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[[Datei:Biberburg Farrnbach.jpg‎|miniatur|Biberburg am Farrnbach nahe der Mühltalstraße, November 2012]]
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Seit dem Jahr [[2008]] gab es an [[Pegnitz]], [[Rednitz]] und [[Regnitz]] und später auch am [[Farrnbach]] zunächst Hinweise und bald Beweise, die die Rückkehr des Bibers in Fürther Gewässer belegten. Der [[wikipedia:Europäischer Biber|Europäische Biber]] (''Castor fiber'') ist das größte Nagetier Europas. Während der Biber im 19. Jahrhundert nahezu ausgerottet war, findet man nach Auswilderungsprogrammen im Jahr [[2015]] wieder ca. 20 Tiere im Stadtgebiet.
Seit dem Jahr [[2008]] gab es an [[Pegnitz]], [[Rednitz]] und [[Regnitz]] und später auch am [[Farrnbach]] zunächst Hinweise und bald Beweise, die die Rückkehr des Bibers in Fürther Gewässer belegten. Der [[wikipedia:Europäischer Biber|Europäische Biber]] (''Castor fiber'') ist das größte Nagetier Europas. Während der Biber im 19. Jahrhundert nahezu ausgerottet war, findet man nach Auswilderungsprogrammen im Jahr [[2015]] wieder ca. 20 Tiere im Stadtgebiet.
[[Datei:Biber März 2013.jpg|miniatur|rechts|Biberspuren im März 2013]]
[[Datei:Biber März 2013.jpg|miniatur|rechts|Biberspuren im März 2013]]
Am Unterlauf des [[Poppenreuther Landgraben]], im Bereich am [[Talblick]], hatte ein Biber im Bachlauf Dämme angelegt, später aber sein Revier wieder verlassen. Die aufgegebenen Biberdämme wurden mit Genehmigung des Fürther Umweltamts Anfang 2017 beseitigt.
Am Unterlauf des [[Poppenreuther Landgraben |Poppenreuther Landgrabens]], im Bereich [[Talblick]], hatte ein Biber im Bachlauf Dämme angelegt, später aber sein Revier wieder verlassen. Die aufgegebenen Biberdämme wurden mit Genehmigung des Fürther Umweltamts Anfang 2017 beseitigt.


Biberbeauftragter der Stadt Fürth ist nach dem Tod von Konrad Mühlehner der Ex-[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]-[[Stadtrat]] und seit [[1987]] Naturschutzwächter der Stadt [[Herbert Schlicht]].
Biberbeauftragter der Stadt Fürth ist nach dem Tod von Konrad Mühlehner der Ex-[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]-[[Stadtrat]] [[Herbert Schlicht]], der seit [[1987]] auch Naturschutzwächter der Stadt ist.


Das [[Stadtmuseum]] informiert in Zusammenarbeit mit dem [[Bund Naturschutz]] vom 1. Februar bis 2. April 2017 in seiner Foyer-Ausstellung über das Leben der Biber.<ref>Ausstellung im Stadtmuseum vom 1. Februar bis 2. April 2017: Biber - Die guten Geister des Wassers, Mitteilung auf der [http://www.stadtmuseum-fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-698/1186_read-25183/ Homepage], Abruf vom 17. März 2017</ref>
Das [[Stadtmuseum]] informierte in Zusammenarbeit mit dem [[Bund Naturschutz]] vom 1. Februar bis 2. April 2017 in einer Foyer-Ausstellung über das Leben der Biber.<ref>Ausstellung im Stadtmuseum vom 1. Februar bis 2. April 2017: Biber - Die guten Geister des Wassers, Mitteilung auf der [http://www.stadtmuseum-fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-698/1186_read-25183/ Homepage], Abruf vom 17. März 2017</ref>


Der Biber ist in der Stadtgesellschaft allerdings nicht ganz unumstritten, da er den zum Teil sehr alten Baumbestand an den Flussauen sichtbar dezimiert. Gleichzeitig verursachen seine Biberburgen im [[Wiesengrund]] Überschwemmungen, z. B. im Bereich der Fuß- und Radwegebeziehungen an der [[Kapellenstraße]]. Der Biberbeauftragte der Stadt Fürth, sowie die Umweltverbände halten hier jedoch entgegen, dass die Gegenden in denen der Biber aktiv ist, sich meist in Areale umwandeln, in denen sich im "Nu Amphibien, Vögel, Heuschrecken und Libellen an[siedeln]. Es entstehen Auenlandschaften, die bei Starkregen viel Wasser aufnehmen können und so als Hochwasserschutz dienen."<ref>fn: Der Biber hat ein Image-Problem: In Fürth tut man was dagegen. In: Fürther Nachrichten vom 8. Oktober 2020 </ref>
Der dämmerungs- und nachtaktive Biber ist in der Stadtgesellschaft allerdings umstritten, da er den zum Teil sehr alten Baumbestand an den Flussauen sichtbar dezimiert. Gleichzeitig verursachen seine Biberburgen im [[Wiesengrund]] Überschwemmungen, z. B. im Bereich der Fuß- und Radwege an der [[Kapellenstraße]]. Der Biberbeauftragte der Stadt Fürth, sowie die Umweltverbände halten jedoch entgegen, dass die Bereiche, in denen der Biber aktiv ist, sich meist in Areale umwandeln, in denen sich „im Nu Amphibien, Vögel, Heuschrecken und Libellen an[siedeln]. Es entstehen Auenlandschaften, die bei Starkregen viel Wasser aufnehmen können und so als Hochwasserschutz dienen“.<ref>fn: Der Biber hat ein Image-Problem: In Fürth tut man was dagegen. In: Fürther Nachrichten vom 8. Oktober 2020 </ref>
 
=== Aussehen ===
Biber sind die größten Nagetiere Europas und können eine Körperlänge von ca. 100 cm und ein Gewicht von etwa 30 kg erreichen. Sie haben einen gedrungenen Körper, dichtes, dunkelbraunes oder schwarzes Fell und den charakteristischen, flachen, beschuppten Schwanz, der als „Kelle“ bezeichnet wird.
 
=== Ernährung ===
Biber sind reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von einer Vielzahl von Pflanzenarten, darunter krautige Pflanzen und Jungtriebe von Weichhölzern. Ein erwachsener Biber benötigt etwa 1 kg Nahrung pro Tag.
 
=== Verbreitung ===
Biber bevorzugen Fließgewässer mit Auen, aber sie kommen auch an Gräben, Altwässern und verschiedenen Stillgewässern vor. Sie benötigen ausreichend Nahrung und grabbare Ufer zur Anlage von Wohnhöhlen.
 
=== Gefährdung ===
In Bayern und auch in Fürth sind Biber nicht akut gefährdet, aber ihre Aktivitäten führen teilweise zu Konflikten mit menschlichen Interessen, wie z. B. Zerschneidung von Gewässer- und Landlebensraum bzw. Anlage von Ausbreitungsbarrieren durch Verkehrstrassen oder Bebauung an Gewässern. Auch wenn sie Dämme bauen oder Bäume fällen führt dies immer wieder zu illegalen Entfernungen von Biberdämmen im Rahmen der Gewässerunterhaltung. Das Bayerische Bibermanagement arbeitet daran, durch Aufklärung diese Konflikte zu minimieren und den Biberbestand zu sichern, um illegale Nachstellungen durch Erschlagen, Erschießen, Vergiften oder Fallen zu vermeiden.
 
=== Vorteile ===
Biber spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Ihre Dämme schaffen vielfältige Gewässerstrukturen, die die Artenvielfalt fördern, den Wasserhaushalt regulieren und die Gewässerqualität verbessern. Sie tragen auch zum Hochwasserschutz bei.


==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==
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* Beate Laurenti: ''Biber halten Fürth auf Trab''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2023, S. 35 (Druckausgabe)
* Beate Laurenti: ''Biber halten Fürth auf Trab''. In: Fürther Nachrichten vom 21. Januar 2023, S. 35 (Druckausgabe)
* ''Auf den Spuren der Biber in Fürth''. In: Fürther Nachrichten vom 6. Dezember 2024 (Druckausgabe)
* ''Auf den Spuren der Biber in Fürth''. In: Fürther Nachrichten vom 6. Dezember 2024 (Druckausgabe)
== Siehe auch ==
* [[Eisvogel]]
== Weblinks ==
* Bund Naturschutz - [https://fuerth-land.bund-naturschutz.de/natur-vor-der-haustuer/biber/wissenswertes-ueber-den-biber Website]
* Bayerisches Landesamt für Umwelt „Das Bayerische Bibermanagement“- [https://www.lra-ebe.de/hostedmedia/1854/broschuere-biber-in-bayern.pdf PDF online]
* Bayerisches Landesamt für Umwelt Arteninformation - [https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Castor+fiber Website]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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{{Bilder dieses Tieres}}
{{Bilder dieses Tieres}}


[[Kategorie:Tiere]]
[[Kategorie:Fauna und Flora]]
[[Kategorie:Fauna und Flora]]
[[Kategorie:Gewässer]]
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