Hermann Weigmann: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben und Wirken==
==Leben und Wirken==
[[Bild:Goldener Schwan.jpg |mini|right|Der Goldene Schwan am Fürther Marktplatz]]
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Der Name Weigmann wird in Fürth erstmalig [[1689]] erwähnt. Mindestens seit 1799 war das Gasthaus "[[Goldener Schwan|Zum Goldenen Schwan]]" im Besitz der Familie<ref>[[Einwohnerbuch von 1799]]</ref> (bis 1880). Neben Herrmann Weigmann gab es weitere berühmte Familiennachfahren:
'''Hermann Weigmann''' kam als Sohn des Zinngießers [[Johann Andreas Weigmann]] im Haus ''[[Goldener Schwan|Zum Goldenen Schwan]]''am [[Marktplatz]] 2 in Fürth zur Welt und besuchte die Lateinschule in Nürnberg. Schon in seiner Jugend zeigte Hermann Weigmann großes Interesse für Naturwissenschaft, besonders für Chemie. [[1875]] bestand er am Königlichen Bayerischen Realgymnasium in Nürnberg das Abitur. Anschließend erfüllte er im bayerischen Jäger-Bataillon in Erlangen seine Militärpflicht.<ref>Adolf Schwammberger, Fürth von A - Z, Fürth 1967, S. 387</ref>
* '''Otto Albrecht Weigmann''' (1873–1940), Sohn des Kommerzienrates Georg Andreas Weigmann in Lauf. Er war Direktor der Graphischen Kunstsammlungen in München.
* '''[[Wilhelm Weigmann]]''' (1874–1939), Sohn des Gastwirtes Fritz Weigmann ("[[Goldener Schwan]]"). Er war Leiter der Obersten Baubehörde Bayerns und Professor an der Technischen Hochschule in München.
 
Hermann Weigmann kam als Sohn des Zinngießers Johann Andreas Weigmann im Haus "''[[Goldener Schwan|Zum Goldenen Schwan]]''" am [[Marktplatz]] 2 in Fürth zur Welt und besuchte die Lateinschule in Nürnberg. Schon in seiner Jugend zeigte Hermann Weigmann großes Interesse für Naturwissenschaft, besonders für Chemie. [[1875]] bestand er am Königlichen Bayerischen Realgymnasium in Nürnberg das Abitur. Anschließend erfüllte er im bayerischen Jäger-Bataillon in Erlangen seine Militärpflicht.<ref>Adolf Schwammberger, Fürth von A - Z, Fürth 1967, S. 387</ref>


===Studium und Promotion===
===Studium und Promotion===
Im Anschluss an seine Militärzeit studierte Weigmann in Erlangen als Schüler von [[wikipedia:Eugen von Gorup-Besánez|Eugen Franz Gorup von Besánez]] (1817 - 1878) physiologische Chemie, danach in München als Schüler von [[wikipedia:Emil_Erlenmeyer|Emil Erlenmeyer]] (1825 - 1909) Naturwissenschaften. [[1879]] legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte [[1882]] in Erlangen zum Dr. phil. mit einer Arbeit über ''„Die Herstellung und Untersuchung von Derivaten der Opiansäure“''.
Im Anschluss an seine Militärzeit studierte Weigmann in Erlangen als Schüler von [[wikipedia:Eugen von Gorup-Besánez|Eugen Franz Gorup von Besánez]] (1817 - 1878) physiologische Chemie, danach in München als Schüler von [[wikipedia:Emil_Erlenmeyer|Emil Erlenmeyer]] (1825 - 1909) Naturwissenschaften. [[1879]] legte er die Prüfung für das höhere Lehramt ab und promovierte [[1882]] in Erlangen zum Dr. phil. mit einer Arbeit über ''„Die Herstellung und Untersuchung von Derivaten der Opiansäure“''.


===Wissenschaftliche Laufbahn===
===Wissenschaftliche Laufbahn===
Hermann Weigmann wechselte nach dem Studium für kurze Zeit nach Rostock, bis ihn der Begründer der Nahrungsmittelchemie [[wikipedia:Joseph König (Chemiker)|Joseph König]] (1843–1930) nach Münster in Westfalen berief. Prof. Dr. König veranlasste ihn, sich mit der Bakteriologie zu beschäftigen. [[1888]] ging Hermann Weigmann zum Geheimen Hofrat Dr. Hans Vogel<ref>Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, TU-München</ref> (1852–1939) nach Memmingen, wo dieser ein privates technisch-chemisches Laboratorium für Brauerei und Milchwirtschaft eingerichtet hatte.<ref>''„[[1885]] wurde eine Milchwirtschaftliche Versuchsstation von Dr. Hans Vogel in Memmingen gegründet, die sehr bald auch Untersuchungen auf dem Gebiet der Brauerei durchzuführen begann. Diese Versuchsstation wurde [[1892]] nach Berufung von Dr. Vogel zum Professor nach Weihenstephan übergesiedelt und ist als Brautechnische Prüf- und Versuchsanstalt in ihrer urtümlichen Form bis heute erhalten. Weihenstephan hat durch dieses Institut als Mittler zwischen wissenschaftlicher Arbeit und der Praxis ganz wesentlich an Bedeutung gewonnen. […] [[1901]] wurde Prof. Vogel Direktor der Akademie Weihenstephan. Er vollzog die endgültige Trennung von Landwirtschaft und Brauerei. In den Jahren [[1902]] bis [[1906]] wurde eine neue Versuchsbrauerei mit zugehörigem Praktikantenlaboratorium erbaut. Diese Einrichtung besteht heute noch in den alten Räumlichkeiten, wobei für das Jahr [[2002]] ein kompletter Neubau in der letzten Planungsphase ist. Aus dem Laboratorium entstand der Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I.“'' In: M. Zarnkow, Werner Back: Weihenstephan – Nabel des Brauwesens. Lehre und Forschung in Weihenstephan''. In: Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, Technische Universität München, Freising</ref>
Hermann Weigmann wechselte nach dem Studium für kurze Zeit nach Rostock, bis ihn der Begründer der Nahrungsmittelchemie [[wikipedia:Joseph König (Chemiker)|Joseph König]] (1843–1930) nach Münster in Westfalen berief. Prof. Dr. König veranlasste ihn, sich mit der Bakteriologie zu beschäftigen. [[1888]] ging Hermann Weigmann zum Geheimen Hofrat Dr. Hans Vogel<ref>Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, TU-München</ref> (1852–1939) nach Memmingen, wo dieser ein privates technisch-chemisches Laboratorium für Brauerei und Milchwirtschaft eingerichtet hatte.<ref>''„[[1885]] wurde eine Milchwirtschaftliche Versuchsstation von Dr. Hans Vogel in Memmingen gegründet, die sehr bald auch Untersuchungen auf dem Gebiet der Brauerei durchzuführen begann. Diese Versuchsstation wurde [[1892]] nach Berufung von Dr. Vogel zum Professor nach Weihenstephan übergesiedelt und ist als Brautechnische Prüf- und Versuchsanstalt in ihrer urtümlichen Form bis heute erhalten. Weihenstephan hat durch dieses Institut als Mittler zwischen wissenschaftlicher Arbeit und der Praxis ganz wesentlich an Bedeutung gewonnen. […] [[1901]] wurde Prof. Vogel Direktor der Akademie Weihenstephan. Er vollzog die endgültige Trennung von Landwirtschaft und Brauerei. In den Jahren [[1902]] bis [[1906]] wurde eine neue Versuchsbrauerei mit zugehörigem Praktikantenlaboratorium erbaut. Diese Einrichtung besteht heute noch in den alten Räumlichkeiten, wobei für das Jahr [[2002]] ein kompletter Neubau in der letzten Planungsphase ist. Aus dem Laboratorium entstand der Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I.“'' In: M. Zarnkow, Werner Back: Weihenstephan – Nabel des Brauwesens. Lehre und Forschung in Weihenstephan''. In: Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, Technische Universität München, Freising</ref>


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