehmer und Bankiers betroffen, er wurde jedoch im Dezember [[1945]] entlassen und vollständig rehabilitiert. [[1946]] trat er in die [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] ein, für die er [[1947]] als Abgeordneter in den Frankfurter Wirtschaftsrat einzog. Öffentlichkeitswirksam legte er [[1948]] sein Mandat nieder, weil ihm der von den Alliierten eingeräumte Handlungsspielraum zu gering erschien. [[1949]] wurde er einflussreicher Gründungspräsident des Landesausschusses der Bayer. Industrie (LBI), der die wirtschaftspolitischen Interessen nahezu der gesamten bayer. Industrie vertrat. Zugleich war er Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes der Dt. Industrie.<ref>Moser, Eva, "Seeling, Otto Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 151-152 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd122712803.html</ref> | ||
== Stiftungen == | == Stiftungen == | ||
== Auszeichnungen == | == Auszeichnungen == | ||
* 1. März [[1951]]: [[Ehrendoktor|Ehrendoktorwürde]] im Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt<ref>''[https://www.tu-darmstadt.de/universitaet/organisation_verwaltung/geschichte_persoenlichkeiten/ehrendoktoruewrde/index.de.jsp Ehrendoktorwürde]'', Website der TU Darmstadt, abgerufen am 17. Januar 2025</ref> | |||
* Ehrenbürger der Universität München | * [[1951]]: Ehrenbürger der Universität München | ||
* [[1954]]: Erstinhaber der [[Goldene Bürgermedaille|Goldenen Bürgermedaille]] der Stadt Fürth | * [[1954]]: [[Bundesverdienstkreuz|Großes Verdienstkreuz mit Stern]] des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland | ||
* [[1954]]: Erstinhaber der [[Goldene Bürgermedaille|Goldenen Bürgermedaille]] der Stadt Fürth (Beschluss [[14. Oktober]], Verleihung [[23. Oktober]] [[1954]]) | |||
* Umbenennung der [[Birkenstraße|Birken-]] und [[Nordstraße]] in [[Otto-Seeling-Promenade]] | * [[1955]]: [[Straßenbenennung|Umbenennung]] der [[Birkenstraße#Geschichte|Birken-]] und [[Nordstraße]] in [[Otto-Seeling-Promenade]] | ||
==Zeitzeugenberichte== | ==Zeitzeugenberichte== | ||
Erinnerungen eines ehemaligen Mitarbeiters der Fa. DETAG: | Erinnerungen eines ehemaligen Mitarbeiters der Fa. DETAG: | ||
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