Westvorstadt: Unterschied zwischen den Versionen

+ Karte
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(+ Karte)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Bildermappe 1909 (124).jpg|mini|right|Typisches Gebäude der Villenkolonie]]
{{ Box | Westvorstadt <sub>(ungefähre Fläche)</sub> | {{ #display_map: geojson=Westvorstadt | resizable=yes | fullscreen=yes }} }}
Die sogenannte '''Westvorstadt''' stellt keinen eigenen Stadtteil dar und gehört politisch zu [[Dambach]]. Das Gebiet wird umgrenzt von der [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg]] im Norden, der [[Breslauer Straße]] im Westen, der [[Hardenbergstraße]] im Süden und der [[Rangaubahn|Bahnlinie nach Cadolzburg]] im Osten.
Die sogenannte '''Westvorstadt''' stellt keinen eigenen [[Stadtteil]] dar und gehört politisch zu [[Dambach]]. Das Gebiet wird umgrenzt von der [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg]] im Norden, der [[Breslauer Straße]] im Westen, der [[Hardenbergstraße]] im Süden und der [[Rangaubahn|Bahnlinie nach Cadolzburg]] im Osten.


Die Westvorstadt kann grob in zwei Siedlungsgebiete unterteilt werden. Für den älteren Teil östlich der [[Uhlandstraße]] bis zur [[Parkstraße]] im Osten hat sich im Volksmund bereits früh die Bezeichnung '''Villenkolonie''' eingebürgert. Der Teil westlich der Uhlandstraße entstand in den 1950er Jahren für amerikanische Stabsoffiziere und Oberste und ist bekannt als [[Ensemble Ehem. US-Offizierssiedlung Dambach|US-Offizierssiedlung]] bzw. ''Dambach Housing Area''.
Die Westvorstadt kann grob in zwei Siedlungsgebiete unterteilt werden. Für den älteren Teil östlich der [[Uhlandstraße]] bis zur [[Parkstraße]] im Osten hat sich im Volksmund bereits früh die Bezeichnung '''Villenkolonie''' eingebürgert. Der Teil westlich der Uhlandstraße entstand in den 1950er Jahren für amerikanische Stabsoffiziere und Oberste und ist bekannt als [[Ensemble Ehem. US-Offizierssiedlung Dambach|US-Offizierssiedlung]] bzw. ''Dambach Housing Area''.


__TOC__
__TOC__
<br clear="all" />
 
==Geschichte==
== Geschichte ==
 
=== Die Villenkolonie ===
=== Die Villenkolonie ===
[[Bild:Bildermappe 1909 (124).jpg|mini|right|Typisches Gebäude der Villenkolonie]]
Gegen Ende des 19. Jahrhunderst wollten einge der Fürther Bürger zumindest kurzzeitig dem Lärm und der schlechten Luft in der Stadt entfliehen. Sie wollten die Annehmlichkeiten der Stadt nicht missen, dies aber mit den Vorteilen eines Landaufenthaltes verbinden. Als besonders geeignet erschien die leichte Anhöhe im Westen der Stadt. So baute der Spielwarenfabrikant [[Johann Philipp Kreß]] [[1885]] als erster ein kleines Gartenhaus, damalige Adresse ''Scherbsgraben'', heute [[Lindenstraße 9]]. Noch vor [[1900]] kamen weitere Gartenhäuser dazu. Schon [[1892]] errichtete die private Münchener ''Localbahn-Actiengesellschaft'' an der Bahnlinie nach Cadolzburg eine Bahnhaltestelle für einen westlichen Stadtteil. Heute findet sich diese Haltestelle ''Fürth-Westvorstadt'' an der Parkstraße. Im Jahr 1900 definierte die Stadt Fürth offiziell ein ''neues Baugelände westlich der Cadolzburger Bahn und südlich der Würzburger Bahnlinie''. Allerdings übernahm nicht die Stadt die Planung für dieses Gebiet, sondern reiche Fürther Bürger kauften von Dambacher Bauern größere Ackerflächen, um zunächst einmal Garten- oder Sommerhäuser darauf zu bauen. Da die Stadt, nach der Eingemeindung von Dambach, ab [[1901]] für die weitere Entwicklung zuständig war, kam es immer häufiger zu Petitionen der Fabrikanten, Unternehmer, Rechtsanwälte und Direktoren, die sich im Westen niedergelassen hatten. Sie ließen die ersten Sommerhäuser auch bald wieder abreißen und durch repräsentative Villen ersetzen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderst wollten einge der Fürther Bürger zumindest kurzzeitig dem Lärm und der schlechten Luft in der Stadt entfliehen. Sie wollten die Annehmlichkeiten der Stadt nicht missen, dies aber mit den Vorteilen eines Landaufenthaltes verbinden. Als besonders geeignet erschien die leichte Anhöhe im Westen der Stadt. So baute der Spielwarenfabrikant [[Johann Philipp Kreß]] [[1885]] als erster ein kleines Gartenhaus, damalige Adresse ''Scherbsgraben'', heute [[Lindenstraße 9]]. Noch vor [[1900]] kamen weitere Gartenhäuser dazu. Schon [[1892]] errichtete die private Münchener ''Localbahn-Actiengesellschaft'' an der Bahnlinie nach Cadolzburg eine Bahnhaltestelle für einen westlichen Stadtteil. Heute findet sich diese Haltestelle ''Fürth-Westvorstadt'' an der Parkstraße. Im Jahr 1900 definierte die Stadt Fürth offiziell ein ''neues Baugelände westlich der Cadolzburger Bahn und südlich der Würzburger Bahnlinie''. Allerdings übernahm nicht die Stadt die Planung für dieses Gebiet, sondern reiche Fürther Bürger kauften von Dambacher Bauern größere Ackerflächen, um zunächst einmal Garten- oder Sommerhäuser darauf zu bauen. Da die Stadt, nach der Eingemeindung von Dambach, ab [[1901]] für die weitere Entwicklung zuständig war, kam es immer häufiger zu Petitionen der Fabrikanten, Unternehmer, Rechtsanwälte und Direktoren, die sich im Westen niedergelassen hatten. Sie ließen die ersten Sommerhäuser auch bald wieder abreißen und durch repräsentative Villen ersetzen.