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{{Adresse | {{Adresse | ||
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{{Auszeichnung | {{Auszeichnung | ||
|Auszeichnung=Bayerischer Militärverdienstorden | |Auszeichnung=Bayerischer Militärverdienstorden | ||
| | |VerleihungAm=1916/07/13 | ||
| | |AuszeichnungBemerkung=3. Klasse mit Schwertern | ||
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{{Auszeichnung | {{Auszeichnung | ||
|Auszeichnung=Eisernes Kreuz II. Klasse | |Auszeichnung=Eisernes Kreuz II. Klasse | ||
| | |VerleihungAm=1916/10/01 | ||
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{{Auszeichnung | {{Auszeichnung | ||
| | |Auszeichnung=Ehrennadel von Sachsen-Meiningen für Verdienste im Krieg | ||
|VerleihungAm=1917/03/13 | |||
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{{Familie | {{Familie | ||
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Ernst Kehr kam als Sohn des Schmiedemeisters Christian Kehr und seiner Ehefrau Magdalena, geb. Müller im nahe zur bayerischen Grenze gelegenen Mendhausen zur Welt. | Ernst Kehr kam als Sohn des Schmiedemeisters Christian Kehr und seiner Ehefrau Magdalena, geb. Müller im nahe zur bayerischen Grenze gelegenen Mendhausen zur Welt. | ||
Er absolvierte seinen Militärdienst vom | Er absolvierte seinen Militärdienst vom 14. Oktober 1898 bis zum 28. September 1900 beim 1. großherzoglich hessischen Feldartillerie-Regiment Nr. 25 in Darmstadt, dort wurde er am 1. Oktober 1899 zum Gefreiten befördert. | ||
Bald darauf, um [[1902]], kam er mit seiner ebenfalls aus Mendhausen stammenden Frau Babette, geborene Eckstein nach Fürth und eröffnete ein eigenes Friseurgeschäft, anfangs in der [[Blumenstraße 2]].<ref>Adressbuch von 1903</ref> Um 1904/05 zog er mit seinem Geschäft in das Eckhaus | Bald darauf, um [[1902]], kam er mit seiner ebenfalls aus Mendhausen stammenden Frau Babette, geborene Eckstein nach Fürth und eröffnete ein eigenes Friseurgeschäft, anfangs in der [[Blumenstraße 2]].<ref>Adressbuch von 1903</ref> Um 1904/05 zog er mit seinem Geschäft in das Eckhaus Blumenstraße 11, der Ladeneingang befand sich in der [[Hirschenstraße]].<ref>Adressbuch von 1905</ref> Zu dieser Zeit, am 9. August 1904, bekam das Ehepaar die Tochter Frieda Sofie.<ref>Kirchenbuch St. Michael, Taufregister 1903–1904, S. 222</ref> | ||
Kurz nach der Mobilmachung, am | Kurz nach der Mobilmachung, am 7. August 1914, wurde er zur Etappen-Munitionskolonne Nr. 5 einberufen. Noch im August 1914 nahm Kehr an der Schlacht in Lothringen und an den Schlachten bei Lunéville und Nancy - Epinal teil. Danach kam er im Oktober/November in der [[wikipedia:Erste Flandernschlacht|Ersten Flandernschlacht]] in Gefechten bei La Bassée und Ypern zum Einsatz. Ab dem 10. Mai 1915 war er an den Kämpfen der Frühjahrsschlacht bei La Bassée und Arras ([[Wikipedia:Lorettoschlacht|Lorettoschlacht]]) beteiligt, in der Zeit vom 14. Juni bis 2. Juli unmittelbar bei den heftigen Kämpfen um die Loretto-Höhe. | ||
Offenbar, weil Kehr als Bedienungsmann einer fahrbaren Batterie sowie am Revolver Modell 83 ausgebildet war, wurde er zum 10. Januar 1916 zur 2. Ersatzbatterie des kgl. bayer. [[Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“|6. Feldartillerie-Regiments]] versetzt. Kurz darauf, am 21. Januar | Offenbar, weil Kehr als Bedienungsmann einer fahrbaren Batterie sowie am Revolver Modell 83 ausgebildet war, wurde er zum 10. Januar 1916 zur 2. Ersatzbatterie des kgl. bayer. [[Königlich Bayerisches 6. Feldartillerie-Regiment „Prinz Ferdinand von Bourbon, Herzog von Calabrien“|6. Feldartillerie-Regiments]] versetzt. Kurz darauf, am 21. Januar, kam er zur 4. Ersatzbatterie der II. Ersatzabteilung beim k. b. 8. Feldartillerie-Regiment und – von dort am 29. Februar 1916 wiederum versetzt – zum k. b. 3. Reserve-Fußartillerie-Regiment in die Munitionskolonne der 11. Batterie. Mit dieser Einheit nahm er bis 13. Juli 1916 an Stellungskämpfen im Artois teil, dann folgte bis 26. September 1916 die verlustreiche [[wikipedia:Schlacht an der Somme|Schlacht an der Somme]], während dieser Kehr am 24. Juli zum Unteroffizier befördert wurde. In dieser Schlacht wurde er verwundet, kam am 29. September 1916 ins Feldlazarett [[wikipedia:Gouzeaucourt|Gouzecourt]] und von dort in ein Reservelazarett nach [[wikipedia:Köthen (Anhalt)|Köthen]] im Anhalt. | ||
Nach seiner Wiederherstellung wurde er am 26. Oktober 1916 zur 12. Gen. Batterie der Ersatzabt. des k. b. 3. Fußartilllerie-Regiments, einen Monat später zur 1. Ersatzbatterie und am 6. Dezember 1916 zum 4. Rekrutendepot versetzt. | Nach seiner Wiederherstellung wurde er am 26. Oktober 1916 zur 12. Gen.-Batterie der Ersatzabt. des k. b. 3. Fußartilllerie-Regiments, einen Monat später zur 1. Ersatzbatterie und am 6. Dezember 1916 zum 4. Rekrutendepot versetzt. | ||
Am 14. September 1917 kam er zur 2. Ersatzbatterie, drei Tage später in die 12. Batterie im k. b. 3. Reserve-Fußartillerie-Regiment. Mit dieser Einheit war Kehr in der Zeit vom 21. September bis 3. Dezember 1917 in der Herbstschlacht in Flandern (2. Phase der [[wikipedia:Dritte Flandernschlacht|Dritten Flandernschlacht]]) und vom 4. Dezember 1917 bis 11. März 1918 in Stellungskämpfen im französischen und belgischen Flandern im Einsatz. Dort, nach 5 | Am 14. September 1917 kam er zur 2. Ersatzbatterie, drei Tage später in die 12. Batterie im k. b. 3. Reserve-Fußartillerie-Regiment. Mit dieser Einheit war Kehr in der Zeit vom 21. September bis 3. Dezember 1917 in der Herbstschlacht in Flandern (2. Phase der [[wikipedia:Dritte Flandernschlacht|Dritten Flandernschlacht]]) und vom 4. Dezember 1917 bis 11. März 1918 in Stellungskämpfen im französischen und belgischen Flandern im Einsatz. Dort, nach 5 ½-jähriger Dienstzeit, beförderte man ihn am 11. Februar 1918 zum Sergeant. Nach einer einwöchigen Vorbereitungszeit war er ab 21. März 1918 zur [[wikipedia:Deutsche Frühjahrsoffensive 1918|Deutschen Frühjahrsoffensive]] in Frankreich kommandiert worden. Am 29. Mai 1918 kam er wegen eines Ohrenleidens ins Lazarett; zuerst überwiesen zur Ohrenstation Rosières, verlegte man ihn zum 8. Juni 1918 in das Festungslazarett [[wikipedia:Głogów|Glogau/Schlesien]]. Es ist davon auszugehen – weitere Dienstaufzeichnungen fehlen – dass Kehr dort aus dem Kriegsdienst entlassen wurde.<ref name="Kriegsstammrollen"/> | ||
Ernst Kehr nahm sich [[1936]] im Alter von 57 Jahren das Leben. Die Hintergründe des Selbstmordes sind | Ernst Kehr nahm sich [[1936]] im Alter von 57 Jahren das Leben. Die Hintergründe des Selbstmordes sind nicht bekannt.<ref name="KB"/> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||