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Kopfschuss ermordet. Zwei farbige amerikanische Soldaten wurden kurze Zeit später als Täter ermittelt. Der Fall erregte in Fürth großes Aufsehen und beeinträchtigte das Klima zwischen der deutschen Bevölkerung und den hier stationierten Amerikanern. Der Verein für Heimatforschung „Alt-Fürth“ wandelte bei seinem Ausflug auf den Spuren des Herrn von Blainville aus der französischen Picardie. Der Weg führte von Würzburg über Gaibach und Ebrach nach Bamberg. Etwa 100 Fürther ließen sich vom ehemaligen Archivdirektor Dr. Schwammberger unterwegs diesen Reiseweg schildern. Statt in Kutschen reiste man natürlich in zwei Omnibussen. Der Fürther Verkehrsausschuss lehnte erneut den Antrag des Einzelhandels ab: In der Adventszeit gab es auch 1971 keine provisorische Fußgängerzone in der Schwabacher Straße zwischen Maxstraße und Rathaus. Man befürchtete ein Verkehrschaos. Donnerstag, 23. September 1971 Brigadegeneral Gerrity, der stellvertretende Kommandeur der amerikanischen 1. Armored Division stattete OB Scherzer im Fürther Rathaus einen Besuch ab. Er sprach dabei das Bedauern der amerikanischen Armee über den in der Nacht vorher geschehenen Raubmord an dem Fürther Taxifahrer Rudolf Stahlhofen aus. In einem Leserbrief an die FN forderte man Wachhunde für die Platzordner der SpVgg. Nach dem zweiten Fürther Treffer hatten Nürnberger Fans den Platz gestürmt und machten keine Anstalten, diesen wieder freizugeben. Sie wollten damit einen Spielabbruch provozieren. Die meist älteren Ordner des gastgebenden Vereins waren der Lächerlichkeit des Publikums preisgegeben, ohne etwas zu erreichen. Das Großversandhaus Quelle hatte schon das „Büro der Zukunft“. Mitglieder des Fürther Industrie- und Handelsgremiums besichtigten nun das neue Computerbüro im Quelle-Markt an der Fürther Straße. Das riesige Großraumbüro hatte derartige Ausmaße, dass man Mühe hatte, die Arbeitsplätze am anderen Ende der Halle zu erkennen. Freitag, 24. September 1971 Theater-Umbauarchitekt Professor Münter trat Gerüchten entgegen: Im Theater geisterte kein Kostengespenst. Bei bisher 55% der vergebenen Baukosten war nur mit einer Überschreitung von 185.653 DM zu rechnen. Der gesamte Umbau dürfte daher voraussichtlich nur um 6% teurer kommen als veranschlagt. Der Trick: Mit Vorauszahlungen wurden Festpreise herausgeholt. Der Fürther Stadtrat konnte der Empfehlung der Bürgerversammlung nicht folgen: Das Schmalholz in Burgfarrnbach sollte jetzt doch angeknabbert werden. Gegen zwei einsame Stimmen der Stadträte Dürschinger (CSU) und Dr. Mertens (NPD) blieb es bei dem Entschluss, entlang der B 8 ein Wohngebiet auszuweisen. Die Stadt war angesichts ihrer finanziellen Situation auf Einnahmen dringend angewiesen. Etwa 100 Zuhörer belagerten den Sitzungssaal und machten aus ihrer feindseligen Haltung keinen Hehl. Die „Winter- und Wandersportabteilung“ (Wiwa) des TV Fürth 1860 war 50 Jahre alt geworden. Der stets zünftige Haufen hatte jede Menge Leistungssportler hervorgebracht. Zum deutschen Meistertitel brachte es Hannelore Franke-Glaser („Halo“) zu Beginn der fünfziger Jahre. Spitzenskifahrer der neuen Generation waren Susanne Fiedler und Helmut Böß. Samstag, 25. September 1971 Die Handballer der SpVgg feierten den 50. Geburtstag. Sie durfte für sich in Anspruch nehmen, zu den Pionieren im bayerischen Handballsport vor dem zweiten Weltkrieg gezählt zu haben. Fünf süddeutsche Titel und 14 bayerische Meisterschaften zeugten von einer stolzen Vergangenheit. 28 Jahre war das Kleeblatt erstklassig. Jetzt spielte man auf Bezirksebene mit wechselndem Erfolg. Mit 450 Mitgliedern bei zwölf Mannschaften hatte die Abteilung ein enormes Volumen aufzuweisen. Peinliche Panne: Ein Beamter des Fürther Bauamtes hatte 135.000 DM ausgegeben, die im Etat gestrichen waren. Der Beamte ließ in der Staatlichen Realschule an der Ottostraße Decken einziehen sowie Fußböden und Fenster erneuern. Eine nachträgliche Genehmigung war nicht zu umgehen, doch OB Scherzer kündigte ein Disziplinarverfahren gegen den Beamten an. Das Spendenkonto für den Fürther Theaterumbau stand aktuell bei 137653 DM. Montag, 27. September 1971 Zum 10-jährigen Bestehen der Seckendorfer Flugpiste pilgerten tausende von Fürthern. Der „Aero-Club“ hatte zu seinem Herbstfest geladen. Ein Freiballon, gefüllt mit 600 Kubikmeter Wasserstoffgas, erhob sich mit fünf Zentnern Sand als Ballast in den fränkischen Himmel. Fallschirmspringer, die in 7600 m ausstiegen, legten bis zum Öffnen des Fallschirms 6800 m im freien Fall zurück und Kunstflieger begeisterten mit tollkühnen Kapriolen wie Loopings, Trudeleskapaden oder Rückenflügen. Um 6.46 entdeckte ein Zugführer an der Würzburger Bahnlinie unterhalb der Unterführung Parkstraße eine verstümmelte Leiche. Ein 28-jähriger Bauarbeiter, der aus der DDR geflüchtet war, hatte den Freitod gesucht und

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