125.871
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
| Zeile 9: | Zeile 9: | ||
Als Ursache für die Katastrophe wird heute angenommen, dass vermutlich ein Mitarbeiter eine Geschosshülse aus Versehen hat fallen lassen, die dann mit einem lauten Knall Funken schlug. In der Folge entzündete sich das Pulver, dass zum Teil auf dem Boden lag, sodass es sofort zu einer massiven Flammenbildung im Raum kam. Während einige Arbeiter sich aus dem Fenster retten konnten, versuchten andere die Flucht durch die Eingangstür. Allerdings ging die einzige Tür zum Raum nur nach innen auf, sodass durch den Tumult und der aufkeimenden Panik sich die Tür nach innen nicht öffnen ließ und die Menschen den Ausgang mit ihren Körpern verkeilten. In der [[Paul Rieß#Rießchronik|Rießchronik]] ist überliefert, dass die Körper ''„schrecklich verbrannt, zu unkenntlichen Klumpen zerkohlt [waren und] ... später aus den rauchenden Trümmern gezogen“'' wurden. Insgesamt konnten zehn Menschen gerettet werden, weiteren neun gelang die Flucht selbständig aus dem Raum. | Als Ursache für die Katastrophe wird heute angenommen, dass vermutlich ein Mitarbeiter eine Geschosshülse aus Versehen hat fallen lassen, die dann mit einem lauten Knall Funken schlug. In der Folge entzündete sich das Pulver, dass zum Teil auf dem Boden lag, sodass es sofort zu einer massiven Flammenbildung im Raum kam. Während einige Arbeiter sich aus dem Fenster retten konnten, versuchten andere die Flucht durch die Eingangstür. Allerdings ging die einzige Tür zum Raum nur nach innen auf, sodass durch den Tumult und der aufkeimenden Panik sich die Tür nach innen nicht öffnen ließ und die Menschen den Ausgang mit ihren Körpern verkeilten. In der [[Paul Rieß#Rießchronik|Rießchronik]] ist überliefert, dass die Körper ''„schrecklich verbrannt, zu unkenntlichen Klumpen zerkohlt [waren und] ... später aus den rauchenden Trümmern gezogen“'' wurden. Insgesamt konnten zehn Menschen gerettet werden, weiteren neun gelang die Flucht selbständig aus dem Raum. | ||
Die | Die Feuerwehren aus Fürth und Nürnberg versuchten den Brand zu löschen bzw. ein Übergreifen auf benachbarte Räume zu verhindern, in dem sich u. a. weitere Munitionslager befanden. Da nicht genügend Pferde vorhanden waren, um die Löschwagen in die weit entlegene Schwabacher Straße zu bringen, wurden Pferde von vorbeifahrenden Wagen kurzerhand beschlagnahmt. | ||
Die meisten Opfer des Unglücks konnten nach dem Tod nicht mehr identifiziert werden, weshalb man dazu überging, die Opfer in einem Ehrengrab gemeinsam auf dem [[Städtischer Friedhof|Städtischen Friedhof]] beizusetzen. Nur an sieben Särgen konnte ein Name zur Leiche zugeordnet werden. Die Anteilnahme an der Beerdigung durch die Bevölkerung war enorm groß. 200 Soldaten trugen während der Beerdigung die Särge, während Tausende Fürther am Friedhof von den Toten am [[28. April]] [[1917]] Abschied nahmen. Die Opfer des Unfalls wurden in der Stadt mit den Opfern des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] im Kampfgeschehen gleichgestellt und für ihre „Vaterlandsliebe und Arbeitstreue“ gewürdigt. | Die meisten Opfer des Unglücks konnten nach dem Tod nicht mehr identifiziert werden, weshalb man dazu überging, die Opfer in einem Ehrengrab gemeinsam auf dem [[Städtischer Friedhof|Städtischen Friedhof]] beizusetzen. Nur an sieben Särgen konnte ein Name zur Leiche zugeordnet werden. Die Anteilnahme an der Beerdigung durch die Bevölkerung war enorm groß. 200 Soldaten trugen während der Beerdigung die Särge, während Tausende Fürther am Friedhof von den Toten am [[28. April]] [[1917]] Abschied nahmen. Die Opfer des Unfalls wurden in der Stadt mit den Opfern des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] im Kampfgeschehen gleichgestellt und für ihre „Vaterlandsliebe und Arbeitstreue“ gewürdigt. | ||