Johann Paul Haas: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Johann Paul Haas''' (geb. [[11. Dezember]] [[1807]] in Fürth<ref name="KB-Tf">Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1805–1813, S. 283</ref>; gest. [[23. Mai]] [[1861]] in Fürth<ref>Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1856–1862, S. 305</ref>) war ein herausragender Schreinermeister im 19. Jahrhundert, verheiratet mit Sibilla Philippina (gest. [[8. November]] [[1863]]). | |||
Er kam als zweites Kind des Schreinermeisters Georg Philipp Haas und dessen Ehefrau Kunigunda Margaretha, geborene Pfroetschner im Haus Nr. 70 (ab 1890 [[Marktplatz 5]]) zur Welt. Taufpate war der Fürther Schreinermeister Johann Paulus Pfroetschner.<ref name="KB-Tf"/> Der Schreinermeister [[Johann Hieronymus Haas]] war sein Bruder. | |||
Paul Haas besuchte die polytechnische Schule in Nürnberg und war ein Schüler [[wikipedia:Carl Alexander Heideloff|Heideloffs]]. Er hatte seinen Sitz mit Werkstatt und Wohnung in der ehemaligen Schützenstraße 11<ref>diese Nummerierung galt ab 1860, zuvor zwischen 1827 und 1860 lautete die Anschrift Schützengasse Haus-Nr. 43 im II. Bezirk</ref>, heute [[Wilhelm-Löhe-Straße 6]]. | |||
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Paul Haas gehörte mit zwei seiner Gesellen zu den Mitgliedern des ''Rettungsvereins''.<ref>vgl. dazu die näheren Angaben im Fürther Tagblatt vom 17. Dezember 1842 – P. Haas wurde in der III. Sektion aufgezählt, sein Vater in der I. Sektion und Christoph Haas in der II. Sektion. Die Organisation war durch die Freimaurer [[1835]] gegründet worden, hatte sich aber als zu klein bei ausgebrochenem Feuer erwiesen. Darum wurde der ''Rettungsverein'' mit Erlaubnis des Stadtmagistrats vergrößert.</ref> | |||
==Werke== | |||
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Ein von Haas gefertigter Hausaltar, der vom Nürnberger Künster A. Engelhardt mit Bildern ausgestattet und auf der Berliner Ausstellung 1844 zu sehen war, wurde 1845 von der Kaiserin von Russland gekauft.<ref>Fürther Tagblatt vom 1. Oktober 1845</ref> | |||
1853 wurde er für die grundlegenden Renovierungsarbeiten an der [[Schulhof 2|Neuschul]] angefragt. Ob die von Haas projektierten aufwändigen Einbauten und Zierarbeiten dann auch verwirklicht wurden ist nicht zweifelsfrei überliefert.<ref>''Mehr als Steine'' - Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II, S. 293</ref> | |||
==Adressbucheinträge== | |||
* 1846: Haas Paul, Schützengasse Haus-Nr. 43 (II. Bezirk); Schreinermeister<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref> | |||
* 1854: 43 /II., Joh. Paulus Haas; Kunst-, Bau- und Möbelschreiner<ref>[[Adressbuch von 1854]]</ref> | |||
* 1859: 43, Joh. Paul Haas; Schreinermeister<ref>[[Adressbuch von 1859]]</ref> | |||
* (1867: Schützengasse 11 (nach Nummerierungswechsel von 1860) Haas, Georg; Schreiner)<ref>Adressbuch von 1867</ref> | |||
== Siehe auch == | |||
* [[Michaeliskirche]] | |||
* [[Schulhof 2]], Neuschul bzw. ''Kaalsschul'' | |||
* [[Johann Hieronymus Haas]] | |||
* [[Wilhelm-Löhe-Straße 6]] | |||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references /> | <references /> | ||
== Bilder == | |||
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Aktuelle Version vom 17. Mai 2025, 15:01 Uhr
- Person
- Johann Paul Haas
- Vorname
- Johann Paul
- Nachname
- Haas
- Geschlecht
- männlich
- Abw. Namen
- Johann Paulus H., Paul H.
- Geburtsdatum
- 11. Dezember 1807
- Geburtsort
- Fürth
- Todesdatum
- 23. Mai 1861
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Schreiner, Schreinermeister, Kunstschreiner, Zeichenlehrer
- Religion
- evangelisch-lutherisch
Johann Paul Haas (geb. 11. Dezember 1807 in Fürth[1]; gest. 23. Mai 1861 in Fürth[2]) war ein herausragender Schreinermeister im 19. Jahrhundert, verheiratet mit Sibilla Philippina (gest. 8. November 1863).
Er kam als zweites Kind des Schreinermeisters Georg Philipp Haas und dessen Ehefrau Kunigunda Margaretha, geborene Pfroetschner im Haus Nr. 70 (ab 1890 Marktplatz 5) zur Welt. Taufpate war der Fürther Schreinermeister Johann Paulus Pfroetschner.[1] Der Schreinermeister Johann Hieronymus Haas war sein Bruder.
Paul Haas besuchte die polytechnische Schule in Nürnberg und war ein Schüler Heideloffs. Er hatte seinen Sitz mit Werkstatt und Wohnung in der ehemaligen Schützenstraße 11[3], heute Wilhelm-Löhe-Straße 6.
Haas war Mitglied des Gewerberates[4] und gab Zeichenunterricht für Schreinerlehrlinge der Gewerbeschule[5]. Paul Haas gehörte mit zwei seiner Gesellen zu den Mitgliedern des Rettungsvereins.[6]
Werke
Er zeigte bei der Industrie-Ausstellung in Nürnberg 1840 einen Blumentisch in gotischem Stil und bekam für seine Leistung eine eherne Ehrenmünze.[7]
Zu seinen zahlreichen Arbeiten gehörten nach einer Zeitungsnachricht des Fürther Tagblattes von 1841 ein Lüster[8] und laut einem Zeitungsbericht von 1842 der Altar, die Kanzel und der bereits gemeldete Lüster in der Michaeliskirche, Altar und Kanzel in der katholischen Kirche Zu Unserer Lieben Frau, Schreinerarbeiten in der Synagoge, der Hauptaltar der katholischen Kirche in Münnerstadt, die Kanzel mit runder Treppe der Stadtkirche in Schwabach, ein Altar der Hofkapelle Reichenschwend, ein Altar der evangelischen Kirche Rostall, zwei Altäre in Rottweil sowie viele neugotische Möbel für den Grafen Wilhelm in Schloss Lichtenstein bei Stuttgart.[9]
Ab Februar 1843 übernahmen die Gebrüder Haas (in Verbindung mit Julius Finster) die Schreinerarbeiten beim Rathausbau.[10]
1845 wurde ein Gewerbs-Privilegium über eine verbesserte Bearbeitung von Holzmosaiken, das er zusammen mit dem Schreinermeister August Heinrich Paul Pfrötschner einem Münchner Fabrikbesitzer abgekauft hatte, verlängert.[11]
Ein von Haas gefertigter Hausaltar, der vom Nürnberger Künster A. Engelhardt mit Bildern ausgestattet und auf der Berliner Ausstellung 1844 zu sehen war, wurde 1845 von der Kaiserin von Russland gekauft.[12]
1853 wurde er für die grundlegenden Renovierungsarbeiten an der Neuschul angefragt. Ob die von Haas projektierten aufwändigen Einbauten und Zierarbeiten dann auch verwirklicht wurden ist nicht zweifelsfrei überliefert.[13]
Adressbucheinträge
- 1846: Haas Paul, Schützengasse Haus-Nr. 43 (II. Bezirk); Schreinermeister[14]
- 1854: 43 /II., Joh. Paulus Haas; Kunst-, Bau- und Möbelschreiner[15]
- 1859: 43, Joh. Paul Haas; Schreinermeister[16]
- (1867: Schützengasse 11 (nach Nummerierungswechsel von 1860) Haas, Georg; Schreiner)[17]
Siehe auch
- Michaeliskirche
- Schulhof 2, Neuschul bzw. Kaalsschul
- Johann Hieronymus Haas
- Wilhelm-Löhe-Straße 6
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Kirchenbücher St. Michael, Taufen 1805–1813, S. 283
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1856–1862, S. 305
- ↑ diese Nummerierung galt ab 1860, zuvor zwischen 1827 und 1860 lautete die Anschrift Schützengasse Haus-Nr. 43 im II. Bezirk
- ↑ Fürther Tagblatt vom 25. September 1856 - online
- ↑ siehe Anzeigen im Fürther Tagblatt vom 6. April 1850 und 19. Oktober 1855
- ↑ vgl. dazu die näheren Angaben im Fürther Tagblatt vom 17. Dezember 1842 – P. Haas wurde in der III. Sektion aufgezählt, sein Vater in der I. Sektion und Christoph Haas in der II. Sektion. Die Organisation war durch die Freimaurer 1835 gegründet worden, hatte sich aber als zu klein bei ausgebrochenem Feuer erwiesen. Darum wurde der Rettungsverein mit Erlaubnis des Stadtmagistrats vergrößert.
- ↑ Fürther Tagblatt vom 29. Januar 1842
- ↑ Fürther Tagblatt vom 28. Dezember 1841
- ↑ Fürther Tagblatt vom 10. August 1842, S. 818
- ↑ Fürther Tagblatt vom 8. Februar 1843
- ↑ Intelligenzblatt der Königlichen Regierung von Oberbayern vom 18. Juli 1845, S. 1034
- ↑ Fürther Tagblatt vom 1. Oktober 1845
- ↑ Mehr als Steine - Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II, S. 293
- ↑ Adressbuch von 1846
- ↑ Adressbuch von 1854
- ↑ Adressbuch von 1859
- ↑ Adressbuch von 1867
Bilder
Bilder als Galerie / Tabelle anzeigen, sortieren und filtern
Altar im der Kirche St. Michael Urheber: Kamran Salimi
Erstellungsdatum: 26. Mai 2017
Lizenz: cc-by-sa-3.0Kircheninneres St. Michael, Fürth 1905 Urheber: Hermann Martin
Erstellungsdatum: 1905
Lizenz: cc-by-sa-3.0J. P. Haas, Nordwand Frauenempore in Neuschul, 1853 Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0J. P. Haas, Ostwand in Neuschul mit Aron Ha-Kodesch, 1853 Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0J. P. Haas, Querschnitt mit Almemor und Aron Ha-Kodesch, 1853 Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0J. P. Haas, Südwand Frauenempore in Neuschul, 1853 Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0Unterschrift: Johann Paulus Haas, Schreinermeister Urheber: Johann Paul Haas
Erstellungsdatum: 1853
Lizenz: cc-by-sa-3.0Rechnungsstellung für Arbeiten an der Neuschul, Johann Paul Haas, 20. September 1851 Erstellungsdatum: 20. September 1851
Lizenz: cc-by-sa-3.0Zeitungsanzeige des Schreiners Johann Paul Haas, November 1850 Erstellungsdatum: 1850
Lizenz: noc-nc-1.0Zeitungsartikel über eine neues Werk von Johann Paul Haas, März 1847 Erstellungsdatum: 1847
Lizenz: Out of copyright - non commercial re-useLüster für St. Michael von Lorenz Scheidig und Paul Haas, Fürther Tagblatt 28.12.1841 Urheber: Fürther Tagblatt
Erstellungsdatum: 28. Dezember 1841
Lizenz: cc-by-sa-3.0
