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'''Carl Anton Jakob Evora''' (geb. [[12. September]] [[1849]] in Pest<ref name=„KB-Tf“>Kirchenbücher Budapest-Belváros, Taufen 1847–1851, S. 240</ref>; gest. [[27. Dezember]] [[1922]] in München<ref>Sterberegistereintrag Standesamt München III Nr. 3041/1922; Mitteilung Stadtarchiv München vom 19.02.2025, Az. 3231.0-23-0055</ref><ref>Kirchenbücher St. Paul München, Bestattungen 1900–1926, S. 513</ref>) war ein in Fürth aufgewachsener, in Nürnberg tätiger Architekt und Bauunternehmer, der später in München wirkte. Sein älterer Bruder war der Fürther Bauunternehmer und Brauereibesitzer [[Wilhelm Evora]]. | '''Carl Anton Jakob Evora''' (geb. [[12. September]] [[1849]] in Pest<ref name=„KB-Tf“>Kirchenbücher Budapest-Belváros, Taufen 1847–1851, S. 240</ref>; gest. [[27. Dezember]] [[1922]] in München<ref>Sterberegistereintrag Standesamt München III Nr. 3041/1922; Mitteilung Stadtarchiv München vom 19.02.2025, Az. 3231.0-23-0055</ref><ref>Kirchenbücher St. Paul München, Bestattungen 1900–1926, S. 513</ref>) war ein in Fürth aufgewachsener, in Nürnberg tätiger Architekt und Bauunternehmer, der später in München wirkte. Sein älterer Bruder war der Fürther Bauunternehmer und Brauereibesitzer [[Wilhelm Evora]]. | ||
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Im Jahr 1881 meldete er in Nürnberg sein Gewerbe als Architekt an.<ref>Gewerbeanmeldung Evora, Karl; Datierung 1881; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 13/308 An</ref> In der Folge erbaute und besaß er im Stadtteil Gostenhof etliche Mietshäuser, seine Ehefrau eröffnete 1885 ein Kommissions- und Agenturgeschäft. 1891 war Carl Evora als Bauunternehmer bankrott.<ref>Indiana Tribüne vom 20. Februar 1891</ref> Aus der Konkursmasse erwarben [[Friedrich Streng|Friedrich H. Streng]] und Geschwister viele seiner Häuser, auch sein Bruder Wilhelm bzw. die Gesellschaft Evora & Meyer kauften jeweils ein Mietshaus. Im Jahr 1893 wurde Carl Evora Wirt in der Wirtschaft „Zur Fürther Bierhalle“ in der Fürther Straße 27, einem Anwesen im Besitz von Evora & Meyer. Sein Pachtnachfolger dieser Wirtschaft wurde Konrad Leppen, bekannt als früherer Wirt [[Zur Mist'n]] in Fürth.<ref>Ergebnis vergleichender Analyse diverser Nürnberger Adressbücher</ref> | Im Jahr 1881 meldete er in Nürnberg sein Gewerbe als Architekt an.<ref>Gewerbeanmeldung Evora, Karl; Datierung 1881; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 13/308 An</ref> In der Folge erbaute und besaß er im Stadtteil Gostenhof etliche Mietshäuser, seine Ehefrau eröffnete 1885 ein Kommissions- und Agenturgeschäft. 1891 war Carl Evora als Bauunternehmer bankrott.<ref>Indiana Tribüne vom 20. Februar 1891</ref> Aus der Konkursmasse erwarben [[Friedrich Streng|Friedrich H. Streng]] und Geschwister viele seiner Häuser, auch sein Bruder Wilhelm bzw. die Gesellschaft Evora & Meyer kauften jeweils ein Mietshaus. Im Jahr 1893 wurde Carl Evora Wirt in der Wirtschaft „Zur Fürther Bierhalle“ in der Fürther Straße 27, einem Anwesen im Besitz von Evora & Meyer. Sein Pachtnachfolger dieser Wirtschaft wurde Konrad Leppen, bekannt als früherer Wirt [[Zur Mist'n]] in Fürth.<ref>Ergebnis vergleichender Analyse diverser Nürnberger Adressbücher</ref> | ||
Evora wagte 1894 einen Neuanfang und zog mit Familie nach München. Dort etablierte er sich als Architekt des Jugendstils im Mietshausbau. Im Immobiliengeschäft war er aber offenbar wenig erfolgreich: 1895/96 errichtete er die Neubauten Pesenbachstraße 1 und 2 (Straße später umbenannt in „Am Glockenbach“) und 1897 Winterstraße 9. Das letztere Anwesen verkaufte er ein Jahr später, im Juli 1902 folgte Pesenbachstraße 2 und schließlich wurde im Dezember 1902 das Anwesen Pesenbachstraße 1 versteigert. Von Ende 1906 bis Mitte Oktober 1909 betrieb er auch ein Kommissionsgeschäft für Hypotheken und Immobilien und wenige Monate im Jahr 1907 eine Weinwirtschaft. Zuletzt, ab 1913 bis zu seinem Tod, war Evora Inhaber einer Maurerei.<ref>Familien-Bogen Evora, Karl (PMB-E-19); Mitteilung Stadtarchiv München vom 19.02.2025, Az. 3231.0-23-0055</ref> | Evora wagte 1894 einen Neuanfang und zog mit Familie nach München. Dort etablierte er sich als Architekt des Jugendstils im Mietshausbau. Im Immobiliengeschäft war er aber offenbar wenig erfolgreich: 1895/96 errichtete er die Neubauten Pesenbachstraße 1 und 2 (Straße später umbenannt in „Am Glockenbach“) und 1897 Winterstraße 9. Das letztere Anwesen verkaufte er ein Jahr später, im Juli 1902 folgte Pesenbachstraße 2 und schließlich wurde im Dezember 1902 das Anwesen Pesenbachstraße 1 versteigert. Von Ende 1906 bis Mitte Oktober 1909 betrieb er auch ein Kommissionsgeschäft für Hypotheken und Immobilien und wenige Monate im Jahr 1907 eine Weinwirtschaft. Zuletzt, ab 1913 bis zu seinem Tod, war Evora Inhaber einer Maurerei.<ref name="FB-KE">Familien-Bogen Evora, Karl (PMB-E-19); Mitteilung Stadtarchiv München vom 19.02.2025, Az. 3231.0-23-0055</ref> | ||
Bis zum Jahr 1905 besaß er das Heimatrecht in Fürth, im Dezember dieses Jahres wurde ihm das Bürger- und Heimatrecht der Stadt München verliehen.<ref name="E-283">„Acten des Stadtmagistrats Fürth. Betreff: Evora Karl Architekt von hier – Gesuch um Ausstellung des Verehelichungszeugnisses. 1884.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/E 283</ref> | Bis zum Jahr 1905 besaß er das Heimatrecht in Fürth, im Dezember dieses Jahres wurde ihm das Bürger- und Heimatrecht der Stadt München verliehen.<ref name="E-283">„Acten des Stadtmagistrats Fürth. Betreff: Evora Karl Architekt von hier – Gesuch um Ausstellung des Verehelichungszeugnisses. 1884.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/E 283</ref> | ||
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* Sophia Rosa Susette Evora (geb. 27. Oktober 1887; gest. 19. Februar 1893 in Nürnberg), starb im Alter von 5 Jahren an Diphterie | * Sophia Rosa Susette Evora (geb. 27. Oktober 1887; gest. 19. Februar 1893 in Nürnberg), starb im Alter von 5 Jahren an Diphterie | ||
Die Ehefrau Susette Evora hatte von 1894 bis 1904 eine Theateragentur und einen Verlag für dramatische Werke inne. Bereits im Mai 1900, lange vor der Auswanderung des Sohnes Wilhelm, nahm sie sich in München eine eigene Wohnung.<ref name="FB-KE"/> Im April 1930 folgte sie ihrem Sohn in die USA<ref>Einwohnermeldekarte Evora, Susanna, geb. Schipper (EWK 65 E 11); Mitteilung Stadtarchiv München vom 07.04.2025, Az. 3231.0-23-0138</ref>, ihr weiterer Verbleib ist unbekannt. | |||
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