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'''David (ben Isaak) Zirndorfer''' war Drucker und Verleger der hebräischen Druckerei in der [[Schindelgasse 10]], die er von seinem Vater [[Isaac David Zürndorfer]] übernahm. Von 1821 bis 1838 arbeitete er dort als Drucker, von [[1840]] bis 1863 war er dort Druckereibesitzer und Verleger. | '''David (ben Isaak) Zirndorfer''' (geb. [[18. März]] [[1776]] in Fürth; gest. [[20. Juni]] [[1855]] in Fürth) war Drucker und Verleger der hebräischen Druckerei in der [[Schindelgasse 10]], die er von seinem Vater [[Isaac David Zürndorfer]] übernahm. Von 1821 bis 1838 arbeitete er dort als Drucker, von [[1840]] bis 1863 war er dort Druckereibesitzer und Verleger. | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
David (ben Isaak) Zirndorfer | David (ben Isaak) Zirndorfer war der Sohn von [[Isaac David Zürndorfer]] und dessen Frau Sara Marum.<ref name=Blume>Angaben nach Gisela Naomi Blume: Der alte jüdische Friedhof in Fürth, 2007, S. 241</ref> Er war in erster Ehe verheiratet mit Rebekka Sondheimer (Heirat am 26. Januar 1804), in zweiter Ehe mit Rebekka Zimmer (Heirat am 10. März 1813).<ref name=Blume/> Aus der ersten Ehe hatte er eine Tochter, Miriam Marianne, die den [[Juda Sommer]] heiratete. | ||
David (ben Isaak) Zirndorfer arbeitete anfänglich in dem Betrieb seines Vaters als Drucker. Noch 1826 wird die ''[https://books.google.de/books?id=SGNnAAAAcAAJ&pg=PA139&lpg=PA139&dq=David+Isaac+Zirndorfer&source=bl&ots=_9DVFM0C0m&sig=ACfU3U3xZR5rX4fG0WfwyB7SwTCFvFksTg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjVjuvMvs_0AhXrgv0HHWUjDHUQ6AF6BAgUEAM#v=onepage&q=David%20Isaac%20Zirndorfer&f=false ebräische Buchdrukerei]'' unter dem Namen seines Vaters, des [[Isaac David Zirndorfer]] geführt, obwohl sie sein Sohn David (ben Isaak) seit 1820 längst übernommen hatte <ref>siehe: | David (ben Isaak) Zirndorfer arbeitete anfänglich in dem Betrieb seines Vaters als Drucker. Noch 1826 wird die ''[https://books.google.de/books?id=SGNnAAAAcAAJ&pg=PA139&lpg=PA139&dq=David+Isaac+Zirndorfer&source=bl&ots=_9DVFM0C0m&sig=ACfU3U3xZR5rX4fG0WfwyB7SwTCFvFksTg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjVjuvMvs_0AhXrgv0HHWUjDHUQ6AF6BAgUEAM#v=onepage&q=David%20Isaac%20Zirndorfer&f=false ebräische Buchdrukerei]'' unter dem Namen seines Vaters, des [[Isaac David Zirndorfer]] geführt, obwohl sie sein Sohn David (ben Isaak) seit 1820 längst übernommen hatte.<ref>siehe: „Adreßbuch der Kaufleute & Fabrikanten von ganz Deutschland, so wie der Haupt ...“, 1828, S. 139 und Barbara Ohm: [[Geschichte der Juden in Fürth (Buch) (Ohm)|Geschichte der Juden in Fürth]], 2014, S. 70</ref> Als streng orthodoxer Jude weigerte er sich, die Antrittspredigt des liberalen Rabbis [[Isaak Loewi]] zu drucken. | ||
David (ben Isaak) Zirndorfer starb am | Seit [[1840]] hatte er eine Geschäftsgemeinschaft mit seinem Schwiegersohn [[Juda Sommer]]<ref>Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft 1913, Bd. 10, S. 55</ref>, die unter '''Zürndorffer und Sommer''' als Verlagsdruckerei firmierte und zahlreiche Werke auf den Markt brachte. | ||
David (ben Isaak) Zirndorfer starb am 20. Juni 1855 und wurde auf dem [[Jüdischer Friedhof#Alter Jüdischer FriedhofFürth|alten jüdischen Friedhof]] in Fürth begraben.<ref name=Blume/> | |||
==Druckwerke== | ==Druckwerke== | ||
David (ben Isaak) Zirndorfer machte sich an ein großes Projekt mit einer Edition des [[wikipedia:Talmud|Talmud]] heran. Es erschienen aber nur zwei der sechs Traktate <ref>Barbara Ohm [[Geschichte der Juden in Fürth (Buch) (Ohm)|Geschichte der Juden in Fürth]], 2014, S. 72. Die hohen Kosten konnten nicht erwirtschaftet | David (ben Isaak) Zirndorfer machte sich an ein großes Projekt mit einer Edition des [[wikipedia:Talmud|Talmud]] heran. Es erschienen aber nur zwei der sechs Traktate.<ref>Barbara Ohm: [[Geschichte der Juden in Fürth (Buch) (Ohm)|Geschichte der Juden in Fürth]], 2014, S. 72. Die hohen Kosten konnten nicht erwirtschaftet und das Projekt musste eingestellt werden.</ref> Vielleicht auch aus dieser Erfahrung teilte man sich später die großen Arbeiten mit der Druckerei von Itzig ben Leb Bamberger<ref>manchmal auch als Leib, Buchbinder in der [[Alexanderstraße 9 (ehemals)|Alexanderstraße 9]]</ref>, wie z. B. „Jad Chasaka“ (starke Hand, auch als Mischne Tora – hebräisch מִשְׁנֶה תּוֹרָה, „Wiederholung der Tora“) bezeichnet. Teil 2 und 3 wurden in der Alexanderstraße, in der Schindelgasse Teil 1 und 4 gedruckt.<ref>siehe: Jüdische Typographie und jüdischer Buchhandel, Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, Zweite Section H - N, 1851, S. 84</ref> | ||
In seinem Verlag ist außerdem erschienen: | In seinem Verlag ist außerdem erschienen: | ||
* [[Minhagimbuch]] | * [[Minhagimbuch]] | ||
* | * „Amîrā le-vêt Yaʿaqôv“ (Die drei besonderen Pflichten jüdischer Ehefrauen), 1857 - [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/content/titleinfo/1751319 Universitätssammlung Frankfurt] | ||
* | * „Daiṭšez Maʿanē lāšôn“ (Wie man beten soll), 1849 - [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/content/titleinfo/1790818 Universitätssammlung Frankfurt] | ||
* | * „Esther oder die belohnte Tugend“, 1827 - [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/content/titleinfo/1764371 Universitätssammlung Frankfurt] | ||
==Nachfolgedruckerei== | ==Nachfolgedruckerei== | ||
Nach dem Tode David (ben Isaak) Zirndorfer übernahm der Schwiegersohn [[Juda Sommer]] das Officin und unterhielt seit [[1840]] eine Geschäftsgemeinschaft mit seinem Schwiegersohn [[Juda Sommer]] <ref>Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft 1913, Bd. 10, | Nach dem Tode David (ben Isaak) Zirndorfer übernahm der Schwiegersohn [[Juda Sommer]] das Officin und unterhielt seit [[1840]] eine Geschäftsgemeinschaft mit seinem Schwiegersohn [[Juda Sommer]].<ref>Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft 1913, Bd. 10, S. 55</ref> Diese firmierte unter dem Titel „[[Zürndorffer und Sommer]]“. | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||